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Reihenhausblues

Thema: Reihenhausblues

Hallo, ich glaube, er hat mich gerade voll erwischt, der Reihenhausblues. Wir wohnen in einem riesigen Neubaugebiet in einem großstadtnahen Dörfchen. Die Häuser wurden wirklich dicht auf dicht gebaut, viele sind der gleichen Bauart. Dort wohnen ausschließlich kinderreiche junge Familien. Toll, wird so manche von Euch sagen. So ist es ja auch auf der einen Seite. Auf der anderen Seite bietet dieses Wohngefüge auch viel Raum für Unbehagen, denn es entwickelte sich sehr schnell eine ganz bestimmte Gruppendynamik. Man muß sich das so vorstellen: das Wohngebiet wurde innerhalb kürzester Zeit aus dem Boden gestampft, und fast alle Familien sind ungefähr gleichzeitig neu hier her gezogen. Schon bald stellte sich herraus, wer mit wem besonders gut kann, und wer die Aussenseiter sind. Fast wie in der Schule. Und genau das geht mir hier so auf die Nerven. Die Mütter stehen den ganzen Tag auf der Straße und reden -am liebsten über die Nachbarschaft. Man kann keinen Schritt vor die Tür machen, der nicht kommentiert wird. Wenn mal der Garten wie Kraut und Rüben aussieht, würde mich das eigentlich nicht so stören - aber mich stören die Blicke der Nachbarn und die dezenten Hinweise, dass wir ja jetzt langsam mal unsere Weide zurückschneiden sollten. Eigentlich habe ich einen ganz guten "Stand" in der "Reihenhaus"-Dynastie, aber ich will mir über sowas gar keine Gedanken machen müssen. Es ist wie im Big-Brother-Haus. Ein ewiges Gerede und sich-profilieren. Ich weiß, ich mecker auf hohem Niveau. Viele wären sicher froh, überhaupt ein Häuschen ihr eigen nennen zu dürfen. Aber geht es der ein oder anderen nicht auch so, da hat man als Zwanzigjährige gesagt: boah, so möchte ich nie leben. So spießbürgerlich, mit penibel gepflegten Vorgarten, Türkränzchen und Salzteigtürschild. Und genau SO ist unsere Siedlung. Ich jedoch weiger mich hartneckig gegen einen englischen Rasen, den man mit der Nagelschere pflegt, und Teetischchen im Vorgarten. Und dennoch, dieses Reihenhausgefüge nimmt mir irgendwie die Luft zum Atmen. Viel lieber würde ich in irgendeinem windschiefen Häuschen irgendwo in der Pampa wohnen, mit ganz viel wilden Garten drumrum. Hauptsache nicht so bieder Null acht fuffzehn. Erzählt mal, wie wohnt Ihr denn so? Wovon habt Ihr als junges Mädel (sofern Ihr es nicht immernoch seid ;-)) geträumt, und wie sieht die Realität nun aus? Liebe Grüße, Ulli - heute nach einem lautstarken Streit mit Junior etwas frustriert, den nämlich wieder die GESAMTE auf der Strasse versammelte Nachbarschaft mitbekommen hat *nerv*!

Mitglied inaktiv - 13.06.2007, 15:24



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das kann ich mir lebhaft vorstellen....und du hast mein absolutes Mitgefuehl!! Was mich wundert ist der englische Rasen wo doch alle soviele Kinder haben...sind die da echt so penibel? Pass dich gefaelligst an! Knete dir ein Salzteigtuerschild mit allen Namen drauf, am besten noch mit einem Bezug zum Nachnamen: Bienstock fuer Familie Honig oder so *GG* Die Weide ersetzt du gegen einen Plastikbaum. An das Vordach ueber der Haustuer muss ein kunterbuntes Windspiel, so mit Faehnchen und Baendern und so und in den Garten eine grosse Fahne von Jako-o. Und direkt vor die Haustuer kommt ein Schaukelstuhl und ein Fernglas und ein Lauschometer um die Nachbarn auszuspionieren....und grinse nickend die Nachbarn an, wenn sie dir entgegenkommen. Und dann sind alle bestimmt gaaaaanz nett zu dir und wollen dein Freund sein *lach*. Nene, ich wuerde in SO einer Gegend wohl auch total untergehen. Ich empfehle dir die Autorin "Christiane Noestlinger" mit ihrer Reihe ueber 'ihre' Familie. Eines davon heisst: "Mit Fuenfen ist man kinderreich" und ist absolut bezauberndes Buch, auch ueber den Vorstadtkoller und Neubaugebiete. Musst mal gucken, welches Buch das erste ist. Wir sind erst vor 2 Wochen umgezogen, auch ein Neubaugebiet aber mit Einzelhaeusern. Noch ist es eine kleine Community, noch sind nicht alle Haeuser bezogen. Nicht in jedem grossen Haus wohnen Leute mit Kindern wie wir feststellen mussten. Dafuer hat die Frau (2 Haeuser weiter) 2 absolut entzueckende Hundewelpen und 2 Katzen und Racoons und Opossums (im Garten leben) und sie freut sich, wenn unsere Kinder vorbeikommen und mit den Welpen spielen, die ja unbedingt "social contact" brauchen, weil sie ja sonst alleine ist mit den Hunden und so lernen sie gleich den Umgang mit Kindern. Ein Gewinn fuer alle Seiten!!! Das Haus neben uns ist noch frei, mal sehen, ob da jemand mit Kindern einzieht. Ob es das ist wie ich mir das Leben und Wohnen mal vorgestellt habe? Keine Ahnung....Jetzt muss ich sagen, bin ich hoechstzufrieden und sehr gluecklich mit der Communitywahl. Ein Namenstuerschild haben wir nicht, sowas gibts hier nicht...*G* LG

Mitglied inaktiv - 13.06.2007, 15:38



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Hallo liebe Si+Jo+Jo+Fr, vielen Dank für Dein herrlich erfrischendes Posting. Ich bin gerade vor Lachen fast vom Stuhl gefallen und fühle mich gleich viiiel besser. Eine schönen Tag noch, gutes Einleben und ganz viel Glück in Eurem Neubaugebiet (das hört sich doch gut an). Liebe Grüße, Ulli

Mitglied inaktiv - 13.06.2007, 15:46



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ist die Autorin!!! http://www.amazon.de/Mit-F%C3%BCnfen-ist-man-kinderreich/dp/342662110X Ich kann dir ihre Buecher wirklich empfehlen! Sie sind sooo herrlich geschrieben. Auch ueber das Landleben, die 5 Kinder, mit denen zwanglaeufig immer ein Umzug einher geht, die kleine Schwester, die sich einen Bruder wuenscht und Zwillingsschwestern bekommt, die Jungs die regelmaessig aus dem Schulbus fliegen,....die richtige Lektuere fuer den Sommer! Aber Achtung, sie hat viele Buecher geschrieben, Suchtgefahr. Das obige habe ich mit 11 oder so gelesen und mir dann vor paar Jahren die ganze Reihe gekauft damit ich sie mal komplett habe. Viel Spass beim Lesen! LG Silke

Mitglied inaktiv - 13.06.2007, 15:55



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Hallo , ja, das kommt wohl irgendwann, dieses Gefühl, ist es das wirklich, was ich haben wollte ? Mir geht es gerade so, dass ich mir alle 10 finger lecken würde für ein Stückchen grün. Ich wohne mitten in Berlin im hippen Viertel. Das war mein Traum, ich, am Stadtrand aufgewachsen,wollte einfach ein tolles Cafe oder eine disco vor der Haustür. DAs habe ich jetzt.... ...in einer schicken,großen Altbauwohnung. Aber das paßt natürlich nicht zu Kindern. Nun ist zwar aus dem Studentenbezirk hier der kinderreichste Bezirk Deutschlands geworden und aus den meisten Studenten sind mamas und Papas geworden. Aber mir wird das hier zuviel. die vielen Spielplätze sind immer überfüllt, meine Jungs lieben es aber ich kann es langsam nicht mehr sehen. Ich wünsche mir ein Häuschen im Grünen mit netten Nachbarn und vielen Kindern . Ich denke, nerven wird das auch irgendwann, aber ich denke, für Kinder besser als hier in der Großstadt. Ohmann, wenn mir das jemand vor 5 Jahren gesagt hätte, als ich hierher zog, dass ich so denken werde, den hätte ich ignoriert ;-) Mein Freund ist übrigens im Häuschen im Grünen aufgewachsen, den muß ich noch ein wenig bearbeiten, dass er wieder raus aus dem Chaos zieht :-) Meine Hebamme meinte, spätestens beim dritten Kind zieht hier jeder weg, raus ins Grüne.Dieser Wunsch kam bei mir vor einem halben Jahr, die Stadtflucht brach aus . Ich denke, Nachbarn kannst Du Dir leider nicht aussuchen, davor habe ich auch Angst, mir irgendwo ein Häuschen zu kaufen und dann mit den Nachbarn nicht klar kommen.... oder auf einer anderen Wellenlänge zu schwimmen. LG,Annette

Mitglied inaktiv - 13.06.2007, 16:44



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jaja, prenzlauer berg... wir sind auch hier. *seufz* und mich überkommt der heißhunger auf gras und grün und ruhe auch mit nur zwei kindern. der grüne dschungel-innenhof mit efeu und alten bäumen ist das einzige, was uns rettet. sind aber auch immer leute da, zwar nette leute, aber vorhanden. einsam und verlassen müsste man wohnen... @ ulli: nein, so hab ich mit kindern nicht wohnen wollen. stadtkindheiten fehlt so viel. wir versuchen das auszugleichen, indem wir am wochenende zu freunden rausfahren, aber das ist weit... mein traum ist das häuschen im grünen, durchaus machbar im berliner umfeld -brandenburg ist ja nicht allzu teuer und da gibt es viele kleine halbverfallene vergessene häuschen, als wochenendvariante eigentlich ideal. aber dann wären wir so festgelegt... und sind beruflich doch auf flexibilität angewiesen. wir grübeln noch... :)

Mitglied inaktiv - 13.06.2007, 18:28



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Hallo Frau Nachbarin :-) Gut erkannt. Ja, meine Gedanken und Taten sind ähnlich, alle Freunde mit Kinder ziehen 'raus', da hat man wenigstens Potential für Besuche, ohne dass man Unkraut zupfen muß ;-) ...und ich kann mir anschauen, was ich mir wünsche. Diese Neubausiedlungen sind halt ideal für die Kinder, mir gefallen aber eher diese kleinen alten Häuser mit wildem Garten mit genügend Hecken, dass nicht jeder Nachbar mein Unkraut begutachten kann. Wo wohnst Du hier im Prenzlberg ? Wir wohnen bei der U2, sehr laut und zentral. LG,Annette

Mitglied inaktiv - 13.06.2007, 18:38



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Hallöchen! Hört sich ja grauselig an, wie ihr da so wohnt....aber hat doch bestimmt auch seine guten Seiten, oder? Wir haben hier echt Glück. Also, meinen Traum, den ich hatte, habe ich mir eigentlich ganz genau SO erfüllt! Wir haben unser "Häuschen" vor 3,5 Jahren gekauft. Es war ursprünglich ein 2-fam-Haus, wir haben eben ein Einfamilienhaus draus gemacht. Sind immer mal wieder Baustellen hier und da im Haus, bzw. überall...aber das stört mcih nicht groß. Wir haben Zeit, und wir machen es so, wies uns passt. Genauso wie mit dem Vorgarten, der bei uns dummerweise echt riesig geraten ist, so ca. 150 qm...Alle paar Wochen haben wir da die herrlichste Blumenwiese mit hunderten von Pusteblumen, die zum Nachbarn fliegen *gg*. Uns wurde allerdings noch nie "nahegelegt", mal wieder was zu tun. Vielleicht auch, weil ich hier in der Strasse die einzige mit 3 Kindern bin. Grad die älteren Leutchen scheinen da Respekt vor zu haben. Die wissen ja alle, was da so an Arbeit ansteht. Selbst die von gegenüber, die einen akkurat geschnittenen Riesenbonsai im Vorgarten haben, haben noch nie gemeckert. Das ist Wahnsinn, was die alles anstellen. Um diesen Baum herum haben die bunten Rindenmulch. Wenn irgendwie ein Blatt darauf landet, spurtet die Dame des Hauses gleich raus und entfernt dieses. Es wird regelmässig draußen (!!!!) der Weg geSAUGT! Die sind einfach köstlich. Im winter, wenn es schneit, dann steht sie sofort parat und verbannt die Schneeflocken von ihrem Mäuerchen. Wird sofort runtergefegt, daß ja nichts den schönen Marmor verdeckt *gg* Hihi, naja, wie gesagt, selbst die haben noch nie was gesagt, wobei ich denke, daß unser Urwald denen ein gehöriger Dorn im Auge ist. Aber was solls? Meinen Traum vom Haus habe ich mir insofern erfüllt, als dass ich immer das machen kann, was mir gerade in den Sinn kommt . Z.B. buddel ich im Garten riesige Locher, wo ich sie gerade brauche - jetzt z.B. um ein Riesentrampolin (4,30) ebenerdig einzulassen. Im Haus drin auch - wenn es mir in den Sinn kommt, mache ich mal eben ein neues Mosaik an die Wand, klopfe einen Balken frei, oder lackiere die Küchenmöbel. Hab halt auch glück, dass mein Mann das alles mitmacht und ich nicht großartig was mit ihm absprechen muß oder so. So sind wir recht spontan zu einem Wanddurchbruch gekommen zwischen Küche und WZ. Irgendwann hatte ich das Wohnzimmer knallgelb gestrichen (war herrlich, man dachte immer, die Sonne scheint) - da hats mich interessiert, was in der Wand so drin ist. Als mein Mann von der Arbeit kam, hatten die Kinder und ich da schon recht viel gewütet, und er stand nur da und hat geschmunzelt:-) Hachja, das Leben ist doch schön, wenn man sich nicht von irgendwelchen Nachbarn oder Familienmitgliedern umbiegen lässt. Was ich bei euren Nachbarn auch nicht verstehe - so ein geschniegelter Rasen trotz Kindern? Dürfen die überhaupt raus, oder besteht da zu große Gefahr, dass Grashalme umknicken? Naja, dann viel Spaß beim Salzteigschildchen basteln:-) LG andrea

Mitglied inaktiv - 13.06.2007, 17:00



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Die Salzeigschildchen...ich muss echt lachen! Genau die habe ich schon immer gehasst :-) Wir haben vor einem Jahr DAS Haus gekauft- leider steht es für mich am falschen Ort (will an die Nordsee, jetzt sitze ich im Harz). Ein 68'er Bau, nicht mehr taufrisch, aber mit mit Atmosphäre (die alten Türen innen klappen mit dem gleichen Ton zu wie damals bei meinen Großeltern). Draussen im Garten haben wir einen großen Auslauf für unsere beiden Kanickel gebaut, rasen wird gemäht, wann wir es schaffen, der Hund kann einfach so draussen rumlaufen und die Kinder auch, ohne das ich Angst habe, irgendwer wird von einem Auto umgenietet- das haus steht in einem winzigen Dorf. Total prima, bin wirklich gerne hier....... Grüße, Elke

Mitglied inaktiv - 13.06.2007, 17:34



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Hi, bei uns in einem Neubaugebiet ist es ähnlich. Wir wohnen hier aber alle in Doppelhaushälften oder Einzelhäusern und es ist sehr klein und exklusiv ;-) Was nichts an dem Nachbarschaftsgetratsche ändert. Ständig spricht die eine mit der anderen nicht und jeder Garten wird begutachtet und beurteilt. Grundätzlich mischt man sich in die Streitigkeiten der vielen Kinder ein und dann streiten die Mütter ; Ehrlich, ich liebe es... Soviel Bekloppte auf einem Haufen immer was zu tuscheln und tratschen und ich halt nmich voll raus. Ich sage immer ehrlich was mir nicht passt, bin damit noch nie angeegt und halte mir somit Getratsche vom Leib. Über meine Kinder habe ich immer offen erzählt was wir gerade für Probleme haben, damit ein Wutausbruch meinerseits nicht dem Jugenamt gemeldet wird ;-) FAZIT: Manchmal nervt es volle Kanne und ich bin doch froh nicht immer alleine auf meiner Terrasse zu sitzen... Und wein Gläschen Wein auf der Straße mit den Nachbar hat auch was... Dani

Mitglied inaktiv - 13.06.2007, 17:55



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Hi, also ich wohn in ner "Millionenstadt" in nem gemischtem Viertel. Und hier in unsrer Siedlung gibts auch getratsche. Ich wohn in nem normalen Mehrfamilienhaus, es is 5stöckig. Solche Häuser stehen hier häufig, etwa 7x dasselbe Haus, 40ger Jahre Bau. Langsam kennt man alle Leute mit Kindern hier. Und auch andre Leute. Getratsche gibts überall. Bin ganz zufrieden damit, aber mein Freund möchte lieber ein Häuschen auf dem Lande. Wir haben hier einen Innenhof mit Spielplatz, aber keinen eigenen Garten oder Balkon. Und 76m² sind mit 3 Kiddies (aber noch kleine Kinder) auch nicht grad riesig. Fühl mich schon wohl, aber mein Freund nicht so... Geniesse doch dein Häuschen, und warscheinlich ist es auch toll, dass deine Kinder ohne Gefahr bei dir in der Gegend allein auch mal ohne Mama relativ jung schon rumlaufen können, das geht nämlich bei uns nicht. LG Steffi

Mitglied inaktiv - 13.06.2007, 18:27



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Hallo, mich hat es aus einer mittleren Großstadt, Innenstadtlage, schicke Maisonettewohnung in ein 1000 Seelen-Dorf am Alpenrand verschlagen. Meine Schwiegis haben nebenan die Landwirtschaft, drei Generationen leben auf dem Hof ruhig und friedlich miteinander, die Kinder wachsen in einer funktionierenden Großfamilie auf. Es ist kein Problem, die Kinder "freilaufen" zu lassen, jeder kennt jeden (und das meine ich wörtlich*gg*), also wirklich die Idylle, die man sich für seine Kinder wünscht. Genau das waren auch meine Gedanken, als ich meinen Mann kennenlernte und noch kinderlos das erstemal hierherkam. Das hat sich auch bis heute nicht geändert, nicht umsonst verdoppelt sich unsere Einwohnerzahl im Sommer und im Winter, weil es einfach ein kleines Paradies und heile Welt ist. Allerdings kämpfe ich auch manchmal mit einem Gefühl, das ich als Traktorkoller bezeichne. Es passiert hier nämlich rein überhaupt gar nix und das einzige "Highlight" ist das morgendliche und abendliche Aus- bzw. Eintreiben der Kühe von der Weide. Die Touris finden es einfach wunderbar.....so idyllisch. Ist es ja auch, aber manchmal fahre ich für einen Tag nach München, um mal wieder Menschen zu sehen, die ich nicht kenne und vor allem zu fühlen, wie es ist, unter vielen Menschen zu sein. Danach kehre ich dann immer zufrieden in meine Idylle zurück. Meine drei Kinder, 1,2 und 4 Jahre alt, finden es natürlich superaufregend, jeden Tag mit dem Traktor rumzufahren und im Stall zu sein, die älteren Kids hier im Dorf finden es nur noch ätzend, am A.... der Welt zu wohnen. Da wird noch einiges auf mich zukommen, fürchte ich. Aber dennoch, ich würde es immer wieder machen und oft, wenn ich mich spontan abends auf mein Mountainbike setze und die schneebedeckten Berge sehe, finde ich es zum Heulen schön und möchte die ganze Welt an meinem Glück teilhaben lassen. (Wenn das jetzt mein Mann lesen würde, er käme aus dem Staunen nicht mehr heraus, ist er es doch, der ab und zu meinen Dorffrust aushalten muss*lach*) Schönen Abend euch allen und ich wünsche jedem, das zu finden, was für den einzelnen das Richtige ist. Liebe Grüße petra

Mitglied inaktiv - 13.06.2007, 21:31



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Huhu, das kann ich mir gut vorstellen, dass dich das nervt. Das ist genau der Grund, warum mein Mann nie in ein Neubaugebiet ziehen wollte *g. Wir wohnen nur zur Miete, in einer DHH. Aber auch das kann schief gehen...wie wir jetzt leider feststellen mussten.....wir hatten schon drei verschiedene Nachbarn in der anderen Haushälfte...zwei waren gut, sind leider weggezogen....die Nachbarn die wir nun haben würden sehr gut in deine Siedlung passen....total oberflächlich und mehr Schein als sein.....hauptsache der Vorgarten sieht aus wie geleckt...jeder kleine Löwenzahn wird gleich mit irgendwelchen Giftkügelchen vergrault....ich glaub es ist ihr erklärtes Ziel, immer eine Nummer ordentlicher zu sein als wir.... Ihr müsstet mal den Garten sehen....ein reiner Ziergarten....ihr Sohn (Einzelkind) darf da längst nicht mehr spielen....unser Garten ist ein reiner Nutzgarten, in dem vier Kinder ne Menge Spaß haben :-).

Mitglied inaktiv - 13.06.2007, 22:29



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Genau deswegen wollte mein Mann nie in ein Neubaugebiet ziehen. Wir Wohnen auf einem Dorf, direkt am Wald, mit riesigem Grundstück. Die Kinder können auf Bäume klettern und es kommt nicht ständig ein Auto, wo man Angst haben muß. Auf unserem Grundstück kann ich meine Ideen freien lauf lassen. Und keinem Stört es. Es ist schön wie unsere Kinder aufwacksen können und wir möchten es nichtmehr missen. Viele Grüße Sissy

Mitglied inaktiv - 14.06.2007, 09:08



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Hallo, ich kenne das nur zu gut. Wir haben mal für 3 Jahre in einer Neubausiedlung gewohnt. War schrecklich. z.B. war mein Mann für zwei Wochen zur Schulung und das Auto stand sie zeit über bei uns auf dem Parkplatz, da wurde ich angesprochen,ob mein Mann arbeitslos ist. Ein Thema muß man ja haben, bei den ständigen Kaffeetrinken mit den Nachbarn. Da ich dazu nie Zeit hatte,weil ich arbeiten mußte und auch keine Lust drauf hatte,wurde ich auch nur schief angesehen. Und alle wollten gleich sein, und gleich viel verdienen. Nun haben wir ein Haus in einer alten Wohnsiedlung,sehr altersgemischt und keine Streitigkeiten, wer der Bessere ist. LG Sandra

Mitglied inaktiv - 14.06.2007, 14:43



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Ulli, wir wohnen in deutschland in einem freistehenden altbau und derzeit sind wir ins ausland versetzt und haben uns auch wieder fuer einen freistehenden altbau entschieden. In D waeren Reihenhaeuser fuer uns auch zu klein gewesen- wir haben zwar reihenweise Prospekte gewaelzt, gerade weil die immer recht gut aussahen und man in einem neuen Haus nicht so viel angst haben muss vor reparaturen- aber die waren fuer uns zu klein ( die sind irgendwie auf 2 Kinder alle ausgerichtet, maximal) und dann waren mir die Reihenhausgebiete auch zu weit ausserhalb. Ich wollte immer nah zur arbeit wohnen. Jedenfalls- wir haben in D auch Nachbarn, die schauen, wie unser Gras waechst. Wir wohnen dort im ehemaligen Ostberlin und die Nachbarn haben ein Laubengrundstueck mit 1200 qm wo sie im Sommer richtig wohnen. Beide sind seit der wende mehr oder weniger arbeitslos, die Toechter haben ebenfalls keinen gewsicherten Vollzeijob und der eine Enkel hat keine Lehrstelle gefunden. Die ganze Familie trifft sich immer bei unseren nachbarn- dann sitzen die an einem Tisch und palavern. Das wird unterbrochen von Gartenarbeit und dann wird wieder palavert.Wir haben etwa 60 bis 70 m gemeinsame " Grenze"- bei denen alles pikobello, bei uns auch eher " Natur". Und wenn ich abends von der arbeit komme, mit haengender Zunge, ein Kind an der Hand, Einkaeufe an der anderen und mich mental aufs abendessen vorbereite- dann passt der mich ab um mit mir ueber das Unkraut zu reden.Mein Mann ist lehrer und arbeuitet auch schonmal im Garten, weil er da gleichzeitig die Kinder eben beaufsichtigen kann - und der Typ schleagt vor, dass er doch mehr im Garten tun soll statt " rumzusitzen" ( armes Lehrervolk). ab udn an- wenn es zu schlimm wird- lasse ich ein Gartenunternehmen kommen oder bitte unsere Minijobberin um eine extraschicht- dann kommt er und will wissen, was das kostet ( er verdaechtigt uns der Schwarzarbeit- wobei wir als beamte neben dem allegmeinen aerger dann noch dienstliche Schwierigkeiten kriegen- das wuerde ich nicht riskieren ). Was ich damit sagen will- ein bisschen Reihenhaus ist ueberall.Bei uns finde ich gut, dass es etwas anonymer ist, verscheidnene alterskalssen- dann gibt es nicht so viel wettbewerb. Weder wer den besten Job hat noch wer die besten,m saubvbersten, schlauesten Kinder hat. Das laeuft bei uns wirklich gut, da kann ich mich nicht beschweren. Nur mit dem Garten..... Gruss, Benedikte

Mitglied inaktiv - 15.06.2007, 01:09



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:-)

Mitglied inaktiv - 15.06.2007, 09:24