Der erste Brei - die Beikost

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Geschrieben von Fine06 am 27.01.2007, 23:06 Uhr

anamai

Hallo,
wie oft ißt dein Kind am Tag?Sorry aber deine Aussage von wegen nicht die Stillmahlzeit ersetzen habe ich auch noch nie gehört. Was für Experten sagen das? Ich benutze Kochbücher die von keiner Firma abhängig sind und da steht auch drin das du die Muttermilch bzw. Säuglingsmilchnahrung ersetzt.Ich stelle es mir schwierig vor. Richtig ist ja die Aussage das du so oft stillen sollst wie Baby mag, aber ich kann keinen Sinn darin erkennen das mein Kind kein ordentl. Essverhalten lernt. Muttermilch ist doch genauso volle Nahrung wie Fertigmilch.Hast du ev. etwas mißverstanden? Wir sind ja alle keine Experten aber das leuchtet mir nicht so richtig ein. Nich bös sein:))

 
1 Antwort:

Re: anamai

Antwort von annamei am 28.01.2007, 12:35 Uhr

Hi,

kein Sorge, meine Kinder sind schon im Kindergartenalter und haben laut Kindergärtnerin (sie essen da Mittag) jeweils das beste Essverhalten in der ganzen Gruppe: ordentlicher Appetit, essen bis sie satt sind, und sie mögen alles (bis auf Pudding ;-))

Also: Du kannst JEDE Stillberaterin und jeden Kinderarzt fragen, der sich mit Stillkinder auskennt! Muttermilch sollte bis zum 1. Geburtstag Hauptnahrungsmittel sein. Stillen nach Bedarf passt oft nicht so richtig mit dem "Mahlzeiten-Konzept" zusammen, das lernen Kinder oft erst später, einfach durch Nachahmung der kulturellen Tradition ihrer Eltern (nämlich sich zu bestimmten Zeiten an den Tisch zu setzen und etwas bestimmtes zu essen).

Dies steht auch in jedem guten Stillbuch. Und was das wichtigste ist: es hat sich in der Praxis ganz eindeutig bewährt!

Ein sehr guter Buchtipp dazu ist von C. Gonzales "Mein Kind will nicht essen". Lohnt sich!!
Und es wird in diesem Buch auch sehr deutlich, auf welche Weise ein Kind "ordentliches Essverhalten" lernt, wie Du schreibst ;-)

LG,
Anna



PS: hab Dir noch einen Auszug aus Biggis Stillforum drangehängt:



(....)

Sicher ist es richtig und gut, einem sechs Monate alten Baby, das Interesse an fester Nahrung zeigt, diese dann auch anzubieten. Doch diese Einführung der Beikost sollte langsam erfolgen und keinesfalls kann die feste Kost die Muttermilch jetzt bereits in größerem Maße ersetzen.

Ich weiß, dass fast überall steht: "zunächst wird die Mittagsmahlzeit ersetzt und im Abstand von etwa vier Wochen ersetzen Sie die nächste Mahlzeit usw". Gleichzeitig wird "eine Mahlzeit" als die Menge definiert, die in ein Gläschen passt und zwar für alle Kinder gleich. Doch dieses Schema, das leider immer noch oftmals propagiert wird verursacht in vielen Fällen nichts weiter als Stress und Tränen. Es ist einfach zu sehr in den Köpfen vieler Menschen verwurzelt, dass eine Stillmahlzeit "ersetzt" werden müsse, dabei stimmt das gar nicht. Schon der Begriff BEI Kost drückt doch aus, dass es sich bei dieser Nahrung um eine ergänzende Nahrung und nicht um einen Ersatz für die Muttermilch handelt. Wäre es ein Ersatz, dass würde es ANSTATT Kost heißen.

Die Empfehlung lautet also nicht strikt erst eine komplette Mahlzeit vollständig zu ersetzen, ehe die nächste Mahlzeit ersetzt wird, sondern erst etwa eine Woche abwarten, ehe ein neues Nahrungsmittel eingeführt wird und die Beikost als Ergänzung und nicht als Ersatz für die Muttermilch betrachten. Daher gibt es auch keine festgelegte Zahl für die Stillmahlzeiten, sondern das Kind kann weiterhin nach Bedarf gestillt werden. Im gesamten ersten Lebensjahr sollte Muttermilch das Hauptnahrungsmittel des Kindes sein.

Die Einführung der Beikost sollte langsam erfolgen. Es ist am günstigsten mit einem Nahrungsmittel zu beginnen, zunächst nur eine geringe Menge anzubieten (jeweils nur mit ein paar Löffeln beginnen) und diese dann langsam zu steigern. Am Anfang sollte nur eine neue Nahrung, ein oder zweimal am Tag gegeben werden und etwa eine Woche gewartet werden, bevor wieder etwas Neues angeboten wird. (Also nur Karotte, nur Kartoffel, nur Banane, nur geriebener Apfel usw.). Außer der bei uns traditionell verwendeten Karotte können auch Zucchini, Kürbis, Fenchel, Brokkoli, Kohlrabi, Pastinake oder anderes Gemüse angeboten werden. Wenn der Gemüse Kartoffelbrei gut vertragen wird, kann als nächstes ein Obst (zunächst gekocht und dann roh) gegeben werden, das zu einem Getreide Obst Brei erweitert werden kann.

Man kann eine Faustregel aufstellen, dass ein Baby mit sieben Monaten eine bis zwei zusätzliche Beikostmahlzeiten ergänzend zur Muttermilch bekommt, mit acht Monaten zwei bis drei, mit neun Monaten zwei bis vier, mit zehn Monaten vier und mit zehn bis zwölf Monaten drei bis fünf. Daneben kann und darf es so oft gestillt werden, wie es möchte.

(....)

Aber wie gesagt, das ist kein Geheimwissen, sondern eine bewährte Vorgehensweise, die
1. am gesündesten für das Baby ist und
2. gute Essensgewohnheiten beim Baby einfädelt und
3. völlig stressarm ist.

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