Baby und Job

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Geschrieben von bubumama am 20.09.2005, 20:53 Uhr

Ich hab es soooo satt...

es regt mich so auf, die Leute - schlimm.
Ich war letzte Woche Dienstag in einer Krabbelgruppe, hab mich überreden lassen von einer Freundin. Nie wieder. Ein totales Chaos, dann dieser Gesang ständig. Aber gut, ich wusste es vorher, daß das nichts ist für mich. Sophie hat auch nur mit ihrem Freund Daniel gespielt, die anderen (Kleinere) haben sie nicht so interessiert.

Dann durfte ich mir dort anhören, von so einer Öko-Alternativ-Übermutter, in einem schrillen Tonfall, "Waaaaas Du arbeitest schoooon wieder???"
Was heißt schon? Sophie ist 20 Monate alt.
Nachdem ich dann auch noch erwähnt habe, sie in eine KIGa-Vorbereitungsgrupppe zu geben, waren alle perplex.

Ich versteh das nicht, wenn man den Leuten erzählt, KInd kommt bald in eine Kindergruppe, dann sind die erstmal ganz erstaunt. Wo ist denn da bitte das Problem? Und vor allem, was geht sie das an?

Ich mag einfach nicht daheim versauern und verblöden. Es hat absolut nichts mit dem Kind zu tun. Ich liebe mein Kind, sie war ein Wunschkind, sie war so geplant und es ist wunderbar mit ihr.
Aber Vollzeitmutter ist für mich nicht die Erfüllung. Aber anscheinend versteht das echt niemand. Das schlimme ist aber anscheinend mein Beruf. Ich bin "nur" Arzthelferin. Da hat doch glatt mal jemand gefragt, ob ich echt arbeiten will, weil AH ist ja nicht gerade der tollste Beruf mit Aussichten auf Aufstieg. Wenn ich einen anderen Beruf hätte, wäre das ja noch einleuchtend, warum ich arbeite. Aber so...

Es kommt jedesmal die Frage, wie ich es denn mal machen will, wenn ein zweites Kind kommt? Ja, wer sagt denn daß überhaupt ein Zweites kommt??? Das wollen die Leute echt nicht hören.

Das alte Klischee, Mama bleibt daheim, es kommt das Zweite, Mama erst recht daheim. Am besten gibt Mama gleich ihr ganzes Leben, ihr ganzes "Ich selbst" auf, nur um die Nonplusultra-Mutter zu sein.
Manchmal ist es echt zum Kotzen. Aber ich fühle mich so wohl wie lange nicht mehr. Ich arbeite ja nicht Vollzeit, nur 10 Stunden die Woche, aber genau soviel, das es allen Beteiligten guttut.

War ja jetzt ein elend langes Frustposting, musste aber mal sein.

Melli

 
12 Antworten:

na na na!

Antwort von syko am 20.09.2005, 21:34 Uhr

Aber Melli,
jetzt reiß dich mal ein bisschen zusammen! Bleib mal schön an Heim und Herd! Wenn du dich anstrengst, dann schaffst du es auch, dich in der Krabbelgruppe über Kochrezepte und die Konsistenz von Windelinhalten erschöpfend auszutauschen. Und wenn du noch ein bisschen übst, dann kannst du sogar im Hauptforum das pro und contra von Kürbissen in Kombination mit Reisigbesen in der Herbstdekoration diskutieren. Spätestens dann wird dir dein Job (den du ja sowieso bloß einem weniger qualifizierten Mann wegnimmst) kaum noch fehlen.

Nur Mut;-)
N.Ichtganzernst

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Frust zurück

Antwort von Iphigenie am 20.09.2005, 23:08 Uhr

Hallo!

Habe seit kurzem ich mitgelesen und noch nichts geschrieben, aber ich muss mich dir anschließen.
Bin auch berufstätig mit zwei Kindern und denke, das sollte die normalste Sache der Welt sein. Leider wird einem das als Frau in Deutschland verdammt schwer gemacht. Ich hatte relativ viel Glück mit organisatorischen Dingen, aber habe für meinen Beruf einen langen Weg zurück gelegt und sah absolut nicht ein, warum man mich zu einer Entscheidung zwischen Kindern und Job drängen wollte.
Mein Mann und ich haben uns von Anfang an alle Aufgaben geteilt. Erst war ich 6 Monate im Erziehungsurlaub, dann er.
Ich deutschen Köpfen steht noch immer das alte Bild vom Muttertier Daheim im Vordergrund. Und wenn man einen Herrn Paul Kirchhoff dieser Tage hört, wird mir auch ganz anders. Achtung Zitat:

"Die Mutter macht in der Familie Karriere, die nicht Macht, sondern Freundschaft verheißt, nicht Geld, sondern Glück bringt. Der Vater findet seine Identität, wenn er die ökonomischen Grundlagen der Familie beschafft."

Das ich nicht lache!
In fast allen europäischen Ländern sieht es in Sachen Kinderbetreuung und Jobchancen mit Kind ganz anders aus; da sind wir wirklich Schlusslicht.
Und was glaubst du, was mein Mann und ich uns mit unserem "System" anhören durften. Allen voran die Familie meines Mannes mit iher "Die-Mutter-gehört-zum-Kind-Mentalität". Die haben mich mit Anfang 20 schon zur Schwangerschaft gegrängt und fanden mich alt. Als ich dann erst studiert und gearbeitet habe und mit 32 das erste Baby kam, waren sie vollkommen entsetzt, dass ich nun die Arbeit fortsetzten wollte. Bei Baby Nummer zwei war es dann ganz vorbei. Sogar Freunde fanden meine Einstellung unmöglich, da ja nun das Kind meine Aufgabe sei.
Und das geht überall so, schrecklich! Dabei haben unsere Kinder eine viel intensivere Zeit mit uns und vor allem beide Elternteile um sich. Das muss nicht so sein, aber da wir eben die Zeit so gut einteilen können, ist das wirklich ideal und wir sind froh. Und was Kinder wirklich brauchen sind andere Kinder. Es gibt keine einzige Studie die belegt, es sei gut für Kinder, immer die Mutter um sich zu haben. Es gibt aber viele Untersuchungen, die belegen, dass Kinder 1. glücklich sind wenn die Mutter zufrieden ist, und 2. wenn sie unter Altersgenossen sind.
So, sorry, das war jetzt meine Frust-Runde. Wenn ich mal wieder was auf die Mütze bekomme von wegen "Rabenmutter", rufe ich meine Freundin in Schweden an die mir bestätigt, ich tue das genau Richtige.

Alles Gute,

Iphi

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andere Erfahrung

Antwort von cheese am 20.09.2005, 23:24 Uhr

Hi zusammen,
also mein Schatz und ich haben andere Erfahrungen gemacht. Ich hab die ersten 8 Monate Erziehungsurlaub gemacht und dann den Rest der 3 Jahre mein Freund. Er war der Quotenvater in der Krabbelgruppe... Bis Luca in den KiGa ging, hat er auch noch nachdem sich die Krabbelgruppe aufgelöst hat, ist er noch zweimal die Woche zum "Mütterfrühstück" im Mütterzentrum gegangen.
Und was soll ich sagen... ich werde heiß beneidet von den anderen Mamis!

Nicht alle Krabbelgruppen sind gleich. Probier einfach mal ein paar andere aus.

LG Claudia

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Re: keep cool- sowas muss jeder für sich selber entscheiden

Antwort von Benedikte am 21.09.2005, 3:05 Uhr

und mit der gewählten Möglichkeit glücklich werden.Ich habe bei den Müttern, die immer die Lebensweise der anderen kritisiren, irgendwo den verdacht, dass sie selber nicht ganz glücklich sind und das an anderen auslassen müssen.

Und allgemein kriegen Nurhausfrauen sie mehr drüber.
Oben hat Iphigenie ja über das Vorwort von Paul Kirchhof zu dem Buch über die FAmilie, in der er die vom Paar gewählte konservative Arbeitsteilung in einer FAmilie mit zehn KIndern beschreibt , wo die Eheleute sich entschlossen haben, dass die FRau zuhause bleibt und sich um die zehn Kinder kümmert, ja auch geschrieben " dass ich nicht lache", als ob diese FRau noch arbeiten müsste.
Und da muss eben jeder ein dickes Fell entwickeln und andern alle Möglichkeiten zugestehen- arbeiten ja, arbeiten nein, Kinder fremdbetreut, Kinder in der FAmilie betreut- da hat niemand mitzureden.
Bei uns ist auch mein MAnn zuhause, im Moment sogar ganz, weil er Elternzeit für unseren vierten hat und ich arbeite ganztags. Dann habe ich mal im drei plus mehr Forum mein bedauern darüber geäußert, dass meine Cousine mit Anfang zwanzig ohne abgeschlssene Berufsausbildung ein Kind krtiget- und habe sie nur drüber gekriegt- weil meine Dritte ganztags in der Kita ist, weil ich eine Putzhilfe und einen Babysitter habe und regelmässig den Pizzaservice anrufe- da haben mir die kinderreichen Damen Mitte zwanzig aber zusetzen wollen vonwegen" Ich würde mein Kind nie weggeben" und " Geld ist überhaupt nicht wichtig" und und und.

Von daher: Kommt die Trulla Dir nochmal so- voll drauf. Erste Frage: Was hast Du denn dagegen, dass ich arbeite, wo liegt Dein problem? Oder auch ganz klar sagen, dass man dem Kind ein eigene Lebensfeld zutraut und zumutet- den Umgang mit anderen und nicht krampfhaft auf dem Kind " draufsitzt". Oder drauf hinweisen, dass auch Deine Oma ihre Ansichten vertritt und schon seit 1960 vertreten hat.Und nicht rechtfertigen- aber auch nicht Mütter angreifen, die gerne zuhause bleiben wollen, die gibt es nämlich auch.

Benedikte

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Re: Ich hab es soooo satt...

Antwort von vonnywalker am 21.09.2005, 8:37 Uhr

Gottseidank ist das in unserer Region hier überhaupt kein Thema. Frauen gehen arbeiten, auch wenn sie dann Mütter sind, und gut isses.
Ich kann Deinen Brass aber gut nachvollziehen und ehrlich gesagt, würde ich auch nicht mehr zu diesem Krabbeltreffen gehen.
Ich war mit Josy damals in einer tollen KG, dort war es aber auch andem, dass die meisten Mamis nach nem Jahr wieder ins Berufsleben eingestiegen sind, daher kamen diese einseitigen nur-noch-kinder-und-windel-themen erst gar nicht auf.
Ich habs damals mit als Vorbereitung auf die Kita gesehen, in die Josy dann mit 11 Monaten "abgeschoben" wurde *lol*.

Meine Güte, wahrscheinlich wäre es diesen Übermüttern lieber, man würde lieber auf Kosten von Vater Staat leben, als sein Leben selbst in die Hand zu nehmen.

LG...

Vonny

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Re: Ich hab es soooo satt...

Antwort von RenateK am 21.09.2005, 9:39 Uhr

Nur nicht frusten lassen. Ich hab so was wenig erlebt, obwohl ich direkt nach dem Mutterschutz Vollzeit arbeiten gegangen bin, dafür ist mein Mann das erste Jahr, wo er in Erziehungsurlaub war, dumm angeguckt worden. Mach Dir einfach nichts draus. Unser Sohn kam mit 13 Monaten ganztags in die Kita und daraufhin sind uns ja zum Glück weitere Krabbelgruppen erspart geblieben.
Gruß, Renate

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Sowas in der Art höre ich auch ...

Antwort von jannes-mama am 21.09.2005, 10:37 Uhr

Hallo,
mir geht es so ähnlich! Ich gehe wieder arbeiten, seit Jannes 3 Monate alt ist und zwar in Vollzeit (fast). Ging einfach nicht anders und ich wollte es auch nicht anders haben. Aber andere Mütter sind da immer schlicht fassungslos und inzwischen provoziere ich die anderen auch gern! Das prallt völlig an mir ab, dieses "Karriereweiber wollen einfach alles haben".
Kopf hoch und bloß nichts gefallen lassen!

Liebe Grüße
Jannes-Mama

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Re: Ich hab es soooo satt...

Antwort von Nena027 am 21.09.2005, 10:46 Uhr

Hallo,

unsere "Kleine" geht seit sie 12 Monate ist (schon ein Jahr) wieder in die Früherziehung des Kindergartens. Es gefällt ihr auch sehr gut. Aber andere Mamas haben mich auch erstaunt angeschaut oder die gleichen Fragen gestellt, wie bei Dir. Aber bei mir ist sie das zweite Kind. Der Große geht jetzt in die Schule und kommt danach ziemlich genau mit mir zusammen heim. Nur Mittwochs bin ich zu Hause, da Timo erst um 10.00 Uhr Schule hat. Dafür habe ich die vier Stunden auf die anderen Tage der Woche verteilt.
Ich muss sagen, wenn man es sich "leisten" kann als Mutter zu Hause zu bleiben, bitte schön. Aber andere Mütter zu verurteilen, die wieder arbeiten gehen, dafür habe ich auch kein Verständnis. Jeder sollte das für sich entscheiden und ich habe mich so entschieden...

Gruß
Nena027

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Re: Ich hab es soooo satt...

Antwort von vera76 am 21.09.2005, 14:14 Uhr

Ohja, wahrscheinlich hat fast jede berufstätige Mutter sowas in der Art schon gehört....

Aber wie die anderen schon sagten: da brauchste echt ein dickes Fell!

Ein älterer Kollege sagte zu mir: Seine Tochter sei froh, dass sie mit ihrem einjährigen Sohn noch nicht arbeiten bräuchte. Aber ich könnte es mir wohl nicht aussuchen.
Ich habe geschwiegen und ihm nicht erzählt, dass wir auch sehr gut mit dem Geld meines Mannes leben könnten.

Ich habe doch nicht studiert und promoviert, um alte Jungfer zu werden. Und für das "Nur-Mutter-sein" hätte ich nicht mal Abi gebracht!

LG, Vera

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Das kinderfeindlichste in Deutschland

Antwort von tinai am 21.09.2005, 19:25 Uhr

ist die totale Intoleranz gegenüber arbeitenden Müttern von Kleinkindern, die darin ja auch in keiner Weise bestärkt werden. Gerade in den ersten drei Jahren arbeitet man in der REgel für Kinderbetreuung, Steuer und vielleicht (hurrah,hurrah - REnte) unterm Strich hat man kaum mehr als bliebe man zu Hause, weil die Kinderbetreuung de facto nicht existiert und die meisten teure Individuallösungen brauchen.

So lange man permanent angemacht wird, dafür dass man arbeitet, kann das mit dem Kinderreichtum hier nix mehr werden!

Reg Dich nicht auf, ich habe auch längst damit aufgehört.

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Re: Ich hab es soooo satt...

Antwort von Bröckchens Mama am 21.09.2005, 20:45 Uhr

Hallo,

da haben wir es wirklich besser getroffen, und das auf dem Dorf... mein Mann ist neulich sogar zum Gruppenleiter ernannt worden (d.h. er musste das Formular für den Zuschussantrag der Pfarrgemeinde unterschreiben und darf den Schlüssel zum Gemeindehaus hüten..:-)). Such Dir eine andere Gruppe oder gründe selber eine - denn gar nicht über Kinderangelegenheiten reden ist auch nicht schön. Was ist denn mit der Mutter von "Sophies Freund Daniel", ist die ok?

Liebe Grüße
Bröckchens Mama

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Re: Ich hab es soooo satt...

Antwort von fiammetta am 21.09.2005, 23:04 Uhr

Hi,

ich bin auch so eine Geplagte...
Allerdings frage ich mich auch immer, ob ich mit bald zwei Uni-Abschlüssen mit aller Gewalt daheim bleiben sollte, nur, weil einige - zumeist - schlecht ausgebildete Frauen ENDLICH eine Begründung dafür gefunden haben, zeitlebens Mutter und nichts als Mutter zu sein (die Begleiterscheinungen lassen wir hier `mal beiseite). Ist meinetwegen okay, aber wenn sie "am Leben" gelassen werden wollen, dann sollten sie dies auch umgekehrt praktizieren. Nachdem die Angriff grundsätzlich nicht von mir ausgehen (kann ich mir wegen meines Jobs nicht erlauben, im Gegenteil, ich muß öfter konziliant agieren als mir danach ist), erfreue ich mich daran, daß ich zumindest pariere - und das sitzt halt dann. Das mag hart sein, aber entweder halten sie es aus und es ist dann Ruhe oder sie gehen mir aus dem Weg und dann ist auch Ruhe. Ich habe jedenfalls diese verkappte Nazi-Ideologie und die 50er-Jahre-Idylle satt, die völlig unreflektiert wiedergekäut werden. Darüber halte ich dann auch gerne ausführliche Vorträge - was ebenso den gewünschten Effekt erzielt. Exkurse in die Psychologie machen sich gut, etc. Man merke, es helfen nur die zwei Dinge: Totreden, d.h. besser informiert sein und gekonnt argumentieren bis sie nicht mehr können oder ignorieren, keinesfalls rechtfertigen.

LG

Fiammetta

P.S.: Ich könnte mich immer kringeln, wenn ich diese Nonplusultra-Mütter, die sich wieder sooo über berufstätige Mütter mockieren mußten, dann mit ihren Kleinkindern im verräucherten Café sehe und mir auch noch die Geschichten vom Typ "Ich brauche DRINGEND eine Putzfrau", "Mein Mann verdient zu wenig", etc. anhöre. Das bedarf dann keines Kommentars mehr...

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