Baby und Job

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Geschrieben von Tanix am 04.04.2006, 10:58 Uhr

Mit vielen Kindern noch vermittelbar?

Hallo an alle!

Im "Großfamilien-Forum" ist gestern über die schlechte Vermittelbarkeit von Müttern diskutiert worden und es ist doch echt erschreckend, wie schlecht die Chancen zu stehen scheinen, mit mehr als einem Kind überhaupt noch Arbeit zu bekommen.

Klar verlangt das Leben mit Kindern mehr Organisation. Aber das ist doch ein echter Vorteil!
Schließlich ist man doch geübt im Bewältigen von plötzlich auftretenden Schwierigkeiten, muß kreativ neue Lösungen suchen bzw. ausprobieren, hat "Führungserfahrung" und jede Mutter muß doch wie ein Diplomat zwischen den Kindern vermitteln können.
Dazu kommen deutlich höhere Streßtoleranz bzw. Belastbarkeit und andere Werte, die Kinderlose doch gar nicht aufweisen können!

Oder zählt es doch mehr, bis Mitternacht im Büro hocken zu können? Auch am WE problemlos zur Arbeit zu erscheinen? Nie wegen Krankheit zu fehlen?

Wie seht ihr das?
Wie sind eure Erfahrungen?

Hier sind ja auch Frauen, die im Ausland arbeiten bzw. mal dort gelebt haben. Wie ist/war es dort?

LG Tina, mit dem 4. Kind schwanger und fest entschlossen, zu arbeiten

 
26 Antworten:

Re: Mit

Antwort von tinai am 04.04.2006, 11:05 Uhr

Hallo,

das stimmt m.E. nicht so pauschal.

Richtig ist, mit jedem Jahr, dass man aus dem Beruf ist, wird die Vermittelbarkeit erheblich schwieriger.

Ich habe oft die Erfahrugn gemacht, dass auf der anderen Seite, die Ansprüche von Müttern enorm sind - vielleicht um nachher zu begründen, warum man "ja nicht arbeiten kann". Das fängt an mit Nettolohnvorstellungen, die bei Lohnsteuerklasse 5 völlig unrealistisch sind. Da fällt dann schon mal der Satz "nee, da bleibt mir ja fast nichts, für 100 Euro mehr im Monat arbeite ich nicht" - eine Kurzsichtigkeit, für die ich 0 Verständnis habe.

Dann kommen die Vorstellungen, dass man aber niemals nicht länger als bis 13 Uhr arbeiten kann, weil der Kindergarten ja dann zu macht. Da weiß jeder potentielle AG gleich, die wird auch nie einen "pädagogischen Tag" organisieren können.

WEnn jemand aber ganz sachlich darlegt, wie die Kinderbetreuung geregelt ist, wie flexibel man reagieren kann in speziellen Fällen (also kann man auch mal einspringen, wenn man es zwei Tage vorher weiß), hat man ein "soziales" Netz oder eine Oma, ist eine Mutter auch für einen AG eine Bereicherung.

Ein Problem ist ganz sicher auch, dass sowohl Kolleginnen mit Kindern als auch ohne nur begrenzt Verständnis aufbringen, wenn eine Mutter sehr oft fehlt oder immer pünktlich weg springt. Ausnahmen werden immer mitgetragen, wenn die betroffene ebenfalls in Ausnahmen einspringt. So zumindest meine Erfharungen.

Gruß Tina

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@tinai - meine Erfahrung

Antwort von Tanix am 04.04.2006, 11:20 Uhr

Hallo Tina :o) (komme mir vor, als würde ich mir selbst antworten)

Klar sind manche Ansprüche total überzogen.

Allerdings ist es für viele Mütter in ländlichen Gegenden bzw. leider auch in vielen westdeutschen Kleinstädten (und dann vielleicht ohne familiäres Netzwerk) schwierig, Betreuung für ihre Kinder zu finden.
Habe selbst folgende Erfahrung machen dürfen: Mein Sohn war knapp 2 Jahre alt und wir haben im Rheinland in einer Kleinstadt ohne Familienanschluß gewohnt. KiGa hat ihn nicht genommen, erst ab drei. TaMu wäre gegangen. Leider war ich zu dem Zeitpunkt noch Studentin und hatte nicht viel Geld. Habe mich dann nach Hilfen erkundigt - Jugendamt hätte ca. 40% der Kosten übernommen (das war der Maximalsatz). Den Rest hätte ich selbst aufbringen müssen. Das konnte ich aber nicht vom Bafög und Unterhalt bezahlen und arbeiten gehen ging nicht, weil ich ja dann noch höhere Betreuungskosten gehabt hätte...
Ich habe dann also mein Studium sein gelassen und bin brav bei meinem Süßen zu Hause geblieben.

Und das Problem mit den Schließzeiten der KiGas/KiTas ist nun mal gegeben. Klar ist es blöd, wenn man immer pünktlich raus muß. Aber wenn's nicht anders geht?
Allerdings hast du auch recht: wenn man selber nicht auch ma bereit ist, was zu organisieren, um mal länger arbeiten zu können, haben Kollegen kein Verständnis - zu Recht!!

Schwierig eben!

LG Tina

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ich bin alleinerziehend und

Antwort von annikala am 04.04.2006, 12:13 Uhr

dass überhaupt mich jmd genommen hat, war der reinste wahnsinn!!! Zumindest hier im Saarland....60 Bewerbungen und nicht eine positive Antwort. Bei einer stand sogar drin (Absage), dass mein familieäres (schreibt man das so?) Umfeld zu unflexibel sei! Und es mehr positive Antworte auf ihr Stellengesuch gab! War meins dann negativ???
Bei kleineren AG hat man eher weniger Chancen...so war es bei mir.
Ich hatte über eine Zeitarbeitsfirma Glück und bin so in eine große Fa. gekommen die mich ab 01. mai übernehmen wollen :-)

Kinder werden krank, unflexibel usw...was meiner Meinung nach zT Quatsch ist.

lg annika

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Re: @tinai - meine Erfahrung

Antwort von tinai am 04.04.2006, 12:27 Uhr

Hi,

also ich habe ja selbst zwei kleine Kindergartenkinder und weiß um die Probleme nur zu gut. Meine Familie ist zwar nicht weit, aber nicht einsatzbereit, noch nicht einmal bei Krankheit, weil alle berufstätig und mit eigener Familie genug beschäftigt (incl. Großeltern).

Die Lösung, die wir von Anfang an haben, ist sicherlich nicht für jeden machbar, aber eine von vielen (Au Pair). Außerdem habe ich wirklich daran gearbeitet, ein soziales Netz aus Nachbarn und Kindergartenfreunden aufzubauen. Das ist natürlich nicht einfach und auch nicht immer machbar.

Und natürlich gibt es AG, die generell gegen Mütter sind, aber ich kenne halt auch die andere Seite (und wir sind ein Kleinbetrieb), nämlich die Mütter, die eigentlich wohl eher ein bisschen "jobben" wollen und selbst das nicht richtig ernst meinen. Die sollen sich aber dann nicht hinstellen und klagen über die Ungerechtigkeit der Welt.

Man kann es dem AG auch nicht anlasten, dass die Kindergartenschließzeiten so schlecht sind (sie sind ja schon besser als noch vor 10 Jahren, da hatten wir eine Mitarbeiterin, die Schlag viertel vor 12 den Stift fallen ließ, das war einfach untragbar.

Ich weiß, dass es einen weiten Graubereich gibt und nicht nur die Extreme und im Studium ist die Situation auch noch einmal gänzlich eine andere, aber es muss einfach eine beiderseitige Entscheidung füreinander sein. Ohne Kompromissbereitschaft auf beiden SEiten gehts nicht und ich kann einfach auch nicht alles haben - Nachmittags frei, Superverdienst, perfekte Familie und Haushalt. Das geht einfach nicht.

Gruß Tina

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Re: @tinai - meine Erfahrung

Antwort von Tanix am 04.04.2006, 12:34 Uhr

Das ist natürlich richtig: ohne Kompromißbereitschaft auf beiden Seiten geht's nicht.
Und die Mütter, die nur so zum Spaß jobben... Jede Firma braucht engagierte Mitarbeiter(innen)!

Habe nach meinem abgebrochenem Studium als AE 'ne Ausbildung gemacht und hätte nie gedacht, daß mich jemand nimmt. Aber ich hatte Glück!
Jetzt hab ich grad 'nen Job, der mich nicht wirklich fordert, aber dafür viel Freizeit lässt. Da krieg ich dann schon mal 'n schlechtes Gewissen...

LG Tina

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Nun ja...

Antwort von Leta am 04.04.2006, 12:47 Uhr

Schwierig... Ich halte unser Unternehmen grundsätzlich für sehr familienfreundlich. Hier arbeiten überdurchschnittlich viele junge Mütter; es gibt ein Spielzimmer für Kinder; auf Wunsch kann man auch (zeitweise) von zu Hause aus arbeiten.

Trotzdem schlägt die Stimmung langsam um. Allein im letzten Jahr sind 3 Frauen während oder kurz nach der Probezeit schwanger geworden. Das macht unserem Chef echt zu schaffen. Er stellt zwar immer noch hauptsächlich Frauen ein - die wirklich "interessanten" Stellen mit echten Aufstiegschancen und größerer Verantwortung werden aber hauptsächlich von Männern besetzt. Aus feministischer Sicht fuchst mich das (obwohl ich persönlich eine solche Stelle besetze) - aber trotzdem habe ich Verständnis für seine Lage.

In diesen Stellen werden tatsächlich spontane Dienstreisen, unzählige Überstunden und überdurchschnittlicher Einsatz verlangt... Ein Ausfalltag wg. einem kranken Kind wäre da eine mittlere Katastrophe.

Aus diesem Grund habe ich mich in den letzten Jahren auch intensiv um meine Karriere gekümmert. Wenn erst mal Kinder da sind, gehe ich fest davon aus, beruflich ERHEBLICH kürzer treten zu müssen. Und uneingeschränkt vermittelbar ist man mit Familie natürlich auch nicht mehr...

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Ich kann schon die Chefs verstehen...

Antwort von Katrin74 am 04.04.2006, 13:13 Uhr

wenn Sie eine Auswahl zwischen Bewerbern mit und ohne Kinder haben. Natürlich spricht vieles für Mütter mit Kindern, sie haben evtl schon ihre Familienplanung abgeschlossen, können evtl besser den Tag organisieren etc. Aber es gibt auch eine Kehrseite der Medaille, die leider bei unserer Familie sehr gross ist:

Kinder werden krank, zeitlich (vor allem zu Feierabend) sind viele nicht mehr so flexibel wie Kinderlose etc.

Ich weiss leider wovon ich rede:

Früher (ohne Kinder) war es kein Problem jeden Tag bis 19 oder 20 Uhr zu arbeiten, ich selbst war nie krank. Heute sieht es bei mir so aus: Bei einer Arbeitszeit bis 15Uhr muss ich spätestens um 16Uhr aus dem Büro raus (was häufig nicht machbar ist, wenn ich eine Kundengespräch habe - ich arebite in einem Reisebüro), unsere zwei Kinder hatten dieses Jahr bereits 17 Kranktage und das schon nach drei Monaten und ich bin jetzt auch regelmässig richtig krank (Bronchitis, Angina). Da ich keine Oma vor Ort habe(unsere Eltern sind frühzeitig verstorben), mein Mann mich nicht immer unterstützen kann(ist häufig auf Messen, im Ausland), fehle ich entsprechend oft auf Arbeit - und wenn ich ehrlich bin: Ich kann so manchen Chef verstehen, daß diese kinderlose Bewerber nehmen. Ich wäre als Chef vielleicht nicht anders.

LG Katrin

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@katrin

Antwort von annikala am 04.04.2006, 13:29 Uhr

hallo,
du hast recht. Von Chefs warte würde ich es im endeffekt auch so sehen.

Jetzt das grosse ABER, kann es doch nicht sein, dass wir hier mehr Kinder kriegen sollen und im Endeffekt werde ich als AE so abgespeist und der Staat finanziert mich, obwohl ich arbeiten will und keine Chance bekomme.

Mittlerweile arbeite ich nur um zu überleben, noch nicht mal in meinem gelernten beruf und um dem Staat nicht auf der Tasche zu liege.

Traurig was aus Deutschland wird!

Übrigens wird in den USA kein wind drum gemacht ob du Kinder hast oder nicht. Sei es in Beziehungen oder auf der Arbeit...

annika

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Re: @tinai - meine Erfahrung

Antwort von tinai am 04.04.2006, 13:46 Uhr

He, heißt Du auch Tina?

Aber Du gehörst sicherlich nicht zu den von mir kritisierten Müttern. Und aus einem Job, den man zwar nicht inniglich liebt, kann man sich viel besser auf eine andere Stelle bewerben, denn ein potentieller AG sieht, dass man es bisher auch gemanagt hat.

Gruß Tina

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Re: @annika

Antwort von Leta am 04.04.2006, 14:00 Uhr

Die USA ist aber als Positiv-Beispiel echt nicht geeignet. Habe ja selber zwei Jahre dort gelebt.

Mütter fangen zwar im Normalfall direkt wieder an zu arbeiten, aber nur weil es kein Sozialsystem gibt, dass es ihnen ermöglichen würde, zu Hause zu bleiben. Staatliche Kindergärten gibt es auch nicht... Die Kinder werden dann oft von Verwandten und Bekannten betreut.

Wenn ich mich im Bekanntenkreis umsehe, kann ich überhaupt nicht bestätigen, dass Mütter es dort auf dem Arbeitsmarkt leichter haben. Und wenn sie doch einen Job finden, ist dieser sicher nicht familienfreundlicher als hier:

In den USA beträgt der durchschnittliche Jahresurlaub 12 Tage (einen gesetzlichen Anspruch auf diesen Urlaub gibt es NICHT), es gibt keinen Kündigungsschutz, Krankheitstage werden auf den ohnehin schon mageren Urlaub angerechnet. Es gibt außerdem keine gesetzliche Krankenversicherund - rund 15% aller Amerikaner haben keinen Krankenversicherungsschutz!

Warum überhaupt so viele Deutsche vom Auswandern in die USA träumen ist mir echt ein Rätsel. Immer wenn hier mal ähnliche Regelungen vorgeschlagen wurden (zuletzt vom Handwerks-Präsident), ging hier ein Aufschrei durchs Land...

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Re: @tinai - meine Erfahrung

Antwort von Tanix am 04.04.2006, 14:00 Uhr

Ja, heiße auch so. Der Name ist eben ein Sammelbegriff! ;o)

Gehöre sicher nicht zu den von dir kritisierten Frauen, zumal ich bei uns der Hauptverdiener sein werde, wenn das Baby größer ist.

Aber ganz allgemein hat man als Mutter echte Probleme, sich gegen die "flexiblen" Kinderlosen durchzusetzen.
Und das nicht mal in leitenden Positionen...

Habe schon ein bißchen Bammel davor, mich gegen Jahresende neu bewerben zu müssen. Dann geht das Spiel auch für mich los...

LG Tina

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@leta

Antwort von annikala am 04.04.2006, 14:10 Uhr

hi,

also in meiner fast fünf jährigen Erfahrung kann ich eigenlt. sagen, einen Job als mutter da zu finden ist nicht so schwer wie hier....

Lassen wir die sozialen Aspekte wie Urlaub mal ausser Betracht. die Frage war ja auch, ob es Mütter schwerer im In/ausland...einen Job zu finden.
Kinderbetreuung ist natürlich auch in den USA ein super heikles Thema, vorallem weils richtig teuer ist.

Meine Freundin, die noch in Seattle lebt, gibt unmengen an Geld aus, um die Kids zu betreuuen usw...

mein Traum wäre es nicht, in die STAATEN zu gehen. Da wäre Schweden viel interessanter für mich!
ABer mit Kind und alleinerziehnd bin ich Deutschland besser aufgehoben..vorallem nciht, wenn ich nochmal arbeitslos werden sollte.

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@katrin

Antwort von tinai am 04.04.2006, 15:11 Uhr

Hallo,

sag mal bist Du alleinerziehend? Warum nimmt nicht Dein Mann die Kinderkranktage.

Das ist nämlich das nächste, was mir stinkt. Ganz selbstverständlich nehmen immer die Frauen die kinderkranktage und wenn die ausgehen, lassen sich manche noch krankschreiben und empfehlen das auch ganz offen anderen Frauen. Dann heißt es immer "bei meinem Mann geht das auf keinen Fall, er verdient mehr" - mit dieser Einstellung wird es aber immer so bleiben.

Das ist kein Angriff, denn ich kenne ja Eure Verhältnisse nicht, aber das ist eben auch etwas, was mich immer wieder ärgert.

Gruß Tina

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@annikala

Antwort von tinai am 04.04.2006, 15:17 Uhr

JEtzt sind wir an einem ganz heiklen Punkt.

Einer der Gründe, warum so wenige Frauen in Deutschland arbeiten - besser gesagt Mütter ist, dass wir es nicht wirklcih nötig haben.

Ich habe Bekannte in Großbritannien, da arbeiten beide, die mutter blieb jeweils nur 1 Jahr zu Hause. Die Kita (es gibt für ganztägig ausschließlich private Einrichtungen) kostet für 3 Tage/Woche pro Kind 500 Pfund, das sind jeweils 1500 Euro. Das verschlingt vollständig ein ganzes Gehalt. Aber beide sagen, dass sie es keinesfalls riskieren wollen, nur von einem Job zu leben, zumal es üblich ist, Häuser zu kaufen und nicht zu mieten, damit verbunden Schulden zu haben. Aber es gibt de facto keinen wirklichen Kündigungsschutz. Beide haben dadurch keinen Karrierebruch und sollte der eine arbeitslos werden, bedeutet das noch nicht den sozialen Abstieg, weil dann immer noch ein anderes Gehalt da ist.

Und das zieht sich fort in die Schule ebenfalls, ist dort nur kostenlos, wenn man in die staatliche schickt, aber die sind zum Teil völlig inakzeptabel.

Ich finde das nicht gut, sehe aber, dass es uns einfach sehr gut geht hier. Mütter müssen nicht arbeiten, man kann auch ohne leben - wenn auch bescheiden, trotzdem haben wir die niedrigste Geburtenrate.

Gruß Tina

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Mich auch auf die Seite der Arbeitgeber schlage

Antwort von schnubbel80 am 04.04.2006, 15:17 Uhr

Also ich bin zur Zeit noch in man könnte sagen leitender Position in einer kleinen Bank tätig. Wir sind nur 20 Mitarbeiter und da ich eng mit dem Chef zusammenarbeite bekommen ich alle "Probleme" mit, die bei den jungen Müttern auftauchen...später kommen/früher weg wegen der Kinder, Kranktage der Kinder, Kranktage der Mütter, weil sie zu gestresst sind... Und bei festen Öffnungszeiten müssen diese Mitarbeiterinnen dann ersetzt werden, was nicht immer wirlich einfach ist!

Ich kann die Arbeitgeber voll verstehen, dass sie auf ein solches Hin und Her gerne verzichten und lieber einen männlichen Mitarbeiter bzw. Kinderlose einstellen!

Allerdings weiß ich auch, dass es klappen kann, wenn die Mutter wirklich arbeiten will, einsatzbereit und wirklich flexibel ist (z.B. durch eine sichere und vor allem flexible Kinderbetreuung, die meistens nur durch ein enges soziales Netz gewährleistet ist).

Ein Lob an die Arbeitgeber, die den Müttern die Möglichkeit zum Arbeiten geben. Aber ich habe wie gesagt auch Verständnis für Arbeitgeber, die dies nicht können oder wollen.

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in Canada...

Antwort von Sternchen999 am 04.04.2006, 23:23 Uhr

wird man gar nicht nach kindern gefragt, wenn man sich bewirbt.
die gehen davon aus, das man alles geregelt hat und kriegt, klappt es nicht, fliegt man eben wieder raus...

Da es wenig urlaub gibt, in der REgel (ausser bei grossen guten Firmen) keine Kranktage gibt, muss der AG auch kein so grosses Risiko eingehen.

Krankenversichert ist hier uebrigens jeder. zumindest die grundversicherung, also krankehaus und arzt ist abgedeckt. alles andere haengt von deinem Arbeitgeber ab.

Hier ist es sowohl selbstverstaendlich als mutter zu arbeiten, als auch Kinder zu haben. Beides ist in deutschland nicht selbstverstaendlich.
Stellt Dich hier ein AG ein, geht er davon aus dass Du kinder haben wirst.
Einfach weil es zum Leben dazu gehoert.

Ich habe nach 3 monaten von zu hause wieder angefangen zu arbeiten. meine chefs sind supernettund superflexibel.

Was die kinderbetreuung angeht, das ist hier auch mies. mieser als in D, da daycare sehr teuer und auch schlecht ist. Es gibt ab 3 jahre die preschool, die ist ca 2 tage die woche 3 stunden taeglich. nuetzt also der berufstaetigen Mutter nichts. Kindergarten sind 5 tage die woche a 3 bis 4 stunden.
Schule dann allerdings immer ganztags, also von 9 bis 4.
Viele Frauen machen sich selbststaendig als TAgesmutter, allerdings braucht man dafuer keine ausbildung.
Es ist also insgesamt privatsache, wie du es mit deinen kindern regelst.

Wer alleinerziehend ist MUSS arbeiten, da es praktisch keine Sozialhilfe und nur ein paar monate arbeitslosengeld gibt.

lg bonnie

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Re: Klaro doch

Antwort von Benedikte am 05.04.2006, 4:50 Uhr

Also, meinen Beitrag hast du ja gelesen. Ich habe vier Kinder, habe nach dem zweiten wieder teilzeit und nach dem Dritten wieder Vollzeit gearbeitet, acht Monate nach der Geburt des vierten Kindes eine Stelle im Ausland angenommen, hier in Kanada. Mein Mann arbeitet seit dem Dritten Kind Teilzeit und ist derzeit in Elternzeit.Und ich bin der Ansicht,genau wie Du es gesagt hast, dass das Arbeiysleben mit Kindern einiges an Faehigkeiten erfordert, die wichtig udn geschaetzt sind und dass auch Frauen mit Kindern arbeiten koennen und duerfen.

Mein Arbeitgeber legt auch zunehmend Wert auf eine gute work-life-balance.Und die haben vorzugsweise Leute, die nicht nur einen Beruf, sondern auch Mann, Kinder, Hobbies haben.Und alle, aber wirklich alle Studien zeigen, dass solche Leute auf Dauer mehr leisten, weniger ausgebrannt sind, schaffensfroher, weniger krank, belastbarer als Leute, die sich nur um den Beruf kuemmern.Auch wenn man nicht ganz so megaflexibel ist. aber- um mal ehrlich zu sein- wie oft kommt das vor, dass ma unbedingt sofort" in den Flieger" muss oder sich um 16.30 Uhr herausstellt, dass etwas umfangreiches " sofort" gemacht wird/ Doch eher selten.

Ich habe frueher auch" selbstverstaendlich" bis l8.30-19.30 Uhr im Buero gesessen und gehe jetzt spaeyestens um 17.00 Uhr- aber heute arbeite ich zuegiger.
Frueher bin ich spaeter morgens gekommen, jetzt sozusagen zu schulbeginn, Frueher habe ich erstmal den Damen udn Herren Guten Tag gesagt udn alle Neuigkeiten erkundigt.Auf jeder Geburtstagsfeier gewesen, lange Mittagspausen gemacht, natuerlich immer rausgegangen und nach " Dienstschuss", also wenn offiziell Ende war, noch ein bisschen gebastelt und dann zu den anedren Singles, die Gestaltung des abends besprechen.

Kurzum, von 10/11 Stunden taeglich habe ich auch nicht mehr als meine achr genarbeitetals jetzt mit Kindern.

Eine wichtige Sache wurde aber angesprochen oben in einem der ersten beitraege. Viele Frauen, gerade aus dem 3 und mehr Forum, sagen, dass sie arbeiten wollen, beschreiben aber genau, dass sie eigentlich keine Zeit dazu haben, weil Schule, Kita etc. immer nur maximal vier Stunden laesst. Dann soll das ganze auch noch in Teilzeit viel geld bringen, damit sich Betreuungskosten rentieren, und der Arbeitgeber soll verstaendnis dafuer haben, dass man alle Krankheitstage selber nimmt, weil der beruf des Ehemannes besonders wichtig ist und man deshalb eben selber immer im Krankheitsfall die Kinderbetruung uebernimmt.

Und je nach Qualifikation hat man da eben Schwierigkeiten, eine Stelle zu finden. Viele FRauen haben aber den Anspruch, dass der Arbeitgeber darauf enorm Ruecksicht nehmen muss, mehr noch, als der eigene Mann, dessen Karriere gefoerdert werden muss.Dass es bei dieser Sachlage einem Arbeitgeber nicht leicht faellt, eine kinderreiche Frau einzustellen, das stimmt sicherlich.Aber da habe ich Verstaendnis fuer.

Hier in Kanada beruht fast alles auf eigenorgansiation.im letzten wahlkampf wollte Paul Martin sich fuer mehr organsisierte Kinderbetruung stark amchen, Stephan Harper hat Familien ein kidnergeld con 100 Dollar monatlich, 70 Euro, fuer Kinder unter sechs Jahren versprochen. Kinderbetruung kostet viel, wenn man keinen der wenigen oeffentlichen Kitaplaetze kriegt, fuer Kleine zwischen 1000 und 1500 Dollar, wenn man keinen live-in caregiver hat.

Die Vorschule faengt aber frueh an, und Schule laeuft ganztags. Oeffentliche Schulen sind umsonst. Die meisten Faruen arbeiten wieder, wenn die Kinder zumindest in der vorschule sind. Die meisten Kanadierinnen haben aber qualifizierte Berufe meiner erafhrung nach, sog. MacJobs machen hier ueberwiegend die Einwanderer.

Kurzum- Kinder machren den arbeitsalltag nicht einfacher, aber man kann alles managen. und wenn man eine gute Qualifikation hat und die Kinderbetreuung mit dem Partner ordentlich regeln kann, so dass man nicht alleine dafuer verantwortlich ist, dann klappt das schon.

Benedikte

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mal eine andere Frage stell...

Antwort von u_hoernchen am 05.04.2006, 9:49 Uhr

WIESO reden wir hier eigentlich immer nur über uns Mütter? Warum sind Arbeitgebern immer nur MÜTTER mit Kindern ein Dorn im Auge? Warum NIE die Väter? Warum? Weil unsere Herren Papas im Leben nicht auf die Idee kämen, berufliches hinter das Private zu stellen, die Arbeit pünktlich zu verlassen, um die Kids aus dem Kindergarten zu holen, zu Hause zu bleiben, wenn ein Kind krank ist usw...

DAS ist meiner Meinung nach das Problem. Wenn diese familiären Angelegenheiten endlich mal gerechter auf beide Eltern-Schultern verteilt würden, hätten wir auch wesentlich weniger Probleme mit Arbeitgebern, die keine Mütter einstellen wollen... denn dann hätten sie irgendwann das Problem, dass sie vielleicht auch keine Väter mehr einstellen wollen...

Sicherlich ist das jetzt sehr überzeichnet geschrieben, aber so sehe ich das!

Ulrike, bestimmt keine Emanze, aber manchmal echt sauer auf die Privilegien der Männer...

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Re: Ich kann schon die Chefs verstehen...

Antwort von josimama am 05.04.2006, 11:43 Uhr

Das ist ja schon kurzfristig gedacht. Wen stellen die Chefs in 15/20 Jahren denn ein, wenn es mal keine Nachkommen gibt?!
DIESE LAND IST SO KRANK!! Sorry.
Da zahlt der Steuerzahler für gute Ausbildung der Frauen, dann wird dieses Potential nichtmal genutz.
Soll man doch gleich entscheiden, dass nur noch Männer studieren dürfen etc.
Katrin! Du nimmst doch nicht nur!! Du "gibst" dem Statt Kinder, sollst aber flexibel, topfit sein. Hääää?
Es darf keine Frauenquoten geben, sondern Frauen-mit-Kind-Quoten!!!
Ld, puh, Frust abgelassen, sorry

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@schnubbel80

Antwort von josimama am 05.04.2006, 11:45 Uhr

Kurze Frage: Hast Du Kinder?

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@tinai

Antwort von Katrin74 am 05.04.2006, 11:58 Uhr

Ih bin nicht alleinerziehende, ich habe aber das Problem, daß mein Mann sehr viel auswärts unterwegs ist. Und wenn er dann in Spanien oder mal wieder auf einer 10-tägigen Messe (die meistens auch sehr weit entfernt sind) ist, kann er mir bei Krankheiten leider nicht helfen. Natürlich hat er im Rahmen des Möglichen auch schon Kinderkranktage genommen, aber das meiste bleibt an mir hängen, da mein Mann selten unter der Woche zu Hause ist.

LG Katrin

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Ich glaube mal, dass einige Mütter...

Antwort von Trini am 05.04.2006, 12:02 Uhr

den anderen das Leben tatsächlich vermiesen.

Ich habe hier seit 9 Jahren 5 (?) Tage wegen Krankheit meiner zwei Kinder gefehlt.

Das schafft mancher männliche Kollege locker im Quartal, zumal wir drei Tage ohne ärztliches Attest krank sein dürfen.

O.k. Das hat bei mir (wie auch die diversen auch längeren Dienstreisen) nur geklappt, weil mein Mann und seine Eltern mich unterstützen.

Aber, wenn ich immer wieder von Frauen lese, die jedes Schüpfchen ihrer Engel zum Arzt führt, kann ich die Arbeitgeber auch verstehen.

Trini

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@Benedikte

Antwort von tinai am 05.04.2006, 12:08 Uhr

Das ist wirklich interessant und ich stelle einfach fest, das Anspruchsdenken ist bei uns einfach viel zu hoch - zum einen.

Zum anderen ist die gesellschaftliche Akzeptanz bei uns auch nicht vorhanden, was die Sache viel viel schwieriger macht.

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@Trini

Antwort von Leta am 05.04.2006, 14:33 Uhr

Du schreibst: "Aber, wenn ich immer wieder von Frauen lese, die jedes Schüpfchen ihrer Engel zum Arzt führt, kann ich die Arbeitgeber auch verstehen."

Allerdings! Stell dir mal vor: Vor einer guten Woche sprang meine Kollegin mittags abrupt auf und fuhr nach Hause, weil ihre Tochter mit einer Erkältung von der Schule nach Hause geschickt worden war. Schön und gut, aber ihre Tochter ist...17!!! *augenroll* Also hier im Büro fehlt eigentlich mindestens 1x wöchentlich eine Kollegin wg. Krankheit der Kinder.

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Re: @katrin

Antwort von 58er am 05.04.2006, 17:29 Uhr

tinai, du nimmst mir die worte wirklich fast wörtlich ausm mund. ich wolle grade das selbe posten. und ich wollte schon loszetern, dass ich in all den vorherigen posts von euch ein wort vermisse: VATER. ja, wo sind se denn? die väter? wenn die emanzipiert wären und die hälfte der pflichten und risiken - sprich u.a. auch fehltage - übernähmen, dann hätten mütter enorm weniger stress, mehr berufschancen, wären weniger stressbedingt krank, hätten wiederum weniger fehltage, die kinder wären auch ungestresster und also weniger krank.

aber wenn wir die männer weiterhin so easy aus ihren verpflichtungen entlassen - mit den ewig gleichen argumenten wie dem, dass sie ja mehr verdienen etc., dann wird sich in tausend jahren nix ändern, dann werden die in tausend jahren noch die besserverdiener sein.

bei uns zuhause ist es selbstverständlich, dass papa ausm büro eilt oder geschäftstermine absagt, wenn "not am mann" ist und mama nich kann. geschäftstermine, messebesuche, berufliche auslandsreisen stimmen wir grundsätzlich vorher miteinander ab. nicht jeder hat die freiheiten. gebe ich zu. aber: jeder - also auch mann - kann seine vorgesetzten ein bisschen erziehen, darauf einstimmen, dass auch papa mal eher heim muss. man muss sich nur trauen und natürlich nicht nur verantwortung und flexibilität fordern, sondern auch bieten. Wir haben in deutschland außerdem viel zu viel schubladendenken: z.b. der tag hat 8 arbeitsstunden; die mama bleibt 3 jahre beim kind, sonst wirds geschädigt, etc. etc.

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die Vaeter..

Antwort von Sternchen999 am 05.04.2006, 17:46 Uhr

wuerden wohl kaum in foren diskutieren ueber vereinbarkeit und Beruf...
Warum das so ist. nun, vielleicht, weil frauen der Meinung sind sie muessten alles organisieren und sind fuer alles zustaendig.
Ich glaube viele frauenw ollen das gar nicht an die Maenner abgeben.
lg bonnie

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