Organentwicklungsstörung durch frühen Gestationsdiabetes

Dr. med. Helmut Mallmann Frage an Dr. med. Helmut Mallmann Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

Frage: Organentwicklungsstörung durch frühen Gestationsdiabetes

Sehr geehrter Dr. Mallmann, leider endete meine letzte Schwangerschaft glücklos in der 20. SSW. In der 18. SSW wurde ein schwerer Herzfehler (Hypoplastischen Rechtsherz) diagnostiziert. Die Ärzte meinen, dass es sich um einen isolierten Organfehler handelt. Die Fruchtwasseruntersuchung war unauffällig. Seither stelle ich mir die Frage, warum uns dies passiert ist. Bei dieser Schwangerschaft habe ich (aufgrund mehrerer Aborte in der Vergangenheit) ab Feststellung der Schwangerschaft in der 6. SSW unterstützend Progesteron genommen. Im gleich Zeitraum hat ein Blutbild einen erhöhten Nüchternzucker (98) gezeigt. Ich habe mich dann bei einer Diabetologin vorgestellt. Sie meinte, dass es sich nicht um einen präexistenten Diabetes handelt. Zunächst haben wir die Ernährung umgestellt und Eigenmessungen vorgenommen. Wenn überhaut waren die Nüchternwerte erhöht (max. 90). Die Werte nach den Mahlzeiten waren immer in Ordnung. Der Langzeitwert war wohl im Rahmen. Nun lese ich, dass ein schlecht eingestellter Gestationsdiabetes - vor allem in der Frühschwangerschaft - das Risiko für Herzfehler erhöht. 1. Kann es also einen Zusammenhang zwischen beiden Ereignissen geben. Hätte man sofort mit Insulin intervenieren müssen, da sich in der Frühschwangerschaft die Organe ausbilden und damit auch die Fehlbildung entsteht? 2. Inwiefern besteht eine Wechselwirkung zwischen Progesteron und Insulin? Hätte es etwas genützt, das Progesteron unmittelbar nach Feststellung des Diabetes abzusetzen? Viele Grüße Rosalie1

von Rosalie1 am 16.01.2019, 14:37



Antwort auf: Organentwicklungsstörung durch frühen Gestationsdiabetes

Es ist nur selten möglich Fehlgeburten und auch Fehlbildungen genau einer Erkrankung, einem Medikament oder sonstigen Umwelteinflüssen zuzuordnen. Wichtig ist es nach mehreren Fehlgeburten, Gerinnungsstörungen auszuschließen. Bei einem erhöhten Risiko zu Gestationsdiabetes würde man in der frühen Schwangerschaft entsprechende Kontrollen und ggf. eine angemessene Behandlung zu beginnen. Ob die Gabe von Progesteron erforderlich ist, muss dann individuell entschieden werden. Hier sollten Sie mit Ihrem Frauenarzt sprechen und überlegen, ob noch weitere Untersuchungen erforderlich sind und einen Plan entwickeln, wie Sie in der nächsten Schwangerschaft vorgehen. Gruß Dr. Mallmann

von Dr. med. Helmut Mallmann am 17.01.2019



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