Baby und Job

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Geschrieben von Tinebiensche am 07.06.2006, 9:10 Uhr

Ref mit Baby- hab Angst!

Hallo an alle Ref-Erfahrenen!

Ich möchte ab September diesen Jahres hier in Bayern das zweite Jahr des Vorbereitungsdienstes mit Lili (geb.07.11.05) absolvieren und endlich den Abschluß, die 2. Staatsexamensprüfung machen. Allerdings habe ich als einzige Betreuungsmöglichkeit die Krippe (macht bisher sehr netten, guten Eindruck) oder im Notfall (Krankheit) meinen Mann, der aber normalerweise auch erst um frühestens 19 Uhr heimkommt.
Ich habe da so einige "Ängste", könnt Ihr mir vielleicht weiterhelfen?

1. Schade ich Lili nicht damit, sie so früh schon in eine Krippe zu geben? Wie gestalte ich die Eingewöhnung am Besten? Momentan fremdelt sie ziemlich, ich will aber schon ab nächster Woche immer mal wieder hingehen, solange noch Zeit dafür bleibt, um zu sehen, wie sie das ganze aufnimmt.

2. Wie bekommt Ihr das ganze Organisatorische hin (Unterricht, Lehrproben vorbereiten)? Wie gestaltet Ihr diesbetreffend Euren Tagesablauf?

3. Es fällt mir wahnsinnig schwer, mein Kind alleine zu lassen, sie abzugeben. Kann ich irgendwas dagegen tun? Ich gehe auch deshalb schon jetzt in die Krippe, damit ich sicher bin, dass es ihr dort gutgehen wird/kann.

Es wäre sooooooooooooo nett, wenn mir einige von Euch ein bißchen Mut machen und gute Tipps geben könnten. Ich hab zwar schon sämtliche Beiträge diesbetreffend hier gelesen, aber trotzdem!

Beiträge wie "das hättest du dir vorher überlegen sollen!" helfen mir allerdings nicht weiter, ich hab das sicher nicht so geplant vor einem Jahr!

Ganz herzlichen Dank für Ratschläge schon im Voraus, ich mach mir grad einen Wahnsinnskopf! :-(

LG, Tine

 
8 Antworten:

Re: Ref mit Baby- hab Angst!

Antwort von paulita am 07.06.2006, 9:29 Uhr

Liebe Tine

loslassen ist für die Mütter meist schwerer als für die Kids....:-) Wir haben unseren Sohn mit 6 MOnaten zu einer Tamu gegeben - 5 Tage/Woche, 8 Stunden/Tag. Geschadet hat es ihm kein bisschen! Er ist heute ein wunderbarer Riesenknirps von 5 Jahren, der sehr an der Mama hängt, auch mal am Papa und ansonsten genauso seine Macken und Genialitäten hat wie jedes andere Kind. Er klammert nicht mehr und nicht weniger an uns als andere Kinder, ist auch sonst NULL 'anders'. Also - es hat ihm kein bisschen geschadet.
Du musst Dir klarmachen, dass Krippen, TAmus oder sonstwas für die Kinder keine "Fremdbetreuung" ist, auch wenn das immer so genannt wird. Für die Kinder sind diese Bezugspersonen ja keine Fremden, sondern vertraute Bezugspersonen. Dafür kannst Du viel tun: vermittel dem Kind eine 'gutes' Gefühl, wenn Du es abgibst. Möglichst ohne Angst, mit Zuversicht und einfach keinerlei Dramatik. Lass Dich nicht anstecken von Tränen, Geschrei und mancher Verzweiflung (wenn sie denn überhaupt kommt). Kinder und Babys drücken ihre momentanen Gefühle - wie Du weisst - ja sehr massiv aus. Wenn Du deshalb in Panik oder Verzweiflung gerätst, merkst es Deine Tochter auch und wird erst recht verunsichert. Also: möglichst souverän und klar vermitteln: in der Krippe ist es schön + Mama hat Dich sehr lieb + und kommt IMMER wieder. Deine Tochter wird Letzteres erst noch lernen müssen, und das wird nicht ohne Angst abgehen. Ist ganz normal!! Du musst dran denken, dass sie es einfach noch nicht weiß. Sie wird manchen Morgen schlicht panisch werden, weil sie sich nicht sicher sein kann, dass Du auch wirklich wieder kommst. Doch das meistert ihr zusammen ganz bestimmt! Achte auch drauf, dass die Erzieherinnen liebevoll, zugewandt, aufmerksam und respektvoll mit dem Kind umgehen. Da muss Vertrauen herrschen zwischen denen und Deinem Kind. Und Du solltest immer Deine Ängste, Fragen oder Unbehagen denen gegenüber formulieren. Die sind das gewöhnt, gerade von Eltern kleiner Kinder.

Was die Eingewöhnung betrifft, gibt es radikal unterschiedliche Meinungen und Erfahrungen. Das muss man wirklich mit sich selber abmachen. Wir haben eigentlich immer die "harte Tour" praktiziert - keine langen Eingewöhnungsphasen, schnelle Abschiede. Aber das ist nicht für alle was. Probier es aus und überleg mit den Erzieherinnen, was sie am Besten finden.

Organisatorisch arbeiten ich etwas vergleichbar mit Dir. D.h., ich arbeite viel daheim (bin an der Uni beschäftigt) und nutze dafür die Zeit, die mein Sohn im Kiga ist und die Abende bzw. Nächte. Das ist mein Biorhythmus...

Ob Du was dagegen tun kannst, dass Dir das loslassen schwer fällt, kann ich so nicht sagen. Ich denke, dass mit der Zeit die Lässigkeit kommt. Auch Du musst wohl lernen, dass es Deinem Kind bestens gehen kann, wenn es bei anderen Menschen ist. Außerdem kann ich Dir nur den Tipp geben, daran zu denken, dass ALLE Kinder solche und solche Phasen haben: Auch Kinder von Müttern, die IMMER daheim sind, fremdeln und klammern mal.

Jedenfalls finde ich es toll, dass Du es trotz Deiner Sorgen und Angst probieren willst! Nur Mut, das wird schon klappen.
Lg
Paula

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Re: Ref mit Baby- hab Angst!

Antwort von claudih am 07.06.2006, 11:56 Uhr

hallo tine,

kann paula da nur zusteimmen.
meine beiden sind auch mit 6 bzw. 10 monaten zur tamu gekommen. allerdings nur 3 tage die woch für je 8 stunden.
die lieben ihre tamu noch heute, obwohl der eine seit 2 und der andere seit 1 jahr in der kita ist.
loslassen können sit das richtige stick´hwort. das muß man wollen und können. wir ahben bei der tamu auch die "harte" tour gefahren, weil unsere tamu damit die besten erfahrungen hatte und ich auch nicht die zeit für das sanfte eingewöhnen. richtig ist, daß es vom kind abhängig ist. manche können das nicht.

wenn du das so machen willst, wie geplant, und überzeugt bist davon. dann klappt das auch. und ehrlich, manchmal galube ich das manche tagesmütter mit den kindern mehr machen als die mütter selber. mir ging es auch oft an manchen tagen so. also, kein schlechtes gewissen. unsere jungs sind auch ganz normal, mit den typischen macken.

gruß

claudia

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Re: Ref mit Baby- hab Angst!

Antwort von Katpa am 07.06.2006, 16:38 Uhr

Hallo Tine,

vorweg: das ist alles zu schaffen. Ich sprech da aus Erfahrung.

Ich hatte gerade mit dem Ref begonnen, da wurde ich schwanger. Das erste Halbjahr habe ich durchgezogen und dann weitergemacht, als mein Sohn 7 Monate alt war. Letztes Jahr im Herbst dann Examen.

Mein Tagesablauf sah so aus, dass ich eben bis mittags in der Schule war,dann meinen Sohn bei der Tamu abgeholt habe. Dankenswerterweise machte er dann Mittagsschlaf und ich den ersten Teil der Unterrichtsvorbereitung. Nachmittags habe ich mich um ihn gekümmert. Abends, wenn er schlief, habe ich U-Besuche vorbereitet oder mich um den normalen Schulkram gekümmert. Seminartage waren da immer eine kleine Ruhepause.
Ich habe sehr viel auch nachts gearbeitet, meine U-Besuche aber auf gut differenzierte Alltagsstunden reduziert. Ich habe also keine Showstunden mit enormen Bastelaufwand gezeigt, wie das viele bei uns gemacht haben. Und ich habe trotzdem sehr gute Noten bekommen und auch ein richtig gutes Examen gemacht.

Das Examen selber ist natürlich nochmal ne Spur härter als der Alltag - ich habe in dieser Zeit kaum geschlafen, zumal mein Sohn in der Zeit auch kränkelte. Wenn ich also eins gelernt habe, dann flexibel zu organisieren.
Wichtig ist, dass du jemanden hast, der sich kümmert, wenn deine Tochter krank ist.

Ach ja, etwas Positives: Ich empfand das Examen bei weitem nicht als so belastend wie meine kinderlosen Leidensgenossen. Einfach, weil es immer noch einen positiven Gegenpol zu dem Prüfungsstress gab :-)

Wie du das mit der Kita handhaben möchtest, klingt gut. So gewöhnt sie sich langsam an die neue Umgebung...

Wenn du noch Fragen hast, frag ruhig. Das Thema Ref mit Kind hatten wir hier auch schon öfter - du bist also in guter Gersellschaft.

Nur Mut und liebe Grüße,

Katja

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Re: Ref mit Baby- hab Angst!

Antwort von Tinebiensche am 07.06.2006, 17:20 Uhr

Hallo, Ihr drei!

Ganz herzlichen Dank für Eure netten, beruhigenden Antworten!! Ich bin ja noch ganz neu in diesem Forum und dachte daher, dass mir so schnell niemand antworten würde, deshalb freut es mich nun umso mehr!
Ja, ich denke mal, es wäre ganz gesund für mich, wenn ich im Ref etwas andere Prioritäten nebenbei hätte, denn im ersten Jahr hab ich mir über jeden Quatsch einen riesen Kopf gemacht und trotzdem keinen größeren Erfolg gehabt.
Katja, wo und in welcher Schulart hast du denn Ref gemacht? Ich bin in Fürth und an einer Grundschule, mit den Fächern Deutsch, Mathe, Musik und Sport. Ich werde für dieses letzte Jahr eine (wahrscheinlich) dritte Klasse bekommen und hab echt Muffensausen, weil ich von Klassenleitung bisher nicht soviel Ahnung hatte. Hast du dafür auch Tipps (falls du das "Problem" auch hattest)?

Ich freu mich wahnsinnig über Eure Antworten!

LG, Tine

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Re: Ref mit Baby- hab Angst!

Antwort von biohuschel am 07.06.2006, 20:06 Uhr

Hallo ich bin dieses Jahr im Februar mit meinem Referendariat fertig geworden. Begonnen habe ich es als mein Sohn ein Jahr alt war.
Es ist auf alle Fälle zu schaffen. Du hast ja nur noch ein Jahr und das bekommst du auf alle Fälle hin!!!
So nun zu deinen Fragen:

1. Nein du schadest ihr nicht (bitte nicht Dr. Posth lesen der vertritt die Meinung) Die ganze ehemalige DDR inkl. mir waren mit ca. einem Jahr in der Krippe und alle leben noch!!! Die Eingewöhnung mußt du so gestalten wie du und dein Kind es am Besten vertragt. Da ist jeder anderes. Pauschal sagt man kontinuierlich 14 Tage zuerst ein bis zwei Stunden und dann steigern. Aber die in der Krippe beraten dich und sagen dir ihre Meinung. Am besten hat es bei mir erst geklappt als das Ref. begonnen hat, denn dann mußte es auch gehen. Zuvor konnte ich mich nicht so ganz von meinem Kind lösen.

2. Zur Organisation...dein Kind schläft ja noch viel. Schau das du dann viel machst. Ich habe immer Mittags was gemacht und dann abends ab 7 wenn er ins Bett kam. Mach dir wenn notwendig einen Wochenplan. Hole dir Hilfe (Putzfrau). Lass auch mal was liegen (Bügelwäsche). Ich hatte mir damals extra einen Kopierer (mit Drucker und Scanner) gekauft. So war ich nicht immer auf die Schule angewiesen wenn ich schnell weg mußte.

3. Du läßt dein Kind nicht alleine es sind doch Erziehrinnen da die sie kompetent um dein Kind kümmern. ES darf mit anderen spielen und macht viele Sachen die es zu Hause nicht machen könnte.
Es ist klar das es dir nicht leicht fällt, fällt es niemanden der sein Kind liebt. Aber sieh dich als Vorbild.

und wir stehen dir hier mit Rat und Tat zur Seite uns ist es ja selbst mal so gegangen. (brauchst nur mal im Suchlauf Referendariat eingeben....)
LG Christina

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Re: Ref mit Baby- hab Angst!

Antwort von Katpa am 08.06.2006, 20:33 Uhr

Hallo Tine,

schön, dass wir dich etwas beruhigen konnten.

Ich habe das Ref in NRW an einer Föderschule gemacht; wir haben - anscheinend anders als in Bayern - keine Klassenleitung im Ref bekommen.
Was hast du denn für Fragen zur Klassenleitung? Vielleicht können wir dir ja trotzdem mit prinzipiellen Dingen weiter helfen...

LG, Katja

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Re: Ref mit Baby- hab Angst!

Antwort von Tinebiensche am 09.06.2006, 7:53 Uhr

Guten Morgen ! :-)

Ich hab halt keine Ahnung, wie ich den Schulalltag am Besten gestalte, ich würde gern Wochenplanarbeit machen (also Freiarbeit in einzelnen Phasen), aber ich muss ja auch wahnsinnig viel Unterricht zeigen und grad in Sport hab ich bisher nicht viel Gutes gesehen und da fehlt es überall.
Ich möchte von Anfang an feste Regeln, Disziplin herstellen/ haben, wie macht Ihr das, welche Regeln sind Euch wichtig, welche Sanktionen habt Ihr?

Anderes "Problem": Wie gestalte ich den Klassenraum am Besten? Bekommt jedes Kind ein Ablagefach oder eher eine Kiste pro Fach (also z.B. für alle Deutschhefte und Deutschfreiarbeit)?
Ich will nicht zuviel Fächer "vorgeben", aber einfach Ordnung haben, gute Organisation. Da meine Mentorin selber noch recht frisch vom Ref kam und wir uns beide mit ziemlichem Chaos da durchgewurstelt haben, hab ich nicht wirklich viel dabei gelernt.
Die optimale Form der Organisation der ganzen Materialien suche ich halt noch.

Von der Planung her hab ich vor, in den Ferien soviel wie möglich vorauszuplanen, vorzubereiten, ich bekomme die ganzen Materialien von zwei Freundinnen aus dem alten Seminar, das wird sicher vieles vereinfachen, Gott sei Dank!

Also, ich bin offen für Erfahrungsberichte jeglicher Art! Die Kleine ist grad auch zum ersten Mal richtig krank, da seh ich schon, wie das so laufen kann... :-( Armes Würmchen...

LG an Euch da draußen!

Tine

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Re: Ref mit Baby- hab Angst!

Antwort von yehudit am 19.06.2006, 17:03 Uhr

Hallo liebe Tine,

ich melde mich hier evtl. etwas spaet aber ich kann die nur Mut machen.
Kinder lernen viel soziales Verhalten von Klein auf, wenn sie in die Krippe gehen.
Man muss sich wirklich sicher sein, dass man es will.
alle Zwiespaelte muessen aus deinem Kopf geraeumt sein damit du mit vollem Vertrauen dein Kind abgeben kannst.

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