Baby und Job

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Geschrieben von Bröckchens Mama am 27.09.2005, 11:37 Uhr

Bewerbung, Kinderwunsch, Gewissen,,,

Hallo,

in letzter Zeit sind hier und auch in anderen thematisch ähnlichen Foren Beiträge zu in etwa diesem Thema aufgetaucht: ich bewerbe mich, wünsche mir aber auch ein Kind, muss ich das offenbaren bzw. ist es "unmoralisch", eine neue Stelle anzunehmen, wenn man gleichzeitig "übt"...

Ich finde es hochgradig bedenklich bzw. ein schlechtes Zeichen für unsere Gesellschaft, dass Frauen sich da überhaupt einen Kopf drüber machen müssen!! Es gibt gute Gründe für das Mutterschutzgesetz und ebenso viel gute Gründe für das Verbot, Bewerberinnen nach Schwangerschaft/Kinderwunsch zu fragen... nämlich dass dies diskriminierend wäre. Und dass es zuwenig Kinder gibt.

Ich finde es traurig, dass offenbar der Arbeitsmarkt und die öffentlichen Diskussionen dazu führen, dass per Kopfeinziehen hart erkämpfte Errungenschaften wieder ausgeschaltet werden.

Nachdenklich grüßt
Bröckchens Mama

 
14 Antworten:

100%-ige Zustimmung!.........................o.T., aber LG

Antwort von Murmeline am 27.09.2005, 12:49 Uhr

Murmeline

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Kennt ich gut...

Antwort von Kleine.Blume.NRW am 27.09.2005, 20:14 Uhr

...wir sind auch am üben und ich bin auf Jobsuche, aber bin ganz deiner Meinung. Ich sage immer ohne rot zu werden, das ich nicht vorhabe schwanger zu werden- will mich erst ferstigen im Leben, sage ich dann immer. Die wollen doch sowas hören. Ich muß mich doch nicht rechtfertigen und sehe auch nicht ein warum man mit Kinderwunsch auf einen Job verzichten sollte. Ich möchte nach der Geburt weiter arbeiten gehen, also falle ich nur für kurze Zeit aus, dafür retter ich die Rente des Arbeitgebers ;o)
Das ist wirklich unmöglich in Deutschland.

Agnes

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Problem ist der Kündigungsschutz - der muß weg

Antwort von KarinF am 27.09.2005, 20:24 Uhr

Ich meine es echt ernst. Wegen der 3 Jahre Erziehungsurlaub pro Kind traut sich kaum noch jemand eine Frau einzustellen. Somit bekommen junge Frauen genauso wenig einen Job wie diejenigen die gar keine Kinder wollen und auch diejenigen nicht, die trotz Kinder den Beruf nicht gleich an den Nagel hängen würden. Und das weil der Arbeitgeber Angst vor einer Minderheit hat - nämlich die wenigen Frauen die noch immer Kinder bekommen wollen und sich dann ins Hausfrauendasein zurückzuziehen.

Ich bin somit für die Aufhebung des Erziehungsurlaubes, bzw. für eine Kürzung um 2 Jahre auf höchsten 12 Monate. Erst dann sind die Arbeitgeber wieder bereit auch Frauen eine Chance zu geben.

Ganz ehrlich - hätte ich eine Firma und würde Angestellte suchen - eine Frau im gebärfähigen Alter würde ich nicht einstellen. Außer ich hätte >200 Angestellte, dann kann man das als Firma verkraften.

Ich bin seit Ende des Studiums freiberuflich tätig und wurde NIE wegen meines Geschlechtes diskriminiert, noch wurde jemals bei einem Vorstellungsgespräch über meine Familienplanung gesprochen. Der Arbeitgeber geht kein Risiko ein - er kann mich jederzeit rauswerfen wenn es nicht funktioniert. Es funktioniert seit 10 Jahren trotz 2er Kinder absolut super.

Servus
Karin

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Karin hat recht...

Antwort von tinai am 27.09.2005, 20:40 Uhr

...die sogenannten Privilegien - vor allem 3 Jahre Erziehungszeit - (der Mutterschutz alleine ist es längst nicht) - führen dazu, dass Frauen nicht eingestellt werden!

Da nützt alles moralisieren nichts.

Gruß Tina

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@Karin

Antwort von k102de am 28.09.2005, 12:14 Uhr

Ich kann dir leider nicht ganz recht geben. Ich arbeite in der Personalabteilung in unserer Firma und es ist doch völlig egal, ob erziehungsurlaub ein, zwei oder drei jahre dauert. wenn die frau in den mutterschutz geht, muss der AG sich jemanden neuen suchen und da ist es ihm doch wurscht für wie lange. fakt ist doch für ihn, dass er suchen muss.

ich glaube nicht, dass ein AG frauen eher einstellen würde, wenn es von gesetzeswegen nur noch ein jahr erziehungsurlaub gibt. das problem für den ag ist doch, dass er bei einer frau mit kind viel flexibler sein muss (kindergartenöffnungszeiten, krankheit kind usw.), als bei einer kinderlosen bzw. einer, die schon kinder hat, die aus dem gröbsten raus sind.

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Re: Quatsch!

Antwort von ladybird1177 am 28.09.2005, 12:59 Uhr

Sorry, aber das halte ich nicht für sinnvoll! Erstens können ja auch Männer in den Erziehungsurlaub gehen, zweitens: wenn der AG glaubt, die "Richtige" für den Job zu haben, stellt er sie auch ein (siehe mein Job/AG), drittens kann man so manchen Job in Vollzeit (fast) nicht mit (mehreren) Kindern vereinbaren.
Ich arbeite im Schichtdienst im Krankenhaus und muß zusätzlich Bereitschaftsdienste leisten, das würde mit einem sehr kleinen oder mit mehreren Kindern einfach nicht gehen. Es ist auch so schon schwer genug (meine Tochter ist 2 Jahre alt, ich mache den Job, seitdem sie 1 Jahr alt geworden war). Es geht nur mit Kita, Tamu, Oma und einem Ehemann, der zwar auch vollzeit arbeitet, aber trotzdem, soweit möglich, mir viel abnimmt. Wir wünschen uns ein 2. Kind, aber ohne Erziehungsurlaub mind. 1 Jahr und danach Teilzeit (für 2 Jahre) wäre es einfach nicht machbar. Wenn es keine Elternzeit geben würde, müßte ich mich dann zwischen Job und 2. Kind entscheiden. Und ich bin schließlich eingestellt worden, obwohl ich ein kleines Kind habe, und ja noch im gebährfähigem Alter bin. Mein Chef meinte übrigens, Kinder gehörten ja schließlich zur Gesellschaft dazu, und es sei ja normal, daß man Kinder bekommt! Wie wäre es, wenn sich das unsere Gesellschaft hinter die Ohren schreiben würde, nicht nur die "anderen", auch wir (arbeitenden Mütter) selbst!
P.S. Mein Chef ist Türke, es liegt also nicht daran, daß er besonders tolerant ist, oder auf emanzipierte Frauen steht.

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@k1..

Antwort von tinai am 28.09.2005, 13:24 Uhr

.nein, ich muss widersprechen!

Für einen kürzeren Zeitraum kann man manches Mal auch überbrücken. Und selbst wenn man dann jemanden zusätzlich befristet einstellen muss, Ob die Mutter nach 3 Jahren wieder kommt oder nach einem Jahr macht einfach einen enormen Unterschied. In 3 Jahren entwickeln sich nicht nur die Software - Programme und Medien weiter.

Du darfst nicht nur von einem Großbetrieb mit Personalabteilung ausgehen.

Denk mal an kleinere Betriebe mit 10-50 Beschäftigten - dort übrigesn gibts auch viel eher TZ-Lösungen, wenn alle Beteiligten wollen (also AN UND AG).

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Re: @Karin hat Recht

Antwort von Benedikte am 29.09.2005, 4:21 Uhr

Ich halte auch die ganzen Schutzrechte für eine sehr zweischneidige SAhce. Sie nutzen den Müttern ungeheuer, die einen Job haben, und sie verhindern die Einstellung der Mütter, die einen Job suchen- jedenfalls solange die lAge auf dem Arbeitsmarkt so ist, dass auf jede jobsuchende Mutter mit Kindern zwei Jobsuchende ohne KInder kommen.
Und wir wollen ehrlich sein- es ist schon teilweise schwer tragbar gerade für keionere Firmen. Wenn von zehn angestellten zwei Mütter mit Kindern ihre 20 kinderkrank-Tage nehmen ( bei aller Berechtigung dafür)- da ist dem Arbeitgenber nachzusehen, wenn er nicht die dritte Mutter mit Kleinkindern einstellt, sondern lieber einen Single. Und auch das ganz klar: Hätte man nicht das recht, so lange zu hause zu bleiben, würde man es oft auch nicht tun. Oft sind die Kinder ja nicht so richtig krank, sondern können nur nicht in die Einrichtung- so war es bei mir jedenfalls.Und durch die kinderkranktage bin ich dann durchaus öfter mal zuhause geblieben, auch wenn die Kinder vom Babysitter hätten beaufsichtigt werden können.Der kostete nämlich Geld,während Du ansonsten so zuahsue bleiben darfst. Ich meine, das ist jetzt nur eine FAcette, aber als Mutter mit Kind hat man extensive Rechte und ist daher- bei der derzeitigen Konkurrenz auf dem Arbeitsmarkt- nicht gerne gesehen.

Benedikte

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Re: @k1..

Antwort von k102de am 29.09.2005, 13:37 Uhr

Unser Unternehmen hat nur 25 Mitarbeiter - also denke ich schon, dass man es zu den kleineren zählen kann.

Selbst für ein Jahr hast du den Aufwand jemanden zu suchen - musst zeit und geld investieren. Wenn du dann erstmal jemanden gefunden hast, ist es dem AG völlig egal, ob für ein oder drei jahre - bin ich jedenfalls der festen überzeugung.

zum thema "entwicklung": klar, nach drei jahren ist wirklich alles weiterentwickelt und man ist nicht mehr auf dem neusten stand. aber das ist nach einem jahr auch schon. die entwicklung in der it-branche geht so schnell (ich arbeite in einem softwareunternehmen), das du auch schon nach einem jahr "out" bist.

viele grüße kerstin

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Re:

Antwort von ladybird1177 am 29.09.2005, 21:52 Uhr

Aber die Kinder-Krank-Tage stehen auch den Vätern zu, und keiner würde einen Mann mit Familie nicht einstellen, weil seine Kinder krank werden könnten!
Ich habe diese Tage bisher noch nie genutzt, sondern immer mit Oma oder Tamu überbrückt. Trotzdem finde ich es wichtig, daß es die gibt, falls alle Stricke reißen.
Grüße
Kati

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Interessant - Gegenfrage

Antwort von KarinF am 29.09.2005, 22:07 Uhr

Wie macht ihr das wenn eine Frau in den Erziehungsurlaub geht und ihr jemanden als Ersatz braucht - wird er/sie befristet eingestellt? WIe ist es dann wenn die Frau wiederkommt? Wird der Ersatz gekündigt? Geht das überhaupt? Findet man unter der Bedingungung der Befristung überhaupt passende Angestellte?
Interessiert mich...
Danke
Karin

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Re: Quatsch! - Gegenfrage

Antwort von KarinF am 29.09.2005, 22:12 Uhr

Gegenfrage: Was hat das die Entscheidung für ein 2. Kind mit dem Erziehungsurlaub zu tun? Vom Arbeitgeber bekommst Du doch eh keinen Pfennig (mal abgesehen von den 8 WOche nach der Entbindung). Und wie Du ja selber weißt kann man auch mit Kind neu anfangen...
Und wenn es weniger "Frauenschutz" gäbe, wäre es deutlich einfacher für Frauen mit Kindern wieder einen Neueinstieg zu starten, da der Arbeitgeber nicht so bedrängt würde.

Teilzeit kann man auch nach Vereinbarung bei Neueinstellung erreichen - es muß nicht alles unter gesetzlichen Zwang gestellt werden...

Aber letztendlich müßten wir diese Disukssion nicht führen, wäre es selbstverständlich, daß Männer auch Elternzeit nehmen. Dann wäre es egal wen man einstellt... Nur noch Dauersingles hätten einen Vorteil und den sollen sie gerne haben, dafür daß sie keine Kinder haben (und nicht die damit einhergehende Freude, etc.).

Servus
Karin

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Ich bin eine Elternzeitvertretung

Antwort von Ulli am 30.09.2005, 8:42 Uhr

Hallo,
also ich bin zwar kein AG aber als Elternzeitvertretung eingestellt, zunächst war das befristet auf drei Jahre, dann hat die Frau ein zweites Kind bekommen und insgesamt werden es knapp 5 Jahre sein.
Ich kann mit einer solchen Befristung sehr gut leben. Aber ich glaube auch, dass ich am Ende dieser Zeit die besseren Karten habe zu bleiben, Rechtslage hin oder her. Ich war dann 5 Jahre im Unternehmen, meine Vorgängerin 1 Jahr!
Und ich glaub auch, dass ich ne "passende Angestellte" bin. :-)
Viele Grüße
Ulli

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Re: Bewerbung, Kinderwunsch, Gewissen,,,

Antwort von ursula05 am 03.10.2005, 9:53 Uhr

Hallo,
ich kann Karin darin zustimmen, daß eine dreijährige Erziehungszeit den Frauen beruflich eher schadet, als nützt. Wer kann sich das schon leisten, lediglich im öffentlichen Dienst oder als Beamtin. In der Wirtschaft mag es Ausnahmen geben, aber es sind Ausnahmen. Die Regel ist doch eher, das eine Frau, die nach drei Jahren wieder zurückkehrt, gekündigt wird oder auf eine Stelle gesetzt wird, wo sie nicht sonderlich fehlt, wenn sie wieder ein Kind bekommt. Hat sie vor ihrem ersten Kind beruflich irgendwas erreicht, hat sie das nun verloren.
Ich muß auch der Rednerin widersprechen, die meinte, das es egal wäre, ob eine Frau 1 oder 3 Jahre fehlt. Das ist nicht egal. Ein Jahr kann man eher noch überbrücken, drei Jahre nicht mehr. Nach drei Jahren hat man das meißte vergessen, nach einem Jahr läßt sich das Vergessene noch eher reakivieren.

Fazit: Realität ist eigentlich, wenn man beruflich am Ball bleiben will, sollte man zuschauen, möglichst wenig zu fehlen.

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