Der erste Brei - die Beikost

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Geschrieben von krille am 25.04.2007, 14:45 Uhr

Wer hat Carlos Gonzalez gelesen?

Ist ja sehr interessant, was da so drinsteht. Natürlich ist es wie mit allen Ratschlägen: Man sucht sich das heraus, was auf einen selbst paßt und bastelt sich seinen eigenen Weg.
Aber mal eine Frage an die erfahrenen Fütter-Muttis: Wenn ich immer nur NACH dem Stillen Beikost anbiete, dann müßte mein Kind ja auch zuviel essen, wenn es diese dann noch annimmt, da es ja beim Stillen schon trinkt, bis es satt ist?!? Das klingt doch auch nicht so ganz logisch...
Wie habt ihr das gemacht: vor dem Stillen oder danach oder einfach irgendwann Beikost anbieten?
Viele Grüße

 
9 Antworten:

Re: Wer hat Carlos Gonzalez gelesen?

Antwort von tiniUNDjani am 25.04.2007, 14:57 Uhr

ich hab erst beikost gegenben u danach mumi...weil sie sind ja dann hungrig u probieren es eher aus als wenn sie satt sind..ich hab damit gute erfahrungen gemacht

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*fingerheb*

Antwort von Sphynxie am 25.04.2007, 15:19 Uhr

Ich habe ihn gelesen, weil ich anfangs mit meinem Lehrbuchstillkind speziell in diesem Forum stark verunsichert wurde ("Du machst was falsch!"); insofern hat mir sein Buch schon sehr geholfen... Allerdings stimmt es, das man nicht immer ALLES übernimmt, sondern versucht an seine eigene Umstände anzupassen. So habe ich (da wir eh total viel gestillt haben), gundsätzlich erst ein paar Happen Brei angeboten - denn es waren lange nie mehr als ein paar Happen, und dann brav gestillt. Wobei ich es auch schwierig gefunden hätte, erst anzulegen und dann auf halber Strecke abzudocken um Brei zu geben - ich glaube, Madame hätte mir dann zu Recht einen Aufstand gemacht...
Bei uns lief es dann auch so, dass sie recht schnell (ab dem 8. Monat, wir haben mit 6.5 Monaten angefangen) dreimal am Tag "ein paar Happen" Beikost bekam, und ansonsten fleissig gestillt wurde. Erst nach dem ersten Geburtstag war der Umkehrpunkt der Kurve (wie sie Gaby Eugster auch beschreibt) erreicht. Wenn ich beide Bücher nicht gelesen hätte, und noch die eine oder andere Info aus dem Stillforum (vor allem von Biggi Welter), wäre ich heute ein nervliches Wrack und meine Tochter hätte eine Essstörung weg.

Gonzalez hat sicher Recht, da die Muttermilch LANGE anderen Nahrungsmitteln vorzuziehen ist, wenn es um Gehalt geht, aber da war ich dann doch zu ungeduldig... Ich wurde ja auch so schon von meinem Umfeld drangsaliert, was mich damals belastet hat. Heute (um Erfahrung reicher) würde ich es wahrscheinlich doch noch gelassener sehen, so wie es mich heute zB nicht mehr juckt, dass sie schon längst aus dem gesellschaftsfähigem Stillalter raus ist, wir aber trotzdem noch stillen, aber damals fehlte mir die Erfahrung eben noch.

LG
Sphynx

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Re: *fingerheb* ?

Antwort von krille am 25.04.2007, 15:59 Uhr

Danke für die ausführliche Beschreibung. Hilft einem ja auch immer ein Stückchen weiter, die Erfahrungen anderer zu hören. Irgendwann wirds bestimmt klappen!
Viele Grüße!

p.s. aber wieso *fingerheb*? oder bin ich mit dem foren-jargon nicht vertraut genug?

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Re: *fingerheb* ?

Antwort von Sphynxie am 25.04.2007, 16:15 Uhr

Das Fingerheben war direkt auf deine Ausgangsfrage gemünzt, sollte also wie in der Schule gedeutet werden mit "sich melden"... *g*

LG
Sphynx

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Re: *fingerheb*

Antwort von krille am 25.04.2007, 20:28 Uhr

aachsoooo! na da hatt ich wohl ein mittelgroßes brett vorm kopf...
schönen abend, liebe grüße

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Re: dank an sphynxie

Antwort von AKNI45 am 26.04.2007, 8:51 Uhr

danke für die ausführliche auskunft von sphynxie, hat mir gerade auch mehr erkenntnis verschafft, hoffe auf weitere so tolle lange beiträge, lg anne

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Re: Wer hat Carlos Gonzalez gelesen?

Antwort von Joshi am 26.04.2007, 15:13 Uhr

Hallo Krille,

also ich hab mich an Biggi Welters Empfehlung gehalten bzw. die von Gabi Eugster aus ihrem Buch "Babyernährung gesund & richtig - B(r)eikost und Fingerfood" (kann ich übrigens nur jedem wärmstens ans Herz legen).

Will heissen, ich habe - besonders am Anfang - bei unserem Sohn nieeee versucht eine Mahlzeit zu ersetzen, sondern als Zusatz zu den Stillmahlzeiten zu sehen. Das ging also quasi ab, wie beim "Stillen nach Bedarf" : immer dann wenn ich dachte, jetzt ist die Neugier da, das Interesse besonders groß hab ich ihm was angeboten. Ob die letzte Stillmahlzeit nun 1/4 Std. oder 2 Stunden her war (wir hatten damals noch einen 2-Stunden-Rhythmus), hab ich eher davon abhängig gemacht, wie er gelaunt, bzw. wie ausgeschlafen er war. Probieren, testen, lernen wie schön essen sein kann, das war mir wichtiger.

Das steht für mich ehrlich gesagt in keinem Widerspruch zu der von Dir zitierten Empfehlung. Schliesslich ist eins der Zeichen für Beikostbereitschaft ja auch, dass sie vermehrt gestillt werden wollen, die Lütten brauchen die Nährstoffe also zusäztlich zur Milch und nicht anstatt. Wieviel zusätzlich können sie dann sebst entscheiden.
Gabi Eugster hat den schönen Satz geprägt: die Eltern entscheiden WAS, das Kind entscheidet WIEVIEL es davon essen möchte.
Da die Kleinen sich noch nicht über ihre Sättigungsgrenze hinaus vollstopfen (vorausgesetzt man lässt Zucker und Weissmehl möglichst lange weg) funktioniert also alles ganz von selbst und man kann sehr gelassen bleiben.

Empfand ich damals sehr erleichernd!

LG, Joshi

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Re: Wer hat Carlos Gonzalez gelesen?

Antwort von krille am 26.04.2007, 17:47 Uhr

Hallo,
ja ganz instinktiv mache ich es tatsächlich auch so, wie Du beschreibst: ich gebe ihr was zum Knabbern, wenn sie Interesse zeigt. Habe mich zwar noch gefragt, ob es für meine Kleine nicht leichter ist, wenn das jeden Tag zuverlässig zu einer bestimmten Tageszeit ist, aber ich glaub, ich mach einfach so weiter wie bisher. Das Interesse wird ja schließlich nicht immer nur vormittags da sein, sondern auch mal zu einer anderen Tageszeit.
Aber eigentlich ist das schon ganz schön kraß, wie uns Ratgeber, Broschüren, Bekannte usw. weismachen wollen, daß es einen einzigen richtigen Weg gibt, und wenn man mal über den Tellerrand hinausschaut, ist das halt auch nur ein Weg, der hier in Deutschland empfohlen wird. Und warum auch sollte der für jedes Kind gleichermaßen gültig sein. Sind halt doch nur Empfehlungen. Aber ich fände es klug, wenn das auch deutlich gemacht würde, daß das alles nicht so starr zu sehen ist. Ich will nicht wissen, wieviele Mütter verzweifelt versuchen, Karotte zu füttern, die es vielleicht mit Zucchini oder Apfel viel einfacher hätten...
Danke für Eure Tipps und schönen Abend noch allerseits!

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Du hast sooo recht

Antwort von Joshi am 26.04.2007, 18:26 Uhr

...und irgendwie reg ich mich auch jedesmal wieder drüber auf....
Einer setzt eine Behauptung in die Welt und alle anderen schreiben ab, ohne sich wirklich über Hintergründe und co. informiert zu haben.

Man muss sich, wie in anderen Bereichen auch (Stillen, Säuglingspflege, plötzlicher Kindstod, Familienbett, Verwöhnen) echt zu den wirklichen Informationen durch ein Dschugel von Halbwahrheiten und Lügen regelrecht vorkämpfen. Die Generation unserer Mütter und Großmütter trägt dazu leider meist ihr Schärflein bei, seufz, die hatten auch oft die falschen Ratgeber - und noch dazu KEIN Internet ;-)

Ich vergleiche das immer mit der Story über den ach so eisenhaltigen Spinat. Das Gerücht hat sich doch auch jahrzehntelang gehalten, nur weil sich irgendein Forscher irgendwann einmal in der Kommastelle vertan hat und dann alle anderen von ihm absgeschrieben haben.

Also, informieren, informieren, informieren und am wichtigsten: auf sein Gefühl hören!

Alles Gute für Euch weiterhin,
Joshi

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