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Hauptverdienern Mama

Thema: Hauptverdienern Mama

Hallo liebe Mamis. Also, ich habe drei wundervolle Kinder, fast 10 (kommt im Sommer auf das Gymi), 6,5 (jetzt 1. Klasse) und gerade 4 geworden und glücklich im KiGa. Letztes Jahr war mein Mann leider/zum Glück fast neun Monate arbeitslos. Er hat sich in der Zeit fast komplett um die Kinder gekümmert. Glück im Unglück eben. Jetzt hat er seit November einen neuen Job, es gefällt ihm gut, es ist Teilzeit, so wie wir wollten, so kann er sich auch weiter mit um die Kinder kümmern. Jetzt bin ich aber durch diese Entwicklung zur Hauptverdienerin geworden. Würde mein Gehalt jetzt weg fallen hätten wir schon mittelfristig ein Problem. Ich trage mich aber schon mit dem Gedanken an noch ein Kind. Bei den anderen habe ich länger ausgesetzt. Ein Jahr mindestens, beim Kleinen zwei, und habe nur ein paar Stunden pro Woche gearbeitet. Ich habe gerne und lange gestillt, habe die Zeit sehr genossen, bin dann aber auch gerne wieder arbeiten gegangen, ich liebe meinen Job, mache ihn gut und werde gut bezahlt. Ich überlege auch, ob ich mich noch weiterbilde und die Leiter vielleicht noch ein bisschen hoch fallen könnte. Aber schließt das eine das andere aus? Wenn ich ein Kind will und zu Hause bleiben muss/will/werde, und die ersten Lebensjahre froh sein kann irgendwie alles unter einen Hut zu kriegen, dann wäre Weiterbildung mindestens so lange ausgeschlossen. Und wir müssten finanziell echt umplanen und uns sehr einschränken und wohl irgendwann auch an unser Erspartes. Kann Frau alles haben? Eine große Familie und ein Karriere? Bin ich nicht unfair, wenn ich noch einem Kind nicht den gleichen Start gebe wie den anderen? Ach man, ihr merkt schon, meine Gedanken kreisen. Bei den anderen habe ich mir nicht diese Gedanken gemacht. Da war mein Wunsch klar. Jetzt bin ich ambivalent. Es ist gut wie es ist, gerade würde ich nichts vermissen. Aber werde ich es nicht bereuen keines mehr bekommen zu haben? Tut mir leid, ist lang geworden. Gibt es hier Mamis die alles unter einen Hut bekommen haben? Habt ihr ausgesetzt oder haben eure Männer verzichtet? Ich weiß, dass mir keine von euch die Entscheidung abnehmen kann, würde mich aber über Erfahrungsberichte freuen. Denkanstöße. Konstruktive Kritik. Vielleicht etwas, was mein rundes Denken etwas aus der Bahn bringt und mich weiterdenken lässt. Wer von euch bis hierhin gekommen ist: Danke. :) Viele Grüße Sarah

von sarahT am 16.03.2021, 19:30



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Also ich war gerade in der Position, dass ich auf Vollzeit umgestiegen wäre, aber dann kam Corona und die Zeit des Homeschoolings, der geschlossenen Schulen / KiTas / OGS.... - aus der Traum davon alles unter einen Hut zu bekommen. Wie immer musste ich als Mutter zurückstecken und meine Karriere ignorieren und mich um die Kinder kümmern. Meine Vollzeit-Kolleginnen haben alle entweder ne tolle Oma oder einen Ehemann / Vater, der mit anpackt und zuverlässig die Betreuung sichert. Das ist bei mir leider nicht der Fall. Aus diesem Grund bleibt nur Teilzeit, wenn ich Beruf und Kids unter einen Hut bringen will. Wie sieht es denn bei dir aus? Kannst du Vollzeit arbeiten und die Betreuung ist gesichert? Das Babyjahr (die Elternzeit zu Hause) ist ja nur ein kleiner Aspekt. Die Zeit kann man ja flexibel kürzen oder in die Länge ziehen in Deutschland. Aber für mich war immer wichtiger, was danach kommt und ob man die Kindergartenzeit und die Schulzeit mit einem weiteren Kind auch gut schafft oder da jahrelang an seine Grenzen stößt.

von kia-ora am 17.03.2021, 09:05



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Hallo und vielen Dank für deine Antwort. Vollziet ist hier zurzeit kein Thema. In meinem Job (ich bin Sozialarbeiterin) bin ich auch mit meinen 30 std gut ausgelastet. Zumal wir durch Corona mit unseren beiden Teizeitstellen die Betreuung der Kinder gut unter einen Hut kriegen, auch wenn das natürlich super anstrengend ist gerade. Wir haben bei den Kindern an sich eine ganz gute Betreuungsorganisation bisher gehabt mit Tagesmutter, Kindergarten und offenem Ganztag. Alle meine kinder waren schon immer viel in der Betreuung, sie fühlten sich da immer wohl und es lief an sich gut. Ich bin auch jeweils nach neun Monaten zumindest einen Tag ind er Woche wieder angefangen zu arbeiten. Da waren sie dann schon bei der TaMu, später haben wir dann aufgestockt. Mein Mann jetzt in Teilzeit könnte Betreuung mit auffangen. Das würde gehen. Auf die Großeltern können wir auch nicht zurück greifen. Besonders in diesen Zeiten nicht. Tatsächlich denke ich, dass Betreuung, sollte es mit Corona irgendwann mal wieder anders werden, hin zu kriegen ist. Vielleicht muss ich eher an meinem schlechten Gewissen arbeiten, dass eine frühe Fremdbetreuung, die dann auch nicht nur einen Tag in der Woche ist, meinem Kind nicht schadet und das eine gangbare Option ist. Aber ich gebe dir auch recht, ich muss auf mich achten und muss mich fragen, ob ich das kräftemäßig auf Dauer schaffen kann oder nicht. Vielleicht ist das auch die zentrale Frage. Danke dir.

von sarahT am 18.03.2021, 11:11



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Hallo, ich bin bei uns auch die Hauptverdienerin, mein Mann arbeitet Teilzeit und übernimmt damit die meisten Anteile mit den Kids. Die beiden sind jetzt 3 und 1, Kind Nummer drei ist unterwegs. Ich habe beim letzten Kind während der Elternzeit mit einer Weiterbildung angefangen, die mein Arbeitgeber teilweise übernimmt. Die ist auch dafür gedacht, die Karriereleiter hochzusteigen. Ich war bei allen Kids nur jeweils 4 Monate in Elternzeit, konnte aber sowieso einige Tage pro Woche Home Office machen, so dass ich gefühlt nicht wirklich weg war. Habe auch immer voll gestillt. Beim dritten wirds ähnlich laufen, danach ist der Karriereschritt geplant. Wir haben uns auch erst eine Immobilie gekauft und der Kredit läuft komplett auf mich. Es ist herausfordernd, keine Frage, aber für uns passt es. Wir hätten uns letztes Jahr keinen großen Urlaub leisten können, aber wegen Corona fiel das eh weg. Ich versuche jetzt schon immer einen Teil des Gehalts zu sparen, um während der Elternzeit darauf zurückzugreifen. Mein Mann unterstützt das aber auch sehr und den Sonntag Abend verbringen wir mit der Wochenplanung. Es gibt auch Tage, da falle ich um acht Abends mit den Kids ins Bett. Würde es aber dennoch nicht anders haben wollen... LG Ella

von Ellapooh80 am 17.03.2021, 21:07



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Hallo und Danke für deine Antwort. Ich überlege halt, ob ich meinen Master machen soll/kann, um dann, wie gesagt, noch ein bisschen Karriere machen zu können. Ich muss gestehen, dass ich das jetzt gerade wohl kräftemäßig nicht schaffen würde mit Home Schooling und Home Office und Wechselarbeitstagen und Haushalt und und und. Hat dein Mann dann nach den vier Monaten Elternzeit genommen? Oder hast du eine Tagesmutter gehabt? Ich habe irgendwie Skrupel mein Kind, wenn nicht unbedingt nötig, vor dem ersten Geburtstag jeden Tag quasi den ganzen Tag in die Fremdbetreuung zu geben. Oma und Opa fallen hier weg, bliebe also nur das. Ich muss glaube ich noch ein wenig an meinem Bild von mir als Mutter arbeiten. ;)

von sarahT am 18.03.2021, 17:12



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Hallo, mein Mann war ab dem 2. Monat zu Hause, bis zum 15. Monat. Beide Jungs haben mit jeweils 14 Monaten mit der Kita angefangen, aber nur fünf Stunden pro Tag. Von daher hat es gut geklappt. Unsere Großeltern wohnen auch ca. 1100 km weit weg. Die fallen bei uns auch weg. Mein Mann hat aber den Vorteil, dass er relativ schnell auf der Arbeit ist. D.h. er bringt die Kids morgens um 9 mit dem Rad zur Kita, fährt dann weiter, startet so um halb zehn, nach vier Stunden ist Schluss, und er holt um zwei die Kids wieder ab. Ich bringe die Kids eigentlich nur ab und an, wenn ich Home Office Tage habe und mein Mann mal wieder Mittagspause mit den Kollegen machen möchte und deshalb früher anfängt. Zwischendurch hatten wir auch das Modell, das mein Mann zwei volle Tage und einen kurzen macht. Da hat er die Kids in die Kita gebracht und ich hatte an den zwei vollen Tagen immer Home Office und habe sie abgeholt, dann die Stunden entweder am Abend drangehängt oder nachgearbeitet. Das hat auch ganz gut geklappt. Bei diesem Modell musste mein Mann auch ca. 1 Stunde einfach für den Arbeitsweg einplanen. Er wechselt hier in Hamburg je nach Projekt manchmal den Standort... Meine Weiterbildung war meist am Wochenende und ich konnte die passenden Kurse entsprechend raussuchen. Pro Kurs immer zwei WE, dazwischen Selbststudium. Das hat in der Elternzeit ganz gut funktioniert, konnte ich dann während der Arbeit einfach weiterführen. Und mir hat es sehr gut getan, alle sechs Wochen Mal 2 Tage außer Haus zu sein. Eine Kollegin von mir hat es mit dem dritten Kind ähnlich gemacht, sich aber einen online Master rausgesucht, da gab es nur die Klausuren in Präsenz. LG Ella

von Ellapooh80 am 18.03.2021, 20:12



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Hi, ich war bis Anfang letzten Jahres immer die Hauptverdienerin, habe nur beim 1. Kind 1 Jahr Elternzeit genommen (da gab es noch nichtmal Elterngeld), bei den beiden anderen mein Mann. Der hat immer nur nebenher gearbeitet und viel Zeit in ein Ehrenamt gesteckt. Hier hat es immer gut funktioniert. Jetzt sind die Kinder recht groß (15,13,8) und wir haben das Experiment beide Vollzeit. Auch spannend. Unsere Kinder waren spätestens ab 1 in der Krippe. Großeltern etc kümmern sich hier nicht. Ich arbeite sehr gerne, mache hier meine kleine Karriere und habe nur selten das Gefühl, den Kindern nicht gerecht zu werden. Ich bin aber auch gut im Überhören von Kommentaren. Alles Gute!

von magistra am 18.03.2021, 21:32



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Hallo und Danke für deine Antwort. In den Firmen, in denen mein Mann bisher war, wäre es undenkbar gewesen Elternzeit länger als zwei Monate zu machen. Und selbst in der Zeit hat mein Mann Stundenweise gearbeitet. Jetzt ist er in einer Firma in der es anders zugeht. Die haben fest damit gerechnet, dass er zu Hause bei den Kindern bleiben muss, als die Schulen schlossen. War für die selbstverständlich, dass er sich da einsetzen muss. Fand ich super. Von daher wäre es jetzt wahrscheinlihc genau der richtige AG damit mein Mann länger Elternzeit machen könnte. Wie sagte eine Freundin von mir mal: Alle finden Männer toll, die sich für die Familie einsetzen. Es will nur niemand, dass so einer für sie arbeitet.

von sarahT am 21.03.2021, 14:20



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Ich war zwar nur ein halbes Jahr lang einmal die Hauptverdienerin, als mein Mann arbeitslos war. Aber ich habe angefangen zu arbeiten, bevor die Kinder ein Jahr alt waren. Ich habe lange auf 30-Stunden-Basis gearbeitet. Seit sechs Jahren arbeiten bei uns beide Vollzeit. Die drei Kinder sind zwischen 15 und 10. Wenn Deine Kinder gut betreut sind (durch Vater, Kita oder Hort), sehe ich kein Problem. Meine Kinder finden es gut, dass ich Vollzeit arbeite.

von Delphine am 19.03.2021, 07:27



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Hallo und danke für deine Antwort. Ich denke ich würde nicht mehr in Vollzeit arbeiten. Mein Job ist eh schon anstrengend in Teilzeit mit 30 Std, da wäre mir Vollzeit gerade wohl u viel. Aber ich denke über meinen Master nach und der käme dann ja noch oben drauf, das wäre dann ja quasi Vollzeit. Ich muss das mal in mir wachsen lassen.

von sarahT am 21.03.2021, 14:25



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Wir haben drei Kinder (17, 15, 5). Bei unseren Töchtern haben wir nach vier Jahren gewechselt. Ich arbeite seit dem Vollzeit und mein Mann Teilzeit. Als unser Sohn auf die Welt kam, war ich ein Jahr in Elternzeit. Ich habe ihn sehr lange gestillt und dank flexibler Arbeitszeiten immer viel Zeit für die Kinder gehabt. Klar musste ich Abstriche machen, karrieretechnisch habe ich eine große Chance sausen lassen. Die Konsequenz wäre gewesen, dass ich kaum Privatleben mehr gehabt hätte. Meinen Sohn hätte ich dann nicht bekommen. Die Mädchen waren zu dem Zeitpunkt 11 und 9. Dann wurde ich mit ihm schwanger und verließ meine alte Firma. Nach einem nicht so geglückten Versuch habe ich seit knapp drei Jahren meinen Traumjob mit super Arbeitszeiten und super Gehalt in Vollzeit ganz in der Nähe. Es war immer nicht ganz leicht und mit Umwegen verbunden. Aber es war richtig so. Auf das Gerede anderer Leute gebe ich eh nicht viel.

von Mibu am 20.03.2021, 17:21



Antwort auf Beitrag von Mibu

Hallo und danke für deine Antwort. Ja, manchmal fügt sich alles so wie es sein soll. Schön zu lesen, dass es für euch passt. Ich mache meinen jetztigen Job gerne, auch wenn er anstrengend ist. Aber ich würde auch gerne noch nen Master machen und damit eben in eine Leitungspostion wechseln. Zumindest würde ich es gerne versuchen. Wir wohnen hier ländlich, in der Nähe gäbe es jetzt nicht so viele Möglichkeiten, aber mit ein bisschen Fahrzeit weiß ich dass Geschäftsführerinnen gescuht werden. Irgendwie lässt mich der Gedanke nicht los es zu versuchen. Ich lasse es wohl noch ein wenig wirken. Danke.

von sarahT am 21.03.2021, 14:35



Antwort auf Beitrag von sarahT

Ich habe zwar keine Karriere gemacht, aber wieder Vollzeit gearbeitet, als meine große nicht ganz 11 Monate alt war. Sie würde dann fast ein Jahr von Papa betreut, bis ich wegen dem kleinen wieder in Mutterschutz war. Natürlich war es für uns alle eine große Umstellung, aber es hat allen gut getan. Und mein Mann ist jetzt super routiniert mit den Kindern, auch wenn er sagt, dass ihm die Übung schon wieder fehlt. Also wenn die Möglichkeit besteht, dass dein Mann die Betreuung übernimmt und du arbeitest, dann wäre das Baby ja ebenso wie die anderen Kindern Zuhause von den Eltern betreut, so wie die anderen Kinder damals auch. Oder ihr arbeitet beide Teilzeit, weiß nicht, wie das in euren Jobs und in Deutschland möglich wäre. Ich freue mich schon, wenn ich kommenden Februar wieder in den Job einsteige, weiß aber auch, dass ich meine zwei sehr vermissen werde, wenn ich dann weniger Zeit mit ihnen verbringen kann. Aber ich fürchte, das ist einfach so...

von ml1820 am 20.03.2021, 21:58



Antwort auf Beitrag von ml1820

Danke für deine Antwort. Mein Mann hat jetzt eine Teilzeitstelle. Es wäre auf jeden Fall eine Umstellung, dass nicht mehr ich die Fahrten mit den Kindern mache sondern er es macht. Aber er macht es jetzt auch schon toll, wenn ich wg Home Schooling Nachmittags ind Büro fahre und er alle drei Kinder ins Bett bringen muss. Sie machen das hier alle toll.

von sarahT am 21.03.2021, 14:38



Antwort auf Beitrag von sarahT

Hallo Sarah, ich würde nicht ganz so viel planen - nach meiner Erfahrung lassen sich Kinder nur bedingt verplanen ;). Starte mit dem, was dich gerade mehr umtreibt. Ist es das vierte Kind, oder der Master? Dann kannst du sehen, wie der andere Wunsch reinpasst. Wenn ihr beide Teilzeit arbeitet, und dein Mann länger Elternzeit nehmen könnte, habt ihr perfekte Bedingungen. Manchmal eben sich dann eben Dinge, auf die man reagieren kann oder muss. Ein paar Beispiele: Nachdem die beiden Großen mit anderthalb in die Kita kamen, nachdem mein Mann auf sie aufgepasst hatte, kam beim dritten Kind ein Anruf der Kita, sie hätten spontan einen Platz frei, als das Kind 5 1/2 Monate alt war. Es hat irgendwie gut für alle gepasst, auch wenn wir das niemals so geplant hätten. Als unsere Große in die Grundschule kam, war sie nachmittags in einem Hort. In diesem Hort hat sie sich so deutlich so unwohl gefühlt, dass wir sie da raus nehmen mussten, damit sie keinen Schaden nimmt. Die einzige Alternative wäre eine Betreuung, die nur bis 14 h ging. Da hab ich mein Vollzeit-Zweitstudium dann zurück gefahren, damit ich ab 14 h bei ihr sein konnte. Oder der Winter, in dem alle drei Kinder sich mit Krankheiten die Klinke in die Hand gegeben haben - das Semester habe ich dann aufgegeben und nochmal gemacht. Aber es klingt, als könntet ihr mir sowas flexibel umgehen. Insofern, geh den ersten Schritt, und guck dann weiter! Alles Gute dabei! LG sun (Hauptverdienerin im ersten Job, dann nochmal studiert, wodurch mein Mann der Verdiener war, dann Hauptverdienerin im zweiten Job)

von sun1024 am 22.03.2021, 08:04



Antwort auf Beitrag von sarahT

Wir haben nur zwei Kinder und ich will auch keine mehr, fühle mich zu alt und kraftlos für weitere Jahre mit schlaflosen Nächten. Das vorweg. Aber ein paar Deiner Gedanken haben mich angesprochen: ich habe gerade beim Grossen auch im ersten Jahr gearbeitet, wir haben uns mit meinem Mann ziemlich reingeteilt (bis auf das Stillen natürlich). Vieles lässt sich organisieren, vor allem wenn man vonseiten der ARbeit viel Toleranz und Freiheiten hat, von zu Hause aus arbeiten kann, sich die Zeit frei einteilen. Das hat Vor- und Nachteile, wie eben alles im Leben. Ich habe zwischen durch schon auch oft gezweifelt, ob ich nicht doch dem Kleinen dadurch etwas nehme, auch wenn sich Papa und Oma liebevoll um ihn gekümmert haben, wenn ich gearbeitet habe. Aber ich war eben auch nicht immer so entspannt, wie ich vielleicht gewesen wäre...andererseits wäre mir ohne den Job vielleicht auch viel schneller alles zu fad geworden, mir zwischen Kleinkindspielzeug und Essenkochen die Decke auf den Kopf gefallen zu Hause? Wenn man für Erwachsenengespräche zwei, drei Jahre auf den Ehemann wartet ist das auch nicht so toll und Mutter-Kind-Kreise haben mir zu viele Mutter-Kind-Gespräche... Schwer zu sagen. Ich bin sehr dankbar, dass beide Kinder eine enge Beziehung zum Papa haben - genau wie zu mir auch. Das sehe ich als grossen Vorteil. ABER: mein Mann war nicht immer soo glücklich mit der Situation. Er hat für mich schon viel zurückgesteckt und manchmal habe ich Angst, dass er das rückblickend bereut. Also hundertprozentig zu diesem Modell raten kann ich nicht, es hängt von vielem ab. Männer brauchen eben auch ihre "Selbstverwirklichung" im Job und sie müssen sich mit viel mehr Männern vergleichen, die zu Hause nicht durch Familie in der Kariere "ausgebremst" werden. Dazu kommt ja dann noch, dass ihr schon drei Kinder habt. Die brauchen Euch ja auch. Und die könnt ihr schlecht fragen, wie fändet ihr es, wenn die Eltern noch weniger Geld und Zeit hätten, denn die können das schlicht nicht wirklich einschätzen, was das bedeutet. Also fragen kann man natürlich, aber sich nach der Antwort richten wohl kaum, die Verantwortung tragt ihr. Trotzdem betrifft es sie ja, das, finde ich, sollte man bei jedem weiteren Kind mitdenken. Aber das ist meine persönliche Einstellung. Alles Gute Euch!

von Kacenka am 23.03.2021, 08:10



Antwort auf Beitrag von Kacenka

Hallo, bei uns bin ich schon immer der Hauptverdiener. Wir haben 6 Kinder zwischen 17 und 5 Jahren. Ich bin zwischen den Kindern auch immer arbeiten gegangen. Bei den ersten beiden war noch die alte Elterngeldregelung wo es nur 300 EUR gab, da bin ich nach einem halben Jahr wieder gegangen. Bei den anderen dann mindestens 1 Jahr (bei den letzten beiden jeweils 2 Jahre) zu Hause geblieben. Allerdings habe ich auch nicht Karriere gemacht. Sondern nur in neue Aufgabenbereiche eingearbeitet, Fortbildungen gemacht...und ich gehe nur 30 h wöchentlich, nicht Vollzeit. LG

von obsttomate am 25.03.2021, 12:16