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Wie schlafen "Schlechtschläfer-Kinder" bei Tagesmutter / Krippe ein?

Thema: Wie schlafen "Schlechtschläfer-Kinder" bei Tagesmutter / Krippe ein?

Wir suchen gerade einen Betreuungsplatz für unsere Tochter (momentan 9 Monate, bei Betreuungsbeginn zw. 1,5 und 2 Jahre alt). Bei den Tagesmüttern haben wir bisher immer Reisebetten gesehen, in denen die Kinder schlafen müssen. Sie MÜSSEN auch schlafen, weil es die einzige Möglichkeit zur Mittagspause der TaMu ist. Unsere Tochter kann nicht alleine einschlafen. Im Bett funktioniert das nur über Einschlafstillen im Liegen, sie lässt sich nicht ablegen. Ich weiß, dass noch viel Zeit ist, aber ich glaube nicht, dass sie in einem Jahr alleine einschlafen kann, weil sie ohne Stillen gar nicht runterfahren kann. Sie ist so ein Typ, der immer unter Strom ist. Sie schreit auch sofort, wenn man sie wach ins Bett legt. Ich habe nun schon Panik, wie das in der Betreuung laufen soll, wenn sie im Bett einschlafen muss, selbst wenn die TaMu daneben sitzt. Eine TaMu meinte, dass das die Kinder schon können müssen, bevor sie in die Betreuung kommen. Meine Tochter tut sich sooo schwer und ich will es ihr nicht durch Schreienlassen antrainieren. Verstehe das mit der Mittagspause, aber wenn das Kind nun mal so ist? Meine Frage: wie läuft das bei Euren Tagesmüttern? Vielleicht gibt's hier ja auch eine Tagesmutter, die mal schildern kann, wie das mit Kindern, die schwer einschlafen, gelöst wird. Ich hab solche Angst, dass mein Kind schreien wird, alleine im Bett und dass einem die TaMu dann kündigt, wenn es nicht funktioniert. Ist das in Krippen besser? Wie sind Eure Erfahrungen? Ich will noch länger stillen und werde vermutlich das Einschlafstillen zu Hause noch eine ganze Weile beibehalten. Meine Tochter hat keinen Schnuller oder Stofftier, was sie als Ersatz nimmt. Ich habe nichts gegen schlafen im Bett, wenn es funktioniert, aber wie wird damit umgegangen, wenn es nicht klappt? Kann man da auch mit der Krippe Ärger kriegen? Ich bin total verunsichert, aber ich muss nächstes Jahr wieder arbeiten und es ist vorauss. nicht möglich, sie vor dem Schlafen abzuholen.

von SarahsMum am 30.06.2016, 16:04


Antwort auf Beitrag von SarahsMum

Hallo, hab dir ja schon im Schlafforum geantwortet. Ich denke, Krippen haben zumindest theoretisch die Möglichkeit, dass nicht alle Erzieherinnen gleichzeitig Pause machen und die Kinder nur deswegen schlafen müssen. Ich persönlich habe übrigens kein gutes Bauchgefühl, was Tagesmütter betrifft und würde glaub ich immer eine Krippe bevorzugen. Aber wie gesagt, schau dir ruhig noch verschiedene Betreuungseinrichtungen an. Wenn du überhaupt kein gutes Gefühl mit der Betreuung hast, würde ich überlegen, in wie fern du wirklich nach den 2 Jahren arbeiten MUSST, oder ob du nicht noch ein Jahr überbrücken kannst. In unserer Kita schlafen die Kinder ab 3 z. B. nicht mehr.

von Oktaevlein am 30.06.2016, 17:54


Antwort auf Beitrag von Oktaevlein

Danke für Deine ausführlichen Antworten. Wir müssen uns wohl weiter ausführlich umschauen. Bisher war einfach nichts dabei, wohin wir unsere Tochter mit gutem Gefühl geben würden. Bis 3 warten wäre die absolute Notfall-Lösung. Bei uns gibt's Betreuungsplätze immer nur ab September und meine Tochter ist Ende September geboren, da wäre ich dann ziemlich unter Druck.

von SarahsMum am 01.07.2016, 08:23


Antwort auf Beitrag von SarahsMum

Ich bin Erzieherin in einer Krippe. Seit über sechs Jahren. Und ich hatte/habe wirklich viele Familien erlebt die sagten "das Kind schläft nur auf dem Arm/wenn man dieses Lied laufen lässt/mit exakt auf 37,5 grad erwärmter Milch in einer blauen Flasche/nur wenn es unmittelbar vorher Stuhlgang hatte/nur mit der Brust/nur mit vier Schnullern/nur auf dem pezzibal/... ein". Und was soll ich sagen, ich habe bisher noch kein einziges Kind erlebt dass länger wie fünf Tage an den Einschlafbedingungen wie zu Hause hing. Spätestens nach fünf Tagen schlief bisher jedes Kind ohne Probleme ein. Nur bei einem Kind dauerte es länger, aber da gab es auch noch ganz andere Probleme. Das liegt zum einen daran sich mit der eingewöhnung viel Zeit zu lassen, bis eine wirkliche Bindung zwischen Erzieher und Kind entstanden ist und zum anderen dass Kinder, egal wie klein, sehr schnell lernen dass in einer Krippe einiges anders ist als zu Hause. Und dass das nichts Schlimmes ist. Also lautet mein Rat: mach Dich nicht verrückt und lass es auf euch zu kommen. Jeckyll

Mitglied inaktiv - 30.06.2016, 19:33


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Es liest sich vielleicht unverständlich, darum noch mal kurz. Wir machen es so dass die ersten Tage eine Erzieherin nur für das neue Schlafkind zuständig ist. Diese versucht dem kind das vertraute Ritual zu geben, ist immer bei diesem Kind. Nach wenigen Tagen werden die zeitaufwendigen Rituale weniger und nach kurzer Zeit reicht allen kindern einfach nur die sichtbare Nähe der Erzieherin. Also nichts mit schreien lassen und so. Jeckyll

Mitglied inaktiv - 01.07.2016, 07:31


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Danke für Deine ausführlichen Antworten! Aber wie ist das mit Einschlaf-Stillkindern? Das Ritual könnt ihr ja gar nicht übernehmen....

von SarahsMum am 01.07.2016, 08:17


Antwort auf Beitrag von SarahsMum

Ich hatte zwei solcher Kinder. Beide Armeinschläfer, der Große noch lange bei mir, einschlafen eigentlich nur wenn es ganz still war/ist und nur mit schuckeln auf dem Schwingsessel. Was soll ich sagen. Die Tagesmütter bei denen meine Kinder betreut wurden oder werden, haben die Kinder am Anfang auch immer auf ihren Armen einschlafen lassen, so wie wir es eben auch immer gemacht haben. Und nach und nach haben sie das Einschlafritual umgestellt und die Kinder haben nach wenigen Wochen dort im Bett liegend in den Schlaf gefunden, ohne geschuckelt auf dem Arm. Keine hat erwartet, dass die Kinder das einfach so können. Sie haben mit uns gemeinsam geschaut, was die Kinder brauchen und was sich wie umsetzen lässt. Bitte frag die Tagesmütter konkret danach, wie sie das handhaben und sag, dass du dir Sorgen machst. Ich denke an den Reaktionen wirst du erkennen können, ob die Betreuungsperson was für euch ist oder nicht. Viel Erfolg bei der Suche

von sarahT am 30.06.2016, 20:52


Antwort auf Beitrag von SarahsMum

Meine Große hat mit 18 Monaten keinen Mittagsschlaf mehr gemacht. Sie ist einfach nicht mehr eingeschlafen. Nur noch selten im Auto oder Buggy. Meine Mittlere war eine schlechte Schläferin und hatte das Glück mit eins in eine Kita zu kommen, wo sie sie in den Schlaf getragen oder im Kinderwagen in den Schlaf geschoben haben. Die ersten 2 Monate hat sie dort auch nach Bedarf geschlafen. So wie sie es brauchte. Dann hat sich ihr Mittagsschlaf an den Kitaalltag angeglichen. Trotzdem wurde sie erstmal weiterhin im Kinderwagen geschoben. Nach 4 Monaten ist sie dann in den Schlafraum zu den anderen Schlafkindern gezogen. Alles ganz in Ruhe und das hat prima geklappt. Dort hat sie ihren Teddy gekuschelt, den Schnulli genommen und ist fast sofort eingeschlafen. Seit sie 2 ist, macht sie keinen Mittagsschlaf mehr, weil sie sonst bis Mitternacht wach ist. Unsere Kita besteht aus altersgemischten Gruppen. Da ist es einfacher, wenn ein kleines Kind Mittags nicht schläft, spielt es eben mit den anderen Kindern, die keinen Mittagsschlaf mehr machen. Das ist auch sehr gemischt. Einige schlafen mit 5 noch mittags und andere (wie meine) brauchen früher schon keinen Mittagsschlaf mehr

von HSVMarie am 01.07.2016, 07:57


Antwort auf Beitrag von SarahsMum

Mein Thema :D. Ich habe drei miese Schläfer, die Älteste war die Schlimmste. Einschlafstillen, nur bei mir, tagsüber nie über 10 Minuten... Mit 13 Monaten Krippe (sie wurde noch teilgestillt) und - oh Wunder - dort machte sie problemlos Mittagschlaf. Das schlechte Schlafverhalten hat sich nicht geändert, aber mich hat's gefreut, dass es in der Krippe klappt. Bei den anderen Kindern liefs ähnlich.

von magistra am 01.07.2016, 21:49


Antwort auf Beitrag von SarahsMum

Ich mag lieber Krippen- als Tagesmütterbetreuung. Ich denke aber dass das in dieser Situation egal ist. Meine Kinder begannen beide mit 16 Monate in die Krippe zu gehen. Beide wurden bzw werden lange gestillt. Die Kleine (jetzt 19 Monate) war schon immer ein extrem schlecht schlafendes Kind. Tagsüber schläft sie zuhause wenig und eigentlich ausschließlich mit Körperkontakt. Sie schläft im Tuch/Ergobaby. Ablegen ist unmöglich bzw. wacht sie nach kürzester Zeit auf. Selbst Nachts sind wir himmelweit vom Durchschlafen entfernt. (Aktuell kommt sie im Schnitt 3x pro Nacht...) Sie schreit viel und stillt sich gerne in den Schlaf. Alleine einschlafen ist undenkbar. Ich kann deine Bedenken bzgl Schlafen bei außerhäuslicher Betreuung also nachvollziehen, ABER überraschenderweise klappt es bei uns wunderbar. Die Betreuerinnen in unserer Krippe handeln sehr bedürfnisorientiert. Das bedeutet sie ließen sie anfangs immer auf dem Arm einschlafen. Schlief sie legten sie sie ab. Wenn sie wach wurde begann das Ganze von vorne. Nach ein paar Tagen legten sie sie dann wach ins Bett und legten sich selbst auf einer Matratze daneben. Und siehe da - Madam schlief im Bett ein. Wieder ein paar Tage später reichte daneben sitzen und "Hand auflegen". Der letzte Schritt war dann dass sie problemlos "alleine" (mindestens eine Betreuerin bleibt generell im Schlafraum) schlief. Das klappt seit mehreren Wochen einwandfrei. Im Schnitt schläft sie 1,5-2 Stunden. An der Schlafsituation zuhause hat sich nichts geändert. Aber ich bin wahnsinnig erleichtert dass es zumindest auswärts klappt. Ich bin überzeugt davon dass das auch bei deiner Tochter funktionieren kann! Allerdings glaube ich auch dass der Erfolg mit der Fähigkeit des Personals steht und fällt. Such dir den Betreuungsplatz also gut aus :-)

von Kriekkrischtn am 02.07.2016, 19:40


Antwort auf Beitrag von SarahsMum

Ich bin Tagesmutter. Kinder die zu Hause Einschlafstillen, schlafen bei mir meist gut im Tragetuch. Ich habe meist nur 2-3 Kinder, nicht fünf, um eine ideale Betreuung zu leisten und da diese oft unterschiedlichen Altersgruppen angehören schlafen sie nicht gleichzeitig, also z.B. Baby von 9-10:30 beim Spaziergang im Tragetuch, Kleinstkind beim Kochen von 11-12 im Tragetuch, Kleinkind von 12-13 im Bett. Etc. Schlafen nach Bedarf ist eh viel sinnvoller als ein fester Zeitpunkt zu dem Mittagsschlaf sein MUSS. Da ich dann ja zeitweise auch nur 2 wache Kinder habe, komme ich nie so ins Schwitzen dass ich "Mittagspause" brauche. Mittagspause habe ich als "nur" Mama auch nicht, das geht als TaMu ja auch gar nicht. Selbst wenn alle gleichzeitig schlafen "sollen", ist das ja nicht immer der Fall oder man muss währenddessen vor-/nachbereiten. Schau dir noch ein paar Tagesmütter an, du findest bestimmt eine, die zu euch passt! Kein Vergleich übrigens zu einer Krippe....

von MayasMama am 03.07.2016, 22:27


Antwort auf Beitrag von MayasMama

Danke für Deine Antwort. Ich finde das toll, wie bedürfnisorientiert Du das machst. Aber ganz ehrlich: so jemand gibt es hier nicht. Alle hatten Reisebetten, sowas wie tragen ist da ein Fremdwort! Zudem gibt es wenige Plätze. Die guten TaMu scheinen auch langfristig ausgebucht, da bereits die Geschwisterkinder eingeplant sind. Wir schauen uns jetzt noch eine Grosstagespflege an, so als Mittelding zwischen TaMu und Krippe, Meine Hofffnung ist, dass meine Tochter dann mit knapp zwei Jahren sich leichter tut. Ich vermute aber, dass wir trotzdem zu Hause noch Einschlafstillen werden. Ggf. muss ich auch eine Krippe in Erwägung ziehen. Auch dort ist die Platz-Situation angespannt. Ich bin grade sehr unglücklich mit der Situation.

von SarahsMum am 04.07.2016, 08:19


Antwort auf Beitrag von SarahsMum

Meine Kinder schlafen zwar nicht auswarts, aber in der Kita meines Sohnes schlafen die kleinsten 2 noch. Kind 1: 1,5 Jahre geht vormittags nach dem Essen ins Bett und die Erzienerin hält seine Hand bis er eingeschlafen ist. Dauert aber nur höchstens 5 Minuten. Kind 2: 2Jahre alt und mag nicht alleine im Bett schlafen. Sie wird im Buggy in den Gruppenraum bzw. Garten gesetzt und ein wenig geschaukelt. Dann schaut sie den anderen zu, bis sie eingeschlafen ist. Dann wird der Buggy flach gestellt und sie kommt in den Schlafraum. Für solche individuellen Lösungen muss natürlich auch der Wille da sein, die Schlafsituation ans Kind anzupassen und nicht umgekehrt!

von tinchen2601 am 09.07.2016, 23:00


Antwort auf Beitrag von SarahsMum

Mein Sohn ist mit 12 Monaten in die Krippe gekommen und zu dem Zeitpunkt hat er noch keinerlei feste Nahrung zu sich genommen sondern wollte nur gestillt werden. Einschlafen ging nur mit stillen und rumtragen. Bei uns hat mein Mann die Krippeneingewöhnung übernommen (er hatte da gerade 2 Monate Elternzeit), das hat schon mal gut gepasst, weil ich dann einfach nicht da war. Ich hatte bezüglich Essen und Schlafen auch große Sorgen, obwohl das schon mein 3. Kind war und die beiden anderen auch problemlos durch die Krippenzeit gekommen sind. Hier war es überhaupt kein Problem. Nach 1,5 Wochen hat er dort geschlafen und auch einschlafen ging völlig problemlos. Gegessen hat er auch. Zwar keine großen Mengen, aber soviel, um über den Tag zu kommen und zu Hause wurde dann gestillt 8bis er 2,5 Jahre war). Jetzt ist er gerade 4 geworden und zu Hause immer noch ein schlechter Schläfer, aber in der Kita das unkomplizierteste Schlafkind, was es gibt. LG U.

Mitglied inaktiv - 11.07.2016, 09:21