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Geschrieben von Lilatiger am 16.10.2018, 11:42 Uhr

Großer Kinderwunsch trotz großer Probleme

Liebes Forum,

ich bin hier, weil ich mir sehr ein weiteres Kind wünsche, auch wenn das ganz "unvernünftig" und unwahrscheinlich ist. Vielleicht versteht mich der/die ein oder andere hier.

Ich bin 39, habe zwei wundervolle Kids (9 u. 12) aus 1. Ehe. Vor 4 Jahren habe ich mich von meinem Ex getrennt, weil seine Eifersucht und Wutausbrüche so schlimm wurden, dass ich damit nicht mehr umgehen konnte/wollte.
Vor 3 Jahren habe ich meinen jetzigen Lebensgefährten, 44 J., kennen gelernt. Er ist das genaue Gegenteil: sehr lieb, sehr ruhig und fürsorglich. 2 Jahre lang gaben wir eine Fernbeziehung geführt, bevor er vor 1 Jahr zu mir gezogen ist.
Das Zusammenleben als Patchwork-Familie klappt alles in allem gut. Vor allem zu meiner großen Tochter hatte er sofort einen sehr guten Draht. Die beiden verstehen sich super. Das Verhältnis zu meinem Sohn ist nicht ganz so innig, da mein Sohn anfangs extrem Aufmerksamkeit von meinem Freund einforderte, was meinen Freund seinerseits ziemlich überforderte. Aber mittlerweile läuft es auch recht harmonisch. Die beiden akzeptieren sich wirklich gut gegenseitig.
Dass der Alltag gut läuft, ist insofern auch überraschend, weil wir ein schweres Jahr hinter uns haben. 3 Wochen, nachdem mein Freund zu uns gezogen ist, wurde bei ihm durch Zufall ein Hirntumor entdeckt. Für uns ist eine Welt zusammengebrochen. Die Zeit danach war ganz schlimm, v.a. Psychisch sehr belastend. Als mein Freund seinem Arbeitgeber von dem Befund erzählte, wurde ihm gekündigt. Im Januar hatte mein Freund eine OP, im März/April folgte die Bestrahlung.
Mittlerweile geht es meinem Freund physisch und psychisch wieder ganz gut. Die Behandlung hat gut angeschlagen und der Tumor ist geschrumpft. Dennoch bleibt natürlich eine körperliche Einschränkung (Schwerbehinderung) und die Frage, ob die Tumorzellen in Zukunft "ruhig" bleiben. Außerdem hat mein Freund auch keinen Job und es wird schwer, wieder einen zu finden.
Trotz der widrigen Umstände, ist aber bei mir ständig der Wunsch da, ein gemeinsames Kind mit meinem Freund zu haben. Ich liebe ihn wirklich sehr. Er ist ein toller Mensch.
Mein Wunsch besteht schon seit 2 Jahren. So lange verhüten wir auch schon nicht mehr. Mein Freund meint, dass er mich sehr liebt und ich die richtige Frau dafür sei. Aber er macht sich natürlich verständlicherweise Sorgen, dass er physisch nicht dazu imstande sei, ein Kind groß zu ziehen. Die Sorgen mache ich mir auch. Aber die Sehnsucht, etwas von diesem Mann zu haben, den ich so liebe und bewundere, kommt immer wieder durch. Das Bewusstsein des Todes hat diesen Wunsch nicht verringert, sondern noch verstärkt. Auch wenn sich das paradox anhört. Ich kann das nicht erklären.
Momentan ist es übrigens so, dass ich fast Vollzeit arbeite. Das Haus, in dem wir wohnen, ist groß und abbezahlt. Finanziell sind wir trotz seiner Arbeitslosigkeit abgesichert. Mit meinen Eltern und mit seinen Eltern, die alle noch fit sind und uns unterstützen, verstehen wir uns sehr gut.
Ich weiß nicht, ob jemand mein Denken nachvollziehen kann. Aber über andere Sichtweisen bin ich auch dankbar etwas zu hören.

 
3 Antworten:

Re: Großer Kinderwunsch trotz großer Probleme

Antwort von lilke am 16.10.2018, 12:04 Uhr

Ihr habt eine schwere Zeit hinter euch und ich kann nicht aus eigener persönlicher Erfahrung sprechen, aber vielleicht ist das trotzdem ein Denkanstoß für euch.

Ich kenne eine Familie, die ein ähnliches Schicksal vor etwas über 15 Jahren getroffen hat. Sie hatten damals ein kleines Kind, der jüngere war noch im Bauch. Da bekam der Vater die Diagnose Hirntumor. Die Kinder haben die schwere Zeit, als er ums ein Leben gekämpft hat miterlebt, speziell der größere, auch wenn der damals genauso noch ein Kleinkind war.

Er kann seitdem nicht mehr arbeiten, ist arbeitsunfähig. Aber sie haben schon damals einfach die Rollen getauscht. Er blieb daheim mit den Kinder, hat die Kinder großgezogen, mit ihnen die Hausaufgaben gemacht, hat sie rumgefahren und sich um Haus und Hof gekümmert. Sie ist Vollzeit arbeiten gegangen und hat das Geld verdient.

Es hat funktioniert. Es geht ihnen allen soweit gut, ihm geht es gut, auch wenn er keinem normalen Beruf mehr nachgehen kann. Sie haben mehrere Kleintiere auf ihrem Hof, das ist sein Hobby. Er bastelt gern an Maschinen rum, hat das mal gelernt gehabt und hilft den Nachbarn beim Traktor und ähnlichem, was er halt so machen kann.

Ja, die Kinder haben viel mitbekommen wenn es Papa schlecht ging, aber sie haben dadurch keinen "Schaden" davongetragen. Sie sind sehr selbständig, machen ihre Schule bzw. Ausbildung und sind rundum super Kinder. Sie liebt ihren Beruf und geht gern arbeiten, hat jetzt wo die Kinder "groß" sind um so mehr Freude daran, eine "Beschäftigung" zu haben. Und ihrem Mann hat es gut getan, dass er trotz der Erkrankung und trotz der Tatsache, dass er von der Gesellschaft als "Du bist für uns nicht mehr nützlich" abgestempelt wurde, mit den Kindern noch eine Aufgabe hatte.

Ich denke also, wenn ihr euch für ein Kind entscheidet, dann musst "nur" Du Dir bewusst sein, dass Du dann eher die Ernährerrolle haben wirst, die sonst der Papa hat und er ist halt "Mama". Beides wirst Du nicht schaffen, also es sollte ihm zumindest wenn ihr es ernsthaft in Angriff nehmt im Augenblick soweit gut gehen. Dass sich das immer ändern kann, wissen wir alle - dafür muss man aber nicht schon "vorbelastet" sein ;) Ein Herzinfarkt kann auch jeden treffen, in jedem Alter.

LG
Lilly

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Re: Großer Kinderwunsch trotz großer Probleme

Antwort von Felica am 17.10.2018, 20:49 Uhr

Kann Lilly nur zustimmen. Wir hatten ähnliche Überlegungen und und für das Kind entschieden. Auch mit dem Wissen das ich im schlechtesten Fall irgendwann mit 2 Kindern alleine da stehe.

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Großer Kinderwunsch trotz großer Probleme

Antwort von Lilatiger am 21.10.2018, 8:15 Uhr

Vielen lieben Dank für Eure Antworten, ihr zwei! Das war sehr aufmunternd für mich

Ich persönlich habe gar kein Problem die "Ernährerrolle" zu übernehmen. Das war im Grunde schon immer so. Ich habe glücklicherweise einen wirklich guten Job (Beamtin im Höheren Dienst), mit dem ich eine Familie finanzieren kann.

Das Problem ist wohl eher, dass sich mein Freund (noch?) nicht an die veränderte Situation gewöhnt hat. Er hat vor seiner Erkrankung auch gut verdient und kann/ will diesen Gedanken nicht loslassen. Er möchte am liebsten beruflich auf den früheren Stand zurück. Das wird aber aus meiner Sicht nicht mehr gelingen. Für viele Männer, gerade mit Mitte 40, ist der Job extrem wichtig. Das ist für ihn ein Prozess, sich selbst das Handicap einzugestehen und sich neu zu definieren.

Ich würde ihm auch gerne die Zeit geben, die er braucht. Aber ich habe Angst, dass uns die Zeit wegläuft. Weil der Tumor zurückkommen könnte und weil ich schon 39 bin.

Es könnte auch sein, dass seine Spermien nicht mehr so fit sind. Aber eine Untersuchung will er gerade nicht. Ich habe mich checken lassen, meine Frauenärztin meinte, dass bei mir alles gut wäre.

Wir verhüten aber schon seit 2 Jahren nicht mehr. Zwischendurch hatten wir zeitweise natürlich auch weniger Sex, wenn es ihm schlecht ging. Aber seit Juni ist es wieder regelmäßig und mehr geworden (2-3x pro Woche).

Ich will ihn nicht drängen. Ich weiß nicht, wie ich das mit dem Kinderwunsch vorwärts bringen kann, ohne ihn unter Druck zu setzen. Ich verstehe ja, dass er auch an andere Dinge denkt. Leider werden wir nicht jünger. Mir fällt es schwer, geduldig zu bleiben und die Angst, dass es nicht mehr klappt, herunterzufahren. Ich wünsche es mir so sehr!!! Deswegen bin ich auch hier im Forum ...

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