Betreuung Baby und Kleinkind

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Riesen Streit mit Erzieher. Hilfe :-(

Thema: Riesen Streit mit Erzieher. Hilfe :-(

Hallo! Bitte sagt mir ehrlich eure Meinung zu foglendem Sachverhalt: Findet ihr es OK, wenn man als Eltern nach dem Verabschieden nochmal durchs Fenster der Kinderkrippe (große Glasfassade) schaut? Ohne, dass einen das Kind sieht ... aber auch ohne, dass die Erzieher explizit darauf vorbereitet wurden...?? Ich habe mein Kind (Eingewöhnung Tag 10) von draußen brüllen gehört, deshalb nochmal reingeschaut... 10 Minuten saß er allein in einem Zimmer, ohne dass eine Erzieherin ihn versucht hätte zu trösten. Ich bin dann nochmal rein, ich konnte das einfach nicht ertragen :-(, und habe sie erst indirekt darauf hingewiesen, so nach dem Motto, wenn er heute viel weint, er ist schon hundemüde, er gehört ins Bett. War wirklich so. Darauf Sie: WIr versuchen es erstmal so, gerade geht's ihm ja gut. Da bin ich innerlich fast geplatztn und habe (vor einer anderen Mama, aber das war mir egal) gesagt, nein, ihm geht es gerade nicht gut, er sitzt seit zehn Minuten da und weint. Und ich es durchs Fenster gehen habe. Am Nachmittag habe ich einen riesen Anschiss bekommen (auf sehr persönliche, laute Art :-( ), das sei ein Vertrauensbruch und Missachtung der Arbeit... und auch noch vor anderen Eltern...Sie könnten sich nicht immer um alle Kinder kümmern, wegen Betreuungsschlüssel, keine 1 zu 1 Betreuung usw. Ich finde es nicht gut, ein Kind in der Eingewöhnung allein zu lassen, aber wäre sie ehrlich gewesen, hätte ich das vielleicht noch verstehen können. Vor allem, weil ich bisher wirklich zufrieden war mit dem Kiga (der Große ist auch dort, da verlief die Eingewöhnung aber langsamer und auch mit einer anderen Erzieherin, insgesamt problemloser, was aber auch am Kind liegen kann). Aber anlügen... :-( Ach ja, als ich ihr sagte, wir können doch über das Weinenlassen sprechen, aber ich will es wissen!: "Na gut, er hat beim Abgeben geweint, und danach, und im Bad und beim Essen. So, jetzt wissen Sie's!! " Ihr Vertrauen sei hin (weil ich angeblich kontrolliert habe) und meins ist es natürlich auch (weil sie mich angelogen hat und weil das Gespräch so laut verlief) und weil ich jetzt weiß, warum mein Kind jeden Tag feuerrote Augen hat. Bisher dachte ich, er habe nur die "letzte Zeit vorm Abholen" geweint. :-( Aber was kann ich denn noch glauben?!? Jetzt ist es doch so lang geworden :-( Was sagt ihr dazu?? Die Situation belastet mich unheimlich und ich weiß nicht, wie ich den Kleinen abgeben soll, ohne dass er merkt, das was zwischen uns ist... (wir sollten das jetzt auf Erwachseneebene lösen, ohne dass der Kleine was merkt. das kann ich nicht :-( ) Mir dreht alles im Kopf... ich bin mir keiner Schuld bewusst, außer dass ich durchs Fenster geschaut habe (sie wollte über alles andere nicht reden... ich würde den Spieß umdrehen usw.). Und: Ich kann ihn da nicht rausnehmen, wir müssen eine Lösung finden. Er ist noch anderthalb Jahre in der Krippe... Wie würdet ihr machen? Vielleicht gibt es auch ein paar Erzieher unter euch und ihr könnt was dazu sagen.. Traurige und enttäuschte Grüße Babyzwei

von Babyzwei am 23.01.2015, 11:14


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Das Schreienlassen ist die eine Sache (geht meines Erachtens nicht, Betreuungsschlüssel hin oder her), das Problem ist, das die Erzieherin Dich angelogen hat (Kind beruhigt sich entgegen ihrer Aussagen nicht) und dann noch so unverfroren ist, einen persönlichen Gegenangriff zu fahren, weil Du sie dabei erwischt hast. Wenn Du sagst, dass Du absolut keine Alternative hast, würde ich die Gruppe wechseln und das auch mit der Leitung besprechen. Wie soll man jemandem sein Kind anvertrauen, wenn der einem schon bei solchen Kleinigkeiten ins Gesicht lügt?

von emilie.d. am 23.01.2015, 13:03


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Liebe Emilie, es ist ein offener Kindergarten, was heißt: 6-7 Erzieher sind für 36 U3-Kinder da. Die Bezugserzieherin macht nur die Eingewöhnung, danach sollen sich die Kinder recht schnell für die anderen Erzieher öffnen... Insofern ist ein Gruppenwechsel nicht möglich. Aber auch nicht notwendig, weil ich meinen Sohn ja bald auch anderen Erziehern "überreichen" kann bei der Verabschiedung. Und am Tag hoffe ich einfach, dass sie unseren Streit nicht den Kleinen spüren lassen... Ich habe heute noch einmal das Gespräch gesucht, es war "nett". Verhalten, aber immerhin konnten wir nochmal die Sicht der Dinge austauschen, was gestern beinahe unmöglich war. Ich glaube, für sie war alles halb so tragisch, sie hat mir die Meinung gesagt, damit war das Problem für sie erledigt (also ihr Problem mit dem Fenster). Ich belasse es jetzt dabei... Gibt es hier vielleicht eine Erzieherin, die verstehen kann, dass die Erzieherin so dermaßen böse geworden ist, weil ich nochmal durchs Fenster geschaut habe?

von Babyzwei am 23.01.2015, 13:52


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Liebe Emilie, es ist ein offener Kindergarten, was heißt: 6-7 Erzieher sind für 36 U3-Kinder da. Die Bezugserzieherin macht nur die Eingewöhnung, danach sollen sich die Kinder recht schnell für die anderen Erzieher öffnen... Insofern ist ein Gruppenwechsel nicht möglich. Aber auch nicht notwendig, weil ich meinen Sohn ja bald auch anderen Erziehern "überreichen" kann bei der Verabschiedung. Und am Tag hoffe ich einfach, dass sie unseren Streit nicht den Kleinen spüren lassen... Ich habe heute noch einmal das Gespräch gesucht, es war "nett". Verhalten, aber immerhin konnten wir nochmal die Sicht der Dinge austauschen, was gestern beinahe unmöglich war. Ich glaube, für sie war alles halb so tragisch, sie hat mir die Meinung gesagt, damit war das Problem für sie erledigt (also ihr Problem mit dem Fenster). Ich belasse es jetzt dabei... Gibt es hier vielleicht eine Erzieherin, die verstehen kann, dass die Erzieherin so dermaßen böse geworden ist, weil ich nochmal durchs Fenster geschaut habe?

von Babyzwei am 23.01.2015, 13:52


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Hallo :-) Ich bin Erzieherin (momentan aber in Elternzeit) und habe in einer ähnlichen Kita gearbeitet. -Allerdings im Elementarbereich. Auch ca. 35 Kinder auf 7 Erzieher, wobei immer höchstens 5 zur selben Zeit da waren. Wenn einer krank war auch manchmal nur 4. Bei diesem Betreuung Schlüssel ist es unmöglich (auch in der Eingewöhnung) eine 1zu1 Betreuung zu gewährleisten. Ich verstehe dich voll und ganz. Du hast nun eine erschreckende Beobachtung gemacht. Natürlich ist es für die Erzieherin nicht schön "beobachtet" zu werden, trotzdem würde ich dieses Verhalten nicht akzeptieren. Genau das ist der Grund, weshalb ich entschieden habe, meine Tochter nicht in eine Kita zu geben, bevor sie mir sagen kann, wie ihr Tag war. Ich habe es einfach zu häufig erlebt, dass Kinder schlecht behandelt wurden wenn keine Eltern da waren. Und mal ganz realistisch, wie soll es in so einer großen Kita /Krippe auch sonst laufen. Das Konzept ist völlig ungeeignet für Krippenkinder, die eine feste Bezugsperson brauche. Sie werden jedes Mal von jemand anderen gewickelt, jeden Tag von jemand anderen ins Bett gebracht, und verbringen jeden Vormittag mit einer anderen Erzieherin. Es mag Kinder geben, die sind gut an so eine Umgebung anpassen, viele Kinder aber eben nicht. Für die Erzieher ist es fast unmöglich in so einer Kita eine Bindung zu jedem einzelnen Kind aufzubauen. Ich war, als Erzieherin, wirklich regelmäßig schockiert über das was passiert ist. Oft habe ich auch Probleme gesehen bei Erzieherinnen, die keine eigenen Kinder haben. Sie können sich einfach nicht in die Situation der Eltern hinein versetzen oder nach empfinden wie Eltern fühlen. (Auch wenn sie die Theorie drauf haben) oft gehen kinderlose Erzieherinnen emotionaloser mit Kindern um (meine Erfahrungen) Mein Tipp an dich: Tue das deinem Kind nicht noch 1,5 Jahre an! Gehe zum Jugendamt und suche mit seren Hilfe eine liebevolle Tagesmutter in deiner Umgebung. So wie es sich anhört braucht dein Kind eine einzige liebevolle Bezugsperson und eine kleine, überschaubare Gruppe. An deiner Stelle würde ich, so schnell es geht, wechseln. Lass den Kleiner nicht weiter dort, wo er sich sichtlich sooo unwohl fühlt! Hast du Großeltern, die vorerst einspringen können? In die Kita kannst du ihn dann mit 3 wieder geben, dann wird er schon viel weiter sein und die Umstände verstehen...

von Baby013 am 23.01.2015, 22:12


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Ich hätte ein ganz ganz schlechtes Gefühl, mein Kind unter den Umständen da zu lassen. Die Eingewöhnung hat ja offensichtlich nie im richtigen Tempo stattgefunden, denn dann würde dein Sohn nicht so viel weinen. Daß er damit allein gelassen wird, macht es noch schlimmer. Ich würde es nicht übers Herz bringen, das so weiter durchzuziehen. Vor allem wirst du dir nie sicher sein können, wann es ihm tatsächlich durchgehend gut geht, weil sie dich ja im Zweifel einfach anlügen. Und das ist keine Basis. Meine Tochter war ab 1 1/2 in einer erst kleinen Krippe mit 10 Kindern und dann in einer größeren (Umzug), da war sie aber schon 2 1/2. Aber auch bei der zweiten wurde für sie ausreichend Eingewöhnungszeit eingeplant, die sich ihre Bezugserzieherin für sie nehmen konnte. Die anderen Erzieherinnen halten derjenigen praktisch etwas den Rücken frei. Mehr als 2 Eingewöhnungen gleichzeitig (bei 5 Erzieherinnen) fanden nicht statt. Auch habe ich gesehen, daß weinende Kinder der jeweiligen Bezugserzieherin gebracht werden, wenn sie zB gerade mit einem anderen Kind spielt und es nicht gleich mitbekam. Die Kinder dürfen es einfach nicht so ausbaden müssen, wenn es wenig Personal oder schlechte Organisation gibt. Bei Krankheit pp. ist es immer schwer, aber das darf nicht alles entschuldigen. Gerade die ganz kleinen müssen da Vorrang haben. Den großen Kindern im Elementarbereich kann man es wesentlich besser erklären. Ich würde auch eine Tagesmutter empfehlen. Es ist jetzt bestimmt schwer, das zu organisieren. Aber ich kann mir nicht vorstellen, daß ihr zu dieser Krippe je ein wirklich positives Gefühl entwickeln könnt.

von Susanne.75 am 24.01.2015, 09:34


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Liebe Baby013, liebe Susanne, wenn ich den Kleinen da rausnehme, sehe ich folgede echte Probleme: Wenn ich eine Tagesmutter oder einen Tagesvater finde, dann muss der Kleine mit 3 ja trotzdem in diesen Kindergarten. Die örtliche Alternative ist keine, da geht es genauso blöd zu... (Träger hat kein Geld, unzufriedenes Personal, noch schlechterer Schlüssel etc) Außerdem: Wenn ich nur den Kleinen rausnehme, weil wir unzufrieden sind, bleibt ja immernoch der Große. Und ich hätte Angst, dass er es dann "ausbaden" muss (die Erzieher aus dem Kindergarten sind oft in der Krippe und andersherum). Außerdem wären dann beide Kinder in verschiedenen Einrichtungen, OK, das wäre machbar. Aber den Großen rausnehmen, obwohl er sich total wohl fühlt und Freunde dort hat..?!?! Ohne die Erzieherin "in Schutz" nehmen zu wollen: Ich glaube nicht, dass es an der Tagespordnung ist, dass die Kinder weinengelassen werden. Dazu bin ich zu oft dort gewesen: Bei den Eingewöhnungen, zum Mittagessen abholen, wenn der Große krank war usw. Mein Eindruck ist, dass die Erzieherin in diesem Augenblick einfach kacke gebaut hat, und versucht hat sich rechtzufertigen, anstatt zu sagen: Ja, ich war nicht bei ihrem Sohn, der Schlüssel ist zur Zeit schlecht (normalerweise wird auch noch viel über Praktikanten etc. ausgeglichen) oder: Ich weiß, dass er geweint hat, aber ich hab es im Blick oder was weiß ich (ich bin kein Fan von Weinenlassen, wir gehören selbst zu den Still-Trage-Elternbett-Eltern), aber ich mache mir keine Illusion, dass ein Kind auch bei anderen Betreuungsformen weint, weil die Betreuungsperson schlichtweg gerade keine Zeit hat). Also entweder ich nehme beide raus oder wir müssen so mit beiden weitermachen.. In meinem Kopf dreht sich alles...

von Babyzwei am 24.01.2015, 13:02


Antwort auf Beitrag von Babyzwei

Ich empfehle auch den Wechsel zu einer Tagesmutter. Selbst wenn Dein Sohn mit 3 Jahren in diesen Kindergarten zurückkehrt, könntest Du eventuell versuchen auf diplomatische Art und Weise den jetzigen Abbruch zu "begründen". Du könntest z.B. argumentieren, dass Dein Kind sehr sensibel sei und in einer kleinen Gruppe vorerst besser aufgehoben sei und dass Du Dir wünschst, dass er sich mit 3 in genau diesem Kindergarten genauso wie sein großer Bruder wohlfühlt. Du könntest quasi versuchen den Erzieherinnen bzw. der Leitung etwas "Honig um das Maul" zu schmieren und den Wechsel zu einer Tagesmutter nicht als deren Versagen darstellen sondern als eine Art "Unreife" Deines jüngeren Kindes - was natürlich nicht stimmt!!!!! Es geht nur darum, dass Du die Wogen möglichst gut glättest, damit es Deinem älteren Kind weiterhin gut in der Einrichtung geht. Ich finde die Vorgehensweise in der Kita gruselig und Du hast völlig zurecht so aufgebracht reagiert. Wenn Du aber das jüngere Kind rausnehmen möchtest (was ich für sehr ratsam halte) und das Ältere dort lassen möchtest, wäre eine diplomatische Vorgehensweise meines Erachtens wichtig. Alles Gute! Ewa

von EwaK am 24.01.2015, 14:21


Antwort auf Beitrag von EwaK

Liebe Ewa, liebe Alle, die meinen langen Text durchgelesen und geantwortet haben, wir haben uns entschlossen: Wir bemühen uns um zwei neue Kindergartenplätze. Wir suchen schon seit Ewigkeiten nach einer größeren Wohnung, ohne Erfolg, und jetzt, wo uns der Kindergarten nicht mehr wirklich "hält", können wir wieder im größeren Umkreis suchen. Plötzlich ergibt alles einen Sinn. Wir ziehen ein Stückchen mehr Richtung Stadt zurück, dort gibt es mehr AUswahl an Kitas, und finden leichter eine neue Wohnung... Es wird sicher noch ein Jahr dauern bis alles in Sack und Tüten ist, denn ein Krippen- und ein Kindergartenplatz auf einmal wird sicher nicht so leicht zu finden sein. Bis dahin gehen wir den diplomatischen Weg, bemühen uns um Kooperation und ein gutes Klima und belassen auch den Kleinen in der Krippe (damit er nicht dauernd hin und herwechseln muss). Und dann raus. Der Große wird traurig sein, aber er ist ein offenes Kerlchen, er schafft das. Und ich freue mich darauf, dass der Große im neuen Kiga vielleicht mehr ANregung und Anleitung bekommt, das stößt mir nämlich schon länger auf, dass die Kinder zum Beispiel selbst bestimmen dürfen, ob sie rausgehen oder nicht (im Kindergarten, nicht in der Krippe). Vielen Dank auch noch einmal. Manchmal brauche ich echt die Meinung anderer, um zu einem Ziel zu finden. Jetzt passt gefühlt alles. Und morgen beginnt die Kigasuche,... Babyzwei

von Babyzwei am 25.01.2015, 10:43


Antwort auf Beitrag von Babyzwei

Falls du eine 1 zu 1 Betreuung für dein Kind suchst: Kinderfrau suchen oder einen Babysitter der nur dein Kind betreut. lg

von Marianna81 am 25.01.2015, 21:40


Antwort auf Beitrag von Marianna81

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von Marianna81 am 25.01.2015, 21:42