Baby und Job

Baby und Job

Fotogalerie

Redaktion

 

Geschrieben von fiammetta am 20.06.2004, 14:57 Uhr

@veralynn

Hi,

genau das ist der Punkt - auch wenn ihr jetzt weniger Geld zum Leben habt, so wirst DU von Deinem Mann finanziert, d.h. Du kannst es Dir leisten, zuhause zu bleiben. Dann aber andere, die ein davon abweichendes Lebenskonzept haben, zu verurteilen, ist - mit Verlaub - bedenklich.

Ich unterrichte u.a. in der Erwachsenenbildung und hier wiederum gebe ich mitunter Bewerbungsseminare für Arbeitssuchende, in denen reihenweise Frauen mit ähnlichen Ansichten sitzen. Nach durchschnittlich zehn Jahren, in denen frau sich ja soooo um die Kinder gekümmert hatte und genau weiß, wie das Leben funktioniert, finden sie - wer hätte das gedacht? - keinen Job, da ihre Kenntnisse gnadenlos veraltet sind, sie nur (!) Ansprüche haben, aber im Gegenzug wenig leisten wollen, d.h. Texte wie "Ich möchte keinesfalls länger als bis 12.00 Uhr arbeiten!" sind Durchschnitt. Gleichzeitig sind sie in den meisten Fällen Argumenten über die aktuelle Wirtschaftslage kaum zugänglich, weil sie - es schließ sich der Kreis, merkst Du? - ja dank Mann den finanziellen Rückhalt haben, eigentlich nicht arbeiten zu müssen. Im Falle der Arbeitslosigkeit des Mannes ist selten eine bereit, selbst schaffen zu gehen, im Gegenteil, man blickt lieber auf ihn angewidert herab.

Abgesehen davon gibt es durchaus Männer, die ihren Job als Vollzeit-Familienvater sehr gut machen - meiner z.B.. Nur, weil die Mutter arbeiten geht, bedeutet das nicht zwangsläufig die Verwahrlosung der Kinder.

So, und damit Du nun auch auf mich spucken kannst, ein paar Worte zu mir. Ich habe mit Sicherheit nicht dafür studiert, um dann bis Sankt Nimmerlein einsam auf dem Dorfe zu hocken und mich an den typisch gelangweilten Muttergesprächen zu erfreuen. Ich arbeite gerne, arbeite als Freiberuflerin sogar sehr viel, einiges geht von zu Hause aus, habe einen guten Teil des Haushaltes an der Backe, studiere nochmals nebenher und - oh Wunder! - unser Sohn strotzt vor Glück und Ausgeglichenheit. Er war unser Wunschkind und im Moment denken wir über ein zweites nach. Er wird sogar täglich gewaschen und bekommt regelmäßig ausgewogen zu essen. Darüberhinaus ist die Mutterbindung nicht geringer als die zum Vater.

Ergo - erst differenziert nachdenken und dann andere verurteilen.

Mit kopfschüttelnden Grüßen

Fiammetta

 
Unten die bisherigen Antworten. Sie befinden sich in dem Beitrag mit dem grünen Pfeil.
Die letzten 10 Beiträge im Forum Baby und Job
Mobile Ansicht

Impressum Über uns Neutralitätsversprechen Mediadaten Nutzungsbedingungen Datenschutz Forenarchiv

© Copyright 1998-2024 by USMedia.   Alle Rechte vorbehalten.