Baby und Job

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Geschrieben von Daffy am 28.06.2018, 13:17 Uhr

Beruf aufgeben?

Repräsentativ werden die Antworten wohl nicht sein, immerhin geht es in diesem Unterforum um die Vereinbarkeit von ´Elternsein und Job`... zugegeben, ich schau gelegentlich auch rein, obwohl ich offensichtlich nicht zur Zielgruppe gehöre.

Ich war während des Studiums der Ansicht, dass ich auf jeden Fall Kinder wollte, die aber möglichst bald einer Nanny ´überreicht` würden - was man halt so hört, Qualitätszeit ist wichtiger als Quantität, die moderne Frau ist finanziell niemals vom Mann abhängig, wer zu Hause bleibt, ist eine Glucke und beeinträchtigt sein Kind sowohl durch die offensichtlichen eigenen Defizite als auch durch das Fehlen der Gemeinschaft mit anderen Kindern, der dazugehörige Mann ist ein verwöhnter Pascha oder das beklagenswerte Opfer eines beschränkten Luxusweibchens, eines Tages lässt sich einer von beiden scheiden und dann wird sein Heulen und Zähneklappern.

Jedenfalls, nach der Geburt hatte ich nicht das Bedürfnis, mein Kind abzugeben, die Stelle lief aus, wir sind umgezogen, nach zwei Jahren kam Nr. 2 und ich hab immer mal wieder überlegt, es hat sich aber nicht ergeben. Erst in der KiGa-Zeit, dann der nächste Schritt - die Einschulung - und ich hätte tatsächlich nicht gewusst, wo ich die Zeit hätte hernehmen sollen. Nachmittags war es sinnvoll, die Hausaufgaben zu betreuen, meine Kinder sind überwiegend gern mittags nach Hause gekommen (einer war mal in der Mittagsbetreuung angemeldet, aber nur weil sein Freund auch dort war, sie wollten zusammen spielen und der Platz war frei) - in meinem Bereich gab es vor Ort keine Arbeit von 8:30 bis 11:30 und ehrlich - ich hatte den Kopf auch gar nicht frei für irgendwelche komplexen Zusammenhänge. Ich war gut beschäftigt, Kinder zu Schule/KiGa/Freunden/Sport bringen, abholen, kochen, Haushalt, spielen und Spaziergänge, Garten, ein Hund war auch noch da und natürlich immer was außer der Reihe (Gespräche in der Schule, mit anderen Müttern, Krankheiten, Arztbesuche). Bzgl. Schule haben wir einen Selbstläufer und einen, der sehr viel Anstubsen, Erinnern und Kontrolle brauchte - er hat inzwischen Abitur, das wäre sicher anders gelaufen, hätte ich ie Zeit nicht gehabt.

Und ja, ich habe es im Wesentlichen genossen, es war eine schöne, überwiegend entspannte Zeit, mein Mann ist weder gestorben noch krank noch hat er sich scheiden lassen - kann natürlich alles noch passieren, aber in keinem der drei Fälle wäre mein erster Gedanke:" Gott sei Dank, ich arbeite und kann aufstocken!", immerhin fehlt in diesen Fällen ja nicht in erster Linie das Geld, sondern der untersützende Ehemann und Vater, da ist es sicher ganz prima, wenn die Mutter aushäusig schuftet und gar nicht mehr mitkriegt, was mit den Kindern passiert
Und ´Karriere` macht man seltenst in Teilzeit. Eher so: "Wir haben ein Problem und brauchen Dich hier. Sofort."

Mein MINT-Diplom ist natürlich nicht mehr viel wert auf dem Arbeitsmarkt (obwohl mir von zwei Seiten gesagt wurde, wie dringend Seiteneinsteiger an den Schulen gesucht werden, aber ehrlich, selbst wenn es stimmt, den Stress tu ich mir nicht an, man wird durch den ganzen Landkreis gejagt, Pädagogik, Konferenzen, Eltern...). Was ich gelegentlich gemacht und mir für das nächste Schuljahr wieder vorgenommen habe: Nachhilfe geben. Letztens hat mich auf der Straße ein Mann angesprochen, Vater eines Schülers, bei dem es um Abschluss und Ausbildungsplatz ging - der junge Mann hat inzwischen seinen Master gemacht . Das macht Spaß, motivierte Schüler, dankbare Eltern, und wenn ich es sinnfrei finde, beende ich es halt. Ich könnte ausbauen, aber dann wird es wieder kompliziert mit Rentenversicherung usw... Mal schauen, vielleicht raff ich mich auf, wenn Kind2 Abi hat. Ich will aber auch wandern...

Also, ich sehe die Risiken, allerdings in beiden Fällen - die gestressten Doppelverdiener zahlen halt anderweitig drauf und u.U. auch die Kinder. Abhängig ist man ohnehin voneinander, wenn man gemeinsam eine Familie gründet und womöglich noch ein Haus baut. Man schwimmt oder sinkt gemeinsam.

Ich bin meinem Mann dankbar, dass ich den Kopf frei hatte für die Kinder und die Organisation des Alltags, er brauchte sich keinen Kopf um Kiga-Schließzeiten, Hitzefrei, Kinderkrankheiten, Arzttermine, Öllieferungen, Handwerker oder generell den Haushalt zu machen.

 
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