Drei und mehr

Forum Drei und mehr

Endlich Freunde oder Horden von Nachbarskindern

Thema: Endlich Freunde oder Horden von Nachbarskindern

Liebe Alle, da wir gerade SO RICHTIG Leben in der Bude haben, brauche ich mal ein paar Erfahrungswerte, ich fühle mich etwas überfahren. Wir sind vor Kurzem umgezogen und unsere Kinder haben die Schule gewechselt. Waren sie vorher auf einer Privatschule mit sehr weitem Einzugsgebiet, von der wir recht weit entfernt wohnten mit demensprechend kaum bis keinen Kontakten in der Nachbarschaft, langen Fahrtzeiten, worunter wir alle sehr gelitten haben, ist es jetzt anders. Sie gehen in die Schule vor Ort, die nähere Umgebung ist voll von Kindern und auch wenn sie coronabedingt ihre Klasse noch nicht komplett kennen und natürlich Treffen usw. schwierig sind zur Zeit, so ist hier auf ein Mal viel Leben in der Bude. Und ich fühle mich etwas überfahren dabei, wegen Corona und auch generell. Eigentlich mag ich Menschen und Kinder besonders, ich habe mir immer gewünscht, dass sie viele Freunde haben. Nun tauchen hier laufend Kinder auf. Über den Tag verteilt zwar oft, aber ich habe eigentlich dauernd alle Hände voll zu tun, dass das a9 von den Coronaregeln her passt und b) ist hier dauernd etwas los. So alt bin ich gar nicht, aber ich komme mir irgendwie wie aus dem vorherigen Jahrtausend vor, weil meine Vorstellungen anscheinend meilenweit vond er Realität entfernt sind. Ich kenne es von früher so: "Mama, darf xy mit zu uns bzw. xy fragt, darf ich mit yz spielen". Es wurde Guten Tag gesagt, nie wären wir einfach irgendwo rein / hin usw. Hier kommen Kinder, die ich teilweise nicht ein Mal kenne, sagen nicht muh, nicht mäh, nicht hallo, trampeln über den Rasen (ja, ich weiß, den Satz wollte ich nie sagen ;-) ), gehen in die Garage, nehmen dort Spielzeuge, Fahrzeuge, ohne zu fragen, was auch immer, räumen es selbstverständlich später nicht wieder weg, nehmen sich den Gartenschlauch, spritzen damit herum, nehmen den Hund aus dem Flur an die Leine und gehen mit dem irgendwohin oder geben ihm Kommandos im Garten, nehmen die Kaninchen einfach raus und auf den Schoß, nehmen sich etwas zu trinken, gehen nach oben im Haus, wenn sie nicht wissen, wie das Absperrgitter auf geht versuchen sie drüber zu klettern, wenn das Gartentor nicht auf geht rüttteln sie dagegen und hauen usw. Und ich versuche eigentlich zu arbeiten und kriege hier die Krise. Und natürlich habe ich keine Lust hier wieder den "bad cop" zu spielen (auch wenn man das als Elternteil eigentlich gewöhnt ist), aber das ist mir zu viel. Und vor allem kenne ich das so nicht! Ich bin ja froh, dass die Kinder endlich Freunde haben, aber ich habe das Gefühl 4 Monate nach Einzug können wir alles renovieren und neue Haustiere brauchen wir dann auch :-O Und irgendwie fehlt mir da der Anstand und Respekt vor fremdem Eigentum. Wie ist das bei Euch? Habt Ihr da irgendwelche Regeln? Wie geht Ihr damit um?

von Kunderella am 29.04.2021, 17:09



Antwort auf Beitrag von Kunderella

Wir wohnen auf dem Dorf. Da ist es auch oft so, das einfach geklingelt wird und es wird gefragt, darf ich mit xy spielen. In Coronazeiten ist das jetzt etwas anders. Aber ich habe nie erlebt, das Kinder sich so Benehmen, wie du geschrieben hattest. Da wäre ich auch genervt.

von Patty am 29.04.2021, 20:07



Antwort auf Beitrag von Kunderella

Ich habe gerade ein sehr ähnliches Thema. Wir wohnen in einer ganz kleinen Siedlung auf dem Land. Hier gibt es eigenartiger Weise nur Jungs. Ich selbst habe zwei Jungs, ein kleines Mädchen (die absolute Ausnahme hier) und bin schwanger. Die Kinder spielen nur draußen zusammen. Wir haben sehr kleine Gärten. Unserer ist sehr kinderfreundlich eingerichtet (Trampolin, Rutsche, Sandkasten und Nestschaukel). Manch andere haben zwar Kinder aber nichts dafür in ihrem Garten. Jetzt ist unserer natürlich sehr angesagt bei den Kids. Es geht ständig: "Dürfen die Jungs bei uns spielen?" Wenn sie ungefragt mein Grundstück betreten, schmeiße ich sie raus. Bei uns wird gefragt. Aber mich nervt es trotzdem zunehmend. Ich komme mit vor wie der Kinderhort der Nachbarschaft. Immer öfter lasse ich dir Kinder nicht rein und meine Jungs gehen dann halt mit raus. Es wird mir einfach zuviel. Es sind halt leider auch alles nur Jungs. Die haben nur Blödsinn im Kopf und schaukeln sich gegenseitig hoch. Eine Zeitlang ermahne ich noch. "Nicht die Bälle ins Gesicht knallen, nacheinander rutschen, nicht vom Trampolin schubsen, nicht die Bälle in meine Blumen werfen." Und so weiter. Irgendwann wird es mir zu bunt und sie müssen gehen. Es ist mein Garten, meine Pflanzen, meine Regeln, meine Nerven und ja auch meine Aussichtspflicht. Ich habe keine Lust der Buhmann zu sein, weil sich Kinder bei mir verletzen. Den Schuh ziehe ich mir nicht an. Ich kann dir nur raten, setze dich durch. Es geht auch um dein Wohlbefinden. Wenn Kinder sich nicht benehmen können, dann müssen sie halt gehen. Meine Kinder sind auch keine Engel und wenn sie bei anderen Kindern spielen und es klappt nicht, dann dürfen die Eltern sie auch gern wieder zurück schicken. Ich bin da nicht böse. Im Gegenteil, dann können sie sich von mir auch noch etwas anhören. Meine Kids haben viele Freiheiten, dürfen sich austoben und kreativ sein. Aber irgendwo ist auch mal Schluss. Grüßen, Eigentum anderer respektieren, vorher Fragen und die Hausregeln der anderen akzeptieren muss sein. Jedes Kind haut mal über die Schnur. Dass ist ganz normal. Aber wenn das immer wieder passiert, würde ich das Kind nicht mehr bei mir spielen lassen.

von Kyli van de Krumel am 29.04.2021, 21:12



Antwort auf Beitrag von Kunderella

huhu ich sehe das aus zwei Blickwinkeln, Normal und zu Coronazeiten. Ich kenne das, bei uns war das früher auch so als die Kinder klein waren, oft kamen Kinder die daheim wenig durften und haben hier dann gespielt was das Zeug hielt ohne Rücksicht, das waren dann die die nur einmal kamen und solche da wechselte es sich ab und die waren zwar laut und wild aber halt brav. Bei uns wir imemr ne halbe Kita - und ds war auch schön, damals aber war ich zu Hause und nur mein Mann hat gearbeitet, also viel Zeit da. Jetzt ist Corona, da würde ich das Thema massiv begrenzen, wenn Du in Homeoffice bist sowieso, wenns warm wird dann eben nach der HO-Zeit im Garten mit einem Kind, jeden Tag darf halt ein anderer seinen Kumpel sehen

von Ellert am 30.04.2021, 09:11



Antwort auf Beitrag von Ellert

Ich finde den Vorschlag von Ellert gut, das jeden Tag ein anderer Kumpel kommen darf. So wird abgewechselt und es sind nicht zuviele Kinder da. Ansonsten schliesse ich mich van der Kümmel an und würde auch die Kinder nach Hause schicken wenn die sich nicht benehmen können, darauf hätte ich keine Lust. Ich kenne es auch so, das geklingelt und gefragt wird, aber keiner geht einfach so in unseren Garten, ausser wenn unsere Kinder von Anfang an dabei sind.

von Musikerin am 30.04.2021, 11:01



Antwort auf Beitrag von Kunderella

Eine Zeit lang war das recht ähnlich. Wir haben einen für Kinder toll eingerichteten Garten und wohnen im (ehemaligen) Neubaugebiet, in jedem Haus ähnlich alte Kinder -also Horden im Alter meiner älteren. 8, 9 Kinder im Garten jeden Tag und ich musste die "Oberracker" echt im Blick behalten... da waren schon ein paar "Michels" dabei. Wenn ich dann gerade mit den keineren Geschwistern beschäftigt war (Laptop hatte ich da noch nicht, also kein HO), da fühlte ich mich zerrissen und auch überfordert . Aktuell in Corona-Zeiten ist es so, dass die beiden Großen sich "zivilisiert" /coronakonform mit Freunden treffen und auch die Jüngste hat eigentlich nur eine Freundin da. Allerdings spielen sie auch auf der Strasse mit anderen, aber dort eben draussen und "mit Abstand"... naja eben normales Getobe. "Kinder die Du nicht kennst" - kommt eben durch den Umzug. Da ist es schon praktischer, wenn man Kind und die ganze Familie kennt und auch das Kind weiss, uiii wenn DIE motzt, dann könnte sie es meiner Mutter petzen ;-) Überhaupt wirkt Autorität besser, wenn man die Kids mit Namen anspricht - "Komm sofort wieder her, Justus und putz das weg! Sofort!" Ich kann Dir auch nur empfehlen, zügig an einem aktualisierten Regelkatalog zu arbeiten und diesen auch umzusetzen . Überleg Dir ein paar Dinge, die dir wichtig sind . Dinge kaputt machen oder beschädigen geht gar nicht, da würde ich dann die Mutter ausfindig machen und kontaktieren. . Was sagen denn Deine Kids, wenn die Freunde einfach Hasen oder Hund packen? Sind die dann dabei, "erlauben" sie es? Bieten sie ihren Freunden nichts zu trinken an, sodass diese einfach zugreifen? Auf der anderen Seite ist so ein "freies Aufwachsen" doch auch Gold wert. Ich hab zwar geflucht, wenn ich dreimal oder noch öfter am Tag Pfützen im Wohnzimmer wegwischen musste, wenn sie aus dem Pool noch nass durchgelaufen sind oder gefühlt jeden Abend einen Sandhaufen zusammengekehrt habe im Flur, Trinken, Obst... serviert hab wie in der Gastronomie , Abends nochmal den Rasen mit den Kids aufgeräumt u.v.m. aber innerlich mich gefreut, dass die Kids eine tolle Kindheit hatten. Übrigens wurden aus den gewieftesten Rabauken teilweise die tollsten, nettesten jungen Männer Jetzt mit Corona sieht die Sache natürlich anders aus. Jeden Tag EIN anderer Kumpel, also jeden Tag darf ein anderes Kind Besuch bekommen. Oder eben in "Schichten". Dann hast auch Du etwas "Einarbeitungszeit" und wirst nicht von der Masse überrannt

Mitglied inaktiv - 30.04.2021, 22:46



Antwort auf Beitrag von Kunderella

Hier kommen Kinder, die ich teilweise nicht ein Mal kenne, sagen nicht muh, nicht mäh, nicht hallo, Regel : Jedes Kind hat sich Dir auf Deinem Grundstück komplett vorzustellen und auch zu sagen wo es denn wohnt bzw woher es Euch kennt. Ggf für den Anfang Namenskärtchen bzw Aufkleber Etikett dirkt geschrieben und auf die Kleidung geklebt trampeln über den Rasen (ja, ich weiß, den Satz wollte ich nie sagen ;-) ), Klare Anweisungen wo gespielt werden darf, gehen in die Garage, Wer darf ohne zu fragen wohin gehen - Garage erst nach Fragen bei Dir oder Deinem Mann nehmen dort Spielzeuge, Fahrzeuge, ohne zu fragen, Nur mit Fragen ! : bzw Ihr legt mit Eiren Kindern fest , womit am Tag gespielt werden darf , ggf können die/das Fahrzeug direkt vor der Garage dann herausgestellt /geparkt werden was auch immer, räumen es selbstverständlich später nicht wieder weg, Parkplätze bei Nichtgebrauch festlegen nehmen sich den Gartenschlauch, spritzen damit herum, Bei gutem Wetter tolerieren bzw in die richtige Richtung lenken ( Blumengießen€ nehmen den Hund aus dem Flur an die Leine und gehen mit dem irgendwohin oder geben ihm Kommandos im Garten, nehmen die Kaninchen einfach raus Tiere sind NUR in Anwesenheit der Eltern zu“nehmen“ - da müsst Ihr strickt sein, nehmen sich etwas zu trinken, gehen nach- oben im Haus, wenn sie nicht wissen, wie das Absperrgitter auf geht versuchen sie drüber zu klettern, Im Haus darf sich ein Gastkind nur mit eigenem Kind bewegen ! Essen Trinken , nur von dort nehmen , wo Du etwas für Gastkinder/ Spielzeit hinstellst oder Du gibst Grundsätzlich diese Dinge aus ( so habe ich das gemacht) wenn das Gartentor nicht auf geht rüttteln sie dagegen und hauen usw. Dann hat es einen Grund warum es zu ist - dann hat Kind es weder zuhauen noch dran zu rütteln . Klar Kommunizieren ! Punkt Gastkinder sind Arbeit - auf längere Zeit wird das weniger, weil sie sich an die Regeln halten, wenn jetzt sehr darauf geachtet wird. Ausserdem dünnt es aus: wer keine Lust auf Eure Regeln hat - ist kein echter Freund- und kommt nicht wieder. Eltern grob kennenlernen- schon allein wenn etwas Teures , Verbotenes kaputt geht. Oder etwas mutwillig zerstört wird. ( ggf mini party, jedes Kind von Euch darf eine Familie einladen in den Garten , für den Anfang)

von reblaus am 02.05.2021, 18:35



Antwort auf Beitrag von Kunderella

Hui, bei uns sind die Gegebenheiten nicht sonderlich anders. Hier leben viele Kinder und es ist ein Kommen und Gehen. Aber solche Zustände wie bei euch gibt es nicht annähernd! Ich möchte dich nicht verletzten, aber ich glaube, dass du selbst einen großen Anteil daran hast. Hab doch keine Angst, der Spielverderber zu sein. Es geht doch nicht darum, Kindern das Kind sein zu verbieten, sondern ganz normale gesellschaftliche Regeln einzuhalten. Es würde hier keinem Kind einfalle, einfach rein und raus zu gehen. Wir haben hier auch unter uns Eltern aktuell die klare Regel: es wird draußen gespielt. Wenn sich ein Kind mit einem(!) anderen fest verabredet, ist das vielleicht was anderes, wobei es das bei uns gerade auch nicht gibt. Sie spielen auf der Straße und im nahegelegenen Park, und ziehen von Garten zu Garten. Kein Kind würde hier Tiere, Lebensmittel, sonst was einfach nehmen. Wir kennen die Kinder und deren Eltern und die Kinder kennen uns. Läuft ein „fremdes“ Kind rum, frag ich nach dem Namen und wo es wohnt, ob es zur gleichen Schule geht etc. Dass der Rasen zertrampelt und der dreck rund ums oder ins Haus getragen wird ist eine Sache, das gehört für mich zu Kind sein dazu. Aber wir haben hier ein Baby, mein Mann arbeitet mitunter von zu Hause (er ist meist in der Praxis, aber er führt von hier aus Telefonate, Fortbildungen etc), da haben alle Kinder drauf zu achten. Würde ich hören, dass meine Kinder sich anderswo so respektlos benehmen, wäre mir das sehr unangenehm. Ist das nur bei euch so? Oder sind die Kids überall so unmöglich? Nebenbei, bei uns sind die Mädels die gefährlichen. Die Jungs wollen wohl mal kämpfen, Kräfte messen, wetteifern, kriegen viel dreckig, kaputt (versehentlich!) oder blutig. Aber die Mädels haben so Ideen wie Klauen, Lügen und sonst wie Manipulieren. Vielleicht sind sie hübsch und ruhig und riechen besser, aber da ist Obacht geboten! Mein Tipp für dich, ganz klar: Feste einfache Regeln. Hab keine Angst, dich oder deine Kinder unbeliebt zu machen.

von Ani.Me am 03.05.2021, 21:46



Antwort auf Beitrag von Kunderella

Das geht ja mal gar nicht! Da musst du echt nen Riegel vor schieben. Ich mein da vollkommen ernst. Das ist nicht deren zuhause und demzufolge haben sie deine Regeln zu befolgen. Ich kenne das was du beschreibst von keinem meiner Freunde und bekannten!

von kirshinka am 31.05.2021, 18:30



Antwort auf Beitrag von Kunderella

Je nach den Kontaktregeln hatten wir hier die Vorgabe, dass immer nur ein Besuchskind mit rein darf. Zu mehreren mussten sie draußen bleiben. Finde für dich Regeln, mit denen du dich wohl fühlst, teile sie deinen Kindern mit und haltet sie gemeinsam ein.

von Geisterfinger am 01.06.2021, 20:45