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Instrument - Kind zum Üben "zwingen"?

Thema: Instrument - Kind zum Üben "zwingen"?

Hallo zusammen, ich möchte mir Rat holen. Wir haben wieder mal das Problem, dass Anja (wird 8) die Musikschule (lernt Akkordeon bei MS Fröhlich) abbrechen will. Die älteste Schwester hat Akkordeon bis Ende der 5. Klasse gemacht und ist dann zu Gitarre gewechselt. Zweitälteste Schwester hat sich als untalentiert bewiesen, dieser haben wir das Instrument erlassen. Und die jüngste (6) haut dann auch noch in die Kerbe "Ich will nicht mehr in die Musikschule!" Wie läuft das bei Euch? Wenn ich nach den Wünschen der Kinder ginge, würde hier gar keiner was lernen, obwohl sie sehr talentiert sind. Ist es nicht meine Pflicht, sie zu fördern? Ich möchte sie aber nicht ständig mit Druck zum Üben zwingen. Ich weiß nicht mehr weiter? Silke

Mitglied inaktiv - 17.06.2007, 20:20



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Halo, unser Sohn (wird auch bald 8) spielt Schlagzeug- wollte er unbedingt. Er übt auch nur nach Aufforderung und hat nicht so richtig Feuer gefangen, aber ich bestehe darauf (muss dazu aber auch keinen großen Druck ausüben), dass er wenigstes 5-10 Minuten täglich übt. Sonst würde ich ihn wieder abmelden. Das will er aber auch nicht... Gruß, Pondus

Mitglied inaktiv - 17.06.2007, 20:42



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es kommt auf verschiedene Dinge an. ist ein kind wirklich nicht talentiert (das sagt einem schon der lehrer), dann würde ich es rausnehmen. ist es nur unlust und "kein bock mehr", dann ignoriere ich teilweise das gemecker - weil ich weiß, dass es nur ne phase ist. kurz zu unserer situation: von unseren kindern spielt der große (13) klavier, die seit gestern 12jährige querflöte und der 8jährige klavier. der 13jährige hat in der 3. klasse angefangen, er will unbedingt schlagzeug spielen, aber wir haben nun mal "nur" ein klavier. außerdem möchten wir, dass er erstmal ein grundinstrument lernt, auf schlagzeug kann er später immer noch umsteigen. klavier kann man auch alleine spielen und irgendjemanden vorspielen usw. schlagzeug geht nur in der band. außerdem ist er talentiert, aber phlegmatisch ... naja, er war zwei jahre auf der musikschule und da passierte nicht wirklich viel. er war mit einem mädchen zusammen, die noch viel langsamer war als er, er bekam nie hausaufgaben auf, es kam keine reaktion vom lehrer, wie er ist usw. nach ca. 8 monaten habe ich mir (als nicht-spieler) seine noten genommen und mal geschaut, wo er so ist - alles, was er in den 8 monaten gelernt hatte, konnte ich nach ca. 30 min spielen!! ich hatte gehofft, dass es im nächsten jahr besser wird, aber das war nicht der fall. dann haben wir einen neuen musiklehrer gefunden, der eine private musikschule hat und dieser kommt zu uns ins haus (weil es auf seiner fahrstrecke liegt). jedenfalls lässt sohnemann immer wieder seine unlust raushängen, spielt aber sehr schön, wenn er sich dann überwunden hat. und ist eben auch nicht untalentiert, nur seine lahmarschigkeit hält ihn von den meisten dingen ab, die nach arbeit "riechen". so haben wir ihm jetzt das ziel gesetzt, dass wir uns an seinem 15. geb. über das thema schlagzeug unterhalten werden, wenn er fleiß dran setzt, um im klavier seinen grundabschluss zu bekommen. denn nur ein, zwei jahre oder so bringen nix. die grundlagen müssen schon da sein, dann kann er später als erwachsener auch darauf zurückgreifen. der kleine ist talentiert und ehrgeizig - geht ganz anders an alles ran. er hatte letztes jahr aber auch mal eine stunde, die er voll versaut hat, hat er so rumgezickt, dass die stunde nicht stattfinden konnte. ich habe ihm gesagt, was passiert: ich ziehe sein taschengeld so lang ein, bis die stunde bezahlt ist! er bekommt 4 euro im monat - waren also 3 monate ohne taschengelt. oh, das war eine lange zeit .... und er hat es auch nie wieder gemacht. einmal wollte er wieder so anfangen, habe ich ihm sehr deutlich gesagt, dass er ja weiß, was dann passiert - naja, da hat er sich überwunden. unsere 12jährige hat erst 3 jahre blockflöte in einer 3er-gruppe auf der ms gelernt und ist nun mit den anderen auf querflöte umgestiegen (gleich das 2. jahr voll) - sie übt komplett selbstständig. am anfang war sie manchmal bissel gefrustet, wenn was nicht gleich klappte, aber inzwischen gar kein thema. da brauche ich auch nie was sagen von wegen: nun üb doch endlich oder so was. auf jeden fall gibts da schon ziele, die wir den kindern vor augen halten, die sie schaffen sollen und dazwischen gibt es zwar mal diskussionen aber kein hü oder hott - es wird durchgezogen. übungszeit ist täglich 30 min, unter dem geht nix, denn sonst schaffen sie ihr übungspensum nicht. und es soll ja auch vorwärts gehen. (es gibt ausnahmen - mal ein geburtstag, am wochenende verreist oder so)

Mitglied inaktiv - 17.06.2007, 21:48



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Hallo, hm, ich finde, es klingt schon stark danach, als würden sie unter Druck ein Instrument lernen. Was bringt das? Auch wenn sie talentiert sind, wenn sie keine Lust haben, dann glaube ich nicht an den Erfolg. Aber... ... meine Tochter hat sich nach der musikalischen Früherziehung (freiwillig nach Probeunterricht) für die Blockflöte entschieden. Wichtig war mir, das sie dann wenigstens 1 Jahr dabei bleibt, denn ich möchte auf jeden Fall verhindern, das sie vieles anfängt, aber nichts richtig macht (ich habe als Kind vieles angefangen, aber immer schnell das Handtuch geschmissen). Das Jahr ist seit Januar um und sie möchte gerne weiterlernen. Das unterstütze ich gerne, auch wenn ich sie oft ans Üben erinnern soll (laut Vorgabe reichen 10 bis 15 min täglich). Sollte es diesbezüglich in Stress ausarten, so würde ich sie sofort abmelden. Gruß Birgit

Mitglied inaktiv - 17.06.2007, 22:02



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Hi, ich kann mich noch sehr gut erinnern, dass diverse Freundinnen früher zum Musikunterricht "überredet" wurden- mein Mann z.B. auch zum Klavier- und nicht einer davon spielt heute noch freiwillig, bzw. haben ALLE sofort, als sie konnten, damit aufgehört- diejenigen, die es immer gern und freiwillig gemacht haben, bei denen war es anders. Wenn es jetzt nur eine Phase ist, finde ich es nicht so schlimm, dann sollen sie eben noch weiter spielen- aber wenn sie im Grunde genommen von Anfang an nicht wirklich wollten oder direkt nach ein paar Stunden einfach keinen Spaß dran haben, finde ich es nicht o.K.- aus den Zeiten, in denen man ein Musikinstrument lernen muss, sollten wir doch langsam mal raus sein... obwohl sich alleine das "haben ihr das Musikinstrument erlassen" anders klingt.... Ein Hobby ist ja schön und gut, aber es gibt ja genügend andere, die man dann evtl. auch ausüben möchte. Und fördern sollte man schon, aber nicht, wenn es ein "ungeliebtes" Hobby ist. LG Noori

Mitglied inaktiv - 18.06.2007, 07:25



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Huhu, meine Grosse hat mit knappen 5Jahren beschlossen, sie möchte gerne Gitarre spielen lernen. Seitdem geht sie in die Musikschule und freut sich jedesmal auf den Unterricht. Sie übt regelmässig und gerne. Weshalb möchte Deine Tochter denn nicht mehr in die MS? Gefällt ihr das Instrument nicht und sie würde lieber ein anderes spielen? Liegt es am Lehrer? Was würde sie gerne stattdessen tun? Hake doch einfach mal nach woran es liegt, spreche evtl. mal mit dem Lehrer was er für einen Eindruck hat und dann beziehe Deine Tochter in die Entscheidung mit ein. Es ist ihr Leben und ein Anfang in musikalischen Dingen hast Du gemacht, vielleicht entscheidet sie sich später doch ein Instrument zu spielen. Liebe Grüsse Tamy

Mitglied inaktiv - 18.06.2007, 10:04



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Hallo Silke! Grundsätzlich verstehe ich Deine Gedanken schon...es gibt so viele Bereiche die wichtig sind gefördert zu werden: Musik, Sport, Kreativität... Aber was nützt die ganze Förderung wenn die Kinder das nicht möchten? Dann ist es ja keine Förderung mehr sondern Zwang. Fördern soll ja bedeuten dass ich etwas unterstütze was meine Kinder gut und vor allem GERNE machen. Das Lernen in der Schule steht da sicherlich aussen vor denn die wenigsten Kinder machen das ja "gerne" aber wenn es in den Freizeitbereich geht - und dazu zählt die Musik nun mal - dann würde ich diesen Druck nicht erzeugen. Unser Sohn (wird jetzt bald 8)hat auch schon Keyboard und E-Drum ausprobiert und es machte ihm einfach überhaupt keinen Spaß dafür zu üben. Wir haben jetzt eine Art Rhythmuskurs für ihn gefunden zu dem er richtig gerne geht. Vielleicht findet sich für Deine Tochter auch in einigen Jahren noch ein Instrument. Klarinette, Saxophon...sowas ist doch dann bei Teenies wieder ganz "in". Es wäre schade wenn sie die Lust an der Musik völlig verlieren würde weil sie unter Druck steht. lg, rebeca

Mitglied inaktiv - 18.06.2007, 10:07



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Ich selbst habe Querflöte gelernt. Und ich weiß noch, wie wenig Bock ich oft hatte zu üben. Weißt du was half? 1. Ich durfte so weit ich konnte, in unserer Kindergruppe der Blasmusik mitspielen - und AUFTRETEN. 2. Mein Querflötenlehrer spielte mit mir und noch 2 anderen Flötenspielerinnen zwei Mal im Monat spezielle Stücke für mehrere Querflöten, die wir manchmal aufführten. 3. Außerdem durfte ich immer wieder während Kindergottesdiensten beim Kinderchor einfache Begleitmelodien spielen. a) hat mir das gemeinsame Spielen mit anderen Musikern unendlich Spaß gemacht (macht es mir heute noch) b) waren die Proben- und Auftrittstermine für mich sehr motivierend, zu Hause meine Stücke zu üben. Um eben besser mithalten zu können. Und außerdem habe ich wegen der obligatorischen wöchentlichen Proben automatisch mehr Querflöte gespielt und habe somit im Unterricht viel größere Fortschritte gemacht als vorher. Von dem her muss ich ganz ehrlich sagen: zu Hause zu üben nur für die Musikstunde, dort das geübte vorzuspielen, zu verbessern und eine neue Übung aufzubekommen... ist echt nicht motivierend.... Erkundige dich doch mal in der Musikschule, ob es dort ein Anfänger-Akkordeon-Orchester, oder ein " gemischtes Ensemble" für die Kleinsten gibt. Das wäre sicher sehr motivierend für sie. Und dann natürlich die Auftritte vor der gesamten Familie.. lG tini

Mitglied inaktiv - 18.06.2007, 18:01



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Ich denke dass kannst nur du selbst beantworten. hat sie nur mal keine lust oder mag sie es echt nicht so sehr wie du. ich würde sagen, etwas anregen zum üben ist ok, aber wenn ich merke mein kind mag es nicht, dann lass ich es. es muss ja nun auch nicht jeder ein instrument spielen, oder?

Mitglied inaktiv - 18.06.2007, 19:54



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von der ältesten Tochter wissen wir ja, dass die Begeisterung für die Musik in großen Wellen verläuft. Heute z.B. haben die 8 jährige und die 6 jährige zusammen musiziert (Akkordeon und Melodika), hatten ihren Spaß und es war eine Freude, zuzuhören. Wir werden beide noch bissel überreden, bis zu den Ferien durchzuhalten und im Sept. geht es dann wieder mit frischen Kräften los. Sie haben übrigens sehr regelmäßig Auftritte entsprechend ihrem Leistungsstand und bei denen machen sie recht gut mit. Danke nochmal für alle Meinungen und Tipps - Silke

Mitglied inaktiv - 19.06.2007, 21:12