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Fehlende Verwandschaft keine richtige Freundschaft wem geht es auch so ?

Thema: Fehlende Verwandschaft keine richtige Freundschaft wem geht es auch so ?

Hallo ihr Lieben Ich hab gedacht ich Wende mich mal an euch ,vielleicht versteht ja jemand meine Situation oder macht sie gerade selbst durch . Ich weiß gar nicht wie ich anfangen soll . Also als erstes mal ich bin verheiratet und hab süße Kinder ,die mich tagsüber auch auf Trab halten Das Problem das ich momentan habe ist das ich oft traurig bin und mich einsam fühle . Mein Mann muss viel arbeiten ,was ja auch bestimmt in anderen Familien so ist . Das Problem ist das ich von meine Seite keine Familie oder Verwandschaft habe ,wo man sich mal gegenseitig besuchen oder telefonieren könnte . Das Telefon steht bei uns meistens still . Keiner der mal fragt wie es uns geht oder der einfach Interesse an unserem Leben hat oder uns vermisst. Die einzigen Verwandten wo wir haben ,sind meinen Mann seine Eltern,die auch echt super Großeltern sind . Ich habe schon Kontakte,allein auch wegen der Kids. Aber es ist vieles davon oberflächlich oder auch einseitig . Man trifft sich mal und danach geht jeder seinen Weg und man hört nichts mehr richtig voneinander . Ich fühle mich momentan echt so einsam und hab auch etwas Angst vor der Zukunft. Denn wenn die Großeltern nicht mehr sind ,haben wir nur noch uns .und das macht mir irgendwie Angst! Ich war auch schon ein Jahr in Seelsorge ,die mich auch wieder aufgebaut hat ,trotzdem kommen immer wieder so Momente durch . Vielleicht hat jemand die gleiche Situation und kann mir einen Rat geben Sorry für den langen Text Bitte keine bösen Kommentare

von Carowutzi84 am 31.10.2017, 13:38



Antwort auf Beitrag von Carowutzi84

Hallo! So ähnlich fühlte ich mich nach der Geburt des ersten Kindes. In unserem Freundeskreis waren wir die ersten mit Kind. D.h. ich war dann zuhause (nur ein Jahr aber immerhin...). Meine Freunde beim Arbeiten, Großeltern auch... sonstige Familie weiter weg. Außerdem waren die Themen andere. Auch später im Geschäft, war es anders, da man ja nur noch halbtags Teil des Teams ist etc. Hab dann in der Krabbelgruppe zwei Freundinnen gefunden, mit denen ich noch heute engen Kontakt habe. Ein paar weitere gute Freundschaften kamen über Kindergarten - und Schulfreunde der Kinder zustande, auch einige Nachbarn sind wie langjährige Freunde. Worüber ich aber auch froh bin, ist, dass auch die “alten“ Freundschaften wieder funktionieren, seitdem sie auch Kinder haben. Das sind mit die wertvollsten, auch wenn man sich nicht täglich sieht. Was mir bei Deinem Text auffällt ist die Passage : “Keiner der mal fragt wie es uns geht oder der einfach Interesse an unserem Leben hat oder uns vermisst. “ ... mhh... gibt es denn Leute, die DU frägst, wie es ihnen geht, an deren Leben DU Interesse hast, Menschen, die DU vermisst? Das ist ein Punkt, den ich sehr wichtig finde. Auch wenn bei uns alles drunter und drüber geht, nehme ich mir ganz bewußt auch die Zeit, andere zu fragen, wie es ihnen geht - und nimm mir dann auch die Zeit zuzuhören . Diese Rückmeldung habe ich schon oft bekommen, dass ich ehrliches Interesse an den anderen habe. Wenn es eine gut balancierte Freundschaft ist, fällt es mir auch leichter, meinen “Ballast“ auch mal abzuladen. Das braucht man ja auch ab und zu. Heisst, wenn ich das Gefühl habe, zu wenig Kontakt zu anderen zu haben, versuche ich, mich aufzuraffen, den ersten Schritt zu machen und greif zum Telefon... oder lade über eine kleine Whatsappgruppe zum Spieleabend ein. Frag xy ob sie Lust hat, auf ne Runde Walken... oder einen Drink am Abend. Freundschaften pflegen kostet Zeit und Energie. Aber Wert sind sie es allemal.

Mitglied inaktiv - 31.10.2017, 21:53



Antwort auf Beitrag von Carowutzi84

Teilweise kenne ich das auch. Mein Mann arbeitet sehr viel (auch am Wochenende). Seine Mama lebt zwar im selben Haus, aber sie ist viel unterwegs und wir sehen und nicht viel. Ich bin allerdings mit 4 Kindern so verplant, dass mir oft gar nicht langweilig werden kann. Wir sind viel draußen unterwegs und machen viel miteinander. Da brauche ich oft auch keine anderen Leute. Klar, ist es toll, wenn man sich am Spielplatz dann mit Erwachsenen trifft und sich austauschen kann - und auch auf der Arbeit habe ich meine Arbeitskollegen mit denen ich quatschen kann (nicht so richtig persönlich, aber immerhin). Ich habe aber auch niemanden mit dem ich z.B. meine Probleme besprechen könnte. Das fehlt mir oft etwas. Aber ich habe einige Brief-/Mailfreundschaften, denen ich mich dann oft anvertraue. Das tut einfach mal gut es von der Seele zu schreiben.

von nils am 07.11.2017, 12:01



Antwort auf Beitrag von nils

Hallo, mir geht es teilweise auch so. Ich denke es liegt auch daran, dass man mit 4 Kindern und ohne Unterstützung von den Großeltern sehr eingespannt ist. Wenn man die Kinder noch nicht alleine zu Hause lassen kann, ist es immer ein organisatorischer Aufwand, mal alleine aus dem Haus zu kommen. Unser ältestes Kind ist 11, das jüngste 4. Viele Bekannte, die man vor allem über die Kinder fand, kamen und gingen über die Jahre. Echte Freunde von uns, kann ich an einer Hand abzählen. Die Verwandten sehen wir vor allem zu Geburtstagen etc. Zur Zeit bin ich nicht berufstätig und kam zeitweise auch nicht viel unter Leute. Eben so oberflächliche Kontakte beim Bringen und Holen der Kinder von der Kita oder Hobbies, etc. Wir wohnen auf dem Dorf und haben hier aber keine wirklich engen Freunde. Inzwischen habe ich mich im Nachbarort in einem kleinen Fitnessclub angemeldet und besuche dort regelmäßig Kurse. Zusätzlich gehe ich zu einem Selbstverteidigungskurs. Das läuft über den Verein, dem unsere beiden ältesten Kinder angehören. So trifft man wenigstens ein paar andere zum "ratschen" . Trotzdem fehlen mir jedoch so engere Freunde vor Ort, mit denen man mal einen Kaffee trinken kann, oder zusammen grillen und sich auch mal über Probleme austauschen. Die Bekannten die wir noch vor einiger Zeit vor Ort hatten haben sich auch immer mehr rar gemacht. Deren Kinder sind inzwischen relativ groß, sie geht wieder arbeiten, hat ein neues Hobbie,.. Es passt einfach nicht wirklich. Wir unternehmen sehr viel mit unseren Kindern und dazu hat eben auch nicht jeder Lust. Da gehen die Interessen oft einfach auseinander. Schade eigentlich. In so fern kann ich Dich gut verstehen. Sei gedrückt! LG, moon

von moon78 am 08.11.2017, 14:04



Antwort auf Beitrag von moon78

Ja, ich kann dich auch gut verstehen und es sieht bei uns ähnlich aus. Wir haben noch einmal die Stadt gewechselt und mit zwei Kindern, in Ausbildung plus Nr. 3 und 4 unterwegs ist es unmöglich gewesen Kontakte aufzubauen. Und ein paar sind dann noch leider, weggezogen. Ich halte sehr aktiv Kontakt zu den guten Freunden die wir von früher haben. Doch im Alltag versuche mich grade einfach auf uns zu besinnen und anzunehmen, dass es eine Einsame-Phase ist die sich mit den Jahren langsam ändern wird. Den Rat Interesse an anderen zu zeigen finde ich aber sehr wichtig. Oft wünsche ich mir aber einen italienischen Hinterhof oder Marktplatz mit allen schwatzenden Nachbarinnen, die ich schon selber von Klein auf kenne. LG

von Jokamoel am 08.11.2017, 21:25



Antwort auf Beitrag von nils

@jokeamael: So einen italienischen Maktplatz wünsche ich mir auch

von moon78 am 08.11.2017, 21:36