Baby und Job

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Geschrieben von Bubu91 am 27.01.2021, 16:45 Uhr

Belastender Job

Hallo zusammen,

ich brauche mal eine ganz sachliche Meinung "unbeteiligter" Dritter :

Ich bin im 5. Monat schwanger und Teamleiterin in einem Büro. Soweit so unkritsch. Viel zu tun haben ich schon immer, allerdings bin ich die letzten Monate immer mal wieder ausgefallen. Im 3. Schwangerschaftsmonat, wegen Übelkeit/Erbrechen wobei ich hier auch jeden Tag von zu Hause aus gearbeitet habe (auch wenn es nicht immer 8Std waren).

Jetzt bin ich wieder für eine Woche krank geschrieben, wegen grippalem Infekt mit erhöhter Temperatur (zum Glück kein Corona), und habe gestern mal komplett ausgesetzt. Heute schaue ich in meine Mails und da wird so getan, als ob ich schon seit 3 Wochen unentschuldig fehlen würde. Auf einmal musste gestern alles mögliche erledigt werden was angeblich besonders dringend oder wichtig wäre.

Darf ich nicht auch mal krank sein? Es wird vorausgesetzt das ich arbeite, obwohl ich krank bin. Teamleitung hin oder her. Wenn ich im Krankenhaus wäre könnte ich schließlich auch nichts machen.

Wahrscheinlich würde mich das nicht so sehr stören, wenn ich wenigstens die Möglichkeit hätte Urlaub zu nehmen. Habe noch 25 Tage (mit Resturlaub Vorjahren - ohne Anspruch im MuSchu) und mein Chef hat schon druchblicken lassen, dass ich die Tage nicht vor dem MuSchu im Mai nehmen könnte. Zudem hat er bei unserer IT angefragt, ob ich meinen Laptop und mein Handy mit in den MuSchu/EZ nehmen dürfte (normalerweise werden diese Dinge bei langer Abwesenheit einkassiert) - was stellt er sich vor? Dass ich im Kreissaal nebenbei Mails beantworte?

Ich finde das Verhalten echt unmöglich oder was meint ihr?

Um mich etwas zu entlasten, habe ich gedacht, ich frage mal ob ich den Urlaub ggf. ab sofort immer Montags nehmen könnte. So hätte ich nicht so eine lange Woche.

Bin irgendwie ratlos...

Danke für eure Gedanken und Meinungen.

VG
Bubu

 
8 Antworten:

Was steht denn bei dir im Vertrag?

Antwort von Marianna81 am 27.01.2021, 17:25 Uhr

Häufiger Ausfall in der leitenden Position wird halt nicht gern gesehen. Und wieviele Stunden hast du von zuhaue aus geasrbeitet?

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Re: Was steht denn bei dir im Vertrag?

Antwort von Bubu91 am 27.01.2021, 17:30 Uhr

Danke für deine rasche Antwort.

Ja, das verstehe ich. Deshalb arbeite ich ja auch so gut wie es geht von zu Hause. Aber ich find den Gesamtzusammenhang unverschämt. Auch von einer Geschäftsführerin würde ich z. B. nicht erwarten, dass Sie im MuSchu/EZ arbeitet. Ansonsten habe ich einen 40Std. Vertrag - oder was meinst du?

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Hast du dich früher nicht krankschreiben gelassen?

Antwort von Marianna81 am 27.01.2021, 19:05 Uhr

warum hast du da trotzdem von zuhause aus gearbeitet? Und im Mutterschutz glaube ich muss Frau nicht arbeiten. Wenn das Baby da ist, bekommst du keine Vertretung?

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Re: Belastender Job

Antwort von Ani123 am 27.01.2021, 19:21 Uhr

Im Mutterschutz ist es gesetzlich so geregelt: im Mutterschutz vor der Geburt darfst du arbeiten, musst es nicht. Die Entscheidung liegt bei dir und auch wenn du erst zustimmst noch zu arbeiten, kannst du das zu jeder Zeit widerrufen. Im Mutterschutz nach der Geburt ist arbeiten verboten.
In der Praxis wird es manchmal anders gehandhabt. Das liegt u.a. mit daran, dass die Frauen es wollen oder sich nicht trauen Nein zu sagen. Extra Geld gibt es dafür nicht, denn das darf der AG garnicht zahlen, da Mutterschutz. Natürlich können Regelungen getroffen werden, wie, dass es im 3.Monat ausgezahlt wird. Da muss dann schon Vetrauen da sein, denn wie soll die Arbeit nachgewiesen werden, wenn sie offiziell garnicht erfolgen darf?

Ich würde an deiner Stelle im Mutterschutz nicht arbeiten und den Laptop und Firmenhandy aus lassen.

Während der EZ wäre zu wissen, was du da planst. Möchtest du da TZ in EZ arbeiten? Ist deine jetzige Stelle in TZ auszuüben? Möchtest du ganz zu Hause bleiben? Wenn ja, wie lange?

Bzgl. Krank sein. Da wirst du dir ein Fell anlegen müssen um auch vor den Kollegen sagen zu können "ich war krank und nicht da". Zudem kann ich mir nicht vorstellen, dass plötzlich viele Sachen fertig sein mussten. Wenn es wirklich so ist, dann müsste ich deine Arbeitsweise hinterfragen in Bezug auf vorausschauendes Arbeiten. Eher kann ich mir vorstellen, dass Andere erfahren haben und es als Chance genutzt haben um bei den Kollegen Druck zu machen, u.a. mit Sätzen, dass es heute fertig werden muss. Evtl. auch noch mit dem Satz, dass es mit dir so abgesprochen ist. Letzteres ist nicht dein Problem, weil die Kollegen selber lernen müssen Nein zu sagen.

Um mehr Transparenz ins Ganze zu bringen, gerade im Hinblick darauf, dass du wg. Mutterschutz fehlen wirst, wäre z.B. ein Planer wichtig indem steht an welchem Tag was fertig sein muss. Jeder hat Zugriff darauf und alles was erledigt ist wird gestrichen. So können alle sehen was noch ansteht und das machen. Und wenn sie dann Anderes zusätzlich machen möchten, weil sie es als so dringend empfinden, dann lass sie machen. Sagen sie nachher, dass das kaum zu schaffen war verweise auf den Plan oder behaupten, sie hätten deshalb die Aufgaben vom Plan nicht geschafft, verweise auf Priorität. Erst Plan, dann was Anderes.
Natürlich gibt es Tage eo spontan was rein kommt und sofort gemacht werden muss. Das ist aber nicht alles was noch in Planung ist.
Plane immer mind. eine Woche.
Mach eine Teamsitzungen in der du erklärst, dass du die Aufgaben transparenter darstellen möchtest und das anhand eines Planers machst, auf dem steht, welche Aufgabe an welchem Tag spätestens abgegeben werden muss. Überlege mit deinem Team welche regelmäßigen Aufgaben es gibt und trage die ein. Überlegt, welche Aufgaben es noch gibt und in welchen Zeitrahmen ihr die schaffen wollt. Verweis darauf, dass der Planer verbindliche Enddaten hat. Natürlich können die Aufgaben früher fertig sein und andere Aufgaben zusätzlich gemacht werden.
So eine Transparenz kann ein Team stärken.

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Re: Belastender Job

Antwort von desireekk am 28.01.2021, 22:57 Uhr

Du hast ja schon einges gesagt bekommen.

ich möchte nur hinzufügen:
Es gibt immer einen der macht... und einen der machen lässt...

Versucht den satz mal zu verstehen und zu verinnerlichen.

Lass den Chef doch anfragen wg. des Laptops, deswegen musst Du ihn doch nicht mitnehmen.
Vereinbare einen Termin um zu bsprechen wie/was geregelt wird während Du nicht da bist.
Setze eine Abwesenheitsnotiz ein wenn Du krank/abwesend bist mit Nennung einer Email an die man sich wenden kann, etc.

Ich war immer super engagiert, ja ich hab aus dem Krankenhaus vor und nach der Geburt gearbeitet, Präsentationen geschrieben, Tel-Kos gehalten
Aber das MUSS man nicht wenn man nicht will.
Ich konnte auch abschalten, habe das aber klar kommuniziert für die jeweiligen Tage/Wochen.

Allerdings hatte ich auch nie EZ, nur MuSchu nach der Geburt.

Leg dir ein etwas dickeres Fell zu, das hilft!

Alles Gute

D

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Re: Belastender Job

Antwort von sun1024 am 28.01.2021, 23:26 Uhr

Ich denke, du musst dich da offensiver abgrenzen.

Sag Bescheid, dass du krank bist und nicht erreichbar. Oder sag Bescheid, dass du alle drei Tage in deine Mails guckst. Oder sag ein paar Wenigen Bescheid, wie sie dich im Notfall erreichen können.
Je besser deine Mitarbeiter einschätzen können, wann sie dich wie erreichen können, desto eher können sie vielleicht mit einem Anliegen bis dahin warten, würde ich denken.

Die Anfragen werden trotzdem kommen - es ist deine Aufgabe, sie liegen zu lassen.

Ansonsten, wenn absehbar ist, dass du ausfällst, guck vorher, was in der Zeit anfallen wird, und versuche, das möglichst vorher zu klären oder zu delegieren. Such dir Vertreter für bestimmte Aufgaben.

Ich war in leitender Position 8 Wochen im Urlaub - war viel Vorbereitung, aber ging.

Die Idee mit den freien Montagen ist schon mal gut - dann lass das Handy dann aber aus.

Alles Gute dir!

LG sun

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im mutterschutz DARF Frau nicht arbeiten!!

Antwort von mellomania am 29.01.2021, 20:19 Uhr

außer sie verzichtet schriftlich auf den vorgeburtlichen. der nachgeburtliche ist unantastbar.

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Betriebsrat/Gewerkschaft?

Antwort von MenschPapa am 24.02.2021, 10:04 Uhr

Guten Tag,

gibt es in Ihrem Unternehmen einen Betriebsrat? An diesen sollten Sie sich zunächst vertrauensvoll wenden. Wenn Sie krank sind, sind Sie krank. Punkt. Dafür haben Sie sicherlich auch einen Krankenschein an Ihren Arbeitgeber gesandt. Und dann ist alles gut. Kein Arbeitgeber in Deutschland darf Sie zwingen trotz Krankheit (und schwanger!) von daheim zu arbeiten! Ihnen Kündigen oder Ihnen die Kündigung androhen darf er ebenfalls nicht. Suchen Sie das Gespräch mit dem Betriebsrat bzw. bitten sie diesen, als Zeuge bei einem klärenden Gespräch mit Ihrem Vorgesetzten anwesend zu sein.

Wir sind eine "Leistungsgesellschaft". Aber viele Arbeitgeber vergessen, dass der menschliche Körper und Geist Grenzen hat. In Ihrer Situation sollten Sie auch darüber nachdenken einer Gewerkschaft beizutreten. Kostet Sie nur 1% Ihres monatlichen Bruttolohnes (während der Elternzeit nur 0,5 % vom Einkommen, mind. aber 2,50 Euro pro Monat). Damit sind Sie gegen alle möglichen rechtlichen Auseinandersetzungen mit Ihrem Arbeitgeber gewappnet und werden durch die Gewerkschaft notfalls auch vor Gericht vertreten und beraten. Besser als jede Berufs-Rechtschutzversicherung.

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