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1 Jahr Tagesmutter danach Krippe?

Thema: 1 Jahr Tagesmutter danach Krippe?

Hallo, meine Kleine wird im Dezember 1 Jahr und ab Januar muss ich leider wieder arbeiten gehen. Die Krippe, in der wir sie gerne hätten, hat aber erst ab August 2016 einen Platz frei. Was sagt eure Erfahrung, kann man es dem Kind zumuten zuerst 8 Monate mit einer Tagesmutter zu verbringen und dann in eine Krippe zu kommen? Sie ist ein sehr aufgeschlossenes, freundliches und tempramentvolles kleines Mäuschen. Geht gerne auf Menschen zu (wenn man das schon so sagen kann) und liebt andere Kinder. Nun möchte ich ihr natürlich nicht zu viel zumuten, auch wenn sie so freundlich ist. Werde erst mal 25 Stunden arbeiten, damit ich sie nicht zu lange abgeben muss Was würdet ihr mir raten?

von Valentina_Sunny am 03.08.2015, 10:14


Antwort auf Beitrag von Valentina_Sunny

Ich finde eine geeignete Tagesmutter in der Zeit zwischen 1 und 2 "besser", wenn es dann passt, also eine gute Tagesmutter findbar ist. Viele Tagesmütter arbeiten auch mit den Kitas "zusammen" also z.B. Besuche zur Vorgewöhnung. Du hast da die Wahlfreiheit, auch mit der Bezuschussung vom Jugendamt. Aber es muss auch passen.

Mitglied inaktiv - 03.08.2015, 13:44


Antwort auf Beitrag von Valentina_Sunny

Aus Sicht einer Erzieherin: Kinder meistern so etwas gut. Eltern haben da meist mehr Bedenken. Ich habe schon mehrere Kinder in der Krippe eingewöhnt, die vorher mehrere Monate oder auch Jahre schon bei einer Tagesmutter waren. Ihr werdet sicherlich Gründe haben, warum ihr nicht die Tagesmutterbetreuung bis zum Eintritt in den Kindergarten wählt. Habt ihr denn schon eine Platzzusage für die Krippe zu August 16? Wenn nicht, dann macht bitte keinen Kurzzeitvertrag mit der Tagesmutter nur bis Juli 16, denn dann wird die Tagesmutter ab August 16 ein neues Kind aufnehmen und ihr steht ohne Betreuung da. Sondern schließt einen regulären Vertrag ab, der "anscheinend" bis zum Kindergarteneintritt gehen soll und kündigt dann entsprechend. So seit ihr auf der sicheren Seite. Mit 1,5 Jahren in die Krippe zu wechseln (wohlbemerkt, U3 Gruppe, nicht altersübergreifende Kindergartengruppe) finde ich durchaus machbar. Ich habe auch schon im privaten Umfeld vermehrt so etwas miterlebt. Bsp. ein Kind wurde von Geburt an bis Monat 5 von einer Kinderfrau betreut, danach Wechsel bis Monat 19. Er ist dann mit 19 Monaten in die Krippe gekommen. Seine Schwester wurde ab den 5 Tag bis Monat 13 von einer Kinderfrau betreut, danach Wechsel und mit 17 Monaten kam sie in die Krippe (das wusste die Kinderfrau aber schon bei Antritt und hatte ab da an eine andere Stelle, denn der Krippenplatz war schon sicher). Anderes Beispiel: Ein Mädchen kam mit 6 Wochen zur Tagesmutter (Beginn der Eingewöhnung). Als sie 3 Monate alt ist hat die Mutter ihre Arbeit wieder aufgenommen, Vollzeit. Mit 14 Monaten kam sie in die Krippe. Warum? Die Tagesmutter wohnte 30 Autominuten vom Wohnhaus entfernt; die Krippe war nur 5 Autominuten entfernt. Zudem war die Krippe im Kindergartengebäude, welchen das Geschwisterkind besuchte. Alle Wechsel (dieser drei genannten Beispiele) verlief gut und ohne Probleme. Eine Eingewöhnungszeit von bis zu zwei Wochen brauchten sie (abgesehen von dem 1,5-jährigen, der wäre schon ab Tag 4 ganz alleine da geblieben, was aber von der Krippe her nicht gewünscht war). Ich sage den Eltern immer, besonders wenn sie vorher schon bei einer Tagesmutter o.ä. waren: Ihr Kind ist bei uns neu, neue Umgebung, neue Betreuer, neue Kinder. Es braucht eine Zeit um sich daran zu gewöhnen, den evtl. anderen Tagesablauf kennenzulernen und zu verinnerlichen. Geben Sie ihrem Kind diese Zeit, die es braucht, seien sie dabei, begleiten sie es und ziehen sie sich Stück für Stück zurück. Ein vorherige Betreuung kann zum Vorteil sein, ist aber kein Indiz dafür, dass ein Kind sich schneller eingewöhnen lässt (wobei das öfter der Fall ist). Die ersten zwei Wochen sollen zur Eingewöhnung eingeplant sein, ggf. auch länger. Jedes Kind wird gleich angesehen, egal ob es vorher betreut wurde oder nicht.

von Ani123 am 03.08.2015, 18:23


Antwort auf Beitrag von Ani123

Danke für die tolle Antwort. Mein Grund die Kleine in die Krippe zu geben ist der, dass sie da mit vielen Kindern aufwächst und so, denke ich, sie diesen sozialen Kontakt im späteren Leben beibehält. Kannst du mir aus Sicht der Erzieherin das Pro und Kontra für beide Möglichkeiten geben?

von Valentina_Sunny am 03.08.2015, 18:42


Antwort auf Beitrag von Valentina_Sunny

Ich würde dir raten,es dann bei der Tagesmutter zu belassen. Stabile Beziehungen bauen sich erst langsam auf und werden mit der Zeit immer fester. Ich finde es nicht ausreichend, wenn das Kind es lediglich "meistert" über den Wechsel hinwegzukommen. Dennoch geht ihm eine bis dato wichtige Bezugsperson verloren und fängt in der Krippe wieder bei null an. Und gerade für die Kleinen ist Kontinuität wichtig. Was die anderen Kinder angeht: Die Tagesmutter wird doch vermutlich ebenfalls mehrere Kinder betreuen, oder?

von Johanna3 am 03.08.2015, 20:27


Antwort auf Beitrag von Valentina_Sunny

Klares Ja! ich halte absolut nichts von Krippen für unter 2jährige. Ebenso wenig wie KiTas. Da ist eine GUTE, qualifizierte Tagesmutter um Welten besser in den meisten Fällen. Zumal das nicht selten auch welche mit Erzieher-Ausbildung sind. Und selten wirklich 5 Kinder betreuen sondern meist eher nur 3-4. Unser ist mit 1nem Jahr zur Tagesmutter. Sollte erst zum 2ten Geburtstag dann in die örtliche KiTa, was dann (glücklicherweise) doch nicht geklappt hat. Jetzt geht er mit 3 in den Kindergarten. Und ich empfinde das als genau richtig so für ihn. In einer KiTa mit über 20 anderen Kindern wäre es 100% untergegangen. Und das ist hier der "normale" Standard" beim Betreuungsschlüssel.

Mitglied inaktiv - 04.08.2015, 15:12


Antwort auf Beitrag von Valentina_Sunny

Wir hatten erst zwei Jahre (von 1-3) Tagesmutter und dann gleich KiGa. Das fand ich super. Viel besser als bei den Großen damals, die mit 1,5 in die Krippe kamen. Vor dem 3. Geburtstag braucht das Kind keine große Kindergruppe um sich rum und zumindest 2-3 Kinder wird die TaMu ja betreuen, das reicht als Kontakt völlig. Erst TaMu, dann Krippe, dann KiGa ... find ich unnötig viel Wechsel. Anders wäre es höchstens, wenn das Kind dann gleich in die spätere KiGa-Gruppe kommt.

von Murmeltiermama am 05.08.2015, 20:36


Antwort auf Beitrag von Valentina_Sunny

@Valentina-Sunny: Auch soziale Kontakte aus dem Bereich der Tagesmutter können über Jahre hinweg bis ins Erwachsenenalter erhalten bleiben. Das als Grund für einen Wechsel zu wählen finde ich immer etwas schwierig. Bsp. ist mein Babysitterkind mit 9 Wochen zur Tagesmutter gekommen, ganztags. Er war dort bis zum Kindergarteneintritt, also drei Jahre lang. Er hat heute noch Kontakt zu manchen ehemaligen Tageskindern aus seiner Gruppe, teilweise so alt wie er, manche auch ein Jahr älter oder jünger. Sie sind alle in verschiedene Kindergärten gewechselt (da er auch nicht im Wohnbereich der Tagesmutter wohnte). Die Kinder sehen sich regelmäßig, spielen miteinander, laden sich gegenseitig zu Geburtstagen ein. Es mag wohl u.a. mit daran liegen, dass er drei Jahre dort gewesen ist, aber auch zu Kindern die nur 1-1,5 Jahre dort waren hat er einen sehr guten Kontakt und das sind Jungs und Mädchen. Genauso ist es im Kindergarten gewesen (er ist inzwischen 8, kommt in die 3.Klasse). Er hat da seine Freunde gefunden, mit manchen geht er zusammen zur Schule, andere sieht er nur außerhalb der Schule. Bei seiner Schwester war das Ganze schon etwas anders. Sie kam mit 6 Wochen zur Tagesmutter (Beginn der Eingewöhnung), ab 3 Monate war sie ganztags dort, mit 14 Monaten kam sie in die Krippe (es war allerdings auch nicht die gleiche Tagesmutter wie bei ihrem Bruder, sonst wäre sie vermutlich drei Jahre dort geblieben). Sie war zwei Jahre in der Krippe, hat da Freunde gefunden, mit denen sie auch zusammen in den Kindergarten gewechselt hat. Freunde von außerhalb hat sie wenige, meistens sind es dann die, die auch mit im Kindergarten sind. Die Krippe und der Kindergarten (eine Einrichtung) ist allerdings auch in ihrem Wohnort, entsprechend besuchen an sich alle Kinder auch die Einrichtung. Das war bei ihrem Bruder bezüglich der Tagesmutter ja komplett anders. Was würde ich raten? Ausmeiner eigenen Sicht würde ich sagen: Wenn ihr eine gute Tagesmutter habt, die Chemie stimmt und das auch noch nach ein paar Wochen und Monaten, dann würde ich das Kind dort lassen bis es in den Kindergarten kommt. Du hast dich auf den sozialen Punkt festgelegt, dein Kind wird dort soziale Kontakte haben, aufbauen und festigen können. Da kommt es dann im Nachhinein mit auf die Eltern an diese auch nach der Tagesmutter noch gefestigt zu halten, durch regelmäßige Besuche, usw.. Aber es ist durchaus machbar und ich kann sagen, mein Babysitterkind ist seit fünf Jahren nicht mehr bei der Tagesmutter, hat zu ihr noch einen sehr guten Kontakt, wie auch zu vielen ehemaligen Tageskindern und er hat auch viel nach ihnen gefragt als er in den Kindergarten kam und auch heute noch müssen sie zum Geburtstag und weiteres eingeladen werden. Das sind feste Freundschaften, die keiner brechen kann und will. Sollte es allerdings Gründe geben wie Betreuungszeit oder Wohnort und die Krippe zentraler zu euch liegen, in eurem Wohnbezirk, dann sehe ich auch einen Wechsel als sinnvoll. Oder aber, wenn sich heraus stellt, dass die Chemie doch nicht stimmt. Bei seiner Schwester bsp. passte die Chemie zum Kind (die war sehr gut), aber es gab öfter Differenzen mit der Mutter (mit dem Vater nie, da war das Verhältnis sehr gut zu). Sie hätte, ohne Krippenplatz, das noch weiterhin geduldet, da es dem Kind dort sehr gut ging, aber aufgrund, dass es wegen der Wohnortnähe gewechselt hat, war der Wechsel dann angebrachter. Ich würde erstmal schauen ob ihr überhaupt einen Krippenplatz zu August 2016 bekommt. Wenn nicht, dann braucht ihr euch gar nicht entscheiden. Wenn doch, dann müsst ihr eine Entscheidung treffen. Wobei ich einen Wechsel, bei einer Tagesmutter die sehr gut arbeitet, wo die Chemie passt, wo alle zufrieden sind und besonders das Kind, nicht unbedingt machen würde. Denn mit 3 Jahren kommt es sowieso in den Kindergarten. Die Eltern meines Babysitterkindes hatten die Tagesmutter auch nur als anfangs Übergangslösung gewählt, da sie keinen Krippenplatz für ein Baby (8 Wochen) bekommen haben. Sie haben sich weiterhin beworben, trotz, dass er schon ganztags bei der Tagesmutter war und er hätte mit 1 Jahr in eine Krippe gekonnt, aber, sie haben sich dagegen entschieden. Es wurde abgewogen (u.a. zusammen mit mir und seinen Großeltern, die auch viel in der Betreuung aktiv sind) was am besten für ihn ist, und da die Eltern und er einen sehr guten Draht zur Tagesmutter haben, die Chemie passt (zu 100%), die Betreuungszeiten ideal waren (das bietet keine Krippe so an) wäre ein Wechsel unnötig gewesen. Denn wer kann schon sagen, ob genau das in der Krippe auch wieder erreicht wird. Eine andere Krippe bot ihnen zu 2.Geburtstag des Kindes einen Krippenplatz an (hatten ihn zum 1.Geburtstag angemeldet gehabt) und sie lehnten sofort ab, denn er fühlte sich bei der Tagesmutter pudelwohl. Und somti wurde aus der anfangs Übergangslösung eine Aktion für drei Jahre, die auch heute (8 Jahre später) nicht wirklich geendet hat. Der Kontakt ist immer noch da. Und wenn sie damals einen freien Tagesplatz gehabt hätte, dann wäre die Schwester da auch hingekommen (und dafür war es auch egal, ob sie außerhalb des Wohnbezirkes wohnte). Was mich interessieren würde, 1) ist die Krippengruppe mit in einem Kindergartengebäude drin, so dass dein Kind später dort auch in den Kindergarten gehen wird? 2) Oder ist es eine zentrale Krippe, ohne anschlüssigen Kindergarten und ihr müsst euch dann selber noch einen Kindergartenplatz suchen? Im Fall 2 würde dein Kind dann ja wieder aus einer Gruppe raus gehen, manche Kinder wechseln evtl. mit ihr zusammen in den gleichen Kindergarten, vielleicht aber auch keiner. Das kann man vorher nie sagen. Bei Punkt 1 und 2: Informiere dich bitte darüber, wann ein Wechsel in den Kindergarten erfolgt. Es gibt gerade bei Punkt 1, Einrichtungen, die wechseln nur im Sommer und dann wechseln alle Kinder die bis Ende des Jahres 3 werden in den Kindergarten. Somit wäre dein Kind dann im Sommer 2017 schon ein Kindergartenkind und hätte nur 1 Jahr in der Krippe verbracht. Gleiches gibt es auch bei Punkt 2 und Kindergartenplätze für Kinder ab 2,5 Jahre (zählen noch als U3) zu finden ist sehr schwer. Bei Punkt 2 kann es auch sein, dass dein Kind mit dem 3. Geburtstag oder kurze Zeit später (dann zu Januar, Februar) in den Kindergarten wechseln muss und zu dann einen Kindergartenplatz zu bekommen ist meist schwerer als zu August hin. Ich kann dich beruhigen, es gibt auch Einrichtungen, die nach den Schuleingangsdatum gehen, hier in NDS müssen alle Kinder, die bis zum 30.6. sechs Jahre werden zur Schule gehen (somit teilweise noch mit 5 eingeschult werden). So handhaben wir das auch in der Krippe, alle Kinder, die bis Ende September 3 Jahre werden, wechseln im August in den Kindergarten. Ein Kind, welches bsp. am 1.10. geboren ist, bleibt somit noch bis zum nächsten Sommer in der Krippe. Falls du noch mehr wissen möchtest, ich helfe gerne.

von Ani123 am 10.08.2015, 20:11


Antwort auf Beitrag von Valentina_Sunny

Habe jetzt nicht die anderen Antworten gelesen. Mein 2 Sohn und meine Kleine Tochter hatten das beide. der Sohn kam mit 12 Monaten zur TaMu, mit 24 Monaten dann in den Kindergarten U3 Gruppe. Ich bin 2 Vormittage arbeiten gewesen, ihn mit einem Jahr schon in die Krippe kam für mich nicht in Frage... Er hat das super gemeistert. Der Kontakt zur Tamu blieb aber noch bestehen. Wir haben sie ab und an besucht... Jetzt ist aktuell meine kleine Tochter in die KITA gewechselt. Sie ist mit 12 Monaten im November 2014 zur gleichen TaMu und jetzt am 10.08.2015 in die KITA. Sie geht also seit 3 Tagen und macht es super. Ich würde es immer wieder so machen. Die Fremdbetreuung der Tagesmutter ist für die kleinen einfacher und der Wechsel zum Kindergarten dann ganz einfach...

von Pabelu am 12.08.2015, 17:36