Entwicklung im 1. Lebensjahr

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Geschrieben von sani am 02.06.2000, 11:11 Uhr

zwar schon fast 7 (!) Monate her, aber schreckliches Geburtserlebnis noch immer nicht verarbeitet

Hi,

toll hab heute das Forum zum ersten mal besucht und fühlte mich gleich bereit ein Posting zu senden.
Ich hab am 19.11.1999 meine zweite Tochter bekommen. Sie ist ein Frühchen (7 Wochen und 2 Tage zu früh) und mittlerweile ein gesundes, aufgewecktes und manchmal sehr anspruchvolles Baby.

Obwohl ich sie sehr sehr liebe und wir wirklich ein ungeheures Glück haben, das sie überhaupt lebt, bin ich oft sehr niedergeschlagen und traurig.
vor einiger Zeit ist mir dann bewußt geworden warum. Ich kann einfach die Geburt nicht vergessen oder wenigstens in einem erfreulichen Licht sehen.
Der Tag läßt mir eiskalte Schauer über den Rücken laufen und ich hab manchmal sogar MAgenschmerzen, wenn ich an ihn denke.

MEine Tochter wurde per NotKS geholt. Ich hatte einen Plazentaabriß und niemand hätte damit gerechnet, daß das Baby lebt, als ich in KH kam.
Morgens um 6.00 wachte ich auf, weil ich auf Toilette mußte. Als ich aufstand war alles voller Blut. Wirklich alles!!!!
Im KH haben mich 7 Ärzte untersucht, jeder stand zwischen meinen Beinen und fummelte in mir und an mir herum.
Die OP war schrecklich, ich hab mich zweimal übergeben und kaum Luft bekommen, dann mehreer Panikattacken wegen Platzangst. Der Raum war so klein (ein Gebärzimmer, kein OP-Saal) und nach einigen Minuten durch die vielen Ärzten und Schwestern ganz stickig.
Ich hba mein Kind nur eine Sekunde gesehen und dann war sie weg, Intensivstation.
Es war niemand da, nicht mein Mann oder sonst jemand den ich kannte oder dem ich vertraute.
Alles passiert einfach, ohne mein Zutun, ohne das ich irgendetwas in der Hand hatte.
Ich lag insgesamt 3 1/2 Stunden auf dem OP-Tsich, bei vollem Bewußtsein. Es war mein einziger Wunsch gewesen, keine Vollnarkose zu bekommen. Nach langem hin und her, hat man dann zu gestimmt. Ich wäre jetzt so froh, wenn ich das alles nicht mitbekommen hätte...
Erst nach 3 Tagen konnte ich mein Kind sehrn, bis dahin hatte ich so viel Schmerzen und konnte weder reden noch fühlen.

NAch nochmal 7 TAgen wurde ich entlassen, noch etwas wackelig auf den Beinen. Und 3 Wochen später hatte ich meine Tochter zu Hause.
Und seitdem bin ich allein mit meinen Gedanken und Gefühlen.
Mein Mann ist der Meinung, daß nun nach einem halben Jahr ja wohl bald mal gut sein müßte. ABer es ist nicht gut, gar nichts ist gut...
Er ist nicht so gefühlsduselig, wie ich...

Es wäre so schön, wenn ich mich etwas aufbauen könntet!
Ich hba meine ganzen Mut zusammen genommen und mit Absicht nicht "anonym" geschrieben.

sani

 
8 Antworten:

Re: zwar schon fast 7 (!) Monate her, aber schreckliches Geburtserlebnis noch immer nicht verarbeitet

Antwort von Eva am 02.06.2000, 13:05 Uhr

Hallo Sani,

zu allererst, das hat überhaupt nichts mit gefühlsduselig zu tun, dass du das noch nicht verarbeitet hast. Das hört sich auch wirklich schlimm an, was mit dir passiert ist. Ich weiß nicht wie es mir dabei ginge.
Hast du schon mal daran gedacht professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, um das Geburtserlebnis zu verarbeiten?

Ich wünsch Dir alles Gute.

Liebe Grüße
Eva

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Re: zwar schon fast 7 (!) Monate her, aber schreckliches Geburtserlebnis noch immer nicht verarbeitet

Antwort von Andrea am 02.06.2000, 14:13 Uhr

Hallo,

es tut mir leid für Dich, dass Deine Geburt so einschreckliches Erlebnis für Dich war. Ich kann Dich voll und ganz verstehen. Meine Geburt war auch nicht gerade eine Traumgeburt. Ich habe 17 Stunden im Kreißsal gelegen und es ist einiges schiefgeganen. Aber Julian kam zum Termin und ist auch nachher bei mir geblieben, dass hat denke ich vieles erleichtert.

Nichts destotrotz mußte ich das ganze auch verarbeiten. Das habe ich mit meinem Mann geschafft. Er hat mir jederzeit zugehört, auch wenn es ihm manchmal vielleicht schon zum Hals raushing. Jetzt ist es vorbei.

Wenn Dein Mann so wenig Verständnis dafür hat, hast Du dann nicht vielleicht eine Freundin oder so mit der Du reden könntest oder wie meine "Vorrednerin" schon vorgeschlagen hat, nehme professionelle Hilfe an. Du quälst Dich ja sonst ohne Ende und wirst auch in einem Jahr noch nicht darüber hinweg sein.

Das Ganze hat wirklich nichts mit Anstellerei zu tun.

Alles Gute

Andrea

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Re: zwar schon fast 7 (!) Monate her, aber schreckliches Geburtserlebnis noch immer nicht verarbeitet

Antwort von Prisca am 02.06.2000, 15:13 Uhr

Nur soviel zum Thema "Dauer der Verarbeitung":

Meine Schwägerin hatte vor 8 Jahren eine schlimme Geburt (in der Zwischenzeit noch eine 2. wunderschöne Geburt) und noch HEUTE denkt sie oft an dieses schlimme Erlebnis.

Da können andere noch lange sagen, es ist doch schon soooo lange her...

Prisca

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Re: zwar schon fast 7 (!) Monate her, aber schreckliches Geburtserlebnis noch immer nicht verarbeitet

Antwort von Henriette, 22.SSW am 02.06.2000, 18:27 Uhr

Hallo Sani,

wie meine Vorrednerinnen finde ich, dass du dir keine Gedanken darum machen musst, gefühlsduselig zu sein. Es wäre bestimmt gut für dich, wenn du eine gute Freundin hättest, mit der du dein Erlebnis besprechnen könntest. Andererseits würde dir professionelle Hilfe sicher auch gut tun und dir helfen, die Geburt zu verarbeiten. Vielleicht ist dein Mann von der Geburt auch sehr nachhaltig "beeindruckt" und es fällt ihm vielleicht schwer, mit dir darüber zu reden.

Ich wünsche dir alles Gute,

Henriette

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Re: von wo kann man denn professionelle Hilfe bekommen??? M.T.

Antwort von sani am 02.06.2000, 21:42 Uhr

Mein Mann ist , denke ich, nicht nachhaltig, beeinflußt von der Geburt. Er war nicht da. Als er kam, war schon alles vorbei!

Ich kann doch nicht zu meinem Hausarzt gehen und sagen: Komm , ich kann es nicht vergessen und fühle mich schrecklich, mach was!!
Oder doch?!?!

sani

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Re: von wo kann man denn professionelle Hilfe bekommen??? M.T.

Antwort von Eva am 03.06.2000, 11:53 Uhr

hallo sani,

der hausarzt kann dir zwar nicht direkt helfen, aber er kann dir eine überweisung ausstellen und vielleicht hat er auch adressen von therapeuten bei dir in der gegend.

liebe grüße
eva

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Re: Du kannst übrigens auch direkt zum Therapeuten m.T.

Antwort von Edda am 03.06.2000, 17:59 Uhr

Hallo Sani,
er muß nur von der Krankenkasse anerkannt sein. Dann zahlen die das. Du darfst übrignes drei ausprobieren, bevor Du Dich für einen von ihnen entscheidest.
Viel Glück, ich denke es wäre die richtige Entscheidung was zu unternehmen.

Edda

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Re: zwar schon fast 7 (!) Monate her, aber schreckliches Geburtserlebnis noch immer nicht verarbeitet

Antwort von Hilke am 04.06.2000, 11:20 Uhr

Hallo!!

Ich glaube eher, es wäre nicht normal, wenn man sowas schnell vergessen würde. Hast Du vielleicht eine nette Hebamme, mit der Du mal sprechen kannst? Vielleicht kann sie Dir auch andere professionelle Hilfe empfehlen oder sie kennt Frauen, die Ähnliches erlebt haben.

Alles Gute für Dich,

Hilke

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