Baby und Job

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Geschrieben von desireekk am 08.11.2015, 23:20 Uhr

Männer/Väter.... kürzer treten für die Kinder...?

Hallo,

die Frage unten wie man Kinder und Job unter einen Hut bringt, war ja an die Mütter gerichtet.
Und ich habe nachgefragt, warum denn bitte die Mütter immer Kinder und Job unter einen Hut bringen müssen, und warum denn soviele Väter eben NICHT sich da dauerhaft einbringen (von den 2 Monaten EZ rede ich jetzt malnicht, wobei das ja schon immerhin ein großer Schritt ist für unsere Gesellschaft in D).

... und sofort haben mir 8 Mütter erklärt dass
a.) ausgerechnet der Job IHRES Mannes es unmöglich macht zurückzustecken um Kinder und Job besser kooerdinieren zu können oder
b) sie selbst ja viieeel lieber das übernehmen (und der Papa das somit also gar nicht muss/soll). Was sagen denn die dazugehörigen Väter dazu?

Männer sind auf Montage, arbeiten Schickt... oder sonst was...
Ganz erhlich: wenn eine Mutter vor den Kindern immer und viel auf Dienstreisen war (Montage selbst schließe ich mal aus, aber das halte ich fpr vergleichbar), dann geht das eben ab den Kindern nicht mehr. man geht in EZ und sucht sich dann was anderes, was eben "kompatibler" ist.
Wenn man voher 2- oder 3-Schicht geschoben hat, dann versucht man mit Kindern, verminderte Schichten um den Vater herumzulegen, damit man doch irgendwie arbeiten gehen kann.

Nochmal meine Frage: warum schaffen das die Männer nicht?
Und bitte sagt mir nicht "der betrieb meine Mannes lässt das nicht zu!"
ich habe die letzten 8 Jahre in 4 verschiedenen GFirmen in 4 völlig verschiedenen Branchen gearbeitet: Maschinenbau, Internet, Finanzdienstleistungen, Beratung.
Und komischwerweise IMMER wieder Männer (auch in leitenden Position à la "Vice-President" o. ä.) die sich dauerhaft in die Kinderaufzucht= deren Betreuung eingebracht haben.
OK, nur einer hat das offiziell mit verminderten Stunden getan, aber die anderen dann eben so nach dem Motto "Donnerstags muss ich immer um 15.30 gehen, da muss ich meine Kinder abholen" o.ä. da war dann auch der Kalender gesperrt.

Nein, das war nicht die breite Masse, aber immerhin etwas, auch in Positionen wo "sowas nicht geht"

Trotzdem: ich höre quasi nur vom Frauen/Müttern Sätze wie "ich habe nicht Kinder bekommen um sie überwiegend fremdbetreuen zu lassen".

Und wenn mir jetzt einer kommt mit: "Mein Mann verdient mehr als ich"...
... ich habe hier und in anderen Foren oft genug gelesen, dass die Mutter zuhause bleibt OBWOHL sie eigentlich mehr verdient hat als der Vater... es scheint also doch zuegehen, weil man das WILL.

Also: ich hadere immer noch, dass es so unendlich schwer zu sein scheint, die Familien-Betreuungs-Verantwortung auf 4 Schultern zu verlagern...

Gruss

Désirée

 
52 Antworten:

Re: Männer/Väter.... kürzer treten für die Kinder...?

Antwort von Fru am 09.11.2015, 7:36 Uhr

Nun ja, Fakt ist ja mal, das die meisten Männer durch ihre Arbeit mehr Geld nach Hause bringen, als die Frauen. Also wird es rein von der finanziellen Seite oft schon nicht möglich sein.

Bei uns ist es so, das mein Ex sich hervorragend um unsere Tochter kümmert. Auf der Arbeit ist er teilweise flexibler als ich und nutzt das auch. Kranktage, früher Feierabend machen, Kind mit zur Arbeit nehmen (wenn's nicht anders geht)...

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Re: Männer/Väter.... kürzer treten für die Kinder...?

Antwort von Murmeltiermama am 09.11.2015, 7:40 Uhr

Mein Mann und ich sind Freiberufler, sodass ich nicht wirklich mitreden kann.

Allerdings kann ich folgende Erfahrung berichten: Immer mehr Eltern praktizieren nach einer Trennung das Wechselmodell. Spätestens dann scheint es also offenbar zu gehen.

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Re: Männer/Väter.... kürzer treten für die Kinder...?

Antwort von leonessa am 09.11.2015, 7:54 Uhr

Für mich schließt das EINE eben das Andere nicht aus. Wie schon unten geschrieben, empfinde ich es nicht als zurückstecken, weil ich momentan nicht Vollzeit arbeite. Warum gehst Du da davon aus, dass ich mich dann alleine um die Kinder kümmere?

Mein Mann bringt sich sehr viel ein - hat die Wochenstundenzahl um 5 Stunden reduziert, fährt Kinder auch zu ihren Terminen, macht oft den Wocheneinkauf (manchmal mit den Kindern), etc. - alles im Rahmen des möglichen (wie ich übrigens auch). Ich finde, dass Du nur schwarz oder weiß siehst - es gibt aber ganz viele Graustufen dazwischen.

LG, Leonessa

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Re: Männer/Väter.... kürzer treten für die Kinder...?

Antwort von rabe71 am 09.11.2015, 7:55 Uhr

Hallo,
also wir wollen das so.Darf das denn nicht auch ok sein?
Dass mein Mann seinen Beruf einfach total gerne macht und ich mit Teilzeit zufrieden bin?
Ich hab mir das schon immer so vorgestellt und finde es gut so!
Vom Verdienst reden wir mal gar nicht...

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@desireekk: warum beschäftigt dich diese Frage so sehr?

Antwort von Marianna81 am 09.11.2015, 8:53 Uhr

es ist diese ewige Diskussion hier im Lande. Und jede kann allen sowieso nicht recht machen. Und dann fängt Frau sich rechtfertigen.
Anscheinend passt es vielen Frauen und der Männern und den Kindern so wie es ist.
lg

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Re: Männer/Väter.... kürzer treten für die Kinder...?

Antwort von Linda761 am 09.11.2015, 8:55 Uhr

Hallo Desiree,

Du musst doch einfach nur mal zuhören: Wie reden Männer im Job von sich und wie Frauen? Wenn man alles glaubt, was man so hört, sind viele Dinge nur deshalb so gut gelaufen, weil ein MANN sich ganz besonders eingesetzt und schier unglaubliches geleistet hat. Wie oft ärgert frau sich über ihren Chef, weil der mal wieder erzählt, was "er" geleistet hat, anstatt die Leistung seiner Mitarbeiter, die die Leistung tatsächlich erbracht haben, herauszustellen? Und das Schlimme ist: Die Kerle glauben das wirklich. Und solange sie zu Hause ein Frauchen haben, das ihnen gern glaubt und sie dafür bewundert, wird sich rein gar nichts ändern.

Häufig ist es aber auch so, dass Frauen dringender Kinder wollen als Männer. Damit der Mann sich darauf einlässt, muss seine Frau es ihm möglichst bequem machen und halt ihr Leben gründlich umsortieren, wenn er das mit seinem Leben nicht machen möchte. Wenige Frauen sind doch so konsequent, auf Kinder (bzw. weitere Kinder) zu verzichten, wenn der Mann sich nicht paritätisch an der Aufzucht beteiligt. Das redet frau sich dann auch durchaus gerne vor sich selbst mit der beruflichen Wichtigkeit ihres Mannes schön.

Wahr ist aber auch: Viele Frauen wollen die Verantwortung für die Kinder gar nicht fair mit ihrem Mann teilen. Wenn sie das offen kommunizieren, finde ich das völlig okay. Das Gerede vom wichtigen Job des Mannes, der niemals nicht reduzieren kann, ist in meinen Augen schlicht eine faule Ausrede, weil frau sich nicht traut, zu ihrer Meinung zu stehen und einfach zu sagen, dass ihr Job ihr nicht so wichtig ist und sie sich gern hauptverantwortlich um die Kinder kümmert.

Natürlich könnten Männer ihre Jobs genauso gut reduzieren wie Frauen. Und ja: Leider geht das in vielen Branchen nicht ohne Karriereeinbußen.

Liebe Grüße
Linda

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Re: Männer/Väter.... kürzer treten für die Kinder...?

Antwort von Daffy am 09.11.2015, 9:48 Uhr

Weil sie es nicht wollen? Und weil die Frauen es ganz überwiegend genießen, sich zumindest die ersten Jahre selber um die Kinder zu kümmern? Das ist doch meist der zweite Vorwurf - Männer bringen sich nicht genug ein, Frauen sind faul und bleiben lieber zu Hause.

Dahinter steckt die Ideologie, dass Männer und Frauen möglichst ´gleich` zu sein haben, was irgendwie toll und gerecht klingt, aber in der Umsetzung in der Regel nur noch halb so toll ist. Angefangen beim Mann, der gerne Kuchen bäckt, glücklich lächelnd Rezepte weitergibt, verantwortlich ist für die traumhafte jahreszeitlich abgestimmte Deko in und um das Haus und NATÜRLICH ein Jahr mit dem Kind zu Hause blebit, wie die Frau auch - nur dass die meisten Frauen ihn als Partner dann irgendwie doch nicht so attraktiv finden, weshalb er eher früher als später allein bleibt und verbittert rummault über die Frauen, die alle nur Geld und ein dickes Auto wollen.

Wo er ja irgendwie Recht hat - zumindest sobald Kinderwunsch im Spiel ist, finde ich den Gedanken an einen Mann, der mies bezahlt einer Teilzeittätigkeit nachgeht, so dass meine Berufstätigkeit nicht eine Frage der Selbstverwirklichung sondern wirtschaftliche Notwendigkeit ist (mit dem ganzen organisatorischen Stress, den das bringt), einzigartig unattraktiv. Wenn ich alt und runzlig bin und jeder nur noch für sich selber aufkommen muss, können wir drüber reden, aber das ist wiederum nicht der Männertraum.

Es gibt natürlich Ausnahmen und jeder darf sich sein Leben so einrichten, wie es ihm und dem Partner passt, aber meist passt es doch sehr schön zusammen: Männer haben nach der Geburt zumindest nicht den großen Herzschmerz, wenn sie weiter iher Arbeit nachgehen, Frauen wollen ´da sein` - Kind genießen, begleiten, erleben, ohne großen Stress Schule, KiGa, Krankheiten, Sport- und Freundetermine regeln und vielleicht irgendwann wieder nebenher arbeiten, vorausgesetzt, der Job ist interessant. Die Männer, die ich kenne, bringen sich alle sehr ein als Väter - am Abend und Wochenende. Ihnen langt das und als Frau würde ich den Teufel tun, daran zu rühren.

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Re: Männer/Väter.... kürzer treten für die Kinder...?

Antwort von Steffi528 am 09.11.2015, 10:44 Uhr

Noch einmal, es gibt Jobs, da geht das nicht, ob Du es willst oder nicht, ob Du es verstehen willst oder nicht. 8-Stunden-Schichten in Großbetrieben lassen sich nicht mal so eben umwerfen, weil ein paar Männer und Frauen das so wollen. Da gibt es die Möglichkeit, entweder mitzuziehen oder zu kündigen.

Soll mein Mann also kündigen und dann ggf gar keinen Job mehr haben? Ist das die Lösung?

Das ist sehr schön, wenn es bei DIR geht, aber meine Güte, Deine Welterfahrenheit ist nicht das, was allgemein gültig ist, es gibt Bedingungen, da geht es halt nicht und da lässt sich nichts ändern.

Apopos, ich fahre jetzt für zweieinhalb Tage auf Dienstreise. Die Nanny kommt vorbei, weil mein Mann halt Schichtdienst hat und nicht da raus kommt und weil er nicht immer frei machen kann, ohne den Job zu riskieren, weil ich unterwegs bin.

Ich bin viele Jahre schon beruflich darin tätig, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu ermöglichen und ich weiß einfach, das es Grenzen gibt. Ich weiß, das es nicht immer möglich ist, die geeignete Tagesmutter / -vater, Nanny o.ä. zu finden, gerade im ländlichen Bereich (selbst wenn man sich den Mund fusselig redet, das es steuerlich absetzbar und Zuschüsse gibt, es gibt zuwenig Leute) Ich weiß, das es in einigen Betriebsabläufen NICHT möglich ist, alles umzuschmeißen, weil die Schichtsysteme so getacktet sind, weil der Betriebsablauf nur mit einem Umbau, der alle betrifft (ja, such mal genug Arbeiter in der Fabrik, die alle nur 30 Stunden arbeiten wollen, damit man es umstellen kann. Bin ja mal gespannt).

Das ist schön, wenn man im ÖD arbeitet, wenn sich so einiges zaubern lässt, wenn Sesselpupser in der Führungsebene ihre Familientermine eintragen können, super, aber das sind doch nur ein paar wenige Leute, gerade die, die DU kennst, die aber nicht auf alle Situationen übertragbar sind.

Das hilft weder den Fabrikarbeiter mit diesem erhobenen Zeigefinger noch die Verkäuferin, die abends um 22 Uhr ihr Kleinkind von der Tagesmutter abholen muss.

Von daher wenn es nicht ausreicht, mal über den eigenen Tellerrand hinweg zu sehen.

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@Steffi

Antwort von Murmeltiermama am 09.11.2015, 11:31 Uhr

Sogar Amazon, sonst nicht gerade für Arbeitnehmerfreundlichkeit bekannt, hat in seinen Packzentren eine "Elternschicht". Für die ganz normalen Arbeiter, die dort den Krempel einpacken, den die Leute bestellt haben. Keine Sesselpupser, wie Du sie so schön nennst. Wenn man will (und dringend gute Mitarbeiter braucht) geht vieles.

Aber ich glaube, Du verstehst die Ausgangsposterin falsch. Es geht ihr nicht darum, wie das welche Familie macht. Es geht darum, dass sich die Mär von "das geht eben einfach nicht" in den Betrieben festgesetzt hat und von tausenden Arbeitnehmern und ihren Ehefrauen immer wieder und wieder bestätigt wird. Dadurch gehen die Betriebe eben keine neuen Wege. Das ist denen egal, die es ohnehin nicht anders wollen. Aber es gibt eben auch Männer und Frauen, die es gern anders regeln würden.

Jeder kann sich organisieren, wie es ihm und der Familie am besten passt. Aber nur in den allerseltensten Fällen "geht es nicht anders".

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Re: Männer/Väter.... kürzer treten für die Kinder...?

Antwort von RR am 09.11.2015, 12:35 Uhr

Hallo
wir sind selbstständig u. mein Mann fährt mit dem LKW aus. Rechnet man das Geld für die Module etc. wäre es "teurer" wenn wir einen zusätzlichen Fahrer einstellen damit er nur VM fährt als wenn ich meine Std. im Laden reduziere u. dafür einen Verkäufer einstelle.

Außerdem haben wir 2 weitere Fahrer die Papa sind u. es wäre bei uns def. nicht möglich, wenn die beiden plötzlich ihre Std. wegen der Kinder reduzieren wollten. Denn die Fahrer fahren Touren die weiter weg sind u. mehrere Std. dauern, da ist es nicht möglich ab 14 h z. B. frei zu bekommen.

viele Grüße

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Re: Männer/Väter.... kürzer treten für die Kinder...?

Antwort von pflaumenbaum am 09.11.2015, 12:41 Uhr

Ganz provokativ mag ich mal behaupten, dass viele Frauen das heimelige Leben am Herd ganz gerne mögen und keine Lust auf Konflikte, Verantwortung und Konkurrenz haben.

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Re: Männer/Väter.... kürzer treten für die Kinder...?

Antwort von memory am 09.11.2015, 13:04 Uhr

Bingo so isses, nach Vollzeit im Schichtdienst , ewigen Stress, kaum Familienleben und dauerkranken Kind 1 ,bin ich so was von super glücklich eine Gebärmutter, zweit Titten die Milch gaben und jede Menge Freizeit mit Kind2 zu besitzen, dass mir im Traum nicht einfällt ,das so schnell mit kleinen Kindern wegen irgendeinen 0815Job zu ändern, nur der Lust auf Konflikte und Konkurrenz wegen !

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@pflaumenbauem: echt jetzt?

Antwort von Marianna81 am 09.11.2015, 13:51 Uhr

...

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Ich verstehe Deinen Post nicht.

Antwort von emilie.d. am 09.11.2015, 14:19 Uhr

Ich persönlich finde es völlig in Ordnung, als Vater und/oder Mutter zu sagen, dass man nicht Teilzeit, sondern weiter Vollzeit arbeiten möchte. Trotz Kindern. Inwiefern ist das verwerflich? Nur weil der Partner auch nicht reduzieren will? Muss immer einer in Teilzeit Zuhause sein? Lässt sich doch heute alles organisieren, ich kenne viele Ärztinnen und Anwälte, die zum Teil mit vier Kindern Vollzeit arbeiten. Eine Freundin sogar mit sieben Kindern.
Aber auf der anderen Seite, kannst Du Dir nicht vorstellen, dass überwiegend Mütter bzw. einige Väter "freiwillig" Teilzeit arbeiten MÖCHTEN? Oder warum werde ich (hatte Dir unten schon geantwortet) von Dir so zynisch in die "sie selbst ja vieeel lieber das übernehmen" Kategorie B eingeordnet?

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meine These...

Antwort von speedy am 09.11.2015, 14:47 Uhr

Meine These ist, dass es in 90% aller Fälle gehen würde, jedoch die Auseinandersetzung mit dem Thema in den Familien entweder gar nicht oder zu spät erfolgt. Und danach: never change a running system :)

Dazu trägt bestimmt auch der weibliche Grundgedanke "dann bleibe ich erst mal zu Hause und warte ab, wie sich alles einspielt" bei. Nur wenn die Mutter (und hier hat der Vater wohl wirklich nicht viel mitzureden) überzeugt ist, nach dem MuSchu oder zu einem fest definierten Zeitpunkt wieder in den Job einsteigen zu wollen, dann wird es die Diskussion um die Rollenverteilung überhaupt geben und dann behaupte ich, wird sich auch ein Weg finden.

Mein Mann war z.B. der erste Mitarbeiter in seinem Unternehmen, der nicht nur einen verlängerten Urlaub (pardon, 8 Wochen Elternzeit) in Anspruch genommen hat, sondern für einen festgelegten Zeitraum von zunächst 6 Jahren (inzwischen sind es 10) Elternteilzeit mit 30 Wochenstunden beantragt hat - und das als doch so unabkömmlicher und für halbe Wochen doch niemals zu verkaufender SAP-Berater. Karriere war dann zwar langsamer, doch nachdem es einmal durchgeboxt war und lief, inzwischen auch wieder in Gang. Wir arbeiten beide je 30h und haben den Luxus, dass jeden Nachmittag jemand zu Hause bei den Kids ist (trotz Dienstreisen, Auslandstätigkeit etc.), d.h. wir brauchen keine Nachmittagsbetreuung und können unsere Kinder bei ihren individuellen Hobbies unterstützen und trotzdem uns selbst verwirklichen im Job. Ja, wir haben es heute gut und sind froh , dass wir uns das genau so erkämpft haben.

Wer mag, kann mich gerne vom Gegenteil überzeugen :)

Gruß, Speedy

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Re: meine These...das freut mich für euch das es so klappt, aber

Antwort von Marianna81 am 09.11.2015, 16:38 Uhr

wozu diese Diskussion überhaupt?

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...besser als die 107. Umfrage *grins*

Antwort von speedy am 09.11.2015, 16:55 Uhr

o.T.

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Ich finde es auch interessant, weil kontrovers.

Antwort von emilie.d. am 09.11.2015, 17:46 Uhr

Sonst würde ich ja nicht mitdiskutieren und stattdessen den Beitrag ignorieren.
Was mich stört (und da verstehe ich halt nicht, was genau die Intention der AP ist), ist die Forderung, gerade in diversen Zeitungsartikeln, Männer müssten mehr Teilzeit arbeiten. Da stilisieren sich für mich einige Frauen (insbesondere Akademikerinnen) in eine Opferrolle, die so einfach nicht vorhanden ist. Für einkommenschwächere Familien oder wenn man auf dem Land lebt, sieht das sicher anders aus. Aber prinzipiell ist es absolut möglich, Vollzeit zu arbeiten, auch wenn der Partner das ebenfalls möchte. Machen hier genügend Familien vor, man muss die Kinder sowie Hausarbeit unter der Woche dann eben entsprechend "outsourcen".
Was man als Frau und auch als Mann eben nicht haben kann (zumindest nicht in meinem Beruf), ist die eierlegende Wollmilchsau. Karriere, volles Gehalt, aber um 14 Uhr den Stift fallen lassen und die Kinder vom Kiga abholen. Das gilt für die Männer aber eben genauso wie für die Frauen. Und da muss man sich eben entscheiden, was ist mir wichtiger, Zeit mit meinem Kind verbringen oder eben Geld, Rente, Karriere.
Bevor mein Sohn geboren worden war, war das für mich völlig klar. Als dann der Anruf von der Krippe wegen der Eingewöhnung kam ( er sollte mit 10 Monaten Vollzeit gehen), habe ich dann mit ihm im Arm weinend auf dem Sofa gesessen, weil ich ihn nicht abgeben wollte. Und dann eben alles umgeschmissen und mir einen Teilzeit-Job gesucht. Deswegen bin ich aber keine "Mami", kein Opfer, das sich nicht gegen ihren Mann durchsetzen konnte. Es war allein meine Entscheidung, Teilzeit zu arbeiten, weil mich das eben glücklicher macht.

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Re: Männer/Väter.... kürzer treten für die Kinder...?

Antwort von Badefrosch am 09.11.2015, 17:52 Uhr

Speedys Modell war mein Traum.

Dann fie mein ann mit Erwerbsunfähigkeit aus, somit bin ich nun in Rolle des Alleinverdieners.

Allerdings hätte es hier mit Mann verdient mehr NIE gestimmt.

Denn ich würde mit 18 Std. Woche das verdienen, was mein Mann vorher mit 40 Std. verdient hat. Ergo ich kann mit einer 30 Std, Woche die Familie ernähren , mit 35 Std. Woche konnten wir uns dieses Jahr 2 Kurzulaube leisten. Klar wäre mit 40 Stunden mehr Luxus drin, aber das ist mein Kompromiß.

Ich hab um 16 Uhr Feierabend und bin eine Stunde später zuhause.

Auf Karriere habe ich verzichtet, das hat aber nix mir meiner Familie zu tun.
Das liegt eher daran, dass ich kein guter Vermittler bin bei Problemen zwischen Kollegen. Und zudem fehlt mir für meinen Beruf das männliche A....loch-Gen.

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Würde er gern, aber dann wäre sein Ruf, seine Karriere usw. dahin

Antwort von sojamama am 09.11.2015, 18:08 Uhr

DAS wird einfach nicht gern gesehen. Er könnte natürlich einen Halbtagsjob annehmen, aber nicht in der Position, in der er sich gerade befindet. Es wäre ein enormer Rückschritt.

Und das nächste Problem wäre aber dann MEIN Job, der reicht bei Weitem finanziell nicht an seinen Job heran. Nicht mal wenn er ein Halbtagsgehalt bekäme, würde ich da Vollzeit rankommen....

Hätte ICH den besseren Job, wäre ICH weiter Vollzeit gegangen. Das hat er mir auch immer so gesagt. Aber wir haben es nunmal so, weil wir uns finanziell absichern wollen UND uns einiges leisten wollen.
Und das jetzt und nicht erst wenn die Kinder groß sind.

Er kann sich Zeit nehmen, er kann früher anfangen, um früher daheim zu sein. Er kann aber auch später anfangen, um z.B. ein Elterngespräch mit der Lehrkraft zu führen oder einfach nur die Kinder in die Schule fahren oder früher Kindergarten.
Er nimmt sich die Zeit, um die Fußballjugend zu coachen. Er unternimmt am Wochenende viel mit unserern Kindern.

Für uns ist es so gut wie es ist. Anders würde wir sparen müssen, und könnten uns das ein oder andere eben nicht leisten. Und da wir alles gut geregelt kriegen. Auch immer gemeinsam Urlaub machen können und für uns genug Zeit für die Kinder bleibt, passt und das.

melli

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Re: Männer/Väter.... kürzer treten für die Kinder...?

Antwort von Dor am 09.11.2015, 18:28 Uhr

Wir haben es gemacht. Mein Mann ist von einer leitenden Position mit 250 MA zurückgetreten, um 60% zu arbeiten und um sich anteilig um die Kinder zu kümmern. Er ist der einzige in dieser Fa. (Maschinenbau). Es war enorm schwierig. Und in Krisensituationen wird er sicher der erste sein, der entlassen werden wird.

Von allen anderen Männern wurde er belächelt, weil er seine Karriere aufgegeben hat. Von den allermeisten Frauen auch!
Uns ist es egal, wir stehen drüber.

Gruss, Dor

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Re: Männer/Väter.... kürzer treten für die Kinder...?

Antwort von Astrid18 am 09.11.2015, 22:28 Uhr

Die Männer haben halt auch klar erkannt, dass Teilzeit ein Karrierekiller ist.

Ich habe bewusst für Vollzeit entschieden, trotz drei Kindern, weil ich lieber die Kinderbetreuung dreimal in der Woche outsource und ich entspannt arbeiten kann, ohne an Abholzeiten gebunden zu sein. Außerdem kann ich jetzt in die wirklich spannenden Projekte hinein. Ich nehme mir allerdings heraus, zweimal die Woche pünktlich zu gehen, und 50-Stunden-Wochen sind nicht wirklich drin. Wäre in der Tat schön, wenn das mehr Männer so machen würden.

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Re: Männer/Väter.... kürzer treten für die Kinder...?

Antwort von 2Seesterne am 10.11.2015, 0:42 Uhr

Also ich glaube, dass mein Mann gut reduzieren könnte. Das war für mich jedoch nie eine Option,.denn auch unbemannt und ohne Kinder würde ich niemals Vollzeit arbeiten wollen. Die tiefen Augenringe meiner Vollzeitkollegen halten mich eindeutig davon ab.
Und ansonsten würde ich jetzt mal alle oben genannten Argumente wiederholen.
Desweiteren ist meine persönliche Theorie,.dass eine nicht-vollzeitarbeitende Ehefrau in vielen Fällen der Ehe gut tut.
LG 2seesterne

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:-) gefällt mir hier :-)

Antwort von desireekk am 10.11.2015, 3:25 Uhr

Hallo,

zuerst Mal als Generalwntwort für alle:

ich stelle niemanden in eine Ecke, verunglimpfe irgendjemanden hier oder pauschalisiere.
ich frege eben nur, warum es (immer noch?) "naturgegeben" zu sein scheint dass die Mutter quasi selbstverständlich nach der geburt kürzer tritt, der Vater aber meist so weiter arbeitet "als ob nichts wäre".
Zu 95% machen sich die Mütter einen Kopf wie sie künftig Kind und Job unter einen Hut bringen, wie die Betreuung am besten organisiert wird und sie eben zumeist nur soviel arbeiten wie die Betreuung abdeckt.
Ja, ich weiss es gibt Ausnahmen, aber eben genau diese wenigen Ausnahmen bestätigen die starke Regel.
DARUM hing es mir.

Ich selbst bin schon ziemlich alt (bin den 60ern geboren) und stamme aus 2 Elternhäusern in denen jeweils die Mutter der Hauptverdiener war:
Meine Mutter war allein erziehend, MUSSTE als VZ arbeiten um uns durcvhzubringen
Meine (Intensiv-)Tageseltern hatten einen kompletten Rollentausch: sie freiberufliche Vollzeithebamme, 4 eigene Kinder, dazu 2 langjährige Tageskinder, er hat gearbeitet wenn es möglich war. Seltenst VZ, meistens gejobbt oder TZ irgendwo. DASS es so war, was übrigens NIE Thema, das war halt einfach immer so :-).

Für meine Kinder hatte ich einen Vater gefunden, der nie "karrieregeil" war. Das war ich bei uns, und habe auch mehr verdient.
Mir wäre aber auch nie im Traum eingefallen, freiwillig NICHT VZ zu arbeiten für meine Kinder. Und das obwohl ich immer viel gearbeitet habe, Dienstreisen hatte, etc.
Der Papa nahm voller Begeisterung Erziehungsurlaub (hieß damals noch so)... und merkte dann recht bald, dass das Zuhause nicht so prickeln ist und begann TZ zu arbeiten nach 2 Monaten voll Zuhause. Auch er war der erste Mann in der Firma (3 Frauen, über 200 Männer) der EZ nahm.. die Firma war völlig überfordert :-)
Aber selbst dort hat man es geschafft, ihn auf TZ zu nehmen (ohne gesetzlichen Abspruch darauf) und schnell den Vorteil dieser recht flexiblen Arbeitskraft schätzen gelernt... trotzdem bekam er es im Entwicklunsgespräch vorgehalten und daimit war klar, dass "Karriere" auch nach Rückkehr in VZ in der Firma nicht mehr möglich sein würde. Also hat er nach Ende der TZ sich etwas neues gesucht, wo ihm der TZ-Geruch nicht mehr anhaftete.

Ich selbst hatte in den ersten Jahren der Kinder das Glück dass ich mir meine "50-Stunden-Woche" halbwegs einteilen konnte. Kindergarten basteln, Arzttermine, etc. pp. habe ich also meistens gemacht (für sowas war der Papa dann doch nicht zu haben).
Als Papa dann auch wieder VZ einsteigen wollte, habe (ich) die Betreuung für uns passend gefunden: Aupairs.
Mag nicht jeder, ich habe es geliebt.

Übrigens war der Papa vor 15 Jahren noch der totale Exot in EZ. Und ich wurde genauso schief angeschaut weil ich eben NICHT bei den Zwergen blieb.
Ich habe also aus der eigene Erfahrung heraus sicher niemandem irgend etwas hier zum Vorwurf gemacht.

Ich habe hier wieder oft gelesen, dass man (=die Mutter) ja GERNE bei den Kinder zu Hause geblieben ist. Spreche ich ja auch keiner Mutter ab, aber: sagen die dazu passenden Väter alle, dass sie gerne NICHT bei den Kinder geblieben sind?

Gruss

Désirée

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Wäre der Vater auch gern Zuhause geblieben bzw. in Teilzeit gewechselt?

Antwort von emilie.d. am 10.11.2015, 5:35 Uhr

Ich hatte da Glück, mein Mann wollte weder Elternzeit nehmen noch in Teilzeit gehen. Bei uns sind die Wochentage aufgeteilt, weil wir beide Hobbys haben bzw. Freunde abends treffen. Dienstag, Donnerstag, Samstag, Sonntagfrüh und jeden zweiten Sonntagabend sind meine Zeiten, wo er sich komplett kümmert und das reicht ihm. Wäre mir zu wenig, aber Menschen sind halt verschieden. Ach, und morgens macht er ihn mit fertig und bringt ihn in den Kiga.
Bei meiner Schwägerin weiß ich sicher, dass sie sehr gern nach vier Monaten wieder Vollzeit eingestiegen ist und die restlichen acht Monate mein Bruder gemacht hat. Arbeiten beide wieder Vollzeit. Bei einer Freundin weiß ich nicht sicher, ob sie nicht gern länger als vier Monate daheim wäre. Fakt ist, dass ihr Mann wie beim ersten Kind acht Monate machen möchte und sie es so händeln. Danach arbeiten auch wieder beide Vollzeit. Bei einem befreundeten Paar bleibt sie das erste Jahr wieder komplett daheim, er geht zusätzlich ein paar Monate in Teilzeit. Ich habe nicht das Gefühl, dass es in meinem Bekanntenkreis viele Männer gibt, die gern Teilzeit bzw. Elternzeit gemacht hätten und es nicht getan haben.

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Re: :-) gefällt mir hier :-)

Antwort von Alexxandra am 10.11.2015, 7:57 Uhr

Ja, mein Mann wollte nicht mehr Zeit mit seinem Kind verbringen, ihm reichen der Abend und das Wochenende.

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Re: :-) gefällt mir hier :-)

Antwort von Alexxandra am 10.11.2015, 7:57 Uhr

Ja, mein Mann wollte nicht mehr Zeit mit seinem Kind verbringen, ihm reichen der Abend und das Wochenende.

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Re: Männer/Väter.... kürzer treten für die Kinder...?

Antwort von enanita am 10.11.2015, 9:44 Uhr

Derzeit bin ich noch im Studium, da muss der Mann einfach voll arbeiten, um uns alle ernähren zu können. Während meines Praxissemesters hat er auf 35h reduziert, denn nur so ist es möglich, dass einer das Kind bringt und der andere holt. Wenn ich nächstes Jahr in den Beruf einsteige, arbeiten wir beide quasi das gleiche nur er halt mit etwas mehr Berfuserfahrung also mehr Verdienst. Eine Möglichkeit wäre, ich 30h, er 40h, dann könnte ich Kind holen und bringen. Aber davon nehme ich mittlerweile schon langsam Abstand. Also wird er wohl wieder auf 35h reduzieren und ich werde voll arbeiten (oder zumindest 35h).
Beim nächsten Kind werde ich dennoch wieder ein Jahr zu Hause bleiben und nicht er. Aber das hat rein biologische Gründe - er kann halt leider nicht stillen... Und nein, ich möchte nicht abpumpen, nur damit der Papa sich kümmern kann.

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Re: Männer/Väter.... kürzer treten für die Kinder...?

Antwort von Foxi23 am 10.11.2015, 14:09 Uhr

Mann ist auf Montage, Betriebszugehörigkeit 15 Jahre, das schmeißt man nicht einfach hin.

Die beiden Alternativen:
Mann sucht sich hier Job: Schon versucht, würde mit Kusshand genommen, leider bei wesentlich schlechterer Bezahlung, ist einfach ein regionales Problem.
oder
Wir ziehen zum Arbeitsort vom Mann: Mein Job wäre weg, ich habe supergute Bedingungen, Freiheiten, 10 Jahre Zugehörigkeit. Kindergarten wäre um ein Vielfaches teurer als hier und die Rahmenbedingungen nicht so toll. Arbeiten würde sich dann für mich kaum lohnen und daheim sitzen kann und will ich keinesfalls. Und nicht zuletzt: Wir haben Haus mit Garten hier, gehört uns zwar auf dem Papier noch nicht, ich werde es aber erben.

Mich stört an der Situation eigentlich nur, dass ich unter der Woche abends nie weg kann, weil Kind sonst alleine zu Hause wäre. Ansonsten ist es ok. Wenn Mann nicht daheim ist, fällt auch weniger Arbeit an ;-)

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Re: Männer/Väter.... kürzer treten für die Kinder...? WIESO denn KÜRZER???

Antwort von Al1ce am 10.11.2015, 20:08 Uhr

schon die Ausdrucksweise ist seltsam und spiegelt die seltsame Sichtweise wieder. Für mich stimmt an der ganze Story auch was Grundsätzliches nicht. Abgesehen von den einzelnen Fällen, wo die Frau vielleicht schon von klein auf von Mutter/Hausfrauenkarriere geträumt hat, die sie dann voll ausfüllt (und ich kenne solche Frauen, denen ich es auch glaube).. .. es ist einfach schwer vorstellbar, dass diese Asymmetrie generell das Wahre sein kann, denn beide, Vater und Mutter kommen dabei doch zu kurz. Der Vater kriegt zuwenig von den Kindern mit und die Mutter zuwenig vom Leben da draussen.

Polemisch hab ich das mal in einer Podiumsdiskussion so zugespitzt: entweder Windelnwechseln etc ist ganz schrecklich, dann gehört es unter Partnern fair geteilt, oder die Zeit mit kleinen Kindern ist ganz wunderbar, dann gehört sie aber auch unter den Partnern fair geteilt. Frauen, gebt den Männern doch die Chance!!!

Wie es dazu kommt - da teile ich ganz Speedys Meinung, viele rutschen da so rein, reden nicht rechtzeitig drüber, machen es wie die andern - und wenn es sich erstmal auf die Art einspielt, ist die Sache gelaufen. Wieder Polemik ein: Dann kriegt Frau auch nur noch langweilige Jobs, die natürlich nur in TZ sinnvoll zu ertragen sind etc. Ich behaupte, dass jeder Mann mit ausreichend angesammeltem Knowhow und Fähigkeit zur Delegation seinen hochkomplexen Job eine Zeitlang auch mal mit 30 h ausüben kann. Dank Elterngeld ist Einkommen auch kein echtes Argument mehr..

alles gute al1ce

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Re: Männer/Väter.... kürzer treten für die Kinder...? WIESO denn KÜRZER???

Antwort von Al1ce am 10.11.2015, 20:08 Uhr

schon die Ausdrucksweise ist seltsam und spiegelt die seltsame Sichtweise wieder. Für mich stimmt an der ganze Story auch was Grundsätzliches nicht. Abgesehen von den einzelnen Fällen, wo die Frau vielleicht schon von klein auf von Mutter/Hausfrauenkarriere geträumt hat, die sie dann voll ausfüllt (und ich kenne solche Frauen, denen ich es auch glaube).. .. es ist einfach schwer vorstellbar, dass diese Asymmetrie generell das Wahre sein kann, denn beide, Vater und Mutter kommen dabei doch zu kurz. Der Vater kriegt zuwenig von den Kindern mit und die Mutter zuwenig vom Leben da draussen.

Polemisch hab ich das mal in einer Podiumsdiskussion so zugespitzt: entweder Windelnwechseln etc ist ganz schrecklich, dann gehört es unter Partnern fair geteilt, oder die Zeit mit kleinen Kindern ist ganz wunderbar, dann gehört sie aber auch unter den Partnern fair geteilt. Frauen, gebt den Männern doch die Chance!!!

Wie es dazu kommt - da teile ich ganz Speedys Meinung, viele rutschen da so rein, reden nicht rechtzeitig drüber, machen es wie die andern - und wenn es sich erstmal auf die Art einspielt, ist die Sache gelaufen. Wieder Polemik ein: Dann kriegt Frau auch nur noch langweilige Jobs, die natürlich nur in TZ sinnvoll zu ertragen sind etc. Ich behaupte, dass jeder Mann mit ausreichend angesammeltem Knowhow und Fähigkeit zur Delegation seinen hochkomplexen Job eine Zeitlang auch mal mit 30 h ausüben kann. Dank Elterngeld ist Einkommen auch kein echtes Argument mehr..

alles gute al1ce

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des Menschen Wille

Antwort von Benedikte am 10.11.2015, 23:29 Uhr

ist sein Himmelreich.

Ich denke, dass die alten tradierten Rollenmustern bei ganz vielen noch tief drinnensitzen.

Bei uns in der Behoerde sind die Hierarchien ja klar am Rang festzumachen. Trotzdem gehen auch Frauen im hoeheren Dienst in Elternzeit waehrend Maenner im gehobenen Dienst das ihren Partnerinnen uebrlassen, erstere gehen letzteren im Rang vor. Trotzdem haben erstere kein problem mit Kinderzeit, zweitere doch. Und das sind keine Einzelfaelle, das ist ein Massenphaenomen.

Wobei ich sage, dass sich das jeder selber ueberlegen muss und schauen muss, wie er zurechtkommt. bei mir ist die grenze immer dann ueberschritten, wenn die Gattinnen irgendwann Exgattinnen werden und dann mangels Job und dann mangelnder Grosszuegigkeit des Herrn ex Gemahls auf Kosten der Allegmeinheit leben muessen.

Aber jedenfalls, faellt mir auch auf, dass ganz viele FRauen, die verbal ganz gleichberechtigt und modern sind, dann in der Praxis doch das alte Modell haben. aber wie gesagt, muss jeder selber wissen.

Benedikte

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Natürlich gibt es Jobs,

Antwort von emilie.d. am 10.11.2015, 23:52 Uhr

die man nicht 30 h die Woche ausüben kann, ohne die Existenz zu riskieren. Selbständige mit kleinen bis mittelgrossen Betrieben. Postdoc an der Uni. Da stirbt man halt langsamer. Kollegin von mir hat versucht, nur noch 9-5 zu arbeiten, mit dem Ergebnis, dass ihr Grant nicht verlängert wurde, weil sie zu wenig publiziert hat. Gerade im Wissenschaftsbetrieb an den Unis im In und Ausland muss man ganz viel Glück haben, dass man einen Chef hat, der seine schützende Hand über einen hält und Geld in so einem Fall organisiert. Sonst steht man auf der Straße.

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Re: des Menschen Wille

Antwort von Daffy am 11.11.2015, 9:02 Uhr

>Ich denke, dass die alten tradierten Rollenmustern bei ganz vielen noch tief drinnensitzen.

Sicher tun sie das - Erziehung ist das eine, Gene sind das andere.

Kennst Du Harald Eia?:
https://www.youtube.com/watch?v=tiJVJ5QRRUE&index=2&list=PLPPa8aTP2j2MPyEzYwqmCOMHLi1bmu95e
"Young people`s choices are more traditional now than 15 years ago." Das gilt nicht für Entwicklungs- und Schwellenländer, wo diejenigen, die Zugang zu Bildungs haben, die nackte Existenzangst antreibt.

>bei mir ist die grenze immer dann ueberschritten, wenn die Gattinnen irgendwann Exgattinnen werden und dann mangels Job und dann mangelnder Grosszuegigkeit des Herrn ex Gemahls auf Kosten der Allegmeinheit leben muessen.

Naja, irgendwo gehört es zum Kern unseres Sozialsystems, dass auch diejenigen, die ihre Notlage selbst verursacht haben, unterstützt werden, ob "Ich feier lieber statt zu lernen"-Jugendlicher, alleinerziehende Mutter, die alle paar Jahre von einem neuen Kurzzeittraumprinzen schwanger wird oder der werdend-berühmte Schriftsteller, der bis zu seinem unvermeidlichen Durchbruch prekär jobbt.
Wäre das nicht mehr der Fall, könnten die zukünftigen Exgattinnen aufgrund verringerter Steuerlast einiges mehr sparen.

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Und ich glaube eben nicht, dass es tradierte Rollenmuster sind.

Antwort von emilie.d. am 11.11.2015, 9:13 Uhr

Sondern dass bei der Güterabwägung (mehr Zeit für Kind/Teilzeit/keine Karriere vs. Vollzeit/Karriere ) Frauen sich i. G. zu Männern häufiger für Teilzeit entscheiden. Häufiger, gibt doch mittlerweile genug Familien, wo beide Vollzeit arbeiten, weil man sich mit Teilzeit die Karriere verbaut.
Ich zumindest ziehe mir den Schuh nicht an - weil ich mich für mehr Zeit mit Kind und Teilzeit und gegen "Karriere" entschieden habe - nicht "modern" und "gleichberechtigt" zu sein. Sollte mein Ehemann sich tatsächlich von mir trennen, würde ich auch nicht der Allgemeinheit auf der Tasche liegen.Von meinem Teilzeit-Gehalt könnte ich unseren Sohn und mich auch gut allein ernähren.

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Re: Männer/Väter.... kürzer treten für die Kinder...? WIESO denn KÜRZER???

Antwort von Daffy am 11.11.2015, 9:14 Uhr

> entweder Windelnwechseln etc ist ganz schrecklich, dann gehört es unter Partnern fair geteilt, oder die Zeit mit kleinen Kindern ist ganz wunderbar, dann gehört sie aber auch unter den Partnern fair geteilt. Frauen, gebt den Männern doch die Chance!!!

Oder es ist schlicht die Frage, wie belastbar man einerseits ist (es schrieben ja schon einige, dass es eben nur kurzzeitig möglich ist, auf 30 Stunden "Teilzeit" zu gehen). Tut mir leid - aber selbst wenn beide dauerhaft soweit reduzieren könnten, ist das eine Menge Stress. Schließlich müssen dann zwei Dienstpläne abgestimmt werden, Krankheiten und sonstige Ausnahmesituationen kommen dazu und schließlich sind die Kinder immer noch 24 Stunden da - d.h. man bezahlt jemanden, der die Kinderbetreuung mehr oder weniger engagiert als ´Job` übernimmt, um selber einem ´richtigen` Job nachgehen zu können.

Letztendlich ist die Zahl der Aufgaben, die man mit gutem Gewissen übernehmen kann, begrenzt. Beleghebamme und Aufbau eines Catering-Dienstes schafft man auch nicht gleichzeitig. Klar, stundenweise Pakete packen für Amazon oder Burgerbrater oder Taxifahren - das geht. Dann wäre also die Lösung, dass Eltern auf Jobs mit Minimallohn, minimaler Verantwortung und minimaler Qualifikation umschwenken, zugunsten der gerechten Verteilung auf vier Schultern. Naja, wer es mag...

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Re: Männer/Väter.... kürzer treten für die Kinder...?

Antwort von wir6 am 11.11.2015, 11:26 Uhr

bei meinem Mann ging es wirklich nicht in seinem Job.

Also hat er sich einen anderen gesucht (ja, finanziell schlechter als sein vorheriger), ist in Elternzeit gegangen und nun in Teilzeit.

Es geht sehr wohl, wenn man denn will

Wir haben es so entschieden, weil wir mehr Familienzeit haben wollten. Ich bin im Büro tätig und kann mir die Zeiten viel selbst einteilen.
Mein Mann hätte weiter Schichten, Wochenenden, Feiertage, etc. arbeiten müssen.

So haben wir einfach viel mehr WIR

Es war eine Familienentscheidung, wo das Wohl aller im Auge behalten wurde.
Ich würde es auch extrem unfair finden, wenn mein Mann sich krumm legen müsste und die Kinder nur Abends oder am Wochenende sieht, damit ich meine Stunden reduzieren könnte.

By the way, habe ich rein gar nicht das Gefühl, dass ich etwas verpasse, ich stille meinen 13 Monate alten Sohn sogar noch und die Bindung hat augenscheinlich auch nicht gelitten.
Die Kinder wurden auch durch meinen Mann, immerhin deren Vater, liebevoll und gut betreut

Das klappt auch nicht in jedem Job so, aber in meinem, also bin ich sehr zufrieden damit.

Viele Grüße

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Re: Männer/Väter.... kürzer treten für die Kinder...?

Antwort von dhana am 11.11.2015, 18:48 Uhr

Hallo,

ganz einfach MEIN Arbeitgeber sah das damals anders.

Der hat meine Stelle damals nicht verlängert weil eben Kinder und Mutter ect. Das mein Mann damals eigentlich kürzer Treten wollte und Kinderzeit machen war dem egal.

Im Endeffek war es dann so - mein Mann hatte ein unbefristete Arbeitsstelle und ich nicht..
Also war ich dann irgendwann entgegen dem eigentlich Plan zuhause bei den Kindern und nicht mein Mann - hat ihn sehr lange gestört, er hätte lieber mehr von den Kindern gehabt.

Auch heute noch ist er es der sich am Vormittag frei nimmt um zu einem Lehrer zu gehen.

Bei uns hätte mein Mann gerne mehr Zeit mit den Kindern als Babies verbracht - Stundenreduzierung wäre auch gut möglich gewesen - aber das wäre nur gegangen wenn auch ich eine Vollzeitstelle gehabt hätte... nur hat mich keiner eingestellt - die Vorurteile von den Arbeitgebern sind da nicht zu unterschätzen...

Wir suchen an meinen jetzigen Arbeitsplatz derzeit wieder - wir brauchen dringend jemand. Vollzeit oder Teilzeit wäre ok - was aber nciht geht, das man 15.30 sicher heimgeht - sondern man muss bleiben bis die Arbeit erledigt ist, auch wenn es mal länger dauert.
Es haben sie mehrere beworben - die junge Mutter mit 2 kleinen Kinder wurde sofort aussortiert... da wird sofort gefolgert - kleine Kinder viel Ausfall, kann nicht länger bleiben .....

Sind also nicht nur die Frauen die so denken.. ich glaube bei den Arbeitgebern ist das noch viel tiefer verwurzelt.

Gruß dhana

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Re: Natürlich gibt es Jobs,

Antwort von Al1ce am 11.11.2015, 20:17 Uhr

hmm, mit der Unikarriere kenne ich mich aus - da wird inzwischen sehr viel getan, um Mütter zu unterstützen, auch von Seiten der Drittmittelgeber. Meistens ist es leider sogar so, dass es nicht gelingt, die Gelder in den entsprechenden Töpfen auszugeben (bin auch Frauenbeauftragte)! Das Ganze hat natürlich trotzdem seine Tücken, man muss schon gut überlegen, wann man was publiziert, und vieles ist auch nicht planbar. Aber dass 30 h an sich nicht reichen sollen, ist schwer vorstellbar, hab das auch sehr lange gemacht.. Der Vorteil ist doch, dass man wenig feste Anwesenheitszeiten hat und damit eigentlich Arbeit und Familie besser kombinieren kann als so manch andere(r). Allerdings gibt es durchaus Bereiche, wo die Arbeitsverträge doch sehr befristet sind und natürlich hängt es auch vom Chef ab..

al1ce

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Re: Männer/Väter.... kürzer treten für die Kinder...?

Antwort von Daffy am 12.11.2015, 10:03 Uhr

>Ich würde es auch extrem unfair finden, wenn mein Mann sich krumm legen müsste und die Kinder nur Abends oder am Wochenende sieht, damit ich meine Stunden reduzieren könnte.

Andererseits bekam mein Mann das Angebot, einen Aufgabenbereich zu übernehmen, der ihn sehr interessiert hat, wobei erwartet wurde, dass er ca. 5h pro Woche aufstockt. Und eben vor Ort, als Ansprechpartner, verfügbar ist. Ich habe dann leichten Herzens einen stundenweisen Job, den ich sowieso nur wegen des diffusen Gefühls "Ich sollte auch mal wieder arbeiten" angefangen hatte, ´aufgegeben`. Die Papa-Spiel/Erzähl/Bonding-Zeit hat sich etwas verschoben, wurde aber nicht weniger, und mein Mann hat keine festen häuslichen Termine, was er angenehm findet. Win-win-Situation...

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Re: Männer/Väter.... kürzer treten für die Kinder...?

Antwort von Mimi_02 am 12.11.2015, 10:12 Uhr

Hallo zusammen,

hmm ich ahbe jetzt nicht alle Posts gelesen. Aber ich denke das ist ein sehr schwieriges Thema. Ich beobachte hier im Bekanntenkreis auch, dass viele Frauen einfach nicht arbeiten wollen. Die schauen imch völlig entsetzt an, wenn ich sage, dass ich mich darauf freue wieder arbeiten zu gehen... Gut einige wollen es sich vielleicht auch einfach nur nicht eingestehen, die sind noch so erzogen worden, dass eine Mutter zu hause zu bleiben hat und das käme für sie einem Schuldeingeständis gleich, dass man keine gute Mutter ist. Ist traurig, aber gibt es immer noch.

Mein Mann und ich arbeiten aktuell beide im technischen Vertrieb mit viel Reisetätigkeit. ein Job von dem viele sagen würden, da geht es einfach nicht...

Nur was machen wenn beide so eineb Job haben ? Sehen, dass es eben doch geht.
Bei Kind 1 war ich ein Jahr zuhause und dann 50% (ok, da dann weniger raus, mehr back office). Mein Mann war mit uns gemeinsam 4 Monate daheim (3 Monate EZ 1 Monat Urlaub) und dann VZ. Selbst da ist er schon blöd angeschaut worden, weil er ja 1 Monat weder Lohn noch EG bekommen ha (ja ich weiß, DAS kann sich nicht jeder leisten, wir hatten Glück)

Bei Kind 2 bin ich jetzt 8 Moate zuhause und gehe dann arbeiten und mein Mann bleibt voll zuhause und macht danach TZ.

Fazit: Es gibt vllt. Jobs in denen es tatsächlich nicht geht - aber die sind selten, meist ist es bequemlichkeit und sicht nicht schräg anschauen lassen wollen. Denn das muss sich mein Mann auch: Wie du bleibst daheim, damit deine Frau arbeiten geht ? Bist du verrückt ? Unsere Persinalabteilung hat sogar gemeint, sie müsse erstmal prüfen, ob er überhaupt 24Monate EZ nehem darf... aber es geht wenn man Will und evtl. auf etwas Lohn/Luxus verzichtet...

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unterhaltsam. und ein bisschen off-topic

Antwort von björg am 12.11.2015, 16:21 Uhr

http://www.spiegel.de/karriere/berufsleben/twitter-satire-manwhohasitall-gibt-ratschlaege-fuer-den-mann-a-1062065.html

Ich glaube, dass die Antwort auf deine Frage, die der Wahrheit am nächsten kommt heißt: "Weil's immer schon so war"
Das schließt auch typische Männer- und Frauen-Jobs mit ein, die einen (Teil-) Ausfall wegen Familie erlauben oder eben nicht.

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Publish or perish

Antwort von emilie.d. am 12.11.2015, 17:31 Uhr

Ein Postdoc in meinem Fachgebiet hat i.d.R. eine 50 h Woche.Wenn es denn reicht. Feste Stellen, das ist in den USA und England auch nicht anders, sind extrem selten. Programme der DFG (Heisenberg usw.) sind alle befristet. Selbst richtig gute Postdocs ziehen zum Teil wie die Nomaden durch die Welt, weil die Finanzierung ausläuft (meist 2-3 Jahre) und Chef oder man selber kein Geld aufgetrieben hat.
Es wollen ja nicht nur die Frauen in der Wissenschaft mehr Zeit für ihre Kinder, den Männern geht es doch genauso. Ist aber, so man eine Festanstellung anstrebt, einfach nicht realistisch. Anders ist die Situation, wenn man denn erst einmal Professor ist oder auf einer Stelle als Akademischer Rat sitzt. Kinderkriegen steht aber, zumindest für Frauen, zwingend vorher an, meist in einer Zeit, wo man richtig Gas geben muss.
Du musst bedenken, dass wir im Wissenschaftsbetrieb gegen sämtliche Wissenschaftler aus der Welt konkurrieren. Ich wusste z.B., dass auf meinem Thema mindestens zwei große Gruppen mit viel Geld und Leuten (beide in den USA) arbeiten. Wir haben damals die Publikation mit Ach und Krach rechtzeitig rausbekommen, sonst hätten wir das nur noch im wissenschaftlichen Äquivalent der Bäckerblume veröffentlichen können. Ohne entsprechende Publikationen hast Du keine Chance auf eine feste Stelle.

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Re: Publish or perish

Antwort von EwaK am 12.11.2015, 20:38 Uhr

Kann ich nur zustimmen, emilie.d. Hinzu kommt das Hochschulrahmengesetz...

Gruß,
EwaK

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Re: Publish or perish

Antwort von Al1ce am 12.11.2015, 22:22 Uhr

ja, das weiss ich alles nur zu gut, bin selber im System und hab erst die Kinder bekommen und dann die Professur ;-)
Wie Ihr sagt, es ist auch für Männer und grundsätzlich nicht leicht und auch von Zufällen abhängig (zB ob es eben starke Konkurrenz gibt oder nicht, ich vermute mal, Ihr sprecht hier auch von den Lebenswissenschaften oder ähnlich schnelllebigen Disziplinen).

Man kann gerne sagen, dass einem das zu hart ist, aber als Pauschalaussage (Unikarriere mit Kindern geht nicht oder nur unter kompletter Selbstaufopferung) stimmt es nicht, bin das lebende Gegenbeispiel, habe mehrere Jahre "kürzer getreten" und kenne auch andere, die es geschafft haben, wobei meistens der Partner (auch in meinem Fall, er hat dieselbe Karriere gemacht) oder manchmal die Eltern viel mitgeholfen haben.
Mit Eurer Einstellung ändert sich nie etwas - wie soll frau damit zB vom Partner eine entsprechende Mithilfe bekommen, wenn sie selbst nicht dran glaubt.. aber ich merke schon, hier spricht die Frauenbeauftragte aus mir und eigentlich missioniere ich nicht gerne (wers glaubt) ;-)

gute nacht al1ce

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Um Mithilfe vom Partner geht es doch gar nicht.

Antwort von emilie.d. am 12.11.2015, 23:07 Uhr

Es geht darum, dass Du als naturwissenschaftlicher Postdoc kaum auf 40h die Woche, geschweige denn 20h reduzieren kannst, ohne Deine Chancen auf eine feste Stelle bzw. deine Anschlussfinanzierung zu gefährden. Deine These war, dass es selbst bei komplexen Jobs kein Problem ist zu reduzieren. Das ist hier einfach nicht so. Bei Selbständigen, gerade in der Gründungsphase, noch viel weniger. Da ist krankwerden zum Teil schon existenzgefährdend.
Insofern verstehe ich sowohl Mann als auch Frau völlig, wenn sie in der Lage trotz Kind nicht reduzieren und beide weiter Vollzeit arbeiten.

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Re: Um Mithilfe vom Partner geht es doch gar nicht.

Antwort von Al1ce am 13.11.2015, 19:04 Uhr

Selbständige in der Gründungsphase - das ist sicher heftig, dürfte aber mit einer (geplanten) Schwangerschaft eher selten zusammenfallen. Und "kein Problem" hab ich nirgends gesagt - ich muss aber wohl oder übel dabeibleiben, dass myself und einige andere meiner Bekannten trotz mehrjähriger KinderTZ in der Wissenschaft Karriere gemacht haben, denn das ist eine Tatsache. Es geht mir darum, dass ein interessanter Job und zeitweise TZ kein Entweder-Oder ist... Ich geb gern zu, es ist auch auch kein "we can have it all" , das steht aber auf einem anderen Blatt.

alles Gute Al1ce

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Teilzeit und Karriere

Antwort von emilie.d. am 13.11.2015, 19:55 Uhr

Ich kenne in meinem Bereich niemanden (Naturwissenschaft), der trotz Teilzeit eine feste Stelle an der Uni bekommen konnte. Bist Du geisteswissenschaftlich unterwegs? Teilzeit-Postdocs an sich sind hier schon die absolute Ausnahme. Ich kenne eine einzige nicht verbandelte, die restlichen sind mit dem Laborchef verheiratet bzw. haben mit dem Laborchef ein Kind gezeugt.
Auch Selbständige, die nicht mehr in der Gründungsphase stecken, können oft nicht reduzieren. Sieht man gerade am Bäcker hier im Ort. Er ist krank, deshalb hat die Bäckerei nur noch vier Tage die Woche auf. Zwei Verkäuferinnen mussten schon entlassen werden, wie es hinten in der Backstube aussieht, weiss ich nicht. Und das ist ein Traditionsunternehmen, seit über 80 Jahren am Ort mit Stammkundschaft.

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Re: Teilzeit und Karriere

Antwort von Al1ce am 13.11.2015, 21:17 Uhr

Das wird jetzt langsam zu speziell für den thread, aber ja, ich bin Naturwissenschaftlerin. Ich habe in der TZ nach der Geburt des 2. Kinds einen grossen Antrag durchbekommen und die Gutachter haben ausdrücklich erwähnt, dass meine Publikationsleistung im Vergleich zur Promotion wohl wegen der KinderTZ reduziert war und sie der Antrag trotzdem überzeugt hat. Wenn das mal nicht ein gutes Zeichen ist. Und ich kenne mehrere Frauen, bei denen es ähnlich gelaufen ist und die jetzt eine feste Stelle haben.

Das heisst überhaupt nicht, dass alles in Butter ist, nur ist ein gewisses Bewusstsein für die Problematik bei den Drittmittelgebern inzwischen durchaus vorhanden.

Die Lösung "Wissenschaftlerpaar im selben Labor" kenne ich auch, lustigerweise auch öfter in der umgekehrten Konstellation (sie ist die Chefin, er ist Mitarbeiter und bringt die Kinder ins Bett ;-). Beides nicht mein/unser Ding..

Aber ich hab natürlich keine Ahnung von Deinem persönlichen Weg und meine Laufbahn hätte durchaus auch scheitern können - die gefährlichste Situation war leider, leider die kinderlose Chefin, die den vakanten Lehrstuhl, an dem ich war, bekommen hat.

Ich mag nur keine pauschalen Aussagen a la "geht nicht, gibts nicht". Das könnte andere hier entmutigen, noch bevor sie ernsthaft die Option ins Auge gefasst haben, und das wär doch schade. Es gibt definitiv noch zuwenig etablierte Naturwissenschaftlerinnen mit Kindern... ;-)

gute nacht al1ce

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Naja, Naturwissenschaftlerinnen mit Kindern kenne ich schon.

Antwort von emilie.d. am 14.11.2015, 19:01 Uhr

Aber keine, die mit Teilzeit eine feste Stelle bekommen hat. Wir zwei haben offensichtlich SEHR unterschiedliche Erfahrungen gemacht. Ich glaube, da kommen wir nimmer zusammen.
Selbst wenn ich bei Dir lese, dass es offensichtlich möglich ist, auch mit Teilzeit eine Professur zu bekommen-ich würde es trotzdem keinem raten. Entweder dann feste Stelle in der Privatwirtschaft suchen, solange man noch jung genug ist oder eben weiter Vollzeit. Finde nicht, dass das etwas mit Entmutigen zu tun hat, sondern mit Realismus.

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Re: Männer/Väter.... kürzer treten für die Kinder...?

Antwort von PiaMarie am 15.11.2015, 20:31 Uhr

Doch meiner schafft das.

Werden beim nächsten Kind Elternzeit 50/50 teilen.

Aber wir arbeiten tatsächlich das gleiche.

Lg

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Re: Männer/Väter.... kürzer treten für die Kinder...?

Antwort von ConnyJ am 19.11.2015, 15:20 Uhr

Stimmt bestimmt. Das heimelige Leben am Herd ist ja auch völlig verantwortungsfrei, ohne Konflikte und einfach so viel beschaulicher als das Leben der bezahlten Arbeitnehmerin...

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