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Unterhaltsminderung fuer Erstehefrauen?!?

Thema: Unterhaltsminderung fuer Erstehefrauen?!?

Seit einiger Zeit verfolge ich mit grossem Interesse die Diskussionen der Politiker zum Thema zukuenftige Unterhaltsansprueche von Kindern und Ehefrauen. Es geht darum, dass man zukuenftig aussereheliche Kinder und Kinder aus Zweit-, Dritt/, Viert und weiteren Folgeehen den Kindern aus erster Ehe gleichstellen will und dafuer den nachehelichen unterhalt der ersten Exfrau kuerzen und beschraenken will- sie soll also erstens weniger Unterhalt kriegen und den auch fuer kuerzere Zeit. Sie soll nach Ende der Ehe schnell wieder arbeiten gehen und den Exehemann und damit die Zweitfamilie finanziell nicht belasten. Das ist wohl Konsens zwischen allen Parteien, lediglich Teile der CDU sowie die CSU sperren sich dagegen und sind der ansicht, dass die Erstehefrau auch weiterhin " anstaendigen" Unterhalt erhalten soll. Ich selber finde die Idee zwar grundsaetzlich gut weil ich meine, dass man sein Einkommen erarbeiten soll und nicht erheiraten. Und ich selber arbeite eh und waere mangels Beduerftigkeit nie unterhaltsberechtigt und wegen des Jobs meines Mannes auch nicht unterhaltsverpflichtet das ist jetzt eine rein rechtstheoretische Ueberlegung Aber- und deswegen poste ich es hier und nicht im Aktuell- ich finde das gerade gegenueber Erstehefrauen, die auch gleichzeitig Mehrfachmuetter sind, total ungerecht.Mit steigender Kinderzahl wird Erwerbstaetigkeit immer schwieriger zu organisieren udn lohnt sich wegen der Splittingtabelle und ansteigender Betreuungskosten immer weniger. Von daher koennen viele Mehrfachmuetter schlecht arbeiten- und denen dann nach Eheende zu sagen, Schluss mit lustig, Du kriegst keinen Unterhalt- das finde ich gemein. Zumal die Entscheidung fuer eine Berufstaetigkeit beider Partner ja auch von beiden Partnern getragen werden muss- und wenn einer die Riesenkarriere macht, staendig Dientreisen und Ueberstunden, dann kann der andere nicht arbeiten. Und wieso soll dieses Modell, dass ja der Ehemann fuer die Ehedauer immer mitgetragen hat, naemlich FRau zu Hause und verdient kein Geld, dann nach Ende der Ehe in Frage gestellt werden? Soll die Altehefrau dann arbeiten gehen nur damit der Mann geld fuer Familie Nummer 2 hat? Ich meine, sicher ist es hart fuer einen Mann mit Unterhaltszahlungen, eine zweite Familie zu gruenden. Aber die zweite Frau- oder dritte oder vierte- wissen von anfang an, dass sie einen Mann mit Familie haben, die erste FRau kann sich hingegen nicht dagegen schuetzen, dass der Mann sich eine weitere Familie zulegt. Ich finde jedenfalls, dass in den Faellen, wo ein Ehepaar sich bewusst dafuer entscheidet, dass eine FRau ganz zuhause bleibt, diese Rollenteilung auch nach Ende der Ehe beibehalten werden soll- ich meine, wieso soll die Tatsache, dass der Manbn Geld fuer die naechste Familie braucht, zu Lasten der Frau aus erster Ehe gehen und die dazu zwingen, was waehrend der Ehe verpoent war- Berufstaetigkeit ? Ich finde das ungerecht und sinnlos- zumal sich gerade FRauen, die wegen grosser Familien jahrelang aus dem Arbeitsmarkt entfernt haben, mehr als schwer tun, einen ordentlichen Arbeitsplatz zu finden. Was meint Ihr- Vorfahrt fuer die neuen Familien oder laengerfristig Unterhalt fuer die abgelegten Erstehefrauen? Benedikte

Mitglied inaktiv - 21.03.2007, 00:39



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Hallo Benedikte, erstmal muss ich dir sagen, dass ich gerade deine Beiträge sehr gerne lese und deine Meinung auch sehr schätze. Darf ich mal ganz vorsichtig fragen wie alt du bist? Es spricht immer so viel Erfahrung aus deinen Beíträgen! Nun zum Thema. Ich denke, dass es eine sehr schwierige Frage ist, denn es kommt drauf an, in welcher Position man sich befindet. Ich bin eine "Erstfrau", bekomme jedoch seit Jahren keinen Unterhalt mehr (Gott sein Dank). Mein Exmann hat mich verlassen als mein Sohn 3 Jahre alt war und meine Tochter in letzten Drittel der Schwangerschaft. Es war eine sehr schwierige Situation, da ich damals nun wirklich nicht arbeiten konnte. Ich MUSSTE den nachehelichen Unterhalt beantragen, obwohl ich ihn gar nicht wollte, ich wollte nur den Kindesunterhalt haben. Es ging aber nicht, da ich von der Sozialhilfe leben musste. Nach drei Jahren habe ich eine Umschulung gemacht, weil ich endlich auch etwas tun wollte!! Auch während dieser Zeit lief der Unterhalt weiter. Ich lernte dann meinen jetztigen Mann kennen und erst als wir nach 1,5 Jahren zusammen zogen konnte ich endlich diesen Unterhalt "abschütteln". Meine Tochter wurde damals 6, von daher stand mir auch noch häherer Kindesunterhalt zu. Ich war froh, endlich nach 6 Jahren meinem Anwalt sagen zu können, dass ich diesen Unterhalt nicht mehr geltend machen muss, da ich nicht mehr vom Staat unterstützt werde (der Unterhaltsanpruch hätte noch 2 Jahre bestanden obwohl wir zusammen wohnten, da ich vorerst arbeitslos war und mein Mann damals noch sehr wenig verdient hatte). Die Einbehaltsgrenze für zahlende Männer ist sehr niedrig. Es gibt sehr viele Männer die am Rand ihrer Existenz leben (müssen), während ihre Ex-Ehefrauen sich im Süden sonnen. Ich denke, bei sämtlichen Unterhaltsansprüchen müsste auch mal die Frage gestellt werden, warum eine Frau überhauüt unterhaltspflichtig ist. Warum besteht die Unterhaltspflicht auch für die Frauen, die ihre Ehemänner betrügen und belügen? Derweil lebt die neue Familie des Mannes wirklich "am Rande der Gesellschaft"! Ich denke es sind ehe moralische Fragen, die mich beschäftigen. Jedoch finde ich, dass ein höherer Kindesunterhalt sowie ausreichende und bezahlbare Kinderbetreuungsplätze angebrachter wären. Und natürlich die Möglichkeit für ledige Mütter teilzeit und flexibel arbeiten zu können. Viele Frauen würden lieber arbeiten gehenund ihren Unterhalt selber bestreiten als den vom Mann bekommen. Es gibt natürlich auch diese, die lieber den Unterhalt bekommen als arbeiten. Ich finde es nicht mal schlecht, dass dieser Unterhalt gekürzt wird, denn dann müssen diese Frauen, die keine Lust zum Arbeiten haben wirklich etwas tun! Auf die Gefahr hin, dass ich mir den Zorn sehr viele Frauen zuziehe, weiß ich trotzdem wovon ich rede! LG Violetta

Mitglied inaktiv - 21.03.2007, 07:47



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Hallo Ihr beiden, ein sehr interessantes Thema, aber leider auch brisant, ich hoffe, wir können alle fair unsere Meinung sagen, ohne angegriffen zu werden. Nun zum Thema, ich bin eine sogenannte Zweitfrau, habe zwei Kinder mit meinem Freund und er noch eine Tochter und Ex ehefrau. Seine Tochter ist 7 Jahre alt und er zahlt für sie und seine Exfrau Unterhalt. Zum ersten finde ich es sehr wichtig, dass der Unterhalt des Kindes Gesichert wird, ich meine jetzt das ErstKind- der Ausdruck ist zwar sehr blöd, aber zum erklären einfacher. Bei uns ist es keine Frage, dass Kindesunterhalt gezahlt wird, das haut auch finanziell gut hin. Es gibt aber nun viele Männer, die finanziell schlechter dran sind und am Unterhalt für Kind und Mutter zugrunde gehen, für alle die finde ich die Regelung sehr gut, denn ich bin der Meinung, als erstes müssen die Erstkinder bedient werden und dann die Mutter. In unserem Fall ist es leider etwas doof und ärgerlich für uns gelaufen. ExEhefrauen haben ja bis zum 12. Lebensjahr der Kinder Anspruch auf Unterhalt, wenn sie nicht arbeiten gehen.Bis zum 8.Lebensjahr voll und danach kann eine Halbtagsstelle angerechnet werden. Die Exfrau meines Freundes hatte bis vor kurzem nicht gearbeitet, weil sie angeblich nichts fand. Nun wurde mein Freund leider arbeitslos und konnte ihr nicht mehr so viel zahlen, da fand sie plötzlich von einem Tag auf den anderen eine Arbeit. Zum Glück fand er nach einem halben Jahr wieder Arbeit und er ist noch am Verhandeln, ob der Ehefrauenunterhalt erhöht wird. Durch die neue Regelung hat sich das erledigt. Soweit zu meiner Geschichte zu dem Thema. Grundsätzlich finde ich es total doof, diesen Riesenunterschied zwischen ehelich und nichtehelich zu machen. Ich finde es notwendig und wichtig, die ersten drei Jahre einen Anspruch auf Unterhalt zu haben. Danach hat jedes Kind einen Anspruch auf einen Kindergartenplatz und eine Arbeit dürfte wieder möglich sein. Annette

Mitglied inaktiv - 21.03.2007, 11:25



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Hallo an alle, prinzipiell finde ich die neue Regelung gut. Denn sie setzt die Priorität des Unterhalts auf die, die sich apriori nicht selbst versorgen können, und das sind die Kinder (aus 1. Ehe und der Zeit danach). Erwachsene sind eben in der Lage sich selbst zu versorgen. Allerdings macht das Ganze nur Sinn im Zusammenhang mit der Verbesserung der Kinderbetreuung. Meine Frau könnte bei uns (Oberbayern) mit 5 Kindern überhaupt nicht arbeiten gehen, da es keine Krippen gibt, der Kiga ab 3 Jahre von 8 bis 13 Uhr geht, die Grundschule 12:30 Uhr zu Ende ist und eine Tagesmutter etwa 1200 Euro pro Monat kostet. Daher ist es nur theoretisch schön, an die Erwerbsfähigkeit der Frauen zu appelieren, wenn man nicht die Bedingungen dafür schafft. Gruß Hans

Mitglied inaktiv - 21.03.2007, 12:34



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Huhu! Das Thema ist wirklich brisant. Ich bin auch so eine sogenannte Zweitehefrau. Nur hat mein Mann mit seiner ersten keine Kinder und von der Sache finde ich es gut die Regelung, den sie geht wirklich nicht arbeiten, weil sie von ihm leben will. (Ihre eigene Aussage: " Kommst du nicht zurück, zahlst du!") Ich sage einfach unabhängig von 1., 2. oder mehr Frau, sollte der Unterhalt der Kinder, egal aus welcher Ehe, immer gesichert sein, denn die Kids haben nicht gefragt auf die Welt zu kommen dürfen. Wenn eine Ehe scheitert sollten "normalerweise" beide Seiten immer zum Wohl der Kinder agieren (was leider nicht so ist, meistens). Wenn meine Ehe scheitert, dann würde ich auch mit dreien versuchen zu arbeiten, denn ich hätte keine LUst auf seine Kosten mein Leben zu finanzieren. Natürlich ist das nicht immer einfach. Ich fände es okay wenn mein Unterhalt für Kinder gekürzt auch wenn die von einer anderen sind. LG Manuela

Mitglied inaktiv - 23.03.2007, 13:10



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Hallo, beschäftige mich ja nun seit Jahren mit diesem Thema. Für die Zweitfamilie bleibt nach dieser Regelung viel weniger übrig, weil Zweitfrau aus der Verteilermaß herausfällt. Das sollte vorher recherchiert werden, da kommt man nämlich drauf, daß das alles Schuh ist. Jahrelang haben Zweitfamilien dafür kämpfen müßen, auch einen Unterhaltsanspruch zu haben. Zumal diese Frauen meist jüngere Kinder betreuen. Jetzt wird das alles über Bord geworfen. Neu ist das alles nicht, denn egal wann und bei wem die Kids geboren sind, Kinder haben den gleichen Unterhaltsanspruch. Vielmehr geht es ja darum, "Erwachsene" erstmal aus der Verteilermasse herauszunehmen. Da wird das übrige Einkommen erstmal auf alle Kinder verteilt und wenn dann noch etwas übrig bleibt, bekommt Exfrau oder Neufrau oder..oder etwas vom Unterhaltskuchen ab. Das finde ich völlig richtig, denn Kinder können sich schlecht selbst unterhalten und sollten deshalb vorrangig einen Anspruch haben. lg, sandra zweitfrau, die sich aus der unterhaltsberechnung selber herausgenommen hat

Mitglied inaktiv - 21.03.2007, 17:14



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Huhu, also: ich finde es grundsätzlich richtig, daß jeder sein Geld theoretisch selbst verdienen können sollte - ABER : alles zu seiner Zeit. Und mit kleinen Kindern hat erst-ehefrau dann meiner Meinung nach echt die A****karte gezogen - sorry, aber ist doch so: Karriere zugunsten des Mannes hintenangestellt - ihm den Rücken freigehalten, für die Kinder dagewesen und dann auch noch in Existenznötige getrieben werden. Womöglich wegen der jüngeren Zweitfrau verlassen werden. Find ich nicht o.k. - Mann sollte erst Zweitkinder bekommen, wenn die erste alte Familie sich wieder selbst tragen kann - also die Kinder ca. 12 Jahre alt sind. Meiner Meinung, obwohl ich sonst nicht so konservativ bin. Cosma

Mitglied inaktiv - 21.03.2007, 20:23



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hallo, daß was du ansprichst, betrifft nur einen teil der exfrauen. jedoch gibt es viele frauen, die fremd gehen...sofort einen neuen haben und ebend nicht eine jüngere zweitfrau dran schuld ist. oder..oder...oder wieviele frauen drücken sich erfolgreich vor ihrer unterhaltspflicht! außerdem: kindesunterhalt ist steuerlich nicht absetzbar, ehegattenunterhalt hingegen kann man in der anlage u geltend machen. sorry, aber das trägt dann die allgemeinheit. wie gesagt, einzelfälle gibt es immer, die dann wirklich ungerecht behandelt sind. aber die geldmasse wird ja nur verteilt. erst alle kinder, dann kinder in ausbildung/exfrau/neufrau-freundin. oftmals ist das doch heute schon so, gerade im mangelfall werden erst die kinder berücksichtigt und wenn dann nochwas übrig ist, bekommt exfrau etwas. beispiel: ob eine exfrau nun 400€ ehegattenunterhalt (der fällt ja meist höher aus) und 100€ kindesunterhalt, oder 500€ kindesunterhalt erhält ist in vielen fällen dann doch egal. bei uns hat sich die exfrau während der ehe für einen neuen entschieden, meine kinder bekommen keinen unterhalt, weil erst ihre welchen bekommen (was so laut gesetz nicht richtig ist), exmann darf ihr auch noch das haus bezahlen, in dem sie nun mit ihrem neuen sitzt. arbeiten will sie nicht...etc..pp... aber das ist ein einzelfall...ärgerlich lg, sandra

Mitglied inaktiv - 21.03.2007, 21:09



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Hallo Sandra, kein Einzelfall!!! Habe es auch schon oben angesprochen, da ich einige kennengerlernt habe, die nach diesem Prinzip leben!!! LG Violetta

Mitglied inaktiv - 22.03.2007, 07:45



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ich bin nämlich so ein erstfrau fall..... job in völligem gegenseitigem einverständnis aufgegeben (weil seine firma umzog und seine mum immer arbeiten war und er das für seine kids nicht wollte...) dann hat er mich nach 10 jahren mit super manager-gehalt sitzen gelassen für eine von job zu job tingelnde frau ohne kids, hat sich selbständig gemacht, freundin angestellt, umsatz super, ausgaben sensationell, das ergenis im moment: für unsere 4 gemeinsamen (alle unter 12!)kinder der mindesunterhalt (mit vorherigem gehalt wärs die höchste stufe gewesen!!!!!), rest vom amt, er legt seit 3,5 jahren nur lapidar zahlen vor, gericht terminiert 1 mal jährlich aber entscheidet nicht.... der arme muss sich ja eine neue existens aufbauen.... und wir können vom amt leben! meine meinung: zuerst geld für alle kinder! dannn nach ermessen und alter der kids! (mein ex weigert sich zum beispiel strikt die kinder auch nur eine ferienwoche zu nehmen... wie soll ich da regelmässig arbeiten gehen-hallo???!!!) liebe grüße! (übrigens gibt es bei mir mitlerweile einen wunderbaren zweitmann, der mit uns leben möchte....den ich aber ganz sicher nicht das leben meines ex mit der zweitfrau finanzieren lasse, solange dieser staat nicht handelt!)

Mitglied inaktiv - 22.03.2007, 09:44