Baby und Job

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Geschrieben von marit am 10.03.2005, 12:24 Uhr

@elamaus..

Hallo elamaus,
also das finde ich jetzt nicht ganz fair. Im Partnerforum erzählst du, wie sehr du unter der angespannten finanziellen Situation leidest und darüber, daß du so wenig Anerkennung bekommst, und hier willst du Frauen, die keine elternzeit nehmen können, ein schlechtes Gewissen machen.

Männer wünschen sich doch auch Kinder, ohne diesen Wunsch mit Erziehungsurlaub zu verbinden - wieso ist das bei Ihnen ok?

Wenn ich keinen akademischen Beruf hätte, wo es eben vor allem aufs "am Ball bleiben" ankommt, oder aber einen sehr sicheren (z.B. als schon verbeamtete Lehrerin), dann würde ich wohl auch ein Jahr pausieren. Aber für alle Frauen (gerade für Frauen, die ja gegen Vorurteile bezüglich ihres Ehrgeizes ankämpfen müssen), die einen hochqualifizierten Beruf haben, oder für solche, die selbständig sind und in einem Jahr ihr Unternehmen leicht vor die Wand fahren können ist ein Jahr eine Ewigkeit. Wenn ich ein Jahr nichts für meinen Job tue, dann erinnert sich niemand mehr an mich, dann habe ich nicht genug vorzuweisen für meine Bewerbungen (Publikationsliste), dann sind alle wichtigen Kontakte eingeschlafen. so geht es sehr vielen Frauen und eben vor allem Akademikerinnen.

Ich kenne nicht eine einzige Wissenschaftlerin, deren Karriere eine Elternzeit schadlos überstanden hätte. KEINE EINZIGE! Und da sieht es für mich umgekehrt aus: will ich wegen eines läppischen Jahres meine komplette Zukunft aufs Spiel setzen?
Und weiter... muß ich deshalb meinen Kinderwunsch begraben? Weshalb? Weil ich einem Kind vielleicht nicht die alleroptimalsten Bedingungen biete? Lächerlich! Wer dürfte dann überhaupt Kinder bekommen? Mag sein, daß ich schon früh neben dem Vater für ein paar Stunden überlappender Arbeitszeit auf eine Tagesmutter angewiesen bin: aber die Tagesmutter suche ich doch sehr genau aus. von den Müttern von Säuglingen, die mir so begegnen käme nicht einmal jede 10. in Frage. Es gibt Frauen, die ihren Kindern die Schuld an ihrem verpfuschten Leben geben, die ihre Kinder unverantwortlich ernähren, die sie mit einem Jahr vor der Glotze parken, die überhaupt nicht herzlich und fröhlich sein können, die egozentrisch und unreif sind, die die Kinder vollqualmen und fast nie mit ihnen vor die Tür gehen - und das sollen bessere Umgebungen sein als ich im Verien mit meinem Parnter und einer wohlausgewählten Tagesmutter? Nur weil die Mutter "immer da ist" für ihr Kind?

Nähe stellt sich nicht dadurch her, daß man sich zufällig immer im selben Raum befindet, sondern über emotionale Bindung, über innere Präsenz, dann WENN man da ist, über verlässliches Verhalten.

Es mag sein, daß es dann, wenn eh schon alles toll läuft, noch ein wenig besser wäre, wenn eine feste Bezugsperson im ersten Jahr ständig da ist - mein Gott, dann ist DAS eben der Preis, den man für eine bessere Zukunft zahlen muß. Andere Kinder müssen viel höhere Preise zahlen...

 
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