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Pflegekind - Förderung

Thema: Pflegekind - Förderung

Habe seit einigen Monaten eine kleine Dame als Pflegekind aufgenommen, seitens der leiblichen Eltern wurde sie in ihren ersten Lebensjahren wahrscheinlich nur unzureichend gefördert, aber aktuell mach sie Riesenschritte. Demnächst habe ich einen Termin bei einem SPZ. Kann mir hier jemand weiterhelfen wie ich sehe wo sie Defizite hat. Ich selbst empfinde Sie als ganz normales kleines Kind mit Interessen an Neuem aber auch wunderbaren Ecken und Kanten. Wo finde ich im Netz was sie zur U8 können sollte?

von emily4019 am 06.08.2018, 11:49



Antwort auf Beitrag von emily4019

Guck mal, hier steht, was ungefähr bei der U8 gemacht bzw erwartet wird. https://www.dak.de/dak/leistungen/u8-untersuchung-1790142.html Aber jedes Kind ist anders und hat unterschiedliche Begabungen. Wenn ein Kind nicht alles davon super kann ist das völlig normal und nicht bedenklich. Im SPZ können sie eh wesentlich genauer untersuchen und dir sagen, ob das Kind "nur" entwicklungsverzögert ist oder etwas gravierendes vorliegt. Und ehrlich, dass du sie als wunderbares Kind empfindest reicht denke ich völlig. Mach normale Dinge mit ihr: Nahc draußen gehen, vorlesen, Lego bauen, malen, kneten, beim Backen helfen lassen, im Sand buddeln usw. Sie wird nach und nach alles aufholen. Und wenn sie genügend positive Aufmerksamkeit bekommt dann ist das super. Du bist nicht die Therapeutin. Du bist Ersatz-Mutti. Also mach, was dein Mutterherz dir sagt und dann ist das gut. Für das meiste andere gibt es ausgebildete Therapeuten. Alles Gute euch.

von sarahT am 07.08.2018, 12:42



Antwort auf Beitrag von sarahT

Genau. Du bist der Mutter-Ersatz. Dazu gehört das Kind zu fördern, aber auch zu erziehen. Denn auch Regeln und Struktur geben einem Kind Halt, den es zum gesunden Aufwachsen braucht. - Bitte entschuldige diese Anmerkung, die an Deiner Frage vorbeigeht. Ich war vor Kurzem mit einem traurigen Fall konfrontiert, bei dem die Pflegemutter dem Pflegekind alles durchgehen lassen hat und sich dem Kind gegenüber nicht durchsetzen konnte. Das Kind hätte schon so viele Enttäuschungen erlebt, da hätte sie es nicht übers Herz gebracht, dem Kind etwas abzuschlagen. Das Kind hat inzwischen große Erziehungsdefizite und gilt als unbeschulbar. Es wurde aus der Pflegefamilie genommen. Es ist richtig, dass das SPZ am besten feststellen kann, wo Förderbedarf liegt. Das SPZ ist aber auf Deine Auskünfte angewiesen. Selbst beim Kinderarzt musste ich beim ersten Kind manchmal sagen: "Das weiß ich nicht. Darauf habe ich noch nicht geachtet." Bei den folgenden Kindern war mir klar, was gefragt wird und konnte daher im Vorfeld auch ein bisschen darauf achten, um dann im Termin aussagefähig zu sein. Daher ist es natürlich gut, wenn Du Dich informierst und weißt, was auf Dich zukommt. Manchmal verweigert das Kind, aus welchen Gründen auch immer, die Mitarbeit bei den Tests und Untersuchungen und dann kommt es umso mehr auf die Antworten der (Ersatz)Mutter an. Gerade was die Sprache betrifft, mutieren auch Plappermäulchen in so einer Untersuchungssituation zum einsilbigen Stockfisch. Da ist es gut, wenn die Begleitperson berichten kann, wie das Sprachvermögen des Kindes ist (Satzbau, Lautbildung usw.)

von Kleine Fee am 07.08.2018, 14:51



Antwort auf Beitrag von Kleine Fee

Hallo, und danke für eure Antworten. Ihr bestätigt mir mein Gefühl bei der kleinen, denn auch ich habe das Gefühl dass sie aktuell so viel lernt, aufholt und sich klasse entwickelt. Aber vom SPZ bekam ich beim letzen mal so einen negativen Bericht zu ihrer Entwicklung, denn ich niemals unterschreiben würde. Zudem wurden auch von mir Nachfragen zu ihrer Entwicklung in diesem Bericht behauptet, welche ich niemals gemacht habe. Daher möchte ich beim nächsten Mal vorbereitet sein.

von emily4019 am 08.08.2018, 10:20



Antwort auf Beitrag von emily4019

Du, dass SPZ schreibt extra so negative Berichte ;) Stichwort Frühförderung, Logopädie, Ergotherapie ect. Dann ist es nämlich leichter, bei Bedarf etwas bewilligt zu bekommen. Die Heilpädagogin meiner Tochter schrieb damals ebenfalls einen absolut negativen Bericht, damit mein Kind als I-Kind auch weiterhin in der Schule gefördert wird. Die Amtsärztin war anderer Meinung, da mein Kind ihrer Meinung nach alles beherrschte. Jedoch hat meine Tochter alles lediglich nachgemacht, was die Ärztin vormacht. So hat sie sich damals auch unauffällig in der Kita "durchschummeln" können, bis der Heilpädagogin auffiel, wenn mein Kind alleine spielte, passte es nicht zu ihrem Alter bzw. was sie schon können müsste. Jedenfalls kam meine Tochter als I-Kind in die Grundschule und bekam die ersten drei Jahre spezielle Förderung.

Mitglied inaktiv - 08.08.2018, 23:46