Entwicklung im 1. Lebensjahr

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Geschrieben von miezekatze142 am 07.03.2018, 9:20 Uhr

langsam bin ich verzweifelt

Hallo, dieser Post dient in erster Linie dazu, mich auszukotzen und zu heulen. Es würde mich aber auch freuen, wenn es andere Mütter geben würde, die gleiches zu jammern haben/hatten.

Mein Sohn ist in einer Woche 3 Monate alt und bringt mich zur Verzweiflung! Er schreit einfach immer, wenn er nicht bei mir ist und auch bei mir ist er vll 10min ruhig und wird dann wieder nervös und beginnt zu schreien. Bauchlage oder Rückenlage macht keinen Unterschied. Wirklich ruhig wird er nur, wenn ich mich am Abend mit Stillhütchen mit ihm ins Bett lege. Das kann ich aber nicht immer machen, weil ich auch noch ne 2-jährige Tochter habe. Es st auch jeden Tag das selbe... ich muss ihn ablegen, wenn ich Frühstück machen will, meine Tochter anziehen, Zähneputzen usw. und es ist immer nur Geschrei. Normalerweise fasse ich mir dann mein Mutterherz und nehme ihn hoch und beruhige ihn, aber heute war ich nur so verzweifelt, dass ich am Frühstückstisch gesessen bin und geheult hab.
Dazu kommt noch, dass ich dann so Sachen höre wie beim Rückbildungskurs, den ich eigentlich machen wollte: "du kannst dein Kind ja mitnehmen" - nein, kann ich nicht, der schreit dann dort 50min lang. Letztendlich konnte ich den Kurs deswegen nicht machen. Zeit mit meinem Mann hab ich auch 0. Mein Sohn schreit am Abend sobald man ihn nicht trägt, das nimmt mir mein Mann gott sei Dank immer ab, aber ich opfere dann meinen Abend uns lege mich mit ihm hin.

Mein (dämlicher) Mann (macht Ausbildung zum Kinderarzt) hat mir vor 2 Tagen von einem Frühchen mit Hirnblutung und allem erzählt, dass 3 Monate alt ist und die Faust noch fest zusammen hält, was in dem Alter krankhaft ist. Und er meinte dann, na, das macht unser Sohn ja auch. Als ich dann panisch nachgefragt hab, hat er gemeint "nein, so macht unser Sohn das nicht, bei dem anderen Kind hat man die Faus überhaupt nicht aufbekommen und unser Sohn hat die Hände immer öfter offen"... seitdem steigere ich mich auch da hinein und lese in irgendwelchen unseriösen Seiten wie denn die Handstellung von 3 Monate alten Kindern ist... ich hasse meinen Mann dafür, dass er mir das erzählt hat und auch weil es so etwas anderes war - ein Kind, was seine Faust den ganzen Tag fest hält, ist mit unserem Sohn überhaupt nicht vergleichbar -.-
Und was mich auch noch verrückt macht, wenn ich lese "Man kann das Baby am Rücken liegen lassen und dann ein Spielzeug hinhalten, das Baby versucht dann danach zu greifen" oder dass Kinder in dem Alter mit den Händen spielen. Nein, tut er nicht.. Er verkrampft sich meistens nur und wenn er mal gut drauf ist, fuchtelt er eben ein bisschen herum, meistens fährt er sich selbst ins Gesicht. Aber Spielzeug ergreift er überhaupt nicht.. aber wenn er sich nie entspannt auf seine Umgebung konzentriert, kann er das ja auch nicht?
Oder Kopf in Bauchlage heben und ich mit den Unterarmen abstützen.. kann er schon zu Beginn, aber nach 20Sekunden streckt er die Arme von sich weg und schreit... dann mache ich mir Sorgen, dass irgendwas nicht stimmt! Und ja ich weiß, Kinderarzt fragen^^ in 8 Tagen hab ich Termin, da werde ich ihn löchern, aber bis dahin werd ich einfach täglich meine Nervenzusammenbrüche haben.

Ostheopathie hab ich 4 Sitzungen lang gemacht. Hats nicht besser gemacht, es hat mir Leid getan, dass ich das überhaupt versucht habe.

Danke fürs Durchlesen...

 
7 Antworten:

Re: langsam bin ich verzweifelt

Antwort von JaLu9116 am 07.03.2018, 13:47 Uhr

Hallo,
ich kann dich gut verstehen denn das haben bestimmt seehr viele Mütter auch "durchgemacht"; das Baby lernt jeden Tag Neues, die Wahrnehmung steigt und somit sind sie schnell "überreizt" - da kann ein Spaziergang schon reichen.. aber das Verhalten deines Babys ist völlig normal :) gib ihm ein paar Wochen und es ist wieder besser. Hast du ein Tragetuch oder Ähnliches? Das macht das Ganze um einiges leichter für dich - vor allem noch mit Kleinkind. Mir ging es mit dem Rückbildungskurs genau so. Hatte mein Babe dabei und so um den 3. Lebensmonat rum musste ich dann abbrechen weil es nur geweint hat (aber nur als es auf dem Boden neben mir lag während ich die Übungen gemacht habe - in der Tragehilfe war alles gut, geht aber eben nicht bei den Übungen) diese shwierige und anstrengende Zeit geht natürlich vorbei aber das wirst du ja schon wissen..
Ein kleiner Tipp noch: recherchiere nicht so viel im Internet über Verhaltensweisen oder sowas - das macht nur unnötig Panik! Alles Gute euch und dir starke Nerven! :))

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Re: langsam bin ich verzweifelt

Antwort von Maroulein am 07.03.2018, 16:53 Uhr

Hallo
Das ist eine ganz schön verfahrene Situation,bei mir war es zum Glück die Älteste,mit einem zweiten Kind weiß ich auch nicht wie ich das geschafft hätte
Besitzt du eine Tragehilfe-Tuch oder Trage?meine war da fast den ganzen Tag drin,das hat ihr gut gefallen und da war sie ruhig,dann hat man wenigstens die Hände frei was anderes zu machen

Das dein Kind manche Dinge noch nicht so macht wie es in diesen Entwicklungskalendern steht ist auch völlig ok-meine Jüngste hat z.b.die Bauchlage derartig gehasst das sie sich vom ersten Tag an zurück kullern könnte-in in dem Fall blöd war da sie runter der Fototherapielampe ja liegen bleiben sollte, deshalb war sie auch immer nur kurz im Unterarmstütz-den finden übrigens die meisten Babys am Anfang total blöd weil das mega Anstrengend ist,der Kopf wiegt schließlich proportional ganz schön viel.auch das Greifen und Spielen kommt irgendwann bestimmt

Meinem Mann würde ich den Marsch blasen-wenn er dir mit seinen Geschichten nur Angst mach bitte ihm seine Arbeit bitte auch eben dort zu lassen weil es Dir Angst macht(kann ich verstehen,wir sind beide Krankenschwester und Krankenpfleger,wir sehen halt viel)

osthepathie ist eigentlich ne feine Sache,aber vielleicht hat ein Sohn. Einfach ein Problem was damit nicht zu behandeln ist


Am besten wäre du versuchst so viel Druck wie möglich aus eurem Alltag zu nehmen, Wäsche tut es nicht weh wenn sie ungewaschen stehen bleibt , versuche dich erstmal hauptsächlich um die Bedürfnisse deiner Kinder zu kümmern(und sofern du dazu kommst um deine eigenen,Leg dich z.b.zum Schlafen ruhig auch tagsüber mit beiden hin sofern die Große noch Mittagschlaf macht)

Vielleicht hat dein Sohn auch im Bett einfach zuviel Raum,ich hab meine immer Recht eng in eine Decke gewickelt und auch das Bett mit Stillkissen "verkleinert",Pucken ist bei manchen Kindern echt die Lösung

Ich wünsche dir ganz viel Kraft und hoffe das es dich ein wenig tröstet das unser Schreikind ein wirklich liebes Kleinkind war und inzwischen ein echt pflegeleichter Teenie

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Re: langsam bin ich verzweifelt

Antwort von emilie.d. am 08.03.2018, 9:52 Uhr

Sei mal.feste gedrückt! Bei mir hatte mein Ältester das 'schwierige Temperament', ich kann nur erahnen, wie das mit zwei Kindern sein muss.

Als erstes, benutzt ihr Ohrstöpsel, Kopfhörer? Wir hatten Funkkopfhörer vom Fernseher, der hat das Geachrei und Gejammer beim Rumtragen ganz gut wegggedämpft. Das ist wirklich wichtig, damit man nicht durchdreht, zerrt total an den Nerven und stresst sonst.

Dann, wenn Du das Gefühl hast, Du willst ihn an die Wand klatschen, leg ihn sicher ab und geh raus. Hol Luft. Das schadet ihm nicht, aber wenn man einmal die Kontrolle verliert, kann das ganz böse enden.

Viele schieben es auf die Hirnentwicklung, wenn Kinder sich nicht selbst beruhigen, regulieren können und ständig von außen Bewegungsreiz und Saugreiz brauchen. Letztlich ist es egal, es verwächst aich, aber es ist Mörderanstrengend. Ich würde auch ein elastisches Tuch empfehlen, weil er so von der Umgebung auch weniger Reize mitbekommt, er begrenzter ist. Wir hatten ab ca. 6 Monaten eine Schaukel in der Tür, da hat unser Kind drin gelebt, wenn er nicht nuckelnd an meiner Brust hing.

Du musst abends raus, mindesten einmal die Woche. Sonst gehst Du vir die Hunde. Dein Mann wird das schaffen und wenn er ihn eben zwei h rumträgt, schaffen andere auch, anstrengender Job hin oder her. Mein Mann ist Führungskraft, ging mir ehrlich am Popo vorbei, wie seine Tage waren. Kein Vergleich zu meinen, ich war nur noch fertig. Wie gesagt, ab so ca. 6 Monate hat er ihn halt geschaukelt und nebenher telefoniert.

Ich kann mich noch erinnern, wie erstaunt ich bei meinem 2. Kind war, ald es einfach auf einer Decke lag ohne zu schreien. Kannte ich nicht, unser Kind war immer auf dem Arm, Trage und Co, immer in Bewegung.

Unser Ältester ist fast 6, er ist wirklich ein phantastisches Kind. Baut stundenlang Lego, bastelt, malt, sportlich gut, beliebt bei Erziehern und Kindern. Aber er konnte sich ganz lange nicht gut selbst beruhigen. Das hat er mit 4 Jahren nlch gehabt, da konnte er es aber verbalisieren. Kam dann zitternd und heulend an 'Mama, ich kann mich nicht beruhigen' und man musste ihn dann wirklich in den Arm nehmen und wiegen, damit er runter kam. Hatten wir meist, wenn er unterzuckert hat.

Alles Gute, ich hoffe, es wird besser. Bei uns war es zwischen dem 7 und 9. Monat nochmal richtig schlimm.

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Re: langsam bin ich verzweifelt

Antwort von mama-nika am 08.03.2018, 9:52 Uhr

Hallo

Der Schritt von einem Kind zu 2 Kindern ist enorm. Das ist schon eine enorme Leistung, die du gerade bringst.
Dein Baby wird auch merken unter welcher Anspannung du gerade stehst und dass es selbst auch Grund dafür ist.

Ich versuche keinesfalls etwas herunter zu spielen, ich hatte ebenfalls ein Schreibaby. Still sooft du kannst und versuch das große Kind mebenbei zu bespaßen. Buch vorlesen, Legotürme bauen, usw geht alles ganz gut während des Stillens.

Ob und wenn was deinem Baby fehlt kann nur ein Arzt sagen. Vielleicht vereinbarst du einfach mal einen Termin. Und sei es nur um dich zu beruhigen. Für MICH klingt das alles nicht ungewöhnlich. Jedes Kind hat halt ein eigenes Tempo in der Entwicklung und wenn deins noch nicht greift, greift es wahrscheinlich etwas später. Aber das ist nur meine Ansicht. Ich bin kein Arzt

Alles Liebe

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Re: langsam bin ich verzweifelt

Antwort von miezekatze142 am 11.03.2018, 11:39 Uhr

danke für die vielen lieben Beträge, bin erst jetzt dazugekommen zu antworten.
Tragetuch benutze ich zwar, aber das hilft nur solange ich in Bewegung bin, beim kochen, wo ich meistens an einer Stelle stehe, schreit er auch. Auch pucken hilft nicht.
Das mit mal ablegen, schreien lassen und ins andere Zimmer gehen, ist ein guter Ratschlag! Es geht mir auch wieder ein bisschen besser. Ich bin wahnsinnig verliebt in mein Söhnchen (trotz allem), ich denke deswegen werd ich das auch gut durchstehen. Ich musste hier nur mal reinschreiben, weil ich auch das Gefühl hatte, das wird nie wieder besser.
Und Spielzeug ergreift er wirklich nicht, aber dafür immer meine Finger, wenn ich seine Hand nehme und wir haben so eine Art Standmobile, wo er die Seiten immer öfter zu fassen bekommt und nicht zu vergessen, meine Haare, die greift er sich auch immer.
Dieses ständige Nachlesen, was ein Kind denn schon können sollte, hab ich bei meiner Tochter auch gemacht und hab mich da auch verrückt gemacht (meine Tochter konnte erst mit 15 Monaten auf Dinge zeigen - bis dahin dachte ich schon die lernt das nie) und ich hab mir geschworen das bei meinem Sohn sein zu lassen, aber so ganz lassen konnte ich es nicht... naja, wenn ich mit ihm rede, lächelt er mich an und "redet" zurück (in seiner Gurr-Sprache), also im Großen und Ganzen wirkt er schon sehr gesund.

Danke nochmal für alle, die hier geantwortet haben! Ich bin vor Kurzem weit weg von zu Hause gezogen und hab hier (noch) keine Freundinnen, mit denen ich mich austauschen könnte. Der Austausch in diesem Forum war das Einzige, was ich als Möglichkeit hatte, mich auszukotzen. Danke vielmals!

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Re: langsam bin ich verzweifelt

Antwort von CarrieAnn am 13.03.2018, 8:23 Uhr

Meine Tochter ist nun sechs Monate und ähnlich. Es ist mit der Anhänglichkeit nun nochmal stärker geworden, um das halbe Jahr herum. Das ist typisch. Also wieder die Trage um und so schmeißen wir den Haushalt. Geht auch mit knappen 8kg Baby.
Ich komme mit dem Geschrei nach wie vor nicht gut zurecht, aber es wächst sich tatsächlich aus. Sie nörgelt nun öfter, aber brüllt nicht mehr so herzzereißend. An Kurse habe ich mich erst spät getraut, auch heute ist sie oft der Partycrasher, während andere Babies einfach da liegen. So ist es nun mal.
Es macht sie nicht weniger liebenswert. Ich kann es mittlerweile akzeptieren. Jedes Baby ist perfekt so, wie es ist und die Zeit hilft. Aber man muss da durch, es hilft nichts.

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Re: langsam bin ich verzweifelt

Antwort von MartaLen am 18.03.2018, 9:16 Uhr

Oje! Da heißt es durchhalten! Ohrenstöpsel könnten schonmal den Lärmpegel etwas reduzieren! Sag deinem Mann unbedingt dass er seine Patienten bitte in der Praxis lassen soll, mach ihm klar dass dich das unnötig stresst und er euer Kind nicht mit seinen Patienten vergleichen darf!

Sehr schade dass die Osteopathie nicht geholfen hat! Bei uns war das der Schlüssel zum Erfolg! Nach drei Behandlungen war sie das zufriedenste Baby, sogar am Abend ist sie seither friedlich! Ist der Osteopath denn gut ausgebildet und auf Kinder spezialisiert? Mein Kinderarzt sagt es gibt da viele schwarze Schafe, deshalb empfiehlt er die Osteopathen grundsätzlich nicht - was eigentlich schade ist, da diese wenn sie ihren Job beherrschen wahre Wunder bewirken können!

Nicht die Nerven verlieren, bleib stark!

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