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"soziale"Gerechtigkeit und Alterseinkuenfte

Thema: "soziale"Gerechtigkeit und Alterseinkuenfte

fuer Mehrfacheltern. Wir hatten ja jetzt mehrfach recht kontrovers ueber das neue Elterngeld diskutiert- ich war ganz ueberrascht davon,wie viele es als ungerecht empfinden, denn ich finde es gut. Was mich wundert, was ich als bedeutend "ungerechter" empfinde, das sind die regelungen zu den alterseinkuenften gerade von Mehrfachmuettern. Die Regeln kennt ihr alle: Wer entgeltlich arbeitet, zahlt Rentenbeitreage und kriegt spaeter eine Rente.Die Rente ist davon abhaengig, wie lange und wie viel man eingezahlt hat- von nichts anderem.Bei uns B Beamten ist es aehnlich- wir erhalten abgesenkte Bezuege und erwerben pro Dienstjahr soundsoviel ( 1,75% glaube ich, bin mir aber nicht sicher)Pensionsansprueche auf das Gehalt- also Pension auch von der dauer der Beschaeftigung abhaengig. Volle Rente/Pension gibt es nach vierzig Arbeitsjahren. Kinderlose koennen diese Zeit problemlos vollmachen- die Frage des Zuhausebleibens, die sich fuer jede Mutter stellt, unabhaengig davon, wie sie sie loest, stellt sich den Kinderlosen nicht.Und der generationenvertrag sieht vor, dass die jeweils arbeitende Bevoelkerung den jeweils rentenbeziehenden das geld zahlt.Und da wir immer mehr rentner ud immer weniger Kinder haben, muessen unsere Kinder, so sie einmal arbeiten gehen, genau die Renten der Leute bezahlen, die gearbeitet haben. Die Leute, die ihre Erwerbsbiographie gebrochen haben, wegen ihrer Kinder, kriegen dafuer keine Gegenleistung, weil sie ja keine Beitrage bezahlt haben. (also gut, es gibt ein Gnadenbrot, das man fuer kueze Zeit angecshrieben kriegt). Es sieht also so aus- die einen kinderreichen Frauen bleiben zuhause, aus welchen gruenden auch immer, nd schauen gleich in die Roehre. Andere, ich bspw. gehen zwar arbeiten, haben aber durch Elternzeit und Teilzeitarbeit doch so viele Minusjahre aufgebaut,dass wir auch bie soviel Rente haben wie Kinderlose. Und fuer die vielgepriesene Eigenvorsorge haben die Nur-Muetter eh kein geld, weil sie kein Einkommen haben, die arbeitenden Muetter muessen imRegelfall einen Riesenhaufen fuer die Kinderbetruung zuruecklegen, so dass auch wenig Spielraum fuer Eigenvorsorge bleibt. De sog. Generationenvertrag, den ich nie unterschrieben habe, sieht vor, dass man erstens beitreage zahlt und zweitens Kinder kriegt, die spaeter mal Beitrage zahlen.derzeit ist es so- wer die Kinder betreuet, nicht arbeiten geht, hat nur einen teil des vertrages erfuellt, wird aber dadurch betsraft, dass er fuer den einen teil nichts kriegt. Wer nur arbeiten geht und Beitraege zahlt, hat auch nur einen Teil des Vertrages erfuellt, wird aber dadurch belohnt, dass er eine volle Rente kriegt. Wieso hat sich hier noch nie jemand darueber aufgeregt? Ich persoenlich finde das optimierungsfaehig. Benedikte

Mitglied inaktiv - 12.05.2006, 18:21



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hm, ehrlich gesagt, hab ich mir über alles noch gar nicht so viel einen Kopf gemacht, weil ... wer weiß, was in 20 ...30 Jahren überhaupt ist. Andererseits hab ich ne Frage dazu - lt. meinen Briefen von der LVA-Rentenkasse steht da immer geschrieben, dass die Jahre, die ich Kinder erziehe, auf oder für die Rente angerechnet werden? Ich habe das so verstanden, dass ich also, auch wenn ich zu Hause bleibe und Kinder erziehe, die Rentenbeitragsjahre steigen - ich weiß jetzt nicht genau wieviel pro Kind. Ist das nicht so?

Mitglied inaktiv - 12.05.2006, 19:01



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Das ist das, was ich mit Gandenbrot bezeichnet habe.Man kriegt pro Kind eywas fuer die Rente gutgeschrieben, aber nur fuer einen bestimmten zeitraum ( glaube, ein Jahr) und nicht das, was man bei Erwerbstaetigkeit gezahlt haette, sondern einen Durchschnittsbeitrag der Sozialversicherungspflichtigen.Der Durchschnitt wird aber gebildet aus jedem Klofrauenteilzeitgehalt und oben von der beitragsbemessungsgrenze gedeckelt. D.h., wer nichts gelernt hat und wenig Einkommen erzielen koennte?hat, steht sich gut damit.Wer passabel oder gut verdient, steht sich schlecht damit- und jeder, der laenger zuahsue bleibt,steht sich schlecht damit- weil nur kurze Zeit fuer die Rente berechnet wird. Genaue Zahlen habe ich nicht im Kopf- vielleicht gibt es deswegen wenig Protest, weil es keiner versteht, aber bei Einfuehrung des Gesetzes hat eine Zeitung geschrieben, dass man bei 17 Kindern dann eine Rente auf Sozialhilfesatz kriegen wuerde.Und die erhaelt- Bedierftigkeit vorausgesetzt- jeder unabhaengig von dem, was er getan hat. benedikte

Mitglied inaktiv - 12.05.2006, 19:28



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also wenn ich das richtig im kopf habe, was ich glaube da ich mit meinem Mann darüber geredet habe - werden für die ersten 3 LJ Rentansprüche gezahlt für ein durschnittseinkommen von 2500 Euro. Das ist mehr als was ich verdient habe am schluß meiner Arbeit. wir schließen jetzt riester ab, aber richtig rentieren tut es sich wohl auch nur eher fürm einen mann, da die kids auf ihn laufen. Das das Elterngeld nur eingrenzung ist, empfinde ich so. Würde ich 2007 noch ein Kind bekommen, hätten wir für 2 jahre weniger Geld. Denn ich habe vorher nicht gearbeitet mehr (zuletz bis anfang 2000, bevor mein 1. kind kam) und wir bekommen derzeit für 3 Jahre Erziehungsgeld. Letztendlich ist es nur eine Kürzung des Erziehungsgeldes finde ich. Das die Grenzen für Erziehungsgeld eh zu niedrig waren, darüber braucht man nicht streiten. Es hätte gelangt, meiner Ansicht nach die grenzen zu erhöhen, damit auch andere mehr chancen darauf haben. Aber dann hätte der Bund ja wieder 2 jahre zahlen müssen. Und ich glaube nicht, das wirklch mehr Akademikerfrauen Kinder bekommen genau deswegen. Es scheitert an so vielem anderen und ist zudem eine Grundsatzentscheidung - will ich Kinder oder will ich keine Kinder. viele grüße tine

Mitglied inaktiv - 12.05.2006, 21:31



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hallo Benedikte, ich schätze deine beiträge immer sehr, nur am rande! für mich ist die rentenregelung bsp. gut, da ich die kinder im studium bekommen habe und für die zeit des erziehungsurlaubs, also drei jahre, das durchschnittsgehalt als hypothetische renteneinzahlung gerechnet wird. und das ist höher, als das, was mein mann verdient!!! aber insgesamt ist es ein hohn, wie sämtliche leistungen der frauen ganz oft beurteilt werden, und das nicht von männern. (hatte gerade wieder erfahrungen, wie sehr frau in der arbeitswelt geschätzt ist und musste mir anhören, dass ich das doch nicht nötig habe, den ganzen stress. WEIL die männer IHREN arbeitsteil nicht rechtzeitig fertig hatten, ich aber schon, alleine, mit 2 kleinkindern und ss!) aber diese rentenregelung geht mir schon lange gegen den strich! ich muss zu hause bleiben, da MANN mir oft keine chance geben will berufich, oder weil ich berechtigt finde, dass kinder natürlich gut und gerne erzogen werden müssen, und warum nicht von mama?! dafür muss ich um haushaltsgeld betteln, ernte jede menge blöde sprüche und erwerbe ´keine´ rentenansprüche, obwohl ich dafür sorge, dass das system am laufen bleibt. leider ist derzeit mein eindruck, dass die rentengeschichte nur ein teilproblem ist der riesigen ungleichheit, und es wundert mich, warum wir frauen nichts dagegen tun? warum wehren wir uns nicht? nicht im emanzensinne, sondern logisch und bedacht. es gibt ein schönes bsp. wie ich finde, wo ein anfang in meinem sinne gemacht ist: ein ingenieurinnenbüro im schwabenland. dort gibt es nur frauen, die alle kinder haben, und die immer zu den besten ihrer branche gehören. männer stellt die chefin nicht ein, u.a. weil die männer auch keine frauen eingestellt haben, bzw. mütter rausgeschmissen haben. insgesamt habe ich gerade einen riesenhals dieser leidigen männer-frauen-geschichten in der welt!!! lg shortie

Mitglied inaktiv - 14.05.2006, 14:02



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1.habe ich bei Baby und Job komplett gelesen. Sei versichert- ich kenne das.Es sind oft gerade die etablierten festangestellten, die sich weder profilieren wollen noch koennen und immer Dienst nach Vorschrift machen. Dabei aber immer megalange im Haus sind. Eine meiner Lieblingskolleginnnen, alleinerziehend mit Kind, wuetet ganz besonders gegen diese Spezies, die bis 20.00 Uhr mit Zeitung hinterm Fernseher im Buero sitzen, sich dann nochmal bei der Obrigkeit sehen lassen ( oder wenn die weg sind, eine mail schicken, absendedatum weit nach Dienstschluss), die stets " samstags mal reinschauen" und und und.Und mit so Typen sog. Teamarbeit machen zu muessen oder wie Du auch noch von der Gesamtleistung abhaengig zu werden- schlimm fuer FRau. 2. danke.auf meine Beitreage kriege ich immer sehr unterschiedliche Reaktionen- Kritik von den Hausfrauen ohne Arbeitswillen und Karriereaussichten nach dem Motto Arbeiten? Ich? Ich habe doch Kinder udn will gerade nicht mehr arbeiten, das hat mir eh nie Spass gemacht und lohnen tut es sich auch nicht und ueberhaupt sind nur Muetter gute Muetter, die sich um ihre Kinder selber kuemmern udn sie nicht fremdbetreuen lassen- und sehr viel Zustimmung von Frauen, die viel in ihre Ausbildung investiert haben und das auch umsetzen wollen.Fuer die Kinder nicht das Mittel und der Weg sind, sich aus dem Arbeitsleben zu verabschieden, sondern die beides haben wollen, beruflichen Erfolg und Familie. Und die eben wie ich und Du nach der Loesung der Vereinabrung dieser Parameter sind. Und damit hast Du auch die Antwort, warum "wir FRauen" uns nicht gemeinsam wehren. Weil es "uns" nicht gibt- dass wir alle Kinder haben, macht uns nicht zu einer homogenen Gruppe.Die gleichen sozialen Unterschiede, die ohne Kinder bestehen, bestehen nach Gruendung der Familie fort.Und dann glaube ich auch, dass viele dass mit dem Generationenvertrag nicht verstanden haben und gar nicht merken, wie gross der beschiss ist- dass die nur Arbeitenden alles kriegen udn die nur Kinder kriegenden gar nichts. Ich hatte da ab und an ziemliche Krisenphasen- wenn ich vor dem Dienst schonmal drei Kinder wegbringen musste, spaetestens um 8.15 Uhr am arbeitsplatz erscheinen wollte ( um abends puenktlich wegzukommen) und dann schon mit Schweissflecken unter den armen als erstes in die Kueche um endlich einen Kaffee in Ruhe zu trinken und Puste zu holen und meine kinderlosen Koklleginnen dann mit perfektem Make-up, hohen Absaetzen und makellosen Kostuemen wohlriechend unf gut erholt nach ununterbrochnenem Nachtschlaf einschwebten und mir wohlmeinend mitteilten, dass ich erscheoepft aussehe und mich doch mal aussruhen sollte.Die dann erzaehlen, welche private Altervorsorge sie treffen und alles moegliche diskutieren und ich alleine fuer die Kinderbetruung in berlin ueber 700 Euro zahlen musste. Und das war der Vorzugspreis mit 50 Prozent ermaessigung, weil wir ja vier Kinder haben, regulaer haetten wir 1400 Euro zahlen muessen.Dann sassen wir da und scherzten, dass ich in Humankapital investiert sei- aber Tatsache ist, dass die kinderlosen Damen volle Rente kriegen und genug Geld fuer Eigenvorsorge haben, solche wie ich, die arbeiten und Kinder haben, irgendwo in der Mitte liegen, halbwegs passable Rente, aber wenig Geld fuer Eigenvorsorge- aber die, die nur Kinder haben, schauen in die Roehre und sofern sie keine Unterhaltsansprueche gegen ihre Ehemaenner stellen koennen- und nicht jede Ehe haelt lange- haben Pech. bis dann, und tough luck fuer Deine Jobwuensche+ aussichten Benedikte

Mitglied inaktiv - 14.05.2006, 20:36



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Mitglied inaktiv - 15.05.2006, 17:22