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Muss "man" strenger sein bei mehr Kindern?

Thema: Muss "man" strenger sein bei mehr Kindern?

Hallo und frohe Weihnachten, Bei uns gab es heute folgende Diskussion und mich würde die Meinung anderer Eltern dazu interessieren: Muss man bei mehr Kindern strenger sein bzw. mehr Regel aufstellen als bei 1 oder 2 Kindern? Aufhänger war, dass die Tochter meiner Cousine mit fast 3 Jahren über Tische und Bänke geklettert ist, auf der Couch rumgehüpft, mehrere Schränke ausgeräumt hat etc. Mit dem Rest der Familie am Tisch sitzen zum Essen wollte sie nicht. Meine Cousine ist dann mit einem Teller hinter ihr her gelaufen und hat ihr überall im Haus ein paar Bissen angeboten. Die Gastgeberin ist dann mit einem feuchten Lappen und einem Kehrblech hinterher um die Reste aufzusammeln und hat höflich gesagt, dass sie sich wünscht dass alle am Esstisch essen die Hunger haben. Meine Cousine meinte nur das ginge bei der Kleinen nicht sie würde dann nicht genug essen. Es waren noch einige andere Kinder zwischen 0 und 5 anwesend. Die am Tisch gegessen haben und gespielt haben. Das Treffen ging insgesamt gute 2h also nicht unendlich lange. Die Hauptmeinung der Verwandschaft war dann "wenn man nur ein Kind hat geht das bei mehreren muss man zwangsläufig strenger sein" Ich persönlich würde auch bei einem Kind in dem Alter ein paar Dinge wie Essen am Tisch oder kein übermäßiges Toben im Haus erwarten, vor allem wenn es nicht mein Haus ist und die Gastgeber darum bitten. Wenn das Kind Bewegungsdrang hat kann man raus gehen zum toben und wenn es nicht mehr am Tisch sitzen möchte ist es wohl satt... Oder sehe ich das zu streng? Danke für eure Meinungen

von Merle2000 am 25.12.2017, 20:10



Antwort auf Beitrag von Merle2000

Ich sehe es genauso wie du. Auch einem Kind schadet ein wenig Erziehung und klare Regeln nicht. Unsere zwei jährige schafft es auch noch nicht sitzen zu bleiben bis alle fertig sind. Aber wenn Sie aufsteht ist das Essen für sie vorbei,sie ist dann satt. Aber wenn dann noch hinter ihr hergerannt wird,ist es natürlich witzig und macht Spaß. Bei mehreren Kindern fällt es eben noch mehr auf wenn alle über Tische und Bänke gehen. Aber ich denke,es geht Grund darum was einem wichtig ist. Mir war auch bei nur einem Kind wichtig,dass es nicht über Tische und Bänke geht.

von Mariechen2015 am 25.12.2017, 20:24



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Also ich bin die Ein-Kind-Fraktion :-) Bei uns gilt seit Anfang an die Regel: gegessen wird am Tisch. Mein Sohn musste nicht am Tisch sitzen bleiben als er klein war, wenn er fertig mit Essen war, aber wenn er aufgestanden ist, war das Essen beendet. Als er dann älter wurde, blieb er sitzen bis alle Kinder fertig waren. Das lief immer gut. Ebenso wird bei anderen nicht über Sofa und Tische getobt, genauso wenig wie wir es Zuhause wollen. Mein Sohn hat einen relativ großen Bewegungsdrang. D.h., wenn wir eingeladen sind und es wenig bis keine Möglichkeit gib,t zum Toben nach draußen zu gehen, powere ich ihn immer vorher mit einem langen Spaziergang aus. Den einzigen Unterschied den ich zu Mehrlingsmüttern sehe ist, dass ich es einfacher mit der Umsetzung habe, da ich mich auf ein Kind konzentrieren kann. Aber ansonsten gelten bei uns die gleichen Regeln wie bei meinem Cousin mit drei Kindern. LG zwerg

von Zwerg1511 am 25.12.2017, 20:55



Antwort auf Beitrag von Merle2000

Regeln gelten egal wieviele Kinder man hat rumklettern und über Bänke und Tsche gabs bei uns nie, auch nicht beim ersten und wer aufsteht hat halt keinen Hunger - gesunde Kinder verhungern nicht. Manches wird halt komplizierter hier wird einmal am Tag zusammen gegessen, Abends, je mehr Kinder desto komplizierter wird ds halt zu managen. dagmar

von Ellert am 26.12.2017, 00:43



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Ich verstehe immer nicht warum die Kinder zum Essen "gezwungen" werden. Wer nicht am Tisch sitzt mag nicht essen. Fertig. Die verhungern ja nicht gleich ;)

von obsttomate am 26.12.2017, 12:46



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Es hat mich früher, als meine Kinder im Spielplatzalter waren, immer fast wahnsinnig gemacht, wenn Mütter ihren Kindern mit der Banane oder einem Löffelchen was weiß ich was durch den Sandkasten oder zur Rutsche hinterher gelaufen sind, um dem Schätzchen etwas in den Mund zu schieben. Nicht selten fiel dann etwas von dem Essen in den Sand oder auf den Spielplatzboden. Bestand denn die Gefahr, dass die Kinder verhungern....? Die Gastgeberin in dem Beitrag hat es ja noch schlimmer erwischt, sie musste auch noch hinterher und alles wegputzen. Ich empfinde das Verhalten der fütternden Mutter rücksichtslos und albern. Und das hat nichts mit der Kinderanzahl zu tun. Kein Kind muss abseits des Tisches mit Nahrung vollgestopft werden. Gewisse Verhaltensregeln machen das soziale Miteinander einfach erträglicher.

von Tai am 26.12.2017, 18:39



Antwort auf Beitrag von Merle2000

Natürlich gelten die gleichen regeln für alle. Bei einzelkindern ist es nur oftmals nicht so naheliegend wie bei mehreren kindern, diese auch umzusetzen. Wie sagte eine bekannte: uns erwachsenen ist es doch egal, was wir spielen, wie oft wir essen, wo wir lang laufen usw. Ich finde, es geht aber nicht darum, ob es für mich als mutter schon ok ist, dem kind das essen hinterherzutragen. Mit drei kindern ist das ja einfach nicht möglich, bei einem vielleicht schon. Es geht darum, dass ich als mutter die aufgabe habe, meinem kind soziale umgangsregeln beizubringen, damit es in der welt gut zurecht kommt. Und im kiga oder bei besuchefamilien wird das kind anecken, wenn es die üblichen umgangsformen nicht selbständig umsetzen kann. Um so älter sie werden, desto häufiger sind sie ja auch ohne eltern unterwegs. Eine freundin meiner tochter darf nur ganz selten zu uns kommen, da mich und unsere kleineren kinder genau das von dir beschriebene verhalten völlig kirre macht. Ansonsten ein liebes mädchen, kann sich aber nicht benehmen und nimmt uns das haus auseinander. Einzelkind mit sehr verständnisvollen eltern. Wären die eltern strenger und hätten ihr regeln beigebracht, würde sie viel häufiger eingeladen und hätte auch in der schule weniger probleme. Ich sehe regeln vermitteln als elternpflicht zum wohle des kindes.

von Bine.30 am 26.12.2017, 13:52



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Also, ich bin immer weniger streng geworden, weil ich bei drei Kindern mich auf wesentliches konzentriert habe. Aber die Kleinen lernen von den Großen, und beim Essen müssen alle sitzen bleiben, bis alle Kinder fertig sind, es sei denn, die Kleine Trödeltrupp unheimlich. Das beschriebene Verhalten hätte es auch bei einem Kind nie gegeben.

von Astrid18 am 27.12.2017, 09:09



Antwort auf Beitrag von Merle2000

Jeder hat eine unterschiedliche Auffassung von Erziehung und es wird immer „ Streitthema „ sein. Unabhängig ob 1 oder mehrere Kinder. Mir fällt aber auf, das Familien mit 1-2 Kindern , oft die Zügel lockerer lassen . Die Kinder freier erziehen , mehr erlauben , ihnen auch mehr ermöglichen. Das Resultat, ohne zu verallgemeinern, Kinder wie das Deiner Cousine, .... sie machen was sie wollen und werden dabei noch belohnt . Das Kind kann nix dafür . Denn wie soll es lernen , dass Mahlzeiten am Tisch eingenommen werden , wenn die Mama hinterher rennt , damit der kleine Liebling nicht verhungert ? Stressen tun sich Eltern damit selbst , beim Essen geht es los und was man in der Kleinkindzeit versäumt , wird man später nicht nachholen können . Ich habe 6 Kinder und es gibt Regeln und Konsequenzen und dabei bin ich konsequent... liebevoll . Nur so kann es klappen und wenn dann andere staunend fragen , wie man das nur schafft ,... dann sage ich : man wächst mit seinen Aufgaben. Ich will mich nicht schämen müssen oder abgestempelt werden ..., daher ist mir auch wichtig , dass die Kinder sich zu benehmen wissen .

von Patchwork am 27.12.2017, 11:53



Antwort auf Beitrag von Merle2000

Oh weh... Ich hab das anders gehalten, also so wie du und nicht wie deine Cousine. Wenn das Kind aufstand, war es satt, getobt wurde draussen bzw. nicht unbedingt da, wo wir alle gegessen haben und es gab MÄCHTIG Ärger, wenn sie fremde Schränke ausgeräumt haben. Ich fand es grausig(damals war ich aber auch erst 16, als eine ältere Freundin ihren Sohn bekam), wie er mit seinen 2/3 Jahren regelrecht über den Esstisch mitten durch unsere Teller krabbelte, Spaghetti an den Händen, rauf auf die Couch, dann wurde der Boden eingeschmiert und meine Freundin lief damals mit Teller usw. hinter ihm her. Und da wurde mir klar: SO mache ICH das nicht ^^

Mitglied inaktiv - 01.01.2018, 20:04