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Geschrieben von clara am 15.07.2003, 17:42 Uhr

Krippe mit 6 Monaten

Hallo, ich habe mal eine Frage an Euch. Hat jemand sein Kind bereits in Alter von 6 Monaten in die Krippe gegeben? Welche Erfahrungen habt Ihr gemacht? Ich fange am 1.9.03 wieder an zu arbeiten (41 h) und meine Tochter soll dann in die Krippe gehen. Ich habe ein schlechtes Gewissen.

Danke! Eure Corinna

 
5 Antworten:

Re: Krippe mit 6 Monaten

Antwort von paulita am 15.07.2003, 21:20 Uhr

liebe corinna

unser sohn ist mit 6 monaten zu einer tagesmutter gekommen. nach einer recht kurzen eingewöhnungszeit war er 5 tage die woche ca. 7 stunden dort. es lief alles super, auch wenn manch schwere phase dabei war. heute ist leo 2,4 jahre alt und ich denke im nachhinein, dass es damals so "einfach" war, ihn abzugeben. weil er in gewisser weise so wenig mitgekriegt bzw. "gesagt" hat. ich hatte jedenfalls kein schlechtes gefühl, weil die tamu super war und weil ich ihn gut aufgehoben + betreut wusste. klar habe ich ihn auch vermisst, aber als rabenmutter kam ich mir nie vor.
alles gute
paula

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Re: Krippe mit 6 Monaten

Antwort von KarinF am 16.07.2003, 10:28 Uhr

Wenn Du Dr. Posth fragst wirst Du definitiv ein sehr schlechtes Gewissen bekommen - in anderen Ländern ist es allerdings üblich.

Meine Tochter kam zwar erst mit 12 Monaten in die Krippe, aber ich habe dort einige andere jüngere Kinder kennengelernt.

Die jüngeren sind oft unkomplizierter in der Eingewöhnung. Die größeren Kinder nehmen sehr viel Rücksicht auf die Kleinen (darüber war ich sehr erstaunt) und betuddeln die Babys oft. Die Babys scheinen sich recht wohl zu fühlen, es gibt immer etwas zu sehen und irgendwer (meist die Erzieherin, aber oft auch andere Kinder) beschäftigt sich mit dem Baby. Mein zweites Kind (bin ET + 4) werde ich (sollte ich einen Platz bekommen) mit 7-9 Monaten in die Krippe geben. Vorher nicht, da ich 6 Monate voll stillen möchte.

Ich denke am wichtigsten ist wie man mit der Restzeit umgeht die man dann noch mit dem Baby/Kind hat. Wird es dann lediglich abgeholt und noch schnell zum Einkaufen/Frisör/Arzt mitgeschleift und muß bei der Hausarbeit zuschauen ist es sicher nicht so doll. Schaffst Du es Dir nach dem Abholen wirklich Zeit fürs Kind zu nehmen und Dich mit ihm zu beschäftigen denke ich ist ein guter Ausgleich geschaffen.

Ein Baby habe ich allerdings kennengelernt, daß die Krippe nach 2 Wochen wieder verlassen hatte, weil es zwar tagsüber sehr glücklich in der Krippe war, aber dafür die Nächte plötzlich durchschrie - anscheinenend waren die Eindrücke zu überwältigend. Das Baby kam dann nach einer Pause von ca 2 Monaten wieder zur Eingewöhnung und hatte dann nicht mehr diese Probleme.

Meine Tochter hatte Einschlafprobleme in der Krippe für lange Zeit, so daß ich ein todmüdes Kind abzuholen hatte und sie lange Zeit als erste zu Hause ins Bett stecken mußte. Ich fand das sehr sehr schade, denn eigentlich wollte ich den Nachmittag mit meiner Tochter spielen. Irgendwann hat sich das aber dann doch eingependelt.

Sie war immer von 8.00 - 15.00 in der Krippe.

Noch ein Problem, daß ich hatte. Ich war (unfairerweise) gegenüber den Erzieherinnen wesentlich kritischer als mir oder meinem Mann gegenüber. Kleine Situationen die ich zufällig mitbekommen habe, habe ich eher zum Nachteil interpretiert. Es ging meiner Tochter dort aber ganz offensichtlich gut. Eine solche Situation war: ich hole Töchterlein ab, alle Kinder spielen ruhig in der Ecke, die drei Erzieherinnen sitzen träumend rum und tun nichts. Ich habe mich geärgert wofür die Erzieherinnen denn ihr Geld bekommen - aber ehrlich, jeder braucht mal eine Verschnaufpause und außerdem müssen auch kleine Kinder lernen sich selber zu beschäftigen um entsprechend kreativ sein zu können, ständiges "bespielen" ist auch nicht gut.


Kär doch mal mit Dir selber welche Erziehungsmaßstäbe Du hast. Es ist klar, daß ein Krippenkind nicht die Aufmerksamkeit bekommt wie ein verwöhntes Einzelkind - eher vergleichbar mit einem Kind aus einer Großfamilie. Ich sehe dies eher positiv, manche eher negativ. Klar ist auch, daß die Erzieherin das Baby auch mal schreien lassen muß (weil gerade die anderen gefüttert werden müssen, weil sich ein anderes verletzt hat, etc.). Klar ist auch, daß die Erzieherin keine aufwendigen individuellen Einschlafrituale einhalten kann (Baby in den Schlaf wiegen/streicheln/singen). Klar ist auch, daß die Krippenkinder sehr früh selbständig sein dürfen/müssen, d.h. Essen mit dem Löffel. Ich sehe das aber eher positiv. Aber ein Kind aus einer Familie mit 5 oder mehr Geschwistern und einer Mutter die Hausarbeit zu erledigen hat hätte sicher noch viel weniger Aufmerksamkeit.Da macht sich niemand Gedanken ob man das Baby nicht besser zu einer Tagesmutter/Oma gibt, damit es eine intensivere Betreuung bekommt. Dein Kind kann beides haben - tagsüber die Großfamilie mit ihren sozialen Herausforderungen und am Abend ist es das verwöhnte Einzelkind.

Egal wie Du Dich entscheidest - es wird immer einen lieben Freund, Verwandten, Nachbarn geben der Dir erzählt daß Du falsch handelst. Egal ob Du zu Hause bleibst oder ob Dein Kind in die Krippe geht. Hauptsache Du und Dein Partner stehen hinter der Entscheidung. Wenn man sein Kind mit schlechtem Gewissen in der Krippe morgens abliefert - geht sicher alles schief. Das Kind merkt das.


Alles gute
Karin

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schon nach 8 Wochen...

Antwort von Patrisha am 16.07.2003, 13:25 Uhr

ich habe meine Kinder schon nach 8 Wochen abgeben müssen...allerdings nur für halbtags. Da kommt es echt auf s Kind an...meine Tochter z.B. war immer sehr kontaktfreudig und sie war in der Krippe gut aufgehoben...mein Sohn dagegen eine absolute Mimose, der super viel Kuscheleinheiten und Zuwendung brauchte...da war eine Tagesmutter dann besser. Gelitten hat nur einer:Ich!Und zwar weil es dann doch viel Streß ist und man Schuldgefühle hat. Man muss sich entscheiden ob man eine schelchte Mutter oder eine schlechte Hausfrau ist :)
Denn das muss dir klar sein: du bist NICHT Superwoman und kannst nicht beruflich deinen Mann stehen, deinen Haushalt top in Ordnung halten UND dich ausgiebig mit dem Kind beschäftigen...(und nebenbei noch Zeit für dich selbst finden!).
Versuch den Anspruch gar nicht erst zu haben und glaub mir: deinem Kind wird es gut gehen...heutzutage ist eine Krippe garantiert keine "Aufbewahrungsanstalt" mehr. Im Gegenteil: dort wird mehr gefördert und angeregt, als du das könntest!

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Re: schon nach 8 Wochen...

Antwort von clara am 16.07.2003, 15:14 Uhr

Danke für Eure lieben Zeilen, haben mir sehr geholfen!

Corinna

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Re: schon nach 8 Wochen...

Antwort von Cosma am 17.07.2003, 15:42 Uhr

Hallo !

Karin hat es ja sehr differenziert abgewogen und deutlich gemacht, dass man alles aus 2 Blickwinkeln betrachten kann.
Ich möchte aber nochmal betonen, dass die neueren Forschungen was die seelische Entwicklung von Kindern betrifft eher in die Richtung geht, sie möglichst lange bei einer festen Bezugsperson zu lassen, weil sie eben die vielen Eindrücke noch nicht so gut verarbeiten können und weil es eben so früh noch nicht "dran" ist sich durchzusetzen, zurückzustehen etc., sondern in den ersten 3 jahren hauptsächlich Urvertrauen und (spätere) Bindung(sfähigkeiten) gebildet werden.
Mein Sohn war auch in einer Kleinkindergruppe - aber 4 Stunden vormittags und erst mit 19 Monaten.
Ich galube aber auch, dass es am wichtigsten ist, dass es für Eure Situation passt und das DU damit klarkommst.

Cosma

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