Thema:
Drittes Kind - Angst, Schicksal herauszufordern
Hallo
Ich habe zwei Kids (2 und 8), immer wieder kommt der starke Wunsch nach einem dritten Kind in mir hoch, mein Herz sagt laut Ja, mein Verstand nein, mein Mann noch vehementer Nein. (Leider, aber vielleicht kann ich ihn umstimmen)
Nun wollte ich jene fragen, die auch lange hin und her überlegt haben, ob der Sager "Man soll das Schicksal nicht nochmals herausfordern" für euch irgendeine Relevanz hatte? Wenn das jemand zu euch gesagt hätte, wie hättet ihr dann geantwortet?
Das ist nämlich die Antwort, die ich oft zu hören bekomme, und eigentlich ein Todschlagargument. Natürlich, ich habe zwei gesunde Kinder, hatte nie eine Fehlgeburt, nie Probleme während der Schwangerschaft und Geburt, also, warum nochmals ein Risiko eingehen? Zumal ich bald 40 werde?
Hm, wie seid ihr mit diesen Gedanken (was, wenn dann was schief geht....) umgegangen?
Lg und danke
von
edina
am 22.08.2013, 13:49
...ist immer ein risiko- es gibt für absolut nichts eine garantie.
auch deine kinder die schon da sind können schwer krank werden, wir alles können jede sekunde sterben.
wichtig ist doch was das herz sagt.
vg,iris mit 8 kids und 5 sternen
...und wir hatten nie das gefühl das schicksal herauszufordern...
von
iriselle
am 22.08.2013, 13:58
Hallo edina,
ohje, die Gedanken kenne ich. In unsere "frühen" Überlegungsphase zu einem dritten Kind, habe ich mir damit den Wunsch immer selbst ganz schnell wieder ausgeredet. Wir haben auch zwei Kinder, alle beide sind gesund und munter und bisher lief alles komplikationslos. Warum also ein Risiko eingehen?
Und dann dachte ich mir, bei meinen beiden ersten Kindern, war das doch auch kein Argument. Wir wollten Kinder und sind das "Risiko", das etwas nicht gut klappt oder schwer wird, da auch eingegangen. Warum nicht auch jetzt? Schiefgehen können, hätte es ja auch bei den vorhergehenden SS. Andererseits wieder, wenn bisher alles gut war, warum sollte es denn nicht noch einmal gut werden? Gibt es seitdem andere medizinische Indikationen, die das "normale" Risiko erhöhen?
Schade für die dritten, vierten... Kinder, die nach dieser Aussage dann niemals geboren werden würden. 
Dieser Satz ist doch sehr geprägt, vom gesellschaftlichen Bild der Ein-/Zwei - Kind - Familie. Ich sage mir inzwischen, aller guten Dinge sind (mindestens) drei. 
Lieben Gruß
von
GuertlMa
am 22.08.2013, 14:01
Was hat Kinder kriegen mit " Schicksal herausfordern" zu tun ??? Ein Kind ist ein Geschenk Gottes für mich und keine Laune der Natur. Wenn man sich ein Baby wünscht sollte man doch nicht daran denken, was passieren könnte. Dann dürfte man ja keinen Schritt mehr vor die Tür wagen, weil jeder Moment voller Problemen , Gefahren sein könnte. Ein Kind zu wollen sollte eine Herzenssache sein....und wenn beide Partner diesen Wunsch verspüren, dann wird darin auch alles gesegnet sein. Ich hatte auch eine ELSS, es war ein Herzenkind...und wir waren über den Verlust unsagbar traurig. Aber wir haben nicht aufgegeben..und jetzt bin ich in der 22 Ssw. Hätte ich an Schicksal geglaubt...wäre ich heute nicht schwanger..und unser Baby hätte nie zu uns gefunden. Wenn du diesen Wunsch verspürst...so sehe den Wunsch und nicht die Angst...und wenn dieser so stark ist, Rede mit deinem Mann und ihr könnt gemeinsam in der Liebe den Weg gehen und alles was kommt gemeinsam schaffen!
von
Patchwork
am 22.08.2013, 15:01
Das Schicksal ist doch kein Verbrecher, der hinter der Ecke steht und darauf wartet, dir einen stumpfen Gegenstand auf den Schädel zu schlagen...
Dann düfte man ja nix außer stillsitzen und ja nicht zucken, bis man endlich stirbt, ohne dass was passiert ist...
Mitglied inaktiv - 22.08.2013, 15:35
Hi,
wir haben uns die Entscheidung zum 3. Kind auch nicht einfach gemacht. Irgendwie hatte immer einer von uns beiden Argumente dagegen, wobei "das Schicksal nicht herausfordern" nie dazu gehörte (eher Karriere, wieder von vorn anfangen etc.) Ich bin dann durch eine Verhütungspanne schwanger geworden udn als wir uns an den Gedanken gewöhnt hatten und uns beide freuten, Pläne schmiedeten, über Namen philosophierten etc. hatte ich eine FG. Danach wussten wir aber, wir wollen unsere Nummer 3. Leider war das nicht so einfach und ich hatte noch weitere 2 FG. In der Zeit musste ich mir von Außenstehenden auch öfter anhören, ich solle doch froh sein, 2 gesunde Kinder zu haben und müsse mir das nicht weiter "antun".
Aber wir hatten dann doch noch Glück, vor einem Jahr kam unser Nachzügler zur Welt (die Großen waren da schon 8 und 10) und jetzt sind wir komplett.
LG U.
Mitglied inaktiv - 22.08.2013, 15:43
Antwort auf diesen Beitrag
Das Leben ist keine Konstante.So ist das einfach.Klar,wenn man älter wird und sich ein Kind wünscht,dann kommen doch eher der Gedanke "was wäre wenn?",aber letztendlich würde dies Frage für mich nicht den Ausschlag gegen ein Kind geben,denn auch meinen jetzigen gesunden Kindern kann jederzeit Schlimmes widerfahren.
Wir bekommen unser 9.Kind und ja,Angst habe ich in einem bestimmten Rahmen auch,aber die Freude und der Optimismus überwiegt ganz klar.Sonst hätten wir es auch nicht noch einmal gewagt.
LG,Anja
von
anja&die****
am 22.08.2013, 18:08
Russischem Roulette gleichzusetzen wäre.
von
Lauch1
am 22.08.2013, 18:10
Hallo,
oh ja zu dieser Thematik habe ich so meine ganz eigenen Gedanken.
Wir hatten das Glück zwei unkomplizierte Schwangerschaften und Geburten zu erleben und zwei kerngesunde Kinder im Arm halten zu dürfen. Aber man hat für nichts im Leben eine Garantie. Unsere jüngste Tochter wurde mit 3 Jahren schwer krank und ein Pflegefall. Heute mit 7 Jahren hat sie sich ins Leben (keiner kann mehr erahnen was sie schon durchmachen musste) zurückgekämpft. Das wir sie heute so im Arm halten, grenzt an ein Wunder. Nichtsdestotrotz weiß bis heute keiner was sie hatte, aber man vermutet etwas genetisches.
Unser Umkreis hat auch eine ganz klare Meinung: Wie kann man da das Schicksal noch einmal herausfordern??
Die Angst davor lämte mich auch sehr lange, mein Mann konnte damit immer offener umgehen. Aber man kann im Leben nicht nur vom schlimmsten ausgehen. Das neue Baby kann auch andere Krankenheiten haben und wir werden es deshalb nicht weniger lieben.
Viele Grüße
Jessi
von
Josi_Lina_Mama
am 22.08.2013, 22:17
Mir ging es ganz genauso wie dir! Wir hatten auch bereits 2 gesunde Kinder (jetzt 7 und 3) und der Wunsch nach einem dritten war direkt nach der Geburt des 2. da. Da war ich 39. Mein Negativsatz lautete: "Warum sollte ich mein Glück nochmal herausfordern?" Die Antwort: "Weil es wunderbar ist, Leben zu schenken und ein Kind aufwachsen zu sehen!"
Erst wurde ich nicht schwanger. Es hat 29 Zyklen gedauert, aber das Schicksal hat entschieden, dass es noch einmal sein soll. Mein Sohn wurde vor fast 6 Wochen geboren und ist gesund und munter.
von
binesonnenschein
am 23.08.2013, 00:12
eure Postings haben mir sehr viel Mut gemacht und einen anderen Blick eröffnet!!
von
edina
am 23.08.2013, 09:51
Hallo edina,
kennst Du mich noch aus dem Februar-2011-Forum?
Diesen Satz von wegen "Das Glück herausfordern, wenn man schon zwei gesunde Kinder hat" kenne ich auch zur Genüge, insbesondere von meiner Schwägerin 
. Dieser Satz hat mich nicht unbedingt gehemmt, aber ich habe doch ab und an mal mit einem mulmigen Gefühl daran gedacht. Seltsamerweise kamen solche Sätze nie beim ersten und zweiten Kind. Da hieß es eher "wollt Ihr nicht langsam mal loslegen" oder "wann bekommt L. denn ein Geschwisterchen?"
Wie dem auch sei, unsere Nr. 3 ist jetzt genau 19 Wochen alt und quietschfidel. Wir hoffen natürlich inständig, dass es so bleibt, aber eine Garantie gibt es leider nie. Nicht beim ersten oder zweiten oder dritten oder vierten oder oder oder...
Liebe Grüße
mia
von
mia_sara
am 23.08.2013, 11:10
Oh wie schön, Glückwünsche!!! Klar kann ich mich erinnern.
Welchen Abstand haben nun eure Kinder? Wie geht es zu dritt?
Lg Edith
von
edina
am 23.08.2013, 14:23
Zwischen dem Großen und Mittleren sind es 27 Monate, zwischen dem Mittleren und dem Kleinen 26 Monate.
Es ist momentan schon sehr anstrengend, aber es ist auch wunderschön. Die großen Brüder lieben den Kleinen wirklich sehr. Zur Zeit sind allerdings Kindergartenferien, das haut nochmal mehr rein ;-). Anstrengend ist aber nicht der Kleine, sondern eher der Mittlere (2.5 Jahre). Ich weiß nicht, ob Du auch so einen kleinen Chaos-Wirbelwind zu Hause hast, aber unser Mäuschen ist grad seeeeeeeehr heftig .
Liebe Grüße
mia
von
mia_sara
am 23.08.2013, 14:28
bei Nr. 4
hatte schon 2 Söhne u. 1 Tochter, lange alles paletti
bis Wunsch aufkam nach noch 1 Kind, am besten Tochter
dann Traum gesehen, der mich überzeugte
ees folgte besch... Schwangerschaft, hohe Verlustängste, doch ich wurde belohnt mit meiner Tochter
Das Gefühl ist normal, hatte ich auch, bzw. wird einem das auch gesagt, wenn man schon Jungs u. mädchen hat, d.h. es müsste reichen, mehr wünsche nicht zu erfüllen
man solle froh sein etc.
das dachte ich mir natürlich auch, aber mein Geist u. Herz sprachen andere Sprache und somit hab ich heut 4 Kinder, das ist aber auch genug
...
mehr wäre echt übertrieben usw
LG
von
menschenskinder
am 24.08.2013, 15:41
Letztes Jahr hatte ich auch den dringenden Wunsch nach noch einem dritten Kind... Aber bei mir hat die Vernunpf dann über mein Herz gesiegt. Meine beiden sind gesund, dann auch noch ein Junge (7)und ein Mädchen(4). Das ist doch eigentlich perfekt!
Dann passierte dieses Jahr unser kleine Unfall..... Ich war wirklich geschockt! 
Aber es war halt so. Wir sind aber auf "Nummer sicher gegangen" und haben eine Fruchtwasserpunktion machen lassen um die Risiken möglichst gering zu lassen. Das hat auch alles super geklappt und es sieht so aus, als wäre der Zwerg (ein weiterer Junge) gesund.
Tja, so kann es auch gehen. Inzwischen sind wir frisch im siebten Monat angekommen und hoffen das jetzt auch alles weiter prima verläuft. Ich bin übrigens schon 40 
Also weiterhin alles Gute, wie auch immer die Entscheidung ausfällt!
Liebe Grüße!
von
Dezember13
am 24.08.2013, 17:43
Hallo Edina,
grundsätzlich wäre es wirklich wichtig, dass dein Mann es genauso wünscht wie du. Und grundsätzlich kann immer was schief gehen, da die Natur und sonst nix entscheidet. Ich habe meine Beitrag zu FG etc. unter dem Forum schwanger mit 35 + eingestellt. Meiner Erfahrung nach ist es aber wirklich wichtig, dass ihr es euch beide wünscht. Ob ein Umstimmen deines Mannes eine wirklicher Wunsch bei ihm ist? Verstehst du, was ich meine?
Alles Gute - LG
von
Ü41
am 27.08.2013, 11:04
Die Entscheidung für ein drittes Kind war bei uns auch nicht ganz einfach. Zuerst wurde ich selbst sehr krank und war froh mich überhaupt noch um die ersten zwei zu kümmern, mit viel Hilfe von außen und dann standen so Fragen im Raum wie Geld, Platz, Zeit, Arbeit usw. Doch die Frage nach dem Schicksal hab ich mir nie gestellt und auch mein Mann nicht.
Dann probieren wir es doch und nach drei Monaten üben hatte ich eine Fehlgeburt, das war letztes Jahr im November. Ab da wussten wir es wir wollen noch ein Kind, leider hatte ich im März und im Juli wieder eine Fehlgeburt. Also das Schicksal hat uns ganz schön schlimm mitgespielt, doch wir geben nicht auf. Es sollte halt noch nicht sein, aber irgendwann wird auch ein kleines Wunder zu uns finden.
Ich kann mir ständig anhören, warum wir überhaupt noch ein Kind wollen, wir haben ja zwei gesunde Kinder und jetzt die vielen Fehlgeburten. Es wird uns halt so durch die Blume gesagt das wir es bleiben lassen sollen. Und dann kommt auch der berühmte Satz immer wieder "Das Schicksal nicht noch einmal herausfordern". Doch das hör ich gar nicht. Es kann im Leben so viel passieren, das seh ich in meinen Beruf als Krankenschwester jeden Tag. Und jedes Kind ist ein Geschenk und jeder Tag den wir gesund überstehen ist auch ein Geschenk.
Hab letztens im Forum einen Spruch gelesen der mir sehr gut gefällt und sehr gut zu mir/uns passt.
Am Ende wird alles gut werden
und wenn es noch nicht gut ist
dann ist es noch nicht das Ende.
Ganz Liebe Grüße
Gabi (mit 4 Sternchen im Herzen und zwei Kinder 9 und 7 Jahre alt an der Hand)
von
Gabi1981
am 01.09.2013, 09:52
Hallo liebe Gabi, das hast Du sehr schön gesagt. 
von
GuertlMa
am 03.09.2013, 17:17
