Betreuung Baby und Kleinkind

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baby weint beim abholen

Thema: baby weint beim abholen

hallo liebe mamis nach einer 3 wöchigen eingewöhnung geht mein 9 monate alter sohn für 2 tage pro woche in die krippe. montags ganztags (3 kinder in babygruppe, 1 erzieherin, 1 praktikantin) donnerstags und freitags halbtags ( 6 kinder, 2 erzieherinnen, 1azubi, 1 praktikantin) wir leben in der schweiz und elternzeit kennen wir hier leider nicht und daher muss ich leider schon wieder brötchen verdienen :-/ wir haben unseren sohn viel im tragetuch getragen (heute im ergo) und auch schläft er im familienbett. er musste in seinem leben nie viel bzw lang weinen und ich meine, dass wir eine sichere bindung haben. die eingewöhnung begann harzig (nicht geschlafen und flasche verweigert) hat sich dann aber gut eingependelt mit viel geduld von allen beteiligten. nun ist es so, dass er morgens beim bringen lachend zur erzieherin geht und anschliessend sofort los krabbelt und klettert. gemäss tagesprotokoll ist alles bestens gelaufen. wenn ich ihn dann abhole fängt er sofort an zu wimmern, fast weinen und krabbelt blitzschnell zu mir :-(( auf dem arm beruhigt er sich dann relativ schnell. ich mach mir etwas sorgen wegen diesem verhalten... kennt das jemand? danke und liebe grüsse fortuna

von fortuna am 06.10.2013, 21:44


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Hallo, das Weinen bei Deiner Rückkehr ist sozusagen das Ergebnis einer Aufsummierung von versteckten Stressmomenten tagsüber (den laut Protokoll ist er unauffällig, also unterdrückt er). Der Stress geht in seinem Fall scheinbar in dem Moment los, wenn er Dich sucht und Du aber nicht mehr da bist (denn im Moment der Trennung ist er ja freudig abgelenkt und krabbelt los). Einzig helfen kann die Erzieherin - sie sollte so sehr Bezugsperson für Deinen Sohn werden, dass sie Dich adäquat "ersetzen" kann. Ein sicheres Zeichen dafür ist das Trösten bei Weinen in Deinem Beisein. Wichtig wäre, dass sich immer diesselbe Person die ganze Zeit(!) seiner Anwesenheit um Deinen Sohn kümmert (viel tragen, ein Shirt von Dir ins Tragetuch legen). Geht das evtentuell?? In so einem zarten Alter sind 5 Tage für nur 1-2 Stunden bei einer festen Ersatzbezugsperson wesentlich besser als einen ganzen und zwei halbe Tage. In den zwei Tagen ohne Krippe dazwischen ist die Bezugsperson sozusagen schon wieder vergessen und jeder Kontakt ist wie der Erste. Jede Trennung genauso schlimm wie die Erste. Die Trennung von 8 Std. Montags für ein 9 monatiges Kind mE zu lang. Mit frühestens 16 Monaten merkt ein Kind allmählich, dass es eine von der Mutter unabhängige Person ist - da ist die Trennung von Mama schon schwer. Eine Trennung zuvor ist für so ein kleines Kind wirklich nicht einfach und deshalb sollte die Zeit der Trennung so kurz wie nur möglich gehalten werden. LG

von Zafon am 07.10.2013, 21:40


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ach herrje, das schnürt mir grad die kehle zu :-(( also ich muss leider 50% arbeiten und ich weiss nicht ob eine tagesmutter wirklich besser wäre? die haben ja mehrere kinder und sind allein oder?! was mir jetzt noch einfällt, wäre die oma für den montag aufzubieten... es ist aber möglich, dass sie nur halbtags kann, da sie noch nicht pensioniert ist. aber wären dass dann nicht zu viele verschiedene betreuungssituationen? in der krippe wird er im ergo baby getragen, da er nicht anders einschläft. ich trage nachts sein sabbertuch und zieh es ihm dann jeweils morgens zur krippe an. ach, ich weiss nicht was ich nun machen soll...

von fortuna am 08.10.2013, 08:07


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Es ist immer wieder eine verzwickte Situation: Wirtschaftlichkeit vs. Mamaherz Könnntest Du Dir denn Deine 50% frei einteilen auf fünf Tage, evtl. noch stundenweise Home Office??? Dann wäre evtl. die Oma-Variante die beste Möglichkeit, wenn diese täglich für einen halben Tag zur Verfügung stünde (und gelegentlich noch Dein Mann einspringt (?)... Aber ginge das auch auf Dauer - also die nächsten zwei Jahre? Für nur mal einen halben Tag würde ich es auch nicht machen - was wäre denn dann Montag Nachmittag? Der Betreuungsschlüssel in der Krippe ist ja eigentlich traumhaft. Vielleicht kannst Du auch an den freien Tagen (Di+Mi) für 2-4 Std. Deinen Sohn in der Krippe begleiten, damit Du siehst wie es läuft, Dein Sohn jeden Tag seine Bezugserzieherin hat und es für ihn ein annähernd zweites "zu Hause" werden kann ... Es ist ja schon toll, dass er dort getragen wird (wenn mögl. von der Bezugsperson) Wenn es in der Krippe nicht die Möglichkeit der festen Bezugsperson für Deinen Sohn gibt, wäre eine Tagesmutter ggf. besser. Allerdings müsstest Du wieder eine längere Eingewöhnungszeit einplanen - weiß nicht, ob das vom Job her möglich ist ...Gleichzeitig muss man schauen wie viele Kinder sie gerade hat und ob es mehrere sind, die noch so jung sind, also z.B. auch getragen werden wollen, einen größeren Versorgungsbedarf haben.... gar nicht so einfach. Das mit dem Sabbertuch ist eine schöne Idee! Hoffe, Du findest einen angenehmen Weg für Euch!!! LG

von Zafon am 08.10.2013, 12:42


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Hallo, mein Sohn (15 Monate) ist mit 13 Monaten in die Kita gekommen. Die langsame Eingewöhnung verlief problemlos. Nach einiger Zeit war es bei uns auch so, dass er beim Abholen weinte, sobald er mich sah und gar nicht schnell genug zu mir kommen konnte. So als wenn ihm bewusst geworden war, dass ich nicht da war. Ich bin dann oft noch mit ihm zusammen dort geblieben, haben mit der Erzieherin den Tag besprochen, uns verabschiedet etc. Bei uns verging die Phase relativ schnell. Jetzt freut er sich, wenn ich ihn abhole, ist aber völlig entspannt und mag sich manchmal auch gar nicht so recht von seinem Spielzeug trennen, wenn ich in der Tür stehe. Ich denke, das ist auch bei jedem Kind anders. Bei meinen beiden anderen war das gar kein Problem, dafür mochte die Große anfangs in der Kita nicht schlafen (und wurde dann immer im Kiwa in den Schlaf gefahren oder auch getragen). Der Kleinste jetzt hat sofort problemlos in der Kita geschlafen (obwohl er zu Hause nur mit Stillen einschläft und auch nur bei uns im Bett). Essen fand meiner in der Kita anfangs auch nicht so toll, hat dann oft gewartet, bis ich kam und dann dafür nachts ganz oft gestillt. Jetzt hat die Erzieherin da die Eigenheiten unseres Sohnes durchschaut und nun isst er auch in der Kita (was ihn vom nächtlichen Stillen aber nicht abhält) LG U.

Mitglied inaktiv - 08.10.2013, 21:27


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zuerst vielen lieben dank an zafon :-) deine sicht der dinge haben mich angestossen zu versuchen, die betreuung zu optimieren. oma hat sich bereit erklärt für einen halben tag und auch könnte ich halbtags arbeiten. jetzt stellt sich die frage, lieber montags 1/2 tags mit mama dafür zusätzlich dienstags 1/2 tag krippe oder montag oma bis 14 uhr bei uns daheim und anschl bis 17.30 krippe. di + mi frei und do+fr wieder 4 st krippe. @ ursel danke auch dir für deine rückmeldung, die mich etwas beruhigt :-) hihiji das mit dem nicht essen kenn ich auch... bin dann hin zum stillen (krippe ist im betrieb) nachts still ich auch weiterhin alle 2-3h... aber dank schlechtem gewissen wegen meinem arbeitseinstieg, beschwer ich mich nicht mehr :-D

von fortuna am 09.10.2013, 14:29


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Zu viele verschiedene Bezugspersonen können sich auf das Bindungsbestreben/-bedürfnis eines Säuglings negativ auswirken, was Folgen auf das spätere Bestreben nach Selbstständigkeit haben kann. Deshalb würde ich an Deiner Stelle Montag und Dienstag halbtags arbeiten. Wenn die Krippe im Betrieb ist (jippi, wie toll!!!) könntest Du doch in den 4 Std. mal zu Deinem Sohn gehen, oder? - Du stillst ja auch noch. Säuglinge (und Kleinkinder) haben kein Zeitgefühl. Also sie wissen nicht wie lange Mama weg ist nur das sie weg ist (was Verlust bedeutet) - je öfter Du da bist umso sicherer kann sich Dein Kind fühlen, v.a. wenn es in der Mama-freien Zeit eine zuverlässige Ersatzbezugsperson in der Erzieherin hat und Dein Sohn sie auch mag/akzeptiert. Durch viel Nähe und Zuverlässigkeit außerhalb der Fremdbetreuung kannst Du sehr viel wett machen. Ich habe noch schnell bei Dr. Posth geschaut (bin froh, dass es einen Arzt gibt, der seine Kenntnisse in einem öffentlichen Forum teilt und Müttern früh hilft - bei meiner Arbeit habe ich leider mit den Folgen vieler Bindungsstörungen zu kämpfen) - passt nicht 100%, aber vielleicht hilft es Dir ein wenig. Außerdem kannst Du ihm ja auch selbst schreiben. http://www.rund-ums-baby.de/entwicklung/beitrag.htm?id=9860&suche1=fremdbetreuung+mit+9+monaten&seite=1 http://www.rund-ums-baby.de/entwicklung/Schlaf-Fremdbetreuung_48439.htm Hier: http://www.rund-ums-baby.de/entwicklung/stichwortsuche.htm?stichwort=fremdbetreuung musst Du Dich ein wenig durchfitzen, einige Frauen z.B. aus Frankreich, Belgien fragen auch wegen einer frühen Fremdbetreuung. LG

von Zafon am 09.10.2013, 15:30


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Ich denke, dass das Weinen zeigt, dass dein Kind momentan noch keine richtige Bezugsperson in der Kita hat. Aufgestaute Gefühle entladen sich dann in deinen Armen. Dein Kind ist im Grunde noch nicht ganz eingewöhnt. Ich finde das aber auch unter den gegebenen Umständen schwierig, da der Kontakt zu den Erzieherinnen eher sporadisch ist. Ich denke, es könnte sinnvoll sein, das Kind zumindest für eine Zeit täglich, wenn auch kurz, hinzubringen. Das kann wohl noch werden, mach dich nicht verrückt und stell gleich die ganze Betreuung in Frage. Das braucht alles einfach etwas Zeit, eine Beziehung zu einer anderen Person baut man eben nicht innerhalb weniger Stunden auf.

von babyfelix am 09.10.2013, 15:56


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vielen lieben dank für die links :-) hmm dann wäre es evtl nicht schlecht, wenn ich ihn einfach montags öfter besuchen gehe? bzw ihn mit in meine pause nehme ? verstehe ich das richtig, dass sich für ihn 7 stunden genau wie 2 anfühlen? er ist am liebsten bei der praktikantin... als diese von ihrer mittagspause wieder kam, ist er ihr quietschend entgegen gekrabbelt ;-) er mag sie anscheinend am liebsten. bezgl bezugsperson: er hat jemanden, der ihn eingewöhnt hat und jetzt soll er sich an alle gewöhnen, bzw sagten sie mir, er sucht sich seinen liebling. sie argumentieren dies damit, dass auch die bezugsperson im die pause, urlaub etc muss. da mein mann und ich in der selben unternehmung arbeiten könnten wir den montag auch aufsplitten: ich bring ihn um 10, besuch ihn um 13 uhr und er holt ihn um 16 uhr. ich muss dann einfach montags am abend etwas länger bleiben. ansonsten geben wir ihm sehr viel nähe, bzw dann wenn er sie verlangt. er ist noch viel in der tragehilfe und schläft im familienbett. wir haben nach bestem wissen auf seine bedürfnisse reagiert. ich hoffe, dass wir eine sichere bindung haben und er die fremdbetreuung verkraftet... danke nochmal und liebe grüsse

von fortuna am 09.10.2013, 17:06


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Wie ich schon schrieb: sie haben kein Zeitgefühl, denn ein Zeitgefühl setzt bestimmte äußere Bedingungen sowie kognitive Fähigkeiten voraus und über diese beginnen Kinder erst jenseits des 4.LJ zu verfügen (nebenbei gesagt: wir Erwachsenen bedienen uns auch nur äußerer Dinge und der Kognition - in einer Höhle ohne diese äußeren Faktoren haben wir nach einiger Zeit plötzlich nichts mehr "im Gefühl" ;) Also Kinder können die Zeit dann auch an bestimmten Abläufen messen, an Nächten wie lange sie noch schlafen müssen, bis sie Geburtstag haben; wie sich die Blätter im Herbst von den Bäumen lösen etc. Uhren lesen bedeutet z.B. noch nicht ein Verständnis für Zeit zu haben - sobald sie spielen haben sie diese sowieso vergessen;) Auch Säuglinge merken sich schon, wenn ein bestimmtes Ritual läuft bedeutet das, bald ist Schlafenszeit – mit Zeitgefühl hat es dennoch nichts zu tun. Für Deinen Sohn ist der Moment des Abschiedes am schwersten – am besten Du schleichst Dich (jedes Mal!) weg, wenn er gerade super beschäftigt ist und diese intensive Zuwendung sollte nicht abbrechen bis Du wieder da bist – dann ist die Zeit sozusagen wie im Fluge vorüber gegangen und Deine Abwesenheit wird im besten Fall von ihm nicht bemerkt. Also das Entscheidende ist die Zuwendung der Ersatzbezugsperson. Es wäre utopisch anzunehmen, dass das über einen Zeitraum von 6-8 Std. zu schaffen ist und deshalb schrieb ich: lieber jeden Tag arbeiten, aber dafür so kurz wie möglich. Mit 9 Monaten bist Du (u.a. weil Du stillst) noch primäre Bindungsperson – ihr könnt versuchen, wie es beim Papa mit dem Montagssplitting klappt. Dein Sohn ist nach Deinem Fortgang auf diese Ersatzbindung angewiesen, er geht damit eine Beziehung ein – deshalb ist es aus entwicklungspsychologischer Sicht wichtig, dass er keine ständig wechselnden Bezugspersonen hat. Ist diese Person krank oder im Urlaub, wäre es (für Deinen Sohn) das Beste, wenn Du Urlaub machst oder ebenfalls krank. Zumindest solange er noch so jung ist. Bei einem Säugling scheint(!) es nur leicht zu sein ihn in jedem Arm zu belassen – was im Inneren vorgeht, sieht man ja leider von außen nicht. Deswegen rollen auch viele Leute gern bei so viel Bindungs-Entwicklungsgefasel die Augen ;) Ein Säugling braucht klare Beziehungen und Einteilungen wer was macht. Deshalb hat Dein Sohn auch die Fütterung zu Beginn in der Krippe abgelehnt und Du musstest kommen. Wenn Bezugspersonen allzu häufig wechseln kann es zu einer Bindungsverwirrung kommen, was negativen Stress für ihn bedeutet und auch Auswirkungen auf das spätere Beziehung Konstrukt hat. Deshalb ist es momentan besser ihn nur in zwei Räumlichkeiten (zu Hause und Krippe Raum) zu belassen mit immer denselben Personen (Eltern, Praktikantin und Haupterzieherin). Wenn er sich für die Praktikantin entschieden hat ist es gut und deshalb sollte er nur bei ihr bleiben. Wenn klar ist, dass sie ihren Job dort beendet, sollte langfristig die sanfte „Übergabe“ an die Haupterzieherin stattfinden. LG

von Zafon am 09.10.2013, 22:12