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An Johanna - Unfreundliche, unfähige Erzieherinnen - Das Gegenbeispiel

Thema: An Johanna - Unfreundliche, unfähige Erzieherinnen - Das Gegenbeispiel

Mein Sohn hatte am Freitag seinen letzten Tag in der Krippengruppe. Wir haben ein Portfolio von seinem Krippenjahr geschenkt bekommen. Es ist toll gemacht. Es dokumentiert seine Zeit in der Krippe mit Fotos, Zeichnungen von ihm und lieben Text. Man sieht sofort, dass dies kein "Formular" ist, das die Erzieherinnen einfach nur ausfüllen, sondern es ist individuell auf mein Sohn gemüntzt. Es wird klar, dass die Erzieherinnen ihm kennen, seine Vorlieben und Eigenschaften wissen. Es ist einfach nur sehr liebevoll gemacht. Ich war beim Lesen zum Tränen gerührt. Ich finde es enorm schade, dass Du Dein eigenen Berufstamm niedermachst, dass Du immer von unfähigen, unfreundlichen, uninteressierten oder überforderten Erzieherinnen ausgehst. Vielleicht leben wir hier auf dem Berg der Glückseligkeit. Aber hier sind die Kitas nicht in Container und alle Erzieherinnen die ich bislang während unserem "Kitalaufbahns" getroffen habe waren engagierte, liebe Personen bei denen ziemlich sofort klar wurde, dass sie die Kinder einfach nur gern haben.

von Fuchsina am 30.11.2013, 23:48


Antwort auf Beitrag von Fuchsina

Danke! Das hört man hier viel zu selten. Mir geht es grundsätzlich genauso. Auch bei uns werden liebevollst Portfolios gebastelt und sie gehen sehr gut auf die Eigenheiten einzelner Kinder ein. So sehe ich wirklich einen Großteil der Erzieherinnen (und ich habe bei drei Kindern schon eine Menge gesehen :-)).

von magistra am 01.12.2013, 09:42


Antwort auf Beitrag von Fuchsina

Meine Tochter hat/hatte auch liebevolle, aufmerksame und sehr nette Erzieherinnen jetzt im Kiga und vorher in der Kita. Ihr Portfolio aus der Kita ist auch sehr nett und individuell gestaltet. Es sind viele Fotos drin und die Erzieherinnen haben kleine, nette Gegebenheiten und Anekdoten sowie Aussprueche o.ae. festgehalten. Ich und meine Eltern/Schwiegereltern schauen immer mal wieder gerne rein. Ich kann den Eindruck von den unfreundlichen, überforderten Erzieherinnen, die nur Dienst nach Vorschrift machen, auch nicht bestaetigen und finde es ungerecht und schade, alle in diese Ecke zu stellen.

von Sille74 am 01.12.2013, 10:00


Antwort auf Beitrag von Fuchsina

Hallo! Portfolios sind mir natürlich nicht unbekannt. Es gibt zahlreiche Bücher zu dem Thema, überwiegend mit Textvorlagen. Man setzt Namen, Interessen, Leibgerichte usw. usw. ein. Auch Geschichten sind oft fertig vorformuliert. Man kann auch Tonbandaufnahmen o.ä. mit einfügen. Letztendlich sagt ein Portfolio jedoch nichts über die Kompetenzen der Erzieherinnen aus. Besonders schlimm finde ich es, wenn die Stories aus der ICH-Perspektive geschrieben werden. Im Grunde genommen, handelt es sich überwiegend um eine Art Fotoalbum mit kleinen Anekdoten. Ich gehe nicht immer von unfähigen, unfreundlichen und überforderten Erzieherinnen aus. Diejenigen, die z.B. eher desinteressiert sind (da sie z.B. vom Hort in die Krippe versetzt wurden) werden dies kaum den Eltern erzählen. Das immer mehr Erzieherinnen überfordert sind ist nichts Neues. Viele arbeiten bereits nach dem Anerkennungsjahr nicht mehr in einer Kindertageseinrichtung. Gruppen werden momentan vielerorts überbelegt, was der Gesundheit auch nicht zuträglich ist. Kaum eine Erzieherin kann bis ins Rentenalter arbeiten. Eine Umschulung finanziert zu bekommen, scheitert oft aus den verschiedensten Gründen (häufig muß per Attest nachgewiesen werden, dass die betreffende Erzieherin gesundheitlich sehr schwer angeschlagen ist) Gerade die Erzieherinnen, die besonders lieb und hilfsbereit sind, neigen dazu irgendwann an einem Burn-out zu erkranken. Psychische Erkrankungen sind in helfenden Berufen häufig und auch das Helfersyndrom ist dort weit verbreitet. Solche Menschen wirken zuvorkommend, lieb und äußerst engagiert - sie sind es auch! Tatsächlich sind aber oft SIE es, die die Hilfsbedürftigen brauchen, um sich selbst zu stabilisieren. Dennoch hat es einen Krankheitswert. Um Missverständnissen vorzubeugen: Ich meine damit nicht die überwiegende Mehrheit, sondern weise nur auf die stark überdurchschnittliche Häufigkeit hin. Zahlen erfährt man bei der Unfallkasse..... Freundliche Grüße Johanna

von Johanna3 am 01.12.2013, 19:57


Antwort auf Beitrag von Johanna3

Das eigentliche Problem ist, denke ich, nicht, dass die Erzieherinnen grundsätzlich mehrheitlich unfähig, unmotiviert, unfreundlich usw. wären!! Mein Sohn hat im Kindergarten z.B. auch nur nette, motivierte Erzieherinnen - mit seinen 4 Jahren kann er sich ja klar äußern, und er geht immer gern in den KiGa und sagt, dass er seine Erzieherinnen mag! ABER unser KiGa ist der einzige weit und breit, der keinen Pesonalmangel hat; der Betreuungsschlüssel 3 Erzieherinnen für 25 Kinder zw. 2,5 u. 6 Jahre ist auch besser als anderswo - entsprechend gut ist sein Ruf und die Warteliste ellenlang; schwer, einen Platz zu bekommen! Alle anderen Betreuungseinrichtungen hier am Ort (2 weitere Kindergärten für Kinder ab 2,5 Jahre sowie 3 Krippen für Kinder ab 8 Wochen) haben enorme Personalprobleme (nach Aussage vieler Eltern, die ich kenne, deren Kinder dort betreut werden). Eine Krippengruppe musste sogar komplett geschlossen werden wg. Personalmangel (sehr kurzfristig - für die Eltern, die sich auf die Betreuung verlassen hatten, ein Drama!). Dann wurde doch noch eine Erzieherin gefunden und die Gruppe wieder eröffnet; diese Erzieherin soll zwar sehr nett sein, allerdings ist sie Polin und hat (bisher) nur äußerst rudimentäre Deutschkenntnisse. Ich gebe zu, mich würde es sehr stören, wenn mein Kleinkind von einer Erzieherin betreut werden würde, die kaum Deutsch spricht - da kann sie ansonsten noch so nett und kompetent sein - oder wie sehr ihr das?! Mein Eindruck ist schon, dass die Qualität der Betreuung unter dem Rechtsanspruch auf einen Krippenplatz (weiter) leidet! Denn es MÜSSEN ja nun auf Biegen und Brechen soundso viele Krippenplätze geschaffen werden, unabhängig davon, ob genügend geeignetes Personal vorhanden ist. Aber vielleicht gibt es diesen Mangel an geeigneten Erziehern ja in Regionen, wo es schon länger viele Krippen gibt, nicht? Wie sind eure Erfahrungen?

von rabarbera am 01.12.2013, 21:54


Antwort auf Beitrag von rabarbera

Dir ist aber schon klar, dass der Rechtsanspruch nicht nur Krippen sondern auch Tagesmütter beinhaltet? Sprich der Rechtsanspruch kann auch mit einem Platz bei einer Tagesmutter erfüllt werden.

von Fuchsina am 02.12.2013, 00:31


Antwort auf Beitrag von rabarbera

Ich habe leider auch ein unschönes Beispiel im Bekanntenkreis. Die Tochter meiner Freundin geht hier in München in eine private Kita. Zum Jahresende geht wieder eine Betreuerin ihrer Gruppe, Ersatz wurde noch nicht gefunden. Klar, sowas kann passieren aber in 15 Monaten ist es nun schon die 8 Betreuerin die geht bzw eine neue Erzieherin kommt! In einer Gruppe! Die Gruppe besteht aus 12 Kindern unter 3 Jahren und 3 Erzieherinnen/Pflegerinnen. Theoretisch, oft sind Betreuerinnen krank und wenn dann nicht schnellstmöglich Ersatz für den Personalwechsel gefunden wurde, oft absolut unterbesetzt. Hier ist es halt so, wie in vielen deutschen Städten, es herrscht absoluter Personalmangel. Wenn eine Erzieherin nicht mehr zufrieden ist, hat sie innerhalb von ein paar Tagen eine neue Stelle (die dann evtl auch besser bezahlt wird oder andere Vergünstigungen bringt). Lt meiner Freundin waren fast alle der Betreuerinnen freundlich und auch fähig, natürlich gab es auch Ausnahmen, aber hätte sie jetzt nochmal die Wahl, sie hätte diesen Krippenplatz nicht angenommen (und sie oder ihr Mann hätten dann nicht arbeiten können da es der einzigste Platz war der ihnen zugesagt wurde). Fast innerhalb eines Jahres musste sich ihre Tochter 5x an eine neue Bezugsbetreuerin gewöhnen. Für ein Kind von unter 2 Jahren unzumutbar oder? Alleine die Tatsache, dass der Platz für 6 Stunden 600 Euro plus Essen und Windeln kostet, ist leider keine Garantie für eine gute Betreuung. Ich finde das ein sehr trauriges Beispiel, für Kind und die Eltern.

von mausejule2010 am 02.12.2013, 00:48


Antwort auf Beitrag von Johanna3

Natürlich sagt ein Portfolio nichts ueber die (Fach-)Kompetenz einer Erzieherin aus, jedoch m.E. viel ueber die Haltung der Erzieherin zu den Kindern bzw. zu ihrem Beruf. Dass es zur Erstellung eines Portfolios Buecher/Anleitungen gibt, finde ich nicht schlimm. Das gibts auch zu vielen anderen (schoenen) Dingen wie z.B. zum Geschenke verpacken o.ae. Beim Portfolio meinerbTochter habe ich jedenfalls den Eindruck, dass durchaus Zeit investiert wurde. Einfach irgenwas in Textbausteine eingesetzt wurde nichts (außer dort, wo es ausdruecklich so vorgesehen ist). Und auch die "Anekdoten" hoeren sich nicht vor formuliert, sondern ganz nach meiner Tochter an. Johanna, Deine Haltung zur "yFremdbetreuung" in Ehren, die Meinung kann man durchaus vertreten, aber, dass Du wirklich alles und jedes schlechtredest, was damit zu tun hat, nervt! Dass viele Erzieherinnen, wie Angehoerige anderer sozialer Berufe, aus brennen, kann natürlich nicht geleugnet werden, ist aber zum Glueck sicherlich noch nicht die Regel.

von Sille74 am 02.12.2013, 16:45


Antwort auf Beitrag von Sille74

Hallo Sille, da in vielen Einrichtungen verpflichtend Portfolios geführt werden, sagt dies m.E. überhaupt nichts über die Haltung der Erzieherinnen aus. Man kann allerdings erkennen, ob sie gut fotografieren kann. Das in Portfolios meist viel Zeit investiert wird stimmt. Das Abschreiben und Umformulieren dauert sicher seine Zeit, ebenso das Einkleben der Bilder. Das macht ja auch die Bücher aus: Es soll alles auf die Kinder zutreffen! Außerdem empfinde ich sie als sehr schönfärbend. Sätze wie:"Ich habe heute viel Spass beim Schaukeln gehabt!" o.ä. liest man oft. Aber auch wenn es zutrifft eher nie:"Ich habe mich auf den Boden geworfen und bitterlich geweint, weil meine Mama weggegangen ist!". Außerdem finde ich es nicht gerade liebevoll, wenn Erzieherinnen sich Arbeit (Portfolios) mit nach Hause nehmen, da ihnen keine oder nicht annähernd genug Vorbereitungszeit zur Verfügung steht. Mir wäre es lieber wenn die Erzieherinnen mehr Zeit mit den Kindern verbringen würden, als aufwändige Dokumente über sie zu erstellen. Sille, wenn dich meine Beiträge nerven, empfehle ich dir, sie gar nicht erst zu lesen. Freundliche Grüße Johanna

von Johanna3 am 02.12.2013, 18:08


Antwort auf Beitrag von Fuchsina

Ja, klar, da hast du Recht, nicht nur Krippen-/KiTa-Plätze, sondern auch Tagesmütterplätze... Aber was ändert das?

von rabarbera am 02.12.2013, 21:25


Antwort auf Beitrag von Johanna3

Man liest auch später in Arbeitszeugnissen nicht "Er war leider mit seinem Aufgabengebiet total überfordert und hat nie Anschluss zu den Kollegen gefunden". Es ist doch vollkommen klar, dass es einem Kind erstmal nicht gefällt, wenn es plötzlich woanders von jemandem anders betreut wird. Was ändern? Muss man jetzt daheim bleiben bis zur Einschulung? Und dann? Mit in die Schule kommen? Irgendwann kommt der Trennungsschmerz. Auch als Erwachsene werden sie gewisse Dinge unschön finden, sie aber akzeptieren müssen. Ich würde mich auf Arbeit auch gerne mal auf den Boden werfen und heulen. Ich sehe hier im Kiga oft gerade größere Kinder (5-6), die da stehen und bocken und nicht rein wollen, die mit den Müttern diskutieren.

Mitglied inaktiv - 03.12.2013, 06:32


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Ich finde es schön, dass du das Argument mal bringst. In dieser ganzen Kita Diskussion kommt immer irgendwann: "Aber jedes Kind wäre doch lieber bei seiner Mama!" Und das mag ja stimmen. Aber man bekommt eben nicht immer, was man will. Sehe meine Aufgabe eher darin, dem Kind zu geben, was es braucht. Nicht, was es will. Und das, was es braucht, bekommt es genau so zu Hause wie in der Kita. In der so ein Kind zudem, dass wird auch gern mal vergessen, nur einen Teil seiner Zeit verbringt. Auch ein Kita Kind hat ja Eltern. Es ist hart, und es tut weh, diese Eingewöhnungszeit. Aber ich glaube fest, dass das altersunabhängig der Fall ist, dass es früher oder später notwendig ist und das man auf beiden Seiten daran wachsen kann. Am Besten, wenn man sich kein schlechtes Gewissen einreden lässt, übrigens. Und nach einiger Zeit schaut man zurück und denkt: "Und das war jetzt schon alles?War doch halb so schlimm."

von babyfelix am 03.12.2013, 06:46


Antwort auf Beitrag von babyfelix

Nein, das halte ich für einen absoluten Blödsinn!!!! Eine Eingewöhnung tut weh? Warum? Es ist keine Krankheit. Eine SANFTE Eingewöhnung tut nicht weh, wenn sie sich nach dem Tempo des Kindes richtet und die kindlichen, altersabhängigen und Charakter-bezogenen!!! Bedürfnisse berücksichtigt. Die Eigewöhnung eines Kindes läuft altersunabhängig? Sorry, man muss sich wirklich nicht in die Entwicklungspsychologie vertiefen um zu kapieren, dass ein Mensch reift und entsprechend die Zusammenhänge versteht. Dass ein Kind Interessen entsprechend seiner Entwicklungsstufe entwickelt und diese sich unterscheiden. Es irritiert mich immer, wenn Erwachsene scheinbar auf einer bestimmten Stufe hängengeblieben sind. Nein, ich möchte mich bei der Arbeit nicht auf dem Boden schmeißen. Das überlasse ich in der Tat meiner kleinen Tochter. Von mir selbst erwarte ich etwas mehr Vernunft.

von EwaK am 03.12.2013, 10:04


Antwort auf Beitrag von EwaK

Dann hast du ja Glück mit deiner Arbeit. Ich hingegen muss mich viel mit Sozialschmarotzern auseinandersetzen, die dazu noch beleidigend werden. Genau so, wie sich nicht jeder auf der Arbeit mal gerne hinschmeißen möchte, wird es auch nicht jedes Kind gleich schlimm finden, nicht bis zur Einschulung bei der Mama zu sitzen. Ich denke auch, dass es für ein 4-jähriges Kind wohl auch nicht schön sein wird, wenn es auf einmal in die Kita soll (warum darf ich nicht länger daheim bleiben?, warum muss ich zu diesen überforderten unfähigen Erzieherinnen?, war ich böse?).

Mitglied inaktiv - 03.12.2013, 13:50


Antwort auf Beitrag von babyfelix

Danke. Ich bin übrigens ein bis zum 3. Geburtstag daheim gehütetes Kind, das zwar viel Kontakt mit Nachbarskindern hatte, allerdings trotzdem im Kiga nie den Anschluss gefunden hat. Genau deshalb ist mein Kind mit 14 Monaten in die Kita gegangen. Weil eben auch mit 3 Jahren nicht zwangsläufig die Eingewöhnung toll ist.

Mitglied inaktiv - 03.12.2013, 13:52


Antwort auf Beitrag von Johanna3

Ich stimme Dir insoweit zu, dass zu viel Papierkram die eigentliche Arbeit oft behindert und zu viel Zeit bindet. In unserer Kita ging die Portfolioerstellung allerdings nicht zulasten der Kinder - definitiv und zum Glueck! Das merkt man u.a. schon an der Art, wie das Portfolio gemacht ist. Da gibts nix Vor formuliertes oder auch nur Ausgedrucktes in geschliffenen, nichtssagenden Saetzen, sondern die Beobachtungen/Aussprueche wurden sofort auf kleine, bunte "Fresszettelchen" notier t und dann ein geklebt - und das, was ich da lesen durfte ist absolut typisch meine Tochter (kein Textbaustein-Formulierer und nicht einmal ihre Erzieherinnen kommten auff solche Dinge, das kann nur meine Tochter!!!). Sowas machen uebrigens auch viele Vollzeitmuetter einschl. Fotos. Da konnte man doch genau so sagen, dass sie die Zeit dafür lieber fuer ihr Kind aufwenden sollen oder ausruhen, um dann wieder voellig erholt zu sein. Ich Link mich jetzt aber hier aus, denn gegen Vorurteile lässt sich nicht anschreiben ...

von Sille74 am 03.12.2013, 14:54


Antwort auf Beitrag von EwaK

Nicht nur Krankheiten tun weh. Mir selbst tat es auch etwas weh, den Abschnitt zu beenden, indem ich rund um die Uhr mit ihm zusammen war. So sanft kann man das gar nicht gestalten, dass da kein Abschiedsschmerz ist. Und wenn es mir als Erwachsenen so geht, darf es ihm auch so gehen. Unabhängig vom Alter. Das aber die Eingewöhnung in jedem Alter gleich verläuft, habe ich mit keinem Wort geschrieben. Dass manche Erwachsenen auf einer Altersstufe hängen bleiben, halte ich für vermessen.

von babyfelix am 03.12.2013, 18:36


Antwort auf Beitrag von Sille74

Eine Erzieherin kümmert sich um wesentlich mehr Kinder als eine Mutter!....Die meisten Mütter von 15 Kindern würden sich dazu vermutlich nicht bereit finden. Wenn Erzieherinnen außerhalb ihrer Arbeitszeit Portfolios vervollständigen, glaube ich gerne, das nette Alben zustande kommen. Mir würde nicht im Traum einfallen, Arbeit mit nach Hause zu nehmen. Freundliche Grüße Johanna

von Johanna3 am 03.12.2013, 22:02


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Ich finde dieser Beitrag liest sich schlimm. Ein vierjähriges Kind ist viel verständiger als ein Kleinkind, und ob es die Erzieherinnen mag, hängt von ihnen selbst ab. Sie haben ein wesentlich besser ausgeprägtes Gefühl für Raum und Zeit und verstehen im Wesentlichen, was es mit Arbeit auf sich hat. Vor nicht allzu länger Zeit wurde allgemein empfohlen Kinder erst mit vier Jahren in die Kita zu geben.

von Johanna3 am 03.12.2013, 22:09


Antwort auf Beitrag von babyfelix

Sorry, aber das halte ich für absoluten Blödsinn!! Mein Sohn kam erst mit knapp 3 Jahren erstmals in Fremdbetreung (Tagesmutter 10h/ Woche) und mit knapp 4 Jahren in den Kindergarten. In beiden Fällen tat ihm die Eingewöhnung definitiv NICHT weh!!! D.h. er hat sich sehr schnell eingewöhnt, nach wenigen Tagen selber gesagt, dass ich gehen darf und er allein bleiben möchte, morgens hat er sich gefreut, zur TaMu/ in den KiGa zu dürfen... von Trennungsschmerz war nichts zu merken, weil er einfach so weit war, sich freiwillig und gern von mir zu lösen, da er in den Jahren zuvor genug "Mama getankt" hatte!! Als er noch jünger war, war mein Sohn hingegen ein absolutes Mamakind. Im 1. Lebensjahr durfte ihn nicht mal sein Papa oder seine Oma stundenweise betreuen, ohne dass es viele Tränen gab - er bauchte wirklich IMMER Mama! Das änderte sich im Lauf des 2./3. Lebensjahres nur langsam... Mit knapp 3 war für ihn der richtige Zeitunkt, sich von mir zu lösen und ein paar Stunden am Tag "eigene Wege zu gehen"... ES TAT IHM GUT und in keinster Weise weh! Hätte ich ihn schon früher in Betreuung gegeben (mit 2 oder sogar schon mit 1 Jahr) hätte ihm das aber auf jeden Fall weh getan und er hätte gelitten, davon bin ich überzeugt! Kinder entwickeln sich schließlich - und im Idealfall, d.h. bei möglichst liebevoller und verlässlicher/ kontinuierlicher Betreuung entwickeln sie mit der Zeit genug Selbstvertrauen, um sich OHNE Trennungsschmerz für einige Stunden am Tag von Mama trennen zu können. Ich habe jedenfalls nicht den Eindruck, dass mein 4-jähriger Sohn jetzt noch am liebsten den ganzen Tag mit Mama verbringen würde - mit 1 oder 2 Jahren war das aber durchaus der Fall, als Baby sowieso! Übrigens kenne ich mehrere Kinder, die seit dem 1. Geburtstag oder sogar früher in die Krippe gingen, und trotzdem bei der Eingewöhnung im Kindergarten mit 3 Jahren deutliche Probleme hatten, weinten, nicht hingehen wollten... Vielleicht möchten diese KInder mit 3-4 Jahren immernoch ständig bei Mama sein und haben Trennungsschmerzen, weil sie bereits ein jahrelanges "Mama-Defizit" mit sich herumschleppen?? LG rabarbera

von rabarbera am 03.12.2013, 22:51


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Ich selbst bin erst mit 4 1/2 Jahren (!!!) in den Kindergarten gekommen und habe dort trotzdem problemlos Anschluss gefunden! Übrigens wurden da, wo ich aufgewachsen bin, vor 25 Jahren die meisten Kinder erst mit 4 Jahren in den KiGa gegeben, einige wenige mit 3 Jahren. Betreuung für Kinder unter 3 gab es gar nicht. - Trotzdem ist meine Generation mE normal intelligent, sozial kompetent und gebildet!

von rabarbera am 03.12.2013, 22:57


Antwort auf Beitrag von babyfelix

Also mir tat es nicht weh, den Abschnitt zu beenden, in dem ich rund um die Uhr mit meinem Kind zusammen war. Mein Kind war bereits fast 3 Jahre... Hätte ich ihn schon früher, mit 1 od. 2 Jahren oder schon als Baby abgeben müssen, hätte mir das aber sehr wohl weh getan!! - Du siehst also: Trennungsschmerzen (sowohl bei der Mutter, als auch beim Kind) müssen nicht in jedem Fall sein! Es hängt sehr wohl vom Alter und der Reife des Kindes ab! Wenn es der Mutter und/ oder dem Kind weh tut, sich für einige Stunden am Tag voneinander zu trennen, dann ist das in meinen Augen ein Zeichen dafür, dass das Kind idealer Weise noch nicht in Betreuung sollte. Dass es manchmal nicht anders geht und manche Eltern ihre Kinder in Betreuung geben MÜSSEN, bevor sie tatsächlich dazu bereit sind, ist mir klar. Ich sage auch nicht, dass es in jedem Fall schaden muss, wenn ein jüngeres Kind fremdbetreut wird. Nur: mMn ist es nicht ideal, und man sollte deshalb die Trennungsschmerzen (durch sanfte Eingewöhnung und feste Bezugsperson in der KiTa) so weit wie möglich minimieren! Die Behauptung, dass die Trennung von der Mutter und Eingewöhnung sowieso IMMER weh tut und dies somit normal ist, halte ich für grundfalsch und sehr gefährlich! LG rabarbera

von rabarbera am 03.12.2013, 23:14


Antwort auf Beitrag von rabarbera

Genau. Und deswegen nimmst du auch den Smiley, der die Zunge rausstreckt. So als Untermauerung deiner Bildung und Soziakompetenz. Ich habe übrigens nirgends geschrieben, dass Kinder nicht intelligent sind, wenn sie mit 3 in den Kiga kommen.

Mitglied inaktiv - 04.12.2013, 06:27


Antwort auf Beitrag von Johanna3

Und der nächste empfiehlt dann, auf die ersten 2 Schuljahre zu verzichten, weil die Mama das genau so gut zu Hause kann bzw. im Stuhlkreis mit anderen Hausfrauen. Meinetwegen bleibt doch alle bis zur Volljährigkeit zu Hause, nur lasst es doch die anderen Mütter anders machen. Meist sind es doch die Kita-Gegner, die ihre Meinung militant vertreten, nicht umgekehrt. Vor allem, schiebt es nicht auf unfähige Erzieherinnen, schon gar nicht überall und pauschal.

Mitglied inaktiv - 04.12.2013, 06:30


Antwort auf Beitrag von rabarbera

Ihr wollt verstehen, was ihr nun mal verstehen wollt. Von daher bin ich jetzt hier raus. Machts euch noch nett.

von babyfelix am 04.12.2013, 11:36


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*seufz* Der - Smiley war lustig gemeint - schade, dass du dich gleich angegriffen fühlst! Das war nicht meine Absicht und tut mir leid.

von rabarbera am 04.12.2013, 20:44


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Nein, Arbeitszeugnisse müssen wohlwollend formuliert sein. Also für das Beispiel, dass du nanntest: XY hat sich stets bemüht, den ihm zugewiesenen Aufgabengebiet gerecht zu werden. Sein Umgang mit Kollegen war korrekt. Ich hatte nie den Wunsch, mich bei der Arbeit heulend auf den Boden zu werfen. Und Trennungsschmerz gehört keinesfalls so selbstverständlich dazu, wie du es annimmst.

von Johanna3 am 04.12.2013, 22:20


Antwort auf Beitrag von rabarbera

Mein Kind geht in die Kita, da sind Kinder von 1 bis Schulanfang und er wird da bleiben bis zur Einschulung. Es gibt keine weitere andere Eingewöhnung in einen Kindergarten. Allerdings wird er dann in die Schule gehen müssen, das müssen aber auch Kinder, die mit 3 erst in den Kiga gegangen sind. Also auch zwei Mal umgewöhnen.

Mitglied inaktiv - 05.12.2013, 06:32


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Foxi, was verstehst Du genau unter "Eingewöhnung"?

von EwaK am 05.12.2013, 10:04


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Ich sprach ja auch nicht von deinem Kind, sondern habe dir lediglich meine Erfahrung mitgeteilt, dass Kinder, die schon von klein auf fremdbetreut wurden, es später nicht zwangsläufig einfacher (teils sogar schwerer!) haben, sich an neue (Betreuungs-)Situationen zu gewöhnen. Hier ist es nunmal größtenteils so, dass Krippe (0 bis ca. 3 Jahre) und Kindergarten (ca. 3 bis 6 Jahre) getrent ist... In der Grundschule wird wohl kaum eine "Eingewöhnung" stattfinden, wie sie (im Idealfall zumindest) in Krippe/ KiTa/ KiGa stattfindet. Außerdem kann man den Entwicklungsstand eines 6-jährigen nicht mit dem eines 3-jährigen vergleichen. Insofern finde ich den Vergleich unpassend!

von rabarbera am 05.12.2013, 10:37


Antwort auf Beitrag von Johanna3

...ob die Portfolios für die Erzieher/innen ein Stressfaktor sind. Bei uns jedenfalls nimmt sich keine Erzieherin die Portfolios regelmäßig mit nach Hause, es macht ihnen (nach eigener Auskunft) Spaß, sie anzufertigen, die Portfolios sind sehr persönlich, die Kinder lieben sie und erinnern sich gerne, genauso wie wir Eltern. Und bei unserer KiTa gibt es noch mehr, bspw. eine Sammlung von Kindesmund-sprüchen aus eigener freier Initiative von den Erzieher/innen zusammengestellt. Übrigens haben wir auch einen gesunden Altersschnitt bei den Erzieher/innen: neben den Fast-Rentnerinnen, die erfahrenen Erzieher/innen ebenso wie frisch von der Ausbildung übernommene. Wenn ich solche Erfahrungen wie Johanna gemacht hätte würde ich wohl auch zur KiTa Hasserin werden. Das ist ja wirklich hanebüchen, was Johanna manchmal von sich gibt. Ganz im Gegenteil habe wir in und mit KiTa und Hort im wesentlichen gute Erfahrungen gemacht und sind alle recht entspannt. Es gibt sie, die guten KiTas!!

von björg am 05.12.2013, 11:53


Antwort auf Beitrag von björg

Ich glaube nicht, dass es Erzieherinnen gibt, die eine solche Frage bejahen würde. Wie stünde sie denn neben Kolleginnen da, die lächelnd versichern, dass es ihnen ja selbst eine Freude bereite, Portfolios liebevoll zu gestalten? Und wie viele geben gar nicht zu, sie mit nach Hause zu nehmen? Auf Fortbildungen hört man oft, wie genervt viele davon sind. Selbstverständlich weiß ich, dass es auch gute Kitas gibt. Dennoch sind die in vielen Einrichtungen herrschenden Zustände katastrophal.

von Johanna3 am 05.12.2013, 13:24


Antwort auf Beitrag von rabarbera

Aber ich sprach von meinem Kind. So wie du von deinem Kind und deinen Beispielen sprichst, spreche ich halt von meinen. Und ein klein wenig Ironie ist auch dabei.

Mitglied inaktiv - 06.12.2013, 19:41


Antwort auf Beitrag von Fuchsina

Wir sind zwar erst 8 Monate in der Kita, aber ich habe auch nicht den Eindruck, dass die Erzieherinnen überfordert oder gar unfreundlich sind. Mein Kind geht sehr gerne hin, läuft auf alle Erzieherinnen zu, auch auf die, der anderen Gruppen. Sie sind da ja nicht isoliert, sondern bei Draußen-Spielen sehen sie sich. Außerdem wird intern auch immer ausgeholfen. Portfolio wird hier auch gemacht, man bekommt auch immer mal zusätzlich noch Fotos, die im Kita-Alltag gemacht werden, mit nach Hause. Gegen Bezahlung, aber damit werden Bastelmaterialien finanziert. Ich bin sehr froh, dass er mit 14 Monaten schon in die Kita gegangen ist, nie und nimmer wäre ich als pädagogisch unerfahrene nicht gerade sehr geduldige Einzelperson auf die Idee gekommen, mit ihm Fingermalfarben auszuprobieren, schon aus Selbstschutzgründen nicht (Kind, Klamotten, Möbel, Böden hinterher schrubben ... ;-) ).

Mitglied inaktiv - 02.12.2013, 06:30


Antwort auf Beitrag von Fuchsina

ich stimme dem zu,das die Erzieherinnen mit die höhsten Krankheitsquoten haben und nicht bis zum Rentenalter arbeiten.Und natürlich gibt es auch nicht wenige Erzieherinnen die sehr überfordert sind,durch Personalmangel vielerorts aber auch verständlich.

von Sonja-Lady am 02.12.2013, 14:11


Antwort auf Beitrag von Fuchsina

Wir haben zwar, zumindest bislang, nicht so ein Portfolio zu Gesicht bekommen. Ich finde auch tatsächlich, dass das viel Arbeit ist, die wenig Sinn macht und die Erzieher unnötig belasten kann. Deshalb bin ich nicht unbedingt dafür. Wir hatten aber letztens einen Elternsprechtag, und ich war da auch erst der Meinung, dass das Quatsch ist. Die Kinder sind ja erst seit Mitte August da und alle noch ganz klein. Aber dann war ich doch begeistert, wie gut die Erzieher mein Kind schon kannten und wie sehr deren Einschätzung sich mit meiner eigenen deckt. Man hat schon gemerkt, wie sehr sie seine Eigenheiten kannten und wie individuell der Blick ist. Das tat sehr gut, und ich kann ihn jetzt mit einem noch besseren Gefühl diesen Menschen anvertrauen. Sie sind sehr liebevoll. Das hat mich gefreut. Also auch von mir Daumen hoch für die Erzieherinnen unserer Kita, die unter sicher nicht immer einfachen Bedingungen für gar nicht so viel Geld einen super Job machen!

von babyfelix am 02.12.2013, 18:56


Antwort auf Beitrag von babyfelix

So soll es sein! Ich finde es allerdings traurig, dass Erzieherinnen durch Dokumentationen verpflichtet sind zu "beweisen", dass sie die Kinder entsprechend gut kennen und einschätzen können. Es wäre eine wirkliche Zeitersparnis, fände das ständige dokumentieren ein Ende.

von Johanna3 am 02.12.2013, 19:00


Antwort auf Beitrag von Johanna3

Ja, da bin ich mal ganz bei dir. Meine Freundin ist selbst Erzieherin, und daher weiß ich, welches Ausmaß das manchmal hat. Mir wäre es auch lieber, die Erzieherinnen könnten sich einiges an Papierkram sparen und stattdessen noch mehr Zeit auf die Kinder aufwenden.

von babyfelix am 02.12.2013, 19:04


Antwort auf Beitrag von Fuchsina

ist dann wohl ein Exot vor 2 Jahren ist die Lieblingserzieherin meiner Tochter in RENTE (jaaaaa, sie hat bis zur Rente gearbeitet) gegangen. Gut, dass meine Tochter gleichzeitig zur Schule kam, sie war schon so sehr traurig, dass sie sie nicht mitnehmen konnte. Ich erlebe oft den Kindergartenalltag, da ich einfach oft da bin und mich auch als Elternvertreterin einbringe. Und ja, sie haben mit Probleme zu kämpfen, was Träger und manche Eltern angeht aber NEIN sie sind weder frustriert noch überfordert. Wenn ich sehe, wie gerne meine Kinder dort hingehen und welche Spiele die Erzieher da machen und welchen Quatsch und welche Kuscheleinheiten und manchmal auch strenges Wort, dann behaupte ich einfach mal, dass ich es bei meinen Kinder nicht besser mache. ICH finde den Kindergarten meiner Kinder toll und sie auch und wir alle sind hochzufrieden! Und wenn diese Portfolio gemacht wurde, dann HANDGESCHRIEBEN kein Formular. Jedes Bild, jede Zeichnung mit Datum und text versehen (und ich kann grad bei den Bildern das Nachvollziehen, da wir sie auch bestellt haben, die hängen im Kindergarten aus) Ich betone es ist KEINE Verwahranstalt sondern ein Ort, wohin die Kinder gerne gehen und gut gefördert werden. Und NIEMAND kann mir das ausreden oder das was diese Leute leisten in den Dreck ziehen!

von wir6 am 10.12.2013, 10:00


Antwort auf Beitrag von wir6

Hallo, soviel ich weiß, wenden sich angeschlagene oder frustrierte Erzieherinnen nicht gerade mit ihren Problemen an die Elternbeiräte. Außerdem stehen sie in vielen Punkten unter Schweigepflicht. Heißt: Sie dürfen vieles nicht sagen. Was an einem Portfolio so toll sein soll, kann ich nicht verstehen. Ich finde die dafür investierte Zeit sollte besser den Kindern zugute kommen. Ganz sicher will ich die Arbeit von Berufskolleginnen nicht "in den Dreck ziehen"! Wenn es bei euch so toll läuft, ist das doch gut. Mehrheitlich ist das leider nicht der Fall. Es gibt dort eine hohe Krankheitsquote und kaum Erzieherinnen die dort bis zur Rente arbeiten. Und trotz Werbekampagnen finden sich nicht annähernd genug Leute, die diesen Job, ja Job, ausüben wollen.

von Johanna3 am 17.12.2013, 22:28