Der erste Brei - die Beikost

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Geschrieben von Joshi am 24.08.2006, 15:59 Uhr

Endlich die Antwort gefunden auf Stillen + Milchbr

Hallo,
schaut einmal hier:
http://www.still-lexikon.de/92_abstillen.html

Besonders dieser Absatz:
Sanfte Einführung von Beikost

Zur Einführung von Beikost wird in Deutschland üblicherweise folgende Empfehlung ausgesprochen:

"Ersetzen Sie pro Monat eine Milchmahlzeit gegen eine Breimahlzeit."

Diese Regel mag bei Flaschenkindern sinnvoll und praktisch sein, bei Stillkindern ist sie jedoch nicht empfehlenswert, da sie dem Prinzip von Stillen nach Bedarf widerspricht. Daraus ergeben sich folgende Probleme:

* Zwar ist die Brust erstaunlich flexibel, aber eine lange künstliche Pause zwischen zwei Stillmahlzeiten kann zu einem unangenehmen Spannungsgefühl führen und erhöht das Risiko eines Milchstaus. Andererseits kann die lange Pause dazu führen, dass die Milchproduktion insgesamt zurück geht und dass das Kind auch dann nicht satt wird, wenn gerade die Stillmahlzeit "an der Reihe" ist.
* Statt auf die Bedürfnisse vom Kind zu achten, wird eine starre Regel diktiert. Dem Kind wird die Brust vorenthalten, wenn es angelegt werden möchte. Es kann sich dadurch abgelehnt fühlen und in seiner Wut auch die Beikost verweigern. Ein nach Bedarf gestillter Säugling trinkt an der Brust häufig und unabhängig von der Uhrzeit. Er ist nie völlig ausgehungert und möchte auch nach der Einführung von Beikost in der Regel genauso häufig an die Brust wie vorher. Er wird jedoch insgesamt weniger Muttermilch trinken als früher, weil er kürzer bzw. weniger intensiv trinkt.
* Die Regel "Pro Monat eine Stillmahlzeit wegzulassen" führt dazu, dass auch mit Erfolg stillende Mütter unnötig schnell abstillen. Doch Beikost soll nach heutigen Erkenntnissen die Muttermilch im ersten Lebensjahr nicht ersetzen, sondern ergänzen!

Überlassen Sie diese Regel daher lieber den Flaschenkindern und orientieren sich lieber an den Empfehlungen der WHO:

"Fangen Sie 2-3 Mal am Tag mit kleinen Portionen von Beikost an und steigern Sie die Menge je nach Appetit des Kindes! Stillen Sie weiter nach Bedarf! Steigern Sie die Häufigkeit der Mahlzeiten im Laufe der Monate!"

Diese Empfehlungen sind aus folgenden Gründen optimal:

* Die Beikost-Gabe wird gleichmäßig verteilt und kontinuierlich gesteigert, was mit dem natürlichen Abstillmechanismus und der Physiologie der mütterlichen Brust im Einklang steht.
* Der Abstillprozess wird durch die Bedürfnisse des Kindes und nicht durch starre Regeln bestimmt. Übrigens: Auch wenn Sie flexibel weiterstillen, können Sie feste Zeitpunkte für die Beikost einhalten.
* Muttermilch bleibt im ersten Lebensjahr die Hauptnahrungsquelle und stellt darüber hinaus noch weiterhin lange eine wichtige Quelle von Nährstoffen, Energie und immunologischem Schutz dar.

Einen Nachteil hat jedoch die Vorgehensweise der WHO: Die Aufbereitung von winzigen Mengen Brei mehrmals am Tag ist nämlich viel aufwendiger als die Aufbereitung von großen Mengen Brei wenige Male. Frieren Sie den Brei daher in kleinen Portionen ein und erwärmen nur eine Portion. Einen Tag lang kann man das Essen auch im Kühlschrank aufbewahren und kleine Portionen zum Erwärmen abzweigen.

Da Muttermilch den Durst auch nach der Einführung von Beikost noch lange Zeit ausreichend löscht, werden die Kinder am Anfang nicht viel trinken. Bieten Sie Ihrem Kind (ungesüßte) Getränke an, aber seien Sie nicht enttäuscht, wenn das Kind in der ersten Zeit gar nichts oder kaum trinkt. Das ist normal und kein Grund zur Besorgnis.

Vielleicht fragen Sie sich noch, was und in welcher Reihenfolge an Beikost eingeführt werden soll. Das Forschungsinstitut für Kinderernährung (FKE) hat ein Konzept ausgearbeitet, an dem man sich orientieren kann (www.fke-do.de). Allerdings wurde der Ernährungsplan des FKE für Kinder entworfen, die noch im Laufe des ersten Jahres abgestillt werden, da das in Deutschland heute am meisten verbreitet ist bzw. zum Zeitpunkt der Erstellung des Planes als richtig angesehen wurde. Für Kinder, die auch im zweiten Lebenshalbjahr nach Bedarf gestillt werden, muss der Plan angepasst werden. Vor allem ist die Einführung des Getreide-Milch-Breis etwas fragwürdig. Heute vertreten praktisch alle Fachgesellschaften die Meinung, dass Kuhmilch im ersten Lebensjahr Muttermilch nicht ersetzen soll. Der Vorschlag, bei gestillten Kindern für den Getreide-Milch-Brei Muttermilch abzupumpen, ist höchst unpraktisch und kann nicht wirklich ernst genommen werden. Solange keine brauchbare Empfehlung vom FKE ausgesprochen wird, ist es womöglich sinnvoller, die anderen beiden Breie (Fleisch-Kartoffel-Brei und Getreide-Obst-Brei) gleichmäßig über den Tag zu verteilen.

Ende des Zitats.

Ich habe daraus für uns (unser Sohn ist übrigens 10 Monate) die Konsequenz gezogen, dass mein Kind nun 1-2 Mal täglich GOB sowie 1-2 Mal täglich Gemüse/Kartoffeln, davon einmal mit Fleisch und Öl bekommt. (Wir haben sehr langsam und behutsam eingeführt und gesteigert) Morgens, Abends und Nachts wird nach Bedarf gestillt, er dürfte auch am Tag ist aber momentan nicht interessiert, weil die Welt viel zu spannend ist.

Michbrei, mit Pulvermilch oder gar Vollmilch (allergiegefährdet) womöglich noch anreichert mit Zucker oder Aromen kommt mir nicht ins Haus, warum auch. Wir hatten und haben schließlich das unendliche Glück relativ problemlos stillen zu können. Das das nicht jedem vergönnt ist ist mir klar und das soll auch kein Angriff auf Nicht-Still-Mamis sein, bitte nicht falsch verstehen.

Ich hoffe, das war jetzt nicht zuviel Text, aber ich fand das so superinteressant, das wollte ich noch schnell weitergeben. Die FKE sollte dazu endlich mal Stellung nehmen meiner Meinung nach, scheint ja doch immer mehr Mütter zu geben, die zumindest im 1. Lebensjahr nicht abstillen wollen/müssen.

Würde mich freuen über Eure Meinungen/Anregungen.

Liebe Grüße,
Joshi

 
15 Antworten:

Re: Endlich die Antwort gefunden auf Stillen + Milchbr

Antwort von Chloe am 24.08.2006, 16:14 Uhr

Hallo Joshi,

fand ich sehr interessant, was du geschrieben hast. Vielen Dank für den hilfreichen Beitrag. Wir stehen nämlich auch gerade an der (behutsamen) Einführung der Beikost und ich habe auch nicht vor im ersten Lebensjahr schon abzustillen.

Mal eine Frage zum Milch-Getreide-Brei: Ich war schon am Überlegen wie ich das damit machen, denn (laut Plan) wäre das ja der nächste. Ich möchte aber keine Kuhmilch oder so nehmen. War am Überlegen ob ich dann Milch abpumpe, aber weiss nicht so recht. Lässt du diesen Brei dann einfach weg? Vielleicht probiere ich auch dann einfach den GOB! Ist das Getreidezeug denn nicht wichtig fürs Baby, ansonsten lass ich den auch einfach weg...

Also danke für deinen Beitrag.

LG
Chloe

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Re: Endlich die Antwort gefunden auf Stillen + Milchbr

Antwort von Joshi am 24.08.2006, 16:23 Uhr

Danke für die liebe Resonanz!

Milch-Getreide(brei) oder Obst-Gestreide(brei) ist eigentlich völlig egal, es kommt halt immer drauf an, welches Getreide - und ob Du das dann mit Milch oder Obst anrührst ist für Babys Ernährung völlig egal. Stop, nicht ganz egal. Wir haben am Anfang mit Hirse angefangen (wegen hohem Eisengehalt und bester Verträglichkeit) und die Hirse mit Obst gemischt. Diesen Hirsebrei leg ich nun extra auf Abends, weil dann mit dem letzten Abend-Stillen im Bauch ein Perfekter Milch-Getreide-Obst-Brei entsteht und die Muttermilch noch dafür sorgt, dass das Eisen aus der Hirse besser aufgenommen werden kann (im Gegensatz zur Pulvermilch, die das Eisen eher wieder raubt)
Brei anzurühren mit Muttermilch habe ich (trotz Tiefkühltruhen-Beständen) nicht angefangen weil ersten unnötig und zweitens wohl auch problematisch, weil der Brei schnell dünn wird durch die Enzyme, die in der Muttermilch vorhanden sind und dann nur schlecht verfüttert werden kann.

LG Joshi

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Re: Endlich die Antwort gefunden auf Stillen + Milchbr

Antwort von Chloe am 24.08.2006, 16:40 Uhr

Hm, ich glaube, das werde ich auch so machen, hört sich sehr logisch an. Ha, das ist toll, das macht mir jetzt vieles einfacher. War schon am überlegen wie das wohl so funktionieren soll...

Stillst du dann direkt nach dem GOB abends? Oder lässt du noch etwas abstand dazwischen. Meine Gedanke ist halt, wenn ich abends mal weg bin und jemand anders füttert kann ich ja nicht direkt danach stillen...

Und Hirse - werd ich mir merken (bin noch am Informieren).
Kochst du auch selber?

LG
Chloe

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Antwort von Sphynxie am 24.08.2006, 16:49 Uhr

...sollten sich alle Stillmamas an den Kühlschrank pappen (ich nutze meinen Kühlschrank als Pinnwand, weil ich da garantiert öfter am Tage hingucke ;-) )!!!

Endlich mal Thesen die das Verhalten meiner Maus unterstreichen, die mich beruhigen und nicht unter Druck setzen. Jetzt kann ich NOCHMAL gelassener damit umgehen, wenn sie mit ihren fast 11 Monaten nur Mini-Portionen Beikost isst. Vom Mahlzeiten ersetzt haben sehe ich nichts, denn immer isst sie nur ein paar Happen (höchstens 125 gr. pro "Sitzung", meist eher 70gr.) und will spätestens eine Stunde danach seelig an der Brust einschlafen.
Es ist wirklich so, dass ich ihr mehrmals am Tag was gebe, und den Milchbrei habe ich ganz weggelassen, nachdem sie von der Pre-Milch mit Verstopfung reagiert hat, und den auch nicht mochte. So stille ich manchmal 3 - 4x am Tag und die Nacht auch nochmal in etwa genauso oft, mal auch weniger... Sie bekommt den Tag über Obst, selbstgekochtes Menü und GOB, mal mehr mal nur ein paar Löffel.

DANKE, denn jetzt fühle ich mich (und meine Maus) in der Vorgehensweise bestätigt und brauch kein schlechtes Gewissen (mehr) haben, irgendwelche "Soll-Pläne" nicht zu erfüllen.
Ich hätte nie gedacht, dass ich mal so übers Stillen denken würde, aber man wächst halt mit der Aufgabe... :-)

LG
Sphynx

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Re: Endlich die Antwort gefunden auf Stillen + Milchbr

Antwort von Joshi am 24.08.2006, 16:55 Uhr

Nun, am Anfang als mein Sohn noch alles Gemüse verabscheut hatte und wir endlich wenigstens auf GOB waren, war mir die Kombination Hirse+Muttermilch noch sehr wichtig und ich habe direkt im Anschluss gestillt, eben wegen der Eisenaufnahme. Heute, wo er auch Fleisch und Haferflocken (ab 9. Monat ist Hafer erlaubt) bekommt, die jeweils auch gute Eisen-Lieferanten sind, bin ich da eher lockerer und es kann ruhig ein wenig Zeit verstreichen, wenn er noch nicht bettfertig ist.
Ja ich koche selbst aber ehrlich gesagt eher notgedrungen, weil mein Sohn bis vor kurzem jegliches Gemüse aus Gläschen verweigert hat. Fleisch dazu nehme ich dann wieder von Alnatura, die Rindfleischzubereitung. Ist bisher die einzige, die ich ohne Salz gefunden habe. Selbst Fleisch zuzubereiten traue ich mich nicht, weil ich mir nicht sicher bin, sooo keimfrei und sooo Bio und sooo frisch (Rindfleisch hängt beim Metzger ja eher eine Weile ab) zu bekommen. Obst hingegen von Alnatura hat er von (fast) Anfang an gerne gemocht, da spar ich mich die Kocherei. Und wenn man mal ehrlich vergleicht: z. B. Apfelmus aus dem Glas schmeckt auch mir als Erwachsene kaum anders als frisch gekochter. Anders ist es dagegen bei Menüs. Mittagsmahlzeiten aus der Dose (und nichts anderes sind die Gläschen ja auch) schmecken ja auch uns Erwachsenen lang nicht so gut wie Frischware. So hab ichs mir dann jedenfalls erklärt, was da in meinem Sohn vor sich ging ;-)

Aber: das ist jedes Kind anders, und wenn ein Baby von Anfang an Gläschen gewohnt ist und gern mag - warum nicht!

Joshi

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@Sphynxie

Antwort von Joshi am 24.08.2006, 17:03 Uhr

Hallo Sphynxie,

mir ging es da ganz genauso wie Dir, hatte mir in endloser Kleinarbeit (Bücher, Internet) alle Informationen zusammengesammelt um sie dann doch über Bord zu werfen und nur noch auf das zu horchen, was mir mein Baby und mein Gefühl sagt!!!
Und nun wurde ich bestätigt durch diesen Artikel! Das erleichtert soo sehr!

Habe Deine Beisträge in letzter Zeit ein bisschen mitverfolgt (ohne mich bisher selbst zu trauen) - Du sprachst mir schon oft aus der Seele. Nur ich konnte es noch nicht fassen, noch nicht wirklich greifbar machen.
Und dann stieß ich auf diesen wunderbaren Artikel, der so super alles zusammenfasst.
Man darf eben Still- und Pump- und Flaschenmamis nie in einen Topf werfen, sondern sehr differenziert alles betrachten.
So wie ja auch jede selbst entscheiden muss ob stillen oder nicht und wenn ja wie lange!

Einen schönen Abend noch ;-)
Joshi

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Re: @Sphynxie

Antwort von Mugi0303 am 24.08.2006, 20:20 Uhr

Hallo Joshi,

grundsätzlich sehe ich es genauso wie du mit der Beikost und würde es auch so machen, wenn ich nicht wieder arbeiten gehen würde, wenn Robin 8 Monate alt ist. Ich hoffe bis dahin den Mittagsbrei und Abendbrei eingeführt zu haben. Will aber auf Arbeit auch abpumpen, aber soviel abpumpen wie er jetzt trinkt will ich nicht, auch mit Stillen am Arbeitsplatz ist es ein bisschen problematisch, weil er sehr unregelmäßig trinkt. Er wird halt voll nach Bedarf gestillt.
Ich hoffe das klappt so wie ich mir das vorgestellt habe.

Yvonne

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Re: @Sphynxie

Antwort von noahjaden am 24.08.2006, 20:26 Uhr

Ohne jetzt irgendwen angreifen zu wollen(!!!!) muss ich mal meine ganz neutrale Meinung dazu sagen.
Ich finde es ehrlich gesagt nicht optimal wenn ein 11 Monate altes Kind 8 mal am Tag gestillt wird und nur zwischen 70 und 120 Gramm Beikost isst. Mumi ist toll, keine Frage, ich habe auch gerne gestillt. Aber mit fast einem Jahr reicht sie lange nicht mehr zur ausschliesslichen Ernährung. (Von den Zähnen die täglich und nächtlich von Mumi umspült werden und somit ständig dem sehr wohl karies bildendem Milchzucker ausgesetzt sind gar nicht zu sprechen)
Mit 6, 7 oder auch 8 Monaten mag nur Mumi noch einigermaßen ausreichend sein, aber mit 11 Monaten braucht ein Kidn auch andere Nährstoffe.
Fliesch ist sehr wichtig, bzw. Hirse oder Haferflocken wegen dem Eisen.
Der Eiweiss Gehalt von der literweisen Mumi scheint mir viel zu hoch!
Vitaminie und Mineralstoffe sind gänzlich unterdosiert.
Wie gesagt Mumi ist toll, aber von nahezu vollstillen mit fast einem Jahr...naja, da kann ich persönlich nur mit dem Kopf schütteln...vorallem wenn gleichzeitig angriffe gegen Mütter kommen, die mal einen Fruchtzwerg gefüttert haben in dem Alter, oder die täglich Fleisch füttern, das alles ist weniger "gefährlich" als diese auf Dauer Mangelernährung!
Du solltest deine Tochter wirklich so langsam mal an größere Portionen und regelmäßige Mahlzeiten gewöhnen, stündliches bis 2 stündliches Stillen ist ja nun wirklich nicht altersgerecht sondern eher ein Signal des Hungers!
Wie gesagt nicht böse gemeint, sondern nur mein gedanke dazu!

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Re: @Sphynxie

Antwort von noahjaden am 24.08.2006, 20:37 Uhr

Ich wollte noch kurz was hinzufügen. Mein Mann stammt aus Afrika, wo wir auch schon desöfteren waren.
Ich wollte nur mal kurz loswerden, wie das da mit der Beikost von statten geht. (Ich kenne übrigens KEIN Kind aus dem kompletten DOrf meines Mannes, das Allergien hat!!!!)
die Kinder werden von Geburt an gestillt (klar!) aber relativ schnell essen sie ALLES mit! Mit 5-6 Monaten, wenn die ersten Zähnchen sichtbar werden gehts los mit Reis, Hirse Brei, Fufu u.ä. Ziegenmilch und co gibts auch relativ schnell.
Mit ca 9- 10 Monaten essen die Kinder wirklich ALLES mit! Scharfe Soucen, Fleisch, einfach alles! Und soll ich euch was verraten...sie leben noch!
Gestillt wird ein 1 Jähriges Kind höchstens noch, wenn es nichts anderes gibt oder wie ich es beobachten konnte zum einschlafen am Abend.

Wie gesgat stillen ist toll, aber selbst Naturvölker in denen das stillen lebensnotwenig ist, sind darauf bedacht, den Kindern schnell anderes Essen schmackhaft zu machen, da sie ganz genau wissen, das nur Mumi mit 1-2 Jahren zu Mangelernährung (wie meine Schwiegermutter zu sagen pflegte "Ou yii nna kochi = abgemagerten Kindern) führt.
Ich finde es immer wieder bereichernd sich auch mal andere Kulturen anzuschauen, man kann davon eine menge lernen!

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@noahjaden

Antwort von Sphynxie am 24.08.2006, 22:52 Uhr

Schön mal einen "ruhigen" Beitrag von dir zu lesen, und ich möchte wirklich nicht mit dir aneinanderrasseln, weil mir bewusst ist, dass wir zwei grundsätzlich anderer Ansicht sind, aber dennoch möchte ich auf gewisse Aussagen von dir antworten. Wie du weisst, lebe ich in Mexiko, und hier ist das Verhältnis zum Stillen und noch dazu Langzeitstillen ein völlig anderes als in Deutschland (Stichwort fremde Kultur) oder wie von dir geschildert, Afrika. Hier habe ich schon oft Frauen gesehen, die ein 3 oder vierjähriges Kind selbstverständlich stillen (natürlich nicht wie ein kleines Baby, aber es darf halt immernoch "ran"), worüber ich früher übrigens auch den Kopf geschüttelt habe... Natürlich gibt es auch die "supermodernen" Mamas, die Flasche aus Prinzip geben, oder weil sie eben wieder zurück zur Arbeit müssen. Aber zu mir:

1. Meine Maus hat grade erst mit 9 Monaten ANGEFANGEN zu Zahnen
2. Ich werde den Teufel tun und meine Maus zum Essen ZWINGEN - wenn sie den Mund zumacht, dann ist eben der Ofen aus. Mehr als ständig anbieten kann niemand von mir verlangen; sie nimmt, was sie will und wieviel sie will. Sie stillt nicht stündlich, sondern alle 3 Stunden (wenn sie gar keinen Bock auf Essen hat) und sie trinkt auch lange nicht so viel wie früher, sondern nur noch als Ergänzung, und darauf läuft es ja schliesslich hinaus, dass das Baby die Chance erhält aus eigenem Willen von der Brust zu lassen.
Ich sehe persönlich folgende Vorteile: kein Trauma wegen Brust wollen aber nicht kriegen. Keine Probleme mit Schnuller oder Daumenlutschen als Ersatzhandlung, ein unverkrampftes Verhältnis zum Essen, wo sie nach Herzenslust experimentieren kann und nach und nach an unser normales Familienessen herangeführt wird, ruhige Nächte in denen sie nur andocken brauch und Ruhe is, denn schliesslich ist das nicht nur Nahrungsaufnahme, sondern auch Trost, Wärme, Nähe, Rückversicherung - eben alles auf das ein abgestilltes Kind verzichten MUSS, und sich entsprechend schwer tut. Zum Thema Unterversorgung: mein KiA bescheinigt ihr eine Top-Gesundheit, null Mangel, bestes Gewicht (9.5 Kg) und super Grösse (76 cm). Ein Mangel entsteht laut WHO eher bei den Kindern, bei denen die Milch zu früh und zu schnell gegen (womöglich auch noch ungeeignete) Beikost ausgetauscht wurde. Da mache ich mir also überhaupt keine Gedanken zu den von dir geäusserten Bedenken... Im übrigen gebe ich ihr ausschliesslich zucker- und salzfreie Sachen und sie trinkt Wasser pur!
Wie gesagt, jeder halt so wie er es für richtig hält; mein Weg unterscheidet sich eben von den ausgetretenen Trampelfaden und führt dennoch (für mich sogar besser) nach Rom...

So long
Sphynx

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Re: Endlich die Antwort gefunden auf Stillen + Milchbr

Antwort von Larissa am 24.08.2006, 23:07 Uhr

Hallo Joshi,
danke für deinen hilfreichen Beitrag.
Aber zwei Dinge muss ich anmerken
1. Du solltest vermeiden, dass du irgendwann nur noch nachts stillst und tagsüber dein Kind keine Milch kriegt. dann besteht nämlich die Gefahr, dass das Kind irgendwann meint,d en Milchhunger nur in der Nacht stillen zu müssen und dann gehts rund in der Nacht. Würde deswegen auch tagsüber immer mal wieder anlegen.
2. Zu dem GOB darfst du auf keinen Fall Milch geben, am besten auch nicht kurz danach. Eisen kann bei gleichzeitiger Milchgabe nämlich nicht resorbiert werden. Also am besten zb Hirse und Obstmuß und nicht direkt danach stillen.

Meine Tochter bekommt so um 12 Gemüse mit Öl und so um 5 den GOB. Nach dem Essen lege ich nochmal an,meistens ist dann kein großer Hunger da.
Dazwischen stille ich einmal ... und natürlich auch morgens, vormittags und am Abend.

Larissa

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Re: @Sphynxie

Antwort von larissa am 24.08.2006, 23:13 Uhr

Dein Bericht über Afrika erstaunt mich. War schon in vielen verschiedenen Ländern in Ostafrika und in der Sahelzone und eigentlich habe ich immer wieder festgestellt, dass die Kinder dort sehr sehr lange gestillt werden. Ist sicher nicht überall gleich, aber ich habe immer wieder Drei- oder Vierjährige gesehen, die gestillt wurden. Wo ich war, war die Hirse auch viel zu grob gestampft, als das ein Baby sie hätte essen können.

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Nachtrag @noahjaden

Antwort von Sphynxie am 25.08.2006, 2:38 Uhr

Ohne dies böse zu meinen: aber lies doch mal richtig! Ich schrieb, dass meine Tochter pro MAHLZEIT 70 - 125 gr. Brei isst (a 3 Mahlzeiten also eben dementsprechend hochgerechnet).

Desweiteren empfehle ich dir, deine wirklich nicht ausreichenden Kenntnisse zum Thema über den von Joshi genannten link aufzupolieren, oder auch mal hier vorbeizuschauen: http://www.continuum-concept.net/stillen/laenger_stillen.html

Meinungen gibt es wie Sand am Meer, wichtig ist, was DU richtig findest.

LG
Sphynx

PS Meine Kleine, und tausende andere Babys leben auch noch! ;-)))
PPS Als ich anfing mit dem Stillen, dachte ich NIE, dass ich es so lange beibehalten würde - meine Tochter hat mich einfach eines besseren belehrt...

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@larissa

Antwort von Joshi am 25.08.2006, 10:16 Uhr

Hallo Larissa,

danke für Deine Rückmeldung, wozu ich auch gerne noch etwas anmerken würde:

zu 1)
Tagsüber würde ich gerne noch stillen, aber momentan hat mein Sohn eine dermassen aktive Phase, dass ich weggedrückt werde, weil er sich nicht mal 2 Minuten ruhig hinlegen möchte. Ich weiss, dass dies im Alter von 10 Monaten wohl gar nichts so selten ist und bleibe gelassen, bis sich das wieder ändert. Was bleibt mir auch übrig, grins. Im Übrigen war mein Sohn von Anfang an ein sogenanntes 24-Stunden-Baby, wir haben ca. 7 Monate rund um die Uhr mindestens alle 2 Stunden (voll) gestillt.
Nach einer harten Anfangsphase haben wir uns gut damit eingerichtet, ich habe die enorme Belastung überlebt, indem ich ihn von Anfang z.B. neben mir habe schlafen lassen. Erst in letzter Zeit schafft er es nachts immerhin 6-7 Stunden am Stück zu schlafen und erst danach für den Rest der Nacht wieder alle 2 Stunden zu trinken und er ist jetzt ein heiteres, glückliches und fröhliches Baby. Das alles von ganz alleine, ohne Druck, ohne rauszögern, das geht auch gar nicht bei solchen schwierigen Babys.
Für eine Mami, deren Baby von Anfang an durchschläft klingt dieser Mini-Erfolg vielleicht lächerlich, aber jedes Baby ist eben anders.

Zu 2) Nach meinen Informationen muss man unterscheiden zwischen dem Wundersaft Muttermilch und eben Kuhmilch (und aus Kuhmilch sind ja letzendlich auch die Säuglingsnahrungen hergestellt).
Muttermilch enthält das Protein Laktoferrin, das in Verbindung mit dem Vitamin C aus der Muttermilch dafür sorgt, dass die Eisenbausteine besser durch die Darmwand passieren können, vom Baby also besser aufgenommen werden können. Dies ist bei Kuhmilch nicht der Fall, Kuhmilch hemmt eher die Eisenaufnahme wie Du schon sagtest. (Für mich der Hauptgrund, warum ich auch gerne tagsüber
wieder stillen würde. Aber hast Du schon mal ein davonrobbendes Baby versucht anzudocken? lol.

Und ansonsten möchte ich Sphynxie nochmals ausdrücklich bestätigen. Ihr Baby lernt alles was es in diesem zarten Alter lernen soll: wie man von einem Löffel isst, dass es auch noch andere Lebensmittel ausser Milch gibt, und wie sich das im Mund so anfühlt, dass Essen Spaß macht und dass man immer nur dann Essen sollte wenn man Hunger hat und nicht weil man grade einen vollen Teller vor sich stehen hat. Mehr braucht es nicht bis weit ins zweite Lebensjahr hinein. Babys haben eine große Kompetenz, die wissen noch wann sie satt sind und auch wieviel sie von welchem Lebensmittel benötigen.

Die einzige Ausnahme ist wirklich die Thematik mit dem Eisen, aber wenn man sich da unsicher ist, kann man seinen Kinderarzt ruhig mal einen Bluttest auf Eisengehalt machen lassen.

So, und nun vielen Dank für Eure Rückmeldungen liebe Grüße,

Joshi

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Re: @Sphynxie

Antwort von noahjaden am 25.08.2006, 17:44 Uhr

Mein mann kommt aus dem norden Nigerias und da essen so gut wie alle Babys Hirsebrei :-)
Klar werden auch Kinder mit 3 oder 4 noch ab und an "gestillt" wobei das höchstens als durstlöschen und in keinsterweise als Nahrungsaufnahme zu betrachten ist! Die Regel ist das mit einem Jahr Mumi nur noch sehr selten gegeben wird..wie gesagt als Durststlöscher.
Eure Meinung kann gerne eure Meinung bleiben, aber mein Instinkt sagt mir irgendwie das es nicht optimal ist, mit 11 Monaten noch überwigend Mumi zu geben.
Aber jeder wie er meint...überleben werden es wohl alle kinder.

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