Der erste Brei - die Beikost

Der erste Brei - die Beikost

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Geschrieben von lanti am 13.10.2017, 9:20 Uhr

Verhalten richtig interpretieren!

Hallo,

Menschenkinder sind Säuglinge. Ihr wichtigstes Nahrungsmittel im ganzen ersten Jahr ist daher Milch - Muttermilch oder Pre Milch als Muttermilchersatz. Alles außer Milch ist nur Beikost.

In ihrem Alter müsste die Kleine also noch gar nichts essen bzw. viele Babys akzeptieren da noch überhaupt keine Beikost. Dass sie schon 100 g mit Freude ist und der Spaß dabei ist die Hauptsache bzw. das Wichtigste beim Essen lernen und die beste Grundlage für ein gesundes Essverhalten.

Du musst also nichts verändern - zumindest nicht an ihrem oder Deinem Verhalten. Lediglich im Kopf würde ich vielleicht etwas verändern und umdenken: Wieso "leider"? Wieso "schaffen"? Wieso "mehr essen"? Wieso "keine Pre mehr"?

Deine Tochter ist noch ein ganz kleines Baby. Sie muss noch nichts essen. Wenn sie essen mag, darf sie die Menge immer selbst bestimmen. Jedes Kind ist anders und hat seinen individuellen Appetit und Stoffwechsel und weiß von Geburt an selbst am besten, wann und wie viel Hunger es hat.

Wieviel für sie eine Portion ist entscheiden nicht Gläschenhersteller oder sonst jemand. Pre Milch darf sie auch über den ersten Geburtstag hinaus weiterhin ganz nach Bedarf bekommen - und zwar nach ihrem Bedarf. Da muss man sich ein bisschen vom unterschwelligen Druck aus Umfeld, Werbung, alten Ansichten und der Angst vorm Verhätscheln frei machen!

Brei löffeln ist anstrengend und irgendwann kann oder möchte das Baby einfach nicht mehr. Weil es aber noch Appetit und Durst hat, trinkt es sich an der Milch satt. Saugen fällt ihm leichter, ist gewohnt, beruhigt und die Milch (knapp 70 Kalorien pro 100 ml) macht natürlich auch satter als Gemüsebrei (35-40 Kalorien pro 100 g).

Meckern wird sie wahrscheinlich immer in der Phase, wo sie selbst noch unentschlossen ist, ob sie noch essen oder schon Milch möchte. Wenn Du einfach ab dem meckern schon Milch zum satt trinken anbietest, kannst Du das für euch beide abkürzen :)

Essen ist weder ein Erziehungsfeld noch ein Wettbewerb. Man sollte daher nicht mit anderen Babys vergleichen, sondern sich ganz auf sein Kind einlassen. Kinder sind - nicht nur bei der Nahrungsaufnahme - so angelegt, dass sie von selbst zunehmend das tun und haben wollen, was die Großen machen und ihnen nacheifern und sie nachahmen. Mehr als gesunde Kost anbieten und selbst gesund essen (Kinder lernen nahezu alles vorrangig am Vorbild), kann und muss man nicht tun.

So ist es auch mit dem Trinken. Sie nimmt den ganzen Tag flüssige Kost zu sich - auch nach dem Brei. Da wird sie wie viele andere Babys auch einfach keinen Durst haben. Wenn man den 2. und 3. Brei eingeführt hat und die Kinder irgendwann auch Dinge wie Hirsekringel usw. essen, kommt das Durstgefühl von ganz allein (nicht umgekehrt - erst muss man trinken bevor ein neuer Brei eingeführt wird).

Außer immer mal wieder Wasser (aus einem normalen Becher oder Glas) anbieten braucht man nichts zu tun. Aktionismus bzgl. verschiedener Trinkgefäße oder Tees, die ebenso wie Säfte auch in verdünnter Form durch Säure die Zähnchen angreifen können, ist nötig.

Das Kind gibt durch seine persönliche Entwicklung und Reife sowie durch seine Vorlieben und Gewohnheiten das Tempo vor und das ist auch gut so. Man muss sich nur drauf einlassen....

Essen und trinken kann und wird sie noch ihr ganzes Leben lang. Es gibt also keinen Grund in dieser Babyphase, die sowieso nur so kurz und aufs Leben gesehen ein Wimpernschlag ist, zu beschleunigen. Gras wächst auch nicht schneller, wenn man daran zieht und hinterher sind es meist die Eltern, die dem "zu schnell groß werden" nachtrauern...

LG & ein schönes Wochenende

 
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