Betreuung Baby und Kleinkind

Forum Betreuung Baby und Kleinkind

Wie seht ihr das?

Thema: Wie seht ihr das?

Mein Sohn ist jetzt knapp 18 Monate alt und ich muss erst im Jänner wieder anfangen zu arbeiten, was ich super finde. Ich genieße die Zeit mit meinem Kleinen auch sehr. Da bei uns aber alle Großeltern noch arbeiten, habe ich nie jemanden bei dem ich ihn kurz mal abgeben müsste. Wenn ich also zum Frisör, Zahnarzt usw. gehen muss, dann muss sich immer jemand frei nehmen und das nervt. Jetzt habe ich mir überlegt ihn einmal in der Woche für 3 Stunden zur Tagesmutter zu geben, sodass ich an diesem Tag alle Dinge erledigen kann. Ist das blöd? Ich meine ihn abzugeben, obwohl ich noch zu Hause bin und nicht arbeite?

von meggi2006 am 24.03.2014, 21:03


Antwort auf Beitrag von meggi2006

Für drei Stunden die Woche ist es wahrscheinlich sinnvoller sich einen zuverlässigen Babysitter zu suchen. Mit dem könnte man Termine auch eher abstimmen. Vielleicht kennst du eine verantwortungsbewusste Person die sich etwas dazu verdienen möchte?

von Johanna3 am 24.03.2014, 23:37


Antwort auf Beitrag von meggi2006

Finde ich nicht "blöd". Ich war immer gegen frühe Fremdbetreuung und dennoch habe ich bei meinem Sohn umgedacht. Er wächst als Einzelkind auf - mehr oder weniger- er hat vier Brüder. Doch sind diese schon 21,20,14,13 Jahre alt. Sie wohnen alle noch zu Hause. Mein Jüngster ist 26 Monate alt und geht seit September zweimal die Woche 4 Stunden in den Kindergarten. Er ist so gerne dort. Die Erzieherinnen sind durch die Bank so, wie ich es mir für meinen Sohn gewünscht habe und er hat Kinder seines Alters um sich. Für meine Großen wäre mir das nie in den Sinn gekommen. Sie hatten immer einen Bruder oder meine Pflegekinder im selben Alter. Beim Kleinen war das eine gute Entscheidung, denn weder kommen weitere Pflegekinder noch Geschwister in Frage. Der Nebeneffekt, mal alleine etwas zu machen ist natürlich auch nicht zu verachten. Zahnarzt, Kosmetikerin, schreiben - ich find's gut!!!

von Littlecreek am 24.03.2014, 23:42


Antwort auf Beitrag von meggi2006

Also ich finde die Idee sicher auch nicht schlecht, bezweifele aber dass Du für 3h/Woche eine TaMu finden wirst. Tagesmütter dürfen nur eine bestimmte Anzahl an Pflegeverträgen haben, und ich kenne keine TaMu die für 3h/Woche einen hergeben würde. Ich finde einen Babysitter aber auch eine gute Möglichkeit. Ich habe selber als 'alter' Jugendlicher auf ein Kind aufgepasst welches 18 Monate alt war. Seine Mama gab zu der Zeit einen Pekip Kurs und ich hatte den Kleinen 4h einmal in der Woche bis der Vater nach Hause gekommen ist. LG Sabine

Mitglied inaktiv - 25.03.2014, 12:44


Antwort auf Beitrag von meggi2006

Doch, eine Tagesmutter habe ich bereits gefunden und ich hatte bereits gestern ein Gespräch mit ihr. Sie ist supernett und hat ein schönes großes Haus mit großem Garten und vielen Spielsachen. Sie würde meinen Sohn auch nehmen einmal in der Woche. Ich bin nur ins Zweifeln gekommen, weil meine Eltern meinten, dass ich ihn nicht abgeben sollte, sonst erzieht ihn jemand anderes. Doch es wäre doch nur einmal in der Woche und er freut sich ja auch, wenn er andere Kinder zum Spielen hat. Ich habe mich deshalb für eine TaMu entschieden, weil sie eine Ausbildung haben und günstiger sind als ein Babysitter. Bei uns bezahlt man 3,65€ die Stunde. Wieviel bezahlt ihr?

von meggi2006 am 25.03.2014, 14:00


Antwort auf Beitrag von meggi2006

Ich würde als Tagesmutter für diese Kurzbetreuung, die ja eventuelle Verträge sonst kaputt macht mindestens 6 € nehmen die Stunde. Eine Tagesmutter ist selbstständig tätig und muss von ihrem Einkommen auch Versicherungen und ähnliches bezahlen. Ich selbst vermittle Tagespflegepersonen und sage meinen Tagesmüttern immer, das sie solche Verträge gar nicht erst annehmen sollen. Eine Tagespflege sollte schon mindestens 15 Stunden die Woche betragen. Für mich ist das ein klassischer Fall von Babysitting.

Mitglied inaktiv - 25.03.2014, 21:27


Antwort auf diesen Beitrag

Wir haben 6 Euro pro Stunde bezahlt. Hatten 10 Stunden pro Woche. Hier sind 10 Stunden pro Woche Minimum, nicht 15 - sowohl bei der Tagesmutter, bei der mein Sohn war, als auch in der Großtagespflege, wo meine Tochter jetzt angemeldet ist. Wenn die Tagesmutter sich darauf einlässt (nur 3 Stunden pro Woche und 3,65 Euro pro Stunde), was mich allerdings auch wundert, ist das aber doch OK - sie muss schließlich selbst wissen, was sie macht und ob sich das lohnt?!

von rabarbera am 25.03.2014, 23:33


Antwort auf Beitrag von rabarbera

Ich unterstütze ausgesprochen ungern ausbeuterische Frauenberufe und finde die 6 € sogar noch nicht mal wirklich fair ;-), aber 3,65 € ist definitiv zu wenig. Die 15 Stunden beziehen sich auf die offizielle Definition, ab wann Tagespflege beginnt.

Mitglied inaktiv - 26.03.2014, 12:29


Antwort auf diesen Beitrag

Darf ich fragen (nur aus Interesse), wer denn offiziell definiert, was Tagespflege ist? Wenn mein Kind also nur 12 Stunden pro Woche in der Tagespflege verbringt, ist es eigentlich keine Tagespflege? Was denn dann?? *amKopfkratz* ;-) Vielleicht wird die Tagesmutter der Fragestellerin vom Jugendamt mitfinanziert (schließlich hat man neuerdings einen Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz ab 1 Jahr), und die 3,65 Euro sind einfach der Beitrag, den die Eltern zu tragen haben, und nicht der vollständige Lohn der TaMu? Anders kann ich es mir jetzt auch kaum vorstellen!

von rabarbera am 26.03.2014, 19:59


Antwort auf Beitrag von rabarbera

http://www.kindertagespflege-nds.de/download/KifoeG.pdf Schau mal § 43 ;-) Da hast Du die gesetzlichen Grundlagen. Der Elternbeitrag ist von jedem Landkreis unterschiedlich geregelt und ist z.B. in meinem Landkreis einkommensabhängig. Es gibt dann natürlich noch genug Empfehlungen über die Höhe des Beitrages für die TPP (Tagespflegeperson, es gibt auch ein paar wenige Männer). Für diese 12 Stunden, die Dein Kind in der Tagespflege ist, wird keine Pflegeerlaubnis benötigt, da es offiziell keine Tagespflege ist. De Facto haben jedoch auch offizielle TPP´s auch solche Verträge wie der Deinige. Wenn sie davon jedoch zu viele haben, kommen sie nicht auf einen vernünftigen Schnitt an Einkommen. Aber eigentlich geht das alles noch unter "Babysitting". Das ist natürlich deutlich besser, wenn Du eine offizielle TPP hast. Aber es soll auch Landkreise geben, die erst am 15 Stunden bezuschussen (ich habe es nur gerüchteweise gehört, "hier", also, die,die ich kenne sind da offener und bezahlen auch die soegannten Randzeiten) Manche TPP´s machen das aber auch nur nebenbei, das heißt, sie haben nur wenige verträge mit kurzen Zeiten, da sie z.B. weiterhin familienversichert sein wollen. Das Ganze ist also weitaus komplizierter, als es erst einmal erscheint ;-) Dazu kommen dann noch die Satzungen aus den Landkreisen (Träger) und Landesrecht. Hier Niedersachsen http://www.kindertagespflege-nds.de/default.aspx Und dann gibt es auch reine private Verträge ohne Bezuschussung beim Jugendamt, da bezahlen die Eltern alles aus eigener Tasche, auch dieses gibt es. Wenn Du noch tiefer in die Materie einsteigen möchtest, lass uns auf PN-Ebene gehen ;-)

Mitglied inaktiv - 27.03.2014, 13:43


Antwort auf Beitrag von meggi2006

Was mit so spontan einfiel war die Frage, wer betreut deinen Sohn ab Januar, wenn du wieder arbeiten gehst? Wenn es die gleiche Tagesmutter sein wird, wo er jetzt hingehen soll, dann würde ich sofort JA sagen. Er gewöhnt sich an sie, die beiden kennen sich bereits gut, die Zeiten, Tage können dann Ende des Jahres langsam erhöht werden. Für mich kling das gut. Und selbst wenn ihr euch für eine andere Betreuungsvariante entschieden haben sollt, ich finde eine Tagesmutter toll. Allerdings finde ich es für so Kleine schwer, sich für einmal die Woche für 3h dort hinzugeben. Ich tendiere (arbeite in der Krippe, war aber auch schon in der Tagespflege aktiv) immer zu zwei Tagen die Woche (evtl. einen Tag dann kürzer als der andere). Das funktionierte bis jetzt einwandfrei. Viel Erfolg! Und ich finde es gut, dass du auch an dich denkst. Viele Mütter machen genau das leider nicht :-(

von Ani123 am 25.03.2014, 20:06


Antwort auf Beitrag von meggi2006

Ja, die TaMu meinte auch, dass 2x in der Woche besser sei, deshalb bringe ich ihn jetzt in der Eingewöhnungsphase auch zweimal die Woche dorthin. Aber danach wollte ich ihn eigentlich nur mehr einmal schicken, hab ja so schon ein schlechtes Gewissen ihn abzugeben. Die TaMu würde ihn ab Jänner auch jeden Tag nehmen, was ich super finde!

von meggi2006 am 25.03.2014, 20:25


Antwort auf Beitrag von meggi2006

Mach' dich evtl. auf eine schwierige, lange Eingewöhnung gefasst. 1x in der Woche, da wird es deinem Kind schwer fallen, eine Beziehung zu der Tagesmutter aufzubauen und nur über die Beziehung zu ihr wird die Betreuung gut klappen. Vielleicht doch erst mal lieber Kinderfrau/Babysitter, so dass er wenigstens in vertrauter Umgebung bleibt? Oder bring ihn 3x die Woche für 2 Stunden, falls dir das reicht...damit er eine Chance hat, eine Beziehung aufzubauen...dann ist er im Januar auch gleich perfekt eingewöhnt.

von björg am 27.03.2014, 13:18


Antwort auf Beitrag von meggi2006

Blöd ist das nicht. Ich finde es echt schlimm, wenn sich manche Mütter dafür entschuldigen, ihre Kinder für ein paar Stunden in der Woche abzugeben. Das st doch vollkimmen ok und verständlich!! Ich habe beide Großelternpaare in der Nähe, mein Kind ist 4 ganze Tage in der Krippe und trotzdem bin ich manchmal erleichtert, wenn eine Oma anfrägt, ob sie den Zwerg für 2h haben dürfte ;-)) Aber 3h pro Woche halte ich für bedenklich, da sich dein Kleiner wahrscheinlich nur schwer an die Tagesmutter gewöhnen wird, wenn er pro Woche nur 3h dort verbringt. Ich würde ihn gleich einen ganzen Tag dort lassen.

Mitglied inaktiv - 27.03.2014, 18:04


Antwort auf Beitrag von meggi2006

Meine Tagesmutter hat ein Kind - als wir bei ihr anfingen war er 8 Monate alt - das einmal die Woche für ein paar Stunden dort ist. Ist absolut kein Problem und entgegen der Meinung einigen hier hat das Kind auch keine ewig lange Eingewöhnung gebraucht. Ich würde es machen. Du hast schon die Tagesmutter, sie nimmt das Kind für die Zeit die Du möchtest, ich sehe also keinen Grund was dagegen sprechen würde.

von Fuchsina am 27.03.2014, 20:19


Antwort auf Beitrag von meggi2006

Also, ich wohne in Italien. Wir bezahlen höchstens 3,65€ für eine Stunde Tagesmutter, man können aber noch um einen Beitrag ansuchen. Das restliche Geld bekommt die Tagesmutter vom Land bezahlt. Die Tagesmütter arbeiten bei uns über eine Sozialgenossenschaft und haben im Durchschnitt 4 Kinder. Sie halten sich an ein pädagogisches Konzept, was ich sehr gut finde. Meine TaMu arbeit nur vormittags und sie hat momentan nur an einem Tag in der Woche einen Platz frei für meinen Sohn. In der Eingewöhnungsphase dürfen wir allerdings zweimal kommen. Und ab Herbst hat sie mehr Platz, da die Größeren Kindergarten gehen.

von meggi2006 am 28.03.2014, 15:16


Antwort auf Beitrag von meggi2006

Danke für die Erklärung. Kannst Du mir das mit der Sozialgenossenschaft ggf. genauer erklären? Nützt mir leider nichts, wenn Du mir einen italienischen Link schickst, da ich die Sprache nicht spreche / lese. Aber mich interessiert es, wie es mit dieser Sozialgenossenschaft geht. Sonst auch gerne per PN

Mitglied inaktiv - 28.03.2014, 17:00


Antwort auf diesen Beitrag

Klar, das erkläre ich dir gerne... Bei uns sind die Tagesmütter nicht selbstständig, sondern Angestellte. Es gibt eine Koordinatorin, die mit den Eltern Gespräche führt, eine passende Tagesmutter gemeinsam mit den Eltern wählt und anschließend die Verträge klar macht. Das heißt die Tagesmutter braucht selbst nur mit den Eltern Gespräche zu führen, deren Kinder sie betreut. Sie ist über die Sozialgenossenschaft Renten- und Haftpflicht versichert. Das Geld bezahlt man bei der Genossenschaft und diese wiederum bezahlt die Tagesmutter. Voraussetzung ist eine einjährige pädagogische Ausbildung. Alle Tagesmütter arbeiten nach dem selben pädagogischen Konzept. Wie ist das bei euch? Würde mich auch interessieren!

von meggi2006 am 28.03.2014, 20:34


Antwort auf Beitrag von meggi2006

Hier sind die meisten Tagesmütter und - väter selbstständig. Es gibt nur sehr wenige angestellte Tagespflegepersonen. Wenn sie vom Jugendamt gefördert werden bekommen sie Zuschüsse zur Versicherung, müssen jedoch große Teile der notwendigen Versicherungen selbst mitfinanzieren. Die Landkreise bezuschussen sehr unterschiedlich die Betreuung bei einer TPP (Tagespflegeperson). Hier z.B. ist es einkommensabhängig, grob gesagt, bei einem normalen Vollverdiener und einer normalen Teilzeitbeschäftigten bezahlt das Jugendamt gar nichts mehr dazu. Das Jugendamt bezahlt bis zu 4 € die Stunde, die meisten TPP´s nehmen jedoch mehr, da sie sonst nicht wirtschaftlich dabei sind, das heißt, das für die Familien immer irgendwelche Kosten übrig bleiben. Daher sind die Krippen dann auch wieder günstiger für die Familien (wobei einfach nicht jedes Kind krippenfähig ist) Eine TPP darf je nach Platzverhältnisse bis zu 8 Verträge und bis zu 5 Kinder gleichzeitig betreuen. Da wir hier ländlich leben haben die meisten Tagesmütter weniger Kinder und schon gar nicht 8 Stunden am Tag Tageskinder. Es rechnet sich für die allermeisten TPP´s nicht, so dass viele auch schon aufgegeben haben. Oder sie machen es wirklich nur nebenbei. Für mich ist das wieder ein Sektor ausbeuterische Frauenarbeit (die allermeisten Tagespflegepersonen sind Frauen). Die Finanzierung ist von Landkreis zu Landkreis unterschiedlich Daher werde ich bei Angestelltenverhältnissen immer schnell hellhörig und denke mir, ja, das wäre schon mal deutlich besser. Dieses und auch andere Modelle gibt es in Europa vielfach. In den Großstädten sieht es natürlich in der Tagespflege ganz anders aus, da kann sich das auch eher rechnen, weil es mehr gutverdienende Familien gibt, die sich bewusst für eine TPP entscheiden und auch entsprechend bezahlen können. Zur Ausbildung: Das Mindeste ist ein 160 stündiger Kurs, hier im Landkreis sind es jedoch schon 250 Stunden (Theorie und Praxis) Das Thema macht mich immer noch wütend, da durch "Sparzwang" a) die Tagespflegepersonen nicht korrekt bezahlt werden und b) dadurch auch das ganze System ins Wanken kommt. Krippe ist halt günstiger.

Mitglied inaktiv - 29.03.2014, 09:35


Antwort auf diesen Beitrag

Ja, ich finde auch, dass TPP richtig bezahlt werden sollen. Es ist immerhin ein Job mit viel Verantwortung! Die Krippen sind bei uns die einzigen, die privat sind und deshalb im Vergleich auch teurer. Außerdem sind dort, meiner Meinung nach, oft zuviele Kinder untergebracht. (Zwischen 15 und 20 auf 3 Betreuer). Deshalb bevorzuge ich eine Tagesmutter. Kindergärten sind hingegen wieder öffentlich. Ich bin auch Kindergärtnerin und wir werden vom Land bezahlt. Die Familien bezahlen einen monatlichen Betrag an die Gemeinden (70-100€). Dieses System funktioniert sehr gut.

von meggi2006 am 29.03.2014, 19:47