Aufmerksamkeitsprobleme

Dr. med. Ludger Nohr Frage an Dr. med. Ludger Nohr Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie

Frage: Aufmerksamkeitsprobleme

Lieber Herr Nohr, welcher Umgang und welche Abläufe sind für ein Kleinkind (2 1/2 Jahre), das erste Auffälligkeiten im Bereich Konzentration zeigt, förderlich? Ich selber bin ein eher chaotischer Typ, ziemlich vergesslich, komme häufig zu spät, habe auch meine Probleme mit der Konzentration und Aufmerksamkeit, war ein verträumtes Kind (bin ich immer noch ;-), Hausaufgaben dauerten schon in der Grunschule stundenlang, weil ich mich nicht konzentrieren konnte. Mir fiel und fällt dadurch auch immer noch einiges schwer, das möchte ich für mein Kind nicht. Was ich bisher weiß: ganz klare Strukturen und Abläufe, also z.B. immer genau gleiche Essenszeiten, Abläufe morgens und abends. Das ist für uns leider nicht so leicht umsetzbar und ich befürchte da "beißt sich die Katze in den Schwanz" und ich gebe etwas weiter, was ich selber nicht so gut gelernt habe. Können sie z.B. ein Buch für Eltern empfehlen? Vielen Dank!

von spring36 am 14.02.2019, 09:54



Antwort auf: Aufmerksamkeitsprobleme

Hallo, Sie beschreiben einen aufgeweckten, neugierigen Jungen, der sich, bei Interesse, intensiv mit einer Sache beschäftigen kann. Vielleicht ist der wichtigste Rat, dass Sie nicht mit erwartungsvollen Augen auf ihn schauen, ob er Ihre Probleme auch schon zeigt. Das verstellt einem oft den Blick auf die Realität und die Angst fördert eher das Befürchtete. Lassen Sie Ihrem Sohn Platz und Zeit sich mit dem zu beschäftigen, was ihn interessiert, erlauben Sie auch Abänderungen in den Tagesstrukturen, lösen Sie sich von dem engen Blick und den festen Annahmen. Dann kann Ihr Sohn sich unabhängiger entwickeln, muß nicht dauend "unter Beobachtung" stehen. Die Wahrscheinlichkeit, dass er sich so entwickelt wie Sie, ist erstmal gar nicht groß, ausser die eigene Befürchtung drängt ihn unbewusst in eine bestimmte Richtung (sich selbst erfüllende Prophezeiung). Dr.Ludger Nohr

von Dr. med. Ludger Nohr am 14.02.2019



Antwort auf: Aufmerksamkeitsprobleme

Weitere Anmerkungen: Unser Sohn ist sehr interessiert an vielem. Er ist sprachlich schon weit und interessiert sich insbesondere für Vögel und Vogelstimmen (er erkennt z.B. diverse Specht- und Meisenarten und viele andere Vogelarten und weiß, was für Geräusche sie machen). Auch für Buchstaben interessiert er sich seit längerem und kann ca. 2/3 des Alphabeths (er "liest" indem er Namen von Personen sagt, die mit dem jeweiligen Buchstaben anfangen). Außerdem singt er sehr gerne und fast den ganzen Tag. Ich gehe dabei lediglich auf das ein, was er wissen möchte, er wird nicht speziell gefördert. Würden sie das für sinnvoll halten? Wie kann ich ihn untersützen? Mit der Auffälligkeit im Bereich Konzentration meinte ich, dass er seine Aufmerksamkeit schlecht von etwas lösen kann und dann nicht ansprechbar ist. Vielen Dank!

von spring36 am 14.02.2019, 10:56



Antwort auf: Aufmerksamkeitsprobleme

Er ist jetzt 28 Monate alt

von spring36 am 14.02.2019, 10:58



Antwort auf: Aufmerksamkeitsprobleme

Entschuldige wenn ich nachfrage, aber wenn er so sehr bei der Sache ist, dass er sich selbst durch Ansprache erstmal nicht ablenken lässt, würde das doch eher dafür sprechen, dass er sich besonders GUT konzentrieren kann?

von Nakarta am 14.02.2019, 16:47