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Als Tagesmutter arbeiten?

Thema: Als Tagesmutter arbeiten?

Hallo! Ich habe 5 Kinder, mein jüngstes Kind ist 2 und ich würde gerne als Tagesmutter arbeiten. Bevor ich jedoch eine Ausbildung dazu beginne, habe ich einige Fragen und ich hoffe, ihr könnt mir diese beantworten. Da ich viele Jahre wegen der Kinder nur zu Hause war, bin ich natürlich gewisse Freiheiten gewöhnt. Wenn z. B. vormittags in der Schule oder auch im Kindergarten Hilfe benötigt wurde, konnte ich immer dabei sein. Meine jeweils jüngsten Kinder, die noch nicht den Kindergarten besuchten, waren dann immer mit dabei. Wie ist das dann bei einem Tageskind? Kann ich das bei oben erwähntem Beispiel auch mit in die Schule oder Kindergarten nehmen, so wie ich das bei meinem eigenen Kind auch machen würde? Oder auch Elternsprechtag oder so. Ich bin was die Flexibilität anbelangt als Hausfrau doch sehr verwöhnt, vor allem mein jüngstes Kind ist sehr pflegeleicht, sodass ich so gut wie nie einen Babysitter brauche. Doch wie ist das mit Tageskindern? Habt ihr Erfahrung damit und könnt mir darüber berichten? lg Nicole

von nicole7 am 17.05.2015, 09:51


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Hallo! Das ist alles eine sache der Absprache zwischen den Eltern der Tageskinder und dir... Gruß

von aeonflux am 17.05.2015, 22:04


Antwort auf Beitrag von nicole7

Hallo, ich arbeite seit 11 Jahren mit 2 kurzen Unterbrechungen als TaMu. Deine Flexibilität ist deutlich eingeschränkt - immerhin arbeitest du. Die Tageskinder sollen später im Kiga einen Wissensstand wir Krippenkinder haben, hier in Sachsen wird nach dem Bildungsplan gearbeitet. Ich habe es nur 2 Tage die Woche geschafft unseren Mittleren abzuholen, andere Tage mussten Oma und Opa. Die Eltern würden - je nach Region und Anzahl von Betreuungsplätzen - sicher zustimmen, aber dein Ruf als TaMu leidet. Es ist Arbeit und kein privater Bereich, in dem du deines machen kannst. die Tageskinder haben Bedürfnisse, wie jedes Kind und damit wirst du am Anfang voll ausgelastet sein. Auch ein Punkt: wie willst du das in der Zeit mit dem Beaufsichtigen machen? 1 Kind nebenher - vielleicht noch, 3-5 niemals. Versicherungstechnisch ist es heikel. Mein Tipp, wenn du deine Flexibilität so erhalten willst wie bisher, lass es lieber. LG Doreen

von 3Zwerge am 18.05.2015, 06:46


Antwort auf Beitrag von nicole7

Das hängt wohl in erster Linie davon ab, ob Du nur 1-2 Kinder zusätzlich betreuen willst oder voll als Tagesmutter mit bis zu 5 Kindern. Letzteres ist ein ganz normaler Job und es dürfte schwierig werden, sich dabei noch Hausfrauenfreiheiten zu erhalten. Geht es nur darum, ein weiteres Kind zu betreuen und einen kleinen Zuverdienst zu bekommen, wäre es schon eher machbar. Wenn die Eltern zustimmen, wäre es kein Problem. Auch die Versicherung dürfte für alle normalen Tätigkeiten im Rahmen der Tagesmuttertätigkeit greifen. Also Basteln im Kindergarten wäre okay oder mal etwas einkaufen oder einen Ausflug begleiten. Ist die Frage, ob Du da mit zwei Kleinkindern noch eine große Hilfe bist, denn in erster Linie bist Du dann für die Kinder verantwortlich. Mir persönlich wäre das zu stressig. Und wie gesagt, Du muss auch einen Bildungsplan einhalten und die Fortschritte der Kinder dokumentieren in der Regel. Ganz so frei ist die Tätigkeit also nicht. Ich würde mich an Deiner Stelle eher fragen, was Du langfristig machen möchtest. Willst Du weitere eigene Kinder? Oder irgendwann wieder arbeiten? Kann Tagesmutter ein dauerhafter Beruf für Dich sein? Da sollte man sich schon sicher sein, bevor man die Ausbildung macht. Wenn es nur darum geht, mal hin und wieder ein Kind zu hüten, würde ich eher einen Kurs in erste Hilfe am Kind machen oder so und dann auf privater Basis Babysitting anbieten. So als 450-Euro-Job wird es da möglicherweise durchaus Bedarf geben.

von Murmeltiermama am 18.05.2015, 12:42


Antwort auf Beitrag von nicole7

Als Tagesmutter kann man sich seinen Tagesablauf zwar unter Berücksichtigung der Bedürfnisse der Tageskinder selbst einteilen, aber es ist ein Beruf und sollte auch so gesehen werden. Es ist nicht nur "ein Bisschen Kinder beaufsichtigen" und dafür Geld bekommen. Zunächst musst du eine Grundqualifizierung von mindestens 180 Stunden und anschließender Prüfung machen, ein Lehrgang "Erste Hilfe am Kind", der alle zwei Jahre aufgefrischt werden muss steht an und jährlich müssen bei uns eine gewisse Anzahl Fortbildungsstunden nachgewiesen werden. Der "Schriftkram" sollte auch nicht unterschätzt werden. Das Jugendamt überprüft, ob deine Wohnung kindgerecht eingerichtet ist und kann auch zwischendurch unangemeldet Hausbesuche bei dir machen. Zunächst solltest du abklären, ob bei euch überhaupt Bedarf besteht. Durch den Krippenausbau ist das regional sehr unterschiedlich. In manchen Gegenden ist es sehr schwierig für die Tagesmütter geworden. Erkundige dich auch wieviel man bei euch für eine Betreuungsstunde bekommt. Von dem Geld müssen die Betriebsausgaben sowie Steuern bezahlt werden und nur der Rest ist dein Verdienst. Wenn du über einen bestimmten Satz kommst sind auch noch Renten- und Krankenkassenbeiträge fällig.

von lisi3 am 18.05.2015, 20:53


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Welches Bundesland ist es? Du müsstest als Tagesmutter eine Pflegeerlaubnis bekommen. Hier ist es so, das man eine Pflegeerlaubnis für bis zu 5 Kinder gleichzeitig bekommt. Da werden jedoch die eigenen Kinder eingerechnet, so das Du hier allenfalls für ein Kind eine Pflegeerlaubnis bekommst. 4 € werden für die Kinder vom Jugendamt bezuschusst. Davon müssen Versicherungen u.ä. finanziert erden, da Du in der Regel selbstständig tätig bist. Das heißt, es würde sich hier für Dich nicht rechnen.

Mitglied inaktiv - 18.05.2015, 22:28


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Du arbeitest dann wieder und bist nicht mehr HAUSFRAU. Das Tageskind und sein Wohlbefinden sind dein Job. Es geht nicht einfach darum ein fremdes Kind in deine Abläufe zu integrieren. DU musst dich und deinen Ablauf dann umstellen. zB macht man mit seinem eigenen KInd ja auch den Wocheneinkauf im Real oder so. Das würde man mit Tageskind (aus meiner Sicht) nicht tun. LG

von hopsefrosch am 19.05.2015, 19:57


Antwort auf Beitrag von nicole7

Tagesmuttis, die bis zu 5 Kinder betreuen, haben einen Vollzeitjob. So musst du das auch sehen. Ich denke, es ist sehr schwierig, die Tageskinder mit in den Kiga oder zu anderen privaten Sachen mitzunehmen, da die Kinder ja auch eine geregelten Ablauf brauchen, um später den Kiga-Start zu erleichtern. Und um ehrlich zu sein: Wir hatten eine absolut tolle Tagesmutti, aber ich fand es günstig, dass sie keine eigenen kleinen Kinder mehr hatte. Da ist ja doch auch die Krankheitswahrscheinlichkeit erhöht. Außerdem versteht sie ihre Arbeit absolut als Beruf und war absolut zuverlässig und fragte nur in absoluten Ausnahmefällen, ob wir das Kind mal ein bisschen zeitiger holen könnte wegen Arzttermin o.ä. Mit mehreren kleineren Kindern im Haushalt bräuchte eine Tagesmutti solche "Gefälligkeiten" sicher öfter und das ist nun einmal für andere berufstätige Eltern dann schwer zu realisieren.

von samoe am 20.05.2015, 14:03


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Der Beruf der Tagesmutti hat sich in den letzen 10 Jahren sehr verändert. Früher war die Tagesmutti ein besserer Babysitter, der geschaut hat, dass dem Kind nichts zustösst und es satt wird. Im Besten Fall waren es mehrere Kinder die gut miteinander spielen konnten. Mittlerweile werden an die Tagespflegeeltern (ebend nicht mehr Tagesmutti) erhöhte Ansprüche gestellt. Du musst die Ausbildung durchlaufen, damit du eine Pflegeerlaubnis bekommst. Um sie zu behalten musst du mind. 15 Stunden pro Jahr an Kursen oder Treffen teilnehmen, ansonsten verfällt sie. Das Jugendamt wird nach Begehung deiner Wohnung entscheiden für wieviele Kinder da Platz ist. (Schlafmöglichkeiten, Rückzugsmöglichkeiten, etc.) Dann werden die eigenen Kinder, je nach Alter mit verschiedenen Faktoren angerechnet. Ein Baby z.B. mit 2 und ein Kind über 5 dann mit 0,5 oder so ähnlich. Du musst dich als Selbständig tätig melden mit allen Konsequenzen was Versicherungen, Steuern und Rente betrifft. Du bekommst zwar von Jugendamt, Gemeinden oder anderen Trägern Zuschüsse und die können auch 100% ausmachen, aber dafür mussst du Buch über deine geleisteten Stunden pro Kind führen und auch eine Finanzbuchhaltung lässt sich leider nicht ganz umgehen. Diese Listen sind dann monatlich, bzw. jährlich abzugeben und die Zuschüsse zu beantragen. Des weiteren werden Entwicklungsziele verfolgt, die dokumentiert und bestenfalls auch erreicht werden sollten. Das tönt jetzt alles nicht so lustig und was generell nicht so falsch ist. Aber Möglichkeit für Mütter einfach was dazuzuverdienen ohne die eigenen Kinder weggeben zu müssen ist definitiv stark beschnitten worden. Ich war Tagesmutter und hab letztes Jahr meine Pflegeerlaubnis abgegeben, weil es nach unserem Umzug scheinbar keinen Bedarf mehr gab und ich andersweitig arbeiten ging. Da hatte ich dann kaum mehr Zeit für die Weiterbildungsstunden, vor allem da die Treffs immer an dem Tag waren wo ich arbeiten musste. Vorher hatte ich 2 Kinder die nachmittags für 4 Stunden kamen. Diese waren mir aber direkt vom Jugendamt überantwortet und ich bekam nur den Pauschalsatz von 4.50 (inkl. Förderbonus für Problemkinder und Mittagessen). Da muss man schon gut rechnen, ob sich der Aufwand wirklich lohnt.

von Aramia am 21.07.2015, 13:31