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Geschrieben von HeiJak am 06.09.2004, 10:07 Uhr

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Hallo Koi,
das kenne ich nur zu gut.
Kleine Geschichte gefällig?
Eines schönen Sonntags - mein Freund war beruflich unterwegs - packte ich mir mein Töchterchen, damals 15 Monate alt, und ging mit einem Bekannten auf ein Weinfest. Die Kleine war wie immer schwer begeistert vom Trubel und von den Leuten und lief strahlend durch die Gegend, flirtete mit allen und jedem, ich saß gemütlich am Tisch und liess mir mein Weinchen schmecken.
Am selben Tisch sprach mich eine ältere Dame an, was für ein freundliches und offenes Kind ich da hätte. Ja ach wie nett und ach wie süß. Das hört na klar jede Mutter gern. Dann fragte mich mein Bekannter, wie es denn im Büro liefe.
Die Stimmung kippte schlagartig. Die gleiche Dame kriegte sich vor Mitleid für "das arme Kind" gar nicht mehr ein. Ja, warum denn solches??? Und MUSS das denn sein. Also, es wäre ja geradezu ein WUNDER, dass die Kleine trotzdem (!) so fröhlich ist, wo sie doch in der KRIPPE ist!!! Also, nein, also zu IHRER Zeit - das ganze ging noch eine Weile hin und her. Ja, und wo denn mein Mann sei. Ach, wir sind nicht verheiratet? Ja, dann MÜSSE ich ja arbeiten, also DAS sei na klar ganz was anderes.

BITTE???? Ich hab die Welt ebenso wenig verstanden wie Du. Und mir sehr ähnliche Fragen gestellt.

Meine Antwort war darauf: mein Kind hat einen Anspruch auf eine erwachsene Mutter, die ihre Entscheidungen selbst tragen kann - und für die Konsequenzen einsteht. Bisher läuft alles bestens. Ich habe also keinen Grund, daran irgendwas zu ändern.

Jede Entscheidung hat ihren Preis. Die Frage ist halt, welchen ich bereit bin zu zahlen. Und welchen ich für angemessen halte. Wenn ich mir mein Töchterchen ansehe, wie sie morgens strahlend in die Krippe läuft und ihre Freunde begrüßt, dann habe ich fast das Gefühl, ich würde ihr was vorenthalten, wenn sie statt dessen immer nur mit Muttern unterwegs wäre.
Und für MICH ist es auch ganz wichtig, im Beruf zu bleiben. Nicht nur des Geldes wegen (wobei ich meine finanzielle Unabhängigkeit nicht missen wollte!). Hauptsächlich wegen der Kontakte zu den Kollegen, für die täglichen grossen und kleinen Nöte des Geschäftslebens. Und nicht zuletzt, um meinen Kindern (im März werden es zwei und ich werde IMMER NOCH arbeiten gehen! ;-) ) neben einer ausgeglichenen Mutter auch das eine oder andere "extra" bieten zu können.

Geh Deinen Weg und steh dazu - schliesslich bist Du für Dein Kind auch Vorbild und solltest daher selbst entscheiden, welches Rollenbild Du ihm vorleben möchtest.
Eine Freundin von mir kam schwer ins Grübeln, als auf einem Kindergeburtstag eine Dreijährige meinte "Mamas arbeiten nicht"...

Sorry, etwas lang und wirr geworden. Ich könnte Bücher zu dem Thema schreiben...

In diesem Sinne - verständige Grüße,
Johanna

Ich weiss auch nicht, warum sich der "Mutter-Mythos" bei uns so hartnäckig hält. Jedem das seine. U

 
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