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Sind Krippenerzieher einfach nur zu faul? (Frust ablassen)

Thema: Sind Krippenerzieher einfach nur zu faul? (Frust ablassen)

Wir haben momentan folgende Situation: Meine Tochter ist fast 2,5 Jahre und trägt außerhalb des Hauses hauptsächlich noch eine Windel. Zu Hause und bei der Oma hat sie oft nur noch eine Unterhose an. Je nach tagesform geht sie entweder von sich aufs Klo/Töpfchen oder muss dazu errinnert und manchmal auch überredet werden. Sie ist also noch nicht zuverlässig sauber und trocken. Nun ist es so, dass ich wenig Sinn darin sehe mit ihr Nachmittags und an den Wochenenden aufs Klo zu gehen, wenn sie den größten Teil des Tages in der Kita (von 8:00 Uhr bis 15:00 Uhr) mit Windel unterwegs ist. Die Erzieher sind aber der Meinung, dass sie die Windel nur weglassen, wenn das Kind zuverlässig und ohne Pannen trocken und sauber ist und vorallem sich selber meldet. Gut, dass ein 9 Monate altes Baby nicht auf den Topf gehört ist mir auch klar, aber mit 2,5 Jahren kann man doch einem Kind in dieser Hinsicht etwas auf die Sprünge helfen und ein bisschen Töpfchen/Klo-Training schadet nicht sondern hilft dem Kind ein Schritt in die Selbständigkeit, genau wie sich selber an- und ausziehen und selber essen/trinken (beides wird von den Erziehern z.B. akribisch von den zweijährigen gefordert). Es würde mir reichen, wenn sie meine Tochter wenigsten daran errinnern würden regelmäßig aufs Klo zu gehen. Aber auch das ist schon zu viel verlangt. Nun, heute morgen wollte meine Tochter keine Hochziehwindel anziehen, sondern eine normale Unterhose, weil: (O-Ton) "ich will wie Emma auf das kleine Klo im Kindergarten gehen". Emma (ein Kind aus der Gruppe meiner Tochter) ist ca. 4 Monate älter und geht schon seit ihrem zweiten Geburtstag aufs Klo und trägt schon sehr lange keine Windel mehr. Auch zwei weitere Mädchen aus ihrer Gruppe tragen keine Windel mehr. Die eine ist 5 Monate älter und die andere sogar ein Monat jünger. Aosl wie kann ich einem Kind in diesem Alter, welches seine Bedürffnisse schon so klar äußert noch eine Windel aufzwingen? Das wäre in meinen Augen sehr unpädagogisch. So habe ich heute Morgen entschieden die Windel wegzulassen. Als ich meine Tochter dann in der Gruppe abgegeben habe un der einen Erzieherin mitgteilt habe, dass sie keine Windel an hat, war die so schockiert und hat uns angeschaut, als ob meine Tochter einen tödlichen hochansteckenden Virus mit sich tragen würde. In diesem Moment habe ich mich wie eine Verbrecherin gefühlt. Um 14:30 Uhr hole ich miene Tochter ab und ich habe jetzt schon ein bisschen Angst vor den Reaktionen der Erzieher. Zur Vollständigkeit möchte ich nur noch sagen, dass ich sonst mit der Kita sehr zufrieden bin. Das Konzept geht in Richtung alternative und moderne Kleinkinderziehung. Doch manchaml sind alte Werte auch noch gut und richtig. Wie sind so eure Erfahrungen mit diesem Thema? Danke fürs lesen

von Mami-in-spe am 26.09.2014, 11:04


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Aber ein Kind, dass daran erinnert werden muss oder zum Teil "überredet" werden muss ist nun mal nicht trocken. Nicht mal ansatzweise. Es ist, da es ja wohl gelegentlich von selbst auf die Toilette geht "auf dem weg zum trocken werden". Mehr nicht. Und in dieser Phase (und dabei ist es völlig wurscht ob das Kind anderthalb oder viereinhalb Jahre alt ist) ist eine höschenwindel nun mal das passende. Wir haben doch bald ein langes Wochenende. Zieh deinem Kind an diesen drei Tagen außer zum schlafen keine Windel an. Passieren in diesen drei Tagen keine (!) Unfälle würde ich es am Montag in der Krippe erzählen und mit Unterhose schicken. Ein trockenes Kind muss weder daran erinnert werden auf die Toilette zu gehen, muss nicht jede Stunde pipi machen und Unfälle gibt es höchstens alle paar Wochen. Alles andere ist nicht "trocken". Und um das zu werden braucht es auch keine "Übung". Jeckyll

Mitglied inaktiv - 26.09.2014, 14:41


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An den drei Tagen "Testlauf" sollte das ikind auch nicht erinnert oder geschickt werden. Wenn das Kind so weit ist auf Windeln zu verzichten muss es merken wenn es so weit ist. Auch draußen, und zur Not muss das Kind auch etwas einhalten können. Jeckyll

Mitglied inaktiv - 26.09.2014, 14:45


Antwort auf Beitrag von Mami-in-spe

Anscheinend ist immer noch nicht bei allen Eltern angekommen, wie überflüssig das sogenannte Töpfchentraining ist. Nachgewiesenerweise beschleunigt es nämlich den Reifungsprozess in keinster Weise. Die Erzieher wissen das anscheinend. Aber klaro, sie könnten das Kind ja trotzdem regelmäßig aufs Klöchen schicken, haben ja sonst nichts anderes zu tun...

von Malefiz am 26.09.2014, 19:35


Antwort auf Beitrag von Mami-in-spe

Meine Tochter hatte lange diese Hochziehwindeln als "Notfall-Unterhosen" an, wenn wir unterwegs waren. Wenn sie merkte, dass sie pieseln musste, hat sie sie einfach, wie eine Unterhose, runter und danach wieder hoch gezogen. Da war sie aber schon so weit, dass sie von sich aus Bescheid gab, wenn sie auf die Toilette musste. Nass wurden diese Windeln nur noch, wenn sie im Schlaf pieseln musste oder es sich verdrückte, weil sie gerade "keine Zeit" hatte. Ans Pieseln erinnert habe ich meine Tochter nur vor dem Schlafen gehen und bevor wir für längere Zeit das Haus verlassen haben. Dann gehe ich ja selber auch noch mal auf die Toilette. Ich würde es mal eine Weile so probieren.

von Häsle am 27.09.2014, 12:37


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du hast hier den hinweis vergessen dass deine mutter i d gleichen einrichtung arbeitet und auf die aktuelle methode der sauberkeitserziehung (oder eben nicht...) und somit über ihre kollegen schimpft. mei, vor 30 jahren war aber vielleicht doch nicht alles besser. the times, they are ever a-changing!

von DecafLofat am 27.09.2014, 15:26


Antwort auf Beitrag von Mami-in-spe

Wie oben schon mehrfach geschrieben- Deine Tochter ist eben nicht trocken. Ein Kind, das gefragt, ermaehnt, auf den Topf geetzt wird ohne eigenen Wunsch, das wird trainiert, dressiert oder was auch immer. Und das kann man in der eins zu eins Betreuung zu Hause machen, wenn man ein Kind zu beaufsichtigen hat- das kann man setnadig im Blick haben und zuschlagen wenn es Anzeichen gibt. Aber das kann man nicht in er Gruppe erwarten, wo wieviel Erzieher wieviel Kinder haben, oft jedenfalls ein Erzieher fuer mehr als sechs oder acht verantwortlich ist. Von daher, nein, ich sehe keine Faulheit darin. Zusatzbemerkung> nach vier Kindern bin ich recht sensibel wenn es um den grossen Wettkampf geht, welches Kind was wann und vor allem am besten kann. Das ist mir bei Deinem Beitrag aufgefallen, dass Du eindringlich darauf hinweist, dass andere Maedchen, und horribile dictu, eins sogar einen Monat juenger, keine Windeln mehr tragen.. Mach Dich da locker, es ist doch keine Frage des ""mithaltens"| und setz Deine Tochter nicht unter Druck. So, wie Du sie beschreibst, ist sie noch nicht so weit, zweieinhalb waere ja auch recht frueh, aber bau keinen Druck auf. Ich habe das ja auch mitgemacht und meine Tochter war mit zwei pseudotrocken. Ergebnis, von alleine ist da nicht spassiert und durch die ganze Ermahnerei und so, glaube ich zumindest als Ursache ausgemacht zu haben, war sie nachts bis Ende der Grundschle nicht trocken. Einfach, weil sie nie gelernt hat, auf ihre Reflexe zu achten sondern dressiert war. Unseren Vierten haben wir komplett mit Sauberkeiserziehung verschont. Irgendwann mit knapp vier wollte er selber keine Windel und ward fortan trocken, tags und nachts.Ein oder ywei Malheure- das wars. Bei seinen aelteren geschwistern hatte ich die teilweise taeglich. Hatte mir halt auch dreinreden lassen, dass Kinder das koennen muessten. nee. Von daher, mach Dich locker

von Benedikte am 28.09.2014, 11:24


Antwort auf Beitrag von Mami-in-spe

Bei uns war es eher umgekehrt, die Erzieher im Kindergarten waren es, die mich aufmerksam gemacht haben, dass man schon mal die Windel tagsüber für ein paar Stunden weglassen kann. Ich habe ja nur ein Kind und war da offenbar vorsichtiger in der Hinsicht, genau weiß ich es nicht mehr. Wir hatten immer für die kleineren Kinder (meine Tochter ist mit knapp 2 Jahren in den Kindergarten gekommen) Wäsche zum Wechseln im Kindergarten und wenn doch mal was daneben gegangen ist, wurden die Kinder auch sauber gemacht und umgezogen, kein Problem. Meine Tochter ging übrigens nie gern aufs Töpfchen, wir hatten dann so einen Toilettensitz, den man unter die normale Klobriolle legt. Darauf ist sie gern gegangen. Manchmal hat sie sich Bilderbücher mitgenommen und hat ewig da gesessen und "gelesen". Das macht sie heute auch noch gern. Unser Kindergarten war eine privat getragene Elterninitiative, sehr liebevoll und egagiert, obwohl da auch fast 100 Kinder hingingen und das Geld sicher nicht immer so üppig war und auch um Stellen gekämpft wurde usw. Ich schwärme heute immer noch von dem tollen Kindergarten und bin dankbar für die Jahre, die meine Tochter dort gut aufgehoben und liebevoll umsorgt wurde.

von Jule9B am 02.10.2014, 20:10


Antwort auf Beitrag von Mami-in-spe

Ja, finde auch versuch dich zu entspannen! Dein Kind muss das nicht können!!! Und wenn sie den Wunsch äußert, dann erkläre ihr, dass sie mit den Höschenwindeln ja durchaus auf Toilette gehen kann! Genau dafür sind sie ja auch wirklich gedacht! Warum hat sie die denn sonst an? Ganz ehrlich als Erzieher fände ich es ziemlich unverschämt, wenn mir eine Mutter das Kind hinstellt und sagt: XY ist jetzt ohne Windel, viel Spaß beim ausprobieren ob es klappt! Dann musst du es schon mal nicht machen oder was? :P Sowas spricht man mit Erziehern ab! Und macht nicht einfach! Ich hätte dem Kind dann eine Windel angezogen und mit den Eltern später ein ernstes Wort geredet!

von yola-noah am 15.10.2014, 08:44