Nächste Corona-Frage: lokaler Einzelhandel

Es gibt hier eine Initiative namens "#Freiburghältzusammen" von Läden aus der Innenstadt, die sich jetzt aufs Liefern verlegen. Da sind verschiedene Sachen dabei, von Feinkost über Schmuck bis Klamotten. Letztendlich sind das aber auch eher "jüngere", modernere Läden, die sowieso eine Website haben und schon vor Corona auch einen Online-Handel begonnen oder zumindest angedacht hatten.

Nachdem ich gelesen habe, wie wenig Umsätze auch große Läden über den Online-Handel machen, wird das trotzdem ein Tropfen auf den heißen Stein sein, ein Großteil der Leute, die normalerweise unbeschwert shoppen, haben ja selbst auch Umsatzeinbrüche oder Gehaltseinbußen. Insofern ist es wahrscheinlich auch nur ein Notnagel, um sich mit ein paar Einnahmen über zwei, drei Monate zu retten. Trotzdem braucht es dafür bei einem Laden in der Innenstadt wahnsinnig viele Rücklagen.

Ich habe mir gestern Abend einen "Moneytalk" von Madame Moneypenny zum Thema "Selbständig durch die Krise" angesehen, und mal abgesehen von den üblichen Platitüden waren da auch einige interessante Sachen dabei. So ganz nebenbei meinte sie, dass der "Notgroschen" für ein Unternehmen möglichst die Kosten für ein ganzes Jahr abdecken sollte. Ich bin ja jetzt schon ewig im Geschäft, bei mir ist das auch so, aber wie das gehen soll, wenn man erst vor weniger als fünf Jahren seinen eigenen Laden aufgemacht hat, ist mir schleierhaft. Es sei denn, man hat eine Geschäftsidee gefunden, die sich verkauft wie geschnitten Brot.

Ich bin mir sicher, dass jetzt bei mehr als zwei, drei Monaten Shutdown etliche Läden in die Knie gehen werden. Und zwar nicht nur die "Kleinen", sondern auch größere Unternehmen, die nicht mehr ganz so profitabel waren und nun in ihren zahlreichen Filialen keinen Umsatz mehr machen.