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Geschrieben von solelo am 05.06.2005, 14:54 Uhr

Minikindergarten

Ich weiß auch nicht recht, was du mit Minikindergarten meinst. Aber meine Tochter war in einer Elterninitiative, das war wie ein "Minikindergarten". Die Plätze waren auf 10 Kinder begrenzt, das Alter von 1 - 3 glaube ich. Es war eher ein Kinderkrippen-ersatz, aber rechtlich gesehen war es ein Kindergarten, daher mussten auch hin und wieder ältere Kinder gefunden werden. Die Eltern warten quasi auftraggeber - es gab eine Erzieherin, die fest angestellt war und 2 Praktikantinen, die sich z. T. abgewechselt haben, zum Teil zusammen da waren. Die "Rappelkiste" ging von 8 bis 14 Uhr, ein einem Tag der Woche nur bis 13 Uhr, da Teamsitzung war. Das Essen kam tiefgefroren geliefert und die Erzieherinnen haben das warm gemacht und mit den Kindern in der Küche gegessen. Die Räumlichkeiten: Es war eigentlich so was wie normale 2-Zimmer-Wohnung, allerdings war die durch den Hausflur (Mehrfamilienhaus) sozusagen geteilt. Das heißt, alle anderen Menschen im Haus liefen durch diesen Flur zum Treppeaufgang. Es war nämlich im Erdgeschoss. Im kleinen Flur hingen dann die Haken der Kinder und da waren so bänkchen. Links ging dann ein Zimmer ab, das war etwa 20 qm groß, daran war noch ein Zimmer, etwas kleiner aber mit einer Art "Hochbett", das wurde allerdings nicht zum Schlafen, sondern als Platz zum Spielen genutzt (quasi 2. Etage). Rechts vom Glur ging direkt die Küche ab, da war ein kleiner langer Tisch mit ministühlchen, da haben die gegessen. Weiter hinten ging vom Flur noch das Bad aus, das war eine ganz normale kleine Toilette, da war eben eine Toilette, ein Waschbecken udn eine Dusche auf engstem Raum (1,4m x 1,4m oder so). Die hatten dann ganz viele Töpfchen, wo die Kinder ihr Geschäft machten, Händewaschen mussten die dann halt nacheinander machen (z.B. vor dem Essen).
Da es keinen Garten gab, sind die Erzieherinnen (Also Praktikantin und Erzieherin) mit den Kindern entweder in den nahegelegenen Park gegangen (täglich, außer bei sehr schlechtem Wetter) oder auf den Spielplatz, ebenfalls in der Nähe.
Elterninitiative hieß auch, dass man viel mitmachen musste, als Elternteil. Die Eltern wechselten sich mit dem Putzen ab. Während die Erzieherinnen jeden Tag gefegt und gewischt haben, mussten die Eltern am Wochenende gründlich alles putzen und sauber machen (ab und zu auch Mal Fenster und so). Bei 10 Kindern war Mal also alle 10 Wochen dran. Dann war man auch alle 10 Wochen damit dran, einzukaufen für die ganze Woche. Das war dann Obst, Milch, Kakao und solche Sachen, die Einkaufsliste hat man von den Erzieherinnen gekriegt. Außerdem hatte man alle 10 Wochen oder so glaube ich ein mal in der Woche Dienst und wann immer eine der Erzieherinnen krank geworden ist, war es wichtig, dass sich irgendjemand bereit erklärt, da Mal für ein paar Stunden Dienst zu schieben.
Die Einrichtung war gerade von der Stadt anerkannt worden, daher wurden die Gebühren wie bei jeder normalen Einrichtung gestaffelt und vom Jugendamt bezahlt, wenn man nicht genügend Einkommen hatte.
Der Elternausschuss war dann quasi für ein Jahr Vereinsvorstand (es war nämlich ein Verein) und musste die Buchführung und andere Verwaltungsaufgaben übernehmen - wobei mittlerweile alles eingespielt war und dadurch eigentlich nicht mehr viel Arbeit). Jedes Jahr war es eine Qual, jemanden zu finden, der sich für diese Aufgabe bereit erklärte, und jedes Mal war die Drohung "sonst muss die Rappelkiste schließen" da.

So. Vorteile: Wir hatten überhaupt einen Platz irgendwo ;-) Die kleine Atmosphäre war gemütlich. ich hab da eine Mutter kennengelernt, mit der ich nun seit 4 Jahren "Babysittingaustausch" betreibe - und das war dadurch, dass es eben nur bis 14:00 ging und wir aber länger Betreuung brauchten.

Nachteile: soooo viele ;) Die Elternbeteiligung war zwar verständlich, aber nervig. Das putzen war ätzend. Das Einkaufen auch. Die Dienste genauso ;) Außerdem nur bis 14:00, und Dienstags auch noch nur bis 13. Dann auch noch nur ab 8:00.

Was die Betreeung anging, so gab es keine besonderen Vor- oder Nachteile, auch jetzt nicht im Vergleich zum normalen Kindergarten. Da die Gruppe so klein war, konnten sich die Erzieherinnen auch besser um die Kinder sorgen und so.

Es war ein bisschen schade, dass die keinen direkten Garten hatten, aber eigentlich fand ich es ganz gut, dass die dadurch immer gezwungen waren, einen Ausflug zu machen und sich dadurch wirklich bewegten.

Wegen der Elternbeteiligung würde ich es aber nur zur Not wieder machen. Schließlich gibt man das Kind in so eine Einrichtung, weil man in der Zeit einfach arbeiten muss. Ich finde es im normalen Kindergarten schon so komisch, dass die so oft von einem erwarten, dass man sich einfach Mal frei nimmt 3 Mal im Monat für irgendwelche Feste, Basteltage, Muttertag, Geburtstag und dies und jenes. Wenn man dann nicht kann ist das ganz unverständlich...

Gruß
Solelo

 
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