Affektspiegelung im Bezug auf Bindung

Dr. med. Ludger Nohr Frage an Dr. med. Ludger Nohr Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie

Frage: Affektspiegelung im Bezug auf Bindung

Guten Tag, sehr geehrter Herr Dr. med. Lohr, Heute möchte ich mich auch Hilfe suchend an Sie wenden, unsere Tochter *16.04.2018 ist ein Wunschkind+ wird über alles geliebt, wir versuchen immer sehr auf Ihre Bedürfnisse prompt einzugehen.... Nunja, ich habe ein Buch vonDr. Brisch über Bindung gelesen, also über feinfühliges verhalten. Aber das Thema Affektspiegelung erschließt sich für mich nicht ganz und ich bin unsicher: Gestern hat sie arg geschrieen und ich habe sie geröstet (zureden, Körper +Augenkontakt, tragen, streicheln) Im Buch heißt es, dass ein Säugling gar nicht weiß warum es weint es merkt nur ein unwohlsein-aber das es aber z.B. ängsltlich ist weiß es gar nicht, und man sollte daher den eigenen GesichtsAusdruck(theatralisch-überzogen) des Kindes "spiegeln" damit es erkennt "ich(Baby)" bin verärgert. Hintergrund wäre eine spätere Fähigkeit zur Selbstregulierung. Quasi die Eltern ermitteln die Gefühle des Kindes und spiegelt(Mimik,Sprache) sie Ihm wieder, damit das Kind lernt, sich emotional wahrzunehmen. Ich bin mir aber mit der Intensität,Dauer dieser Spiegelung unsicher bzw.finde ich das es künstlich wirkt? Sollte man Ihrer Meinung nach, diese Affektspiegelung machen, wenn das Kind verärgert ist oder reicht trösten alleine nicht aus. Wie wichtig ist diese? Wie wird es richtig gemacht Vielen Dank

von Tristar am 02.08.2018, 14:14



Antwort auf: Affektspiegelung im Bezug auf Bindung

Hallo, hier versucht wieder mal die Wissenschaft etwas zu beschreiben, was Mütter schon seit Jahrtausenden wissen. Warum ein Kind weint, wissen wir oft nicht. Deshalb versuchen wir die Grundbedürfnisse des körperlichen Wohlbefindens zu erfüllen. Wenn das nicht der Grund war, trösten wir das Kind durch körperliche Nähe, Sprache, anschauen usw.. Wir wissen dann nicht ob es Ärger, Unwohlsein, Bauchschmerzen o.ä. ist, aber wir wissen, dass das Kind leidet. Also versuchen wir diesen Zustand wie oben beschrieben zu lindern oder aufzulösen. Dabei spiegeln Sie das Leid, wie das Mütter schon immer tun. Und sie tun es, bis die Situation gelöst ist. Also hören Sie auf Ihr Gefühl, spüren Sie was ist und was Ihr Kind braucht und erfüllen Sie nicht eine Regel. Das ist für Sie beide am ehesten das Beste. Dr.Ludger Nohr

von Dr. med. Ludger Nohr am 03.08.2018



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