Baby und Job

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Geschrieben von Milena09 am 18.09.2018, 14:15 Uhr

An alle Lehrerinnen!

Hallo ihr Lieben!
Hier eine Frage an die Lehrer/-innen unter euch. Ich bin relativ frisch aus dem Referendariat draussen und habe meine eigene Klassleitung bekommen. Da noch alles sehr neu für mich ist, versinke ich in Arbeit und arbeite durchgängig bis 20 Uhr abends. Mein Mann und ich würden gerne eine eigene Familie bekommen und ich würde gerne in den nächsten Jahren schwanger werden. Allerdings weiss ich nicht, wie ich es unter einen Hut bekommen soll, Lehrerin zu sein und ausreichend für meine künftigen Kinder dann dazusein und ein Privatleben zu führen. Wie macht ihr das mit der Unterrichtsvorbereitung und Papierkram? Wieviel Zeit nimmt das in Anspruch (auch wenn ihr an eure Anfangszeit zurückdenkt)? Ist es möglich, alles unter einen Hut zu bekommen? Vielen Dank!
LG Milena

 
7 Antworten:

Re: An alle Lehrerinnen!

Antwort von Ingata am 18.09.2018, 19:29 Uhr

Ist ja noch was hin bei euch, aber das hat mich damals auch beschäftigt.

Bei uns ist es so gewesen, dass ich die Klassenleitung angegeben habe, als ich den Mutterschutz bin.
Bin wieder Vollzeit eingestiegen, als der Mini 9 Monate war. Das war sportlich aber machbar, wobei ich aber auch sagen muss, dass mein Mann 2 Jahre Elternzeit hatte , ich viel Familie zur Unterstützung habe, Kind ein Anfängerbaby war und ich keine Klassenleitung.

Würde dir raten, nach deiner Elternzeit wenn möglich eine Klassenleitung erst mal abzulehnen. Ist an unserer Schule glücklicherweise Standart, dass jungen Eltern so der Rücken freigehalten wird.Damit ist viel Papierkram und Zeugnisstress schon mal reduziert.

Wichtig finde ich auch, dass man nen Rückzugsort hat, an dem man in Ruhe und ohne Unterbrechung arbeiten kann. Unterrichtsplanung ist schließlich auch Arbeit und nichts, was man mal so grade nebenher macht (auch wenn das viele Leute denken). Ich sage oft, ich mache Homeoffice.
Man sollte mit dem Partner vorher besprechen, dass er/sie dann exklusiv um den Zwerg zu kümmern hat (außer Stillen natürlich)

Ansonsten musst du ja nicht direkt wieder Vollzeit einsteigen. Das hilft enorm.

Wartet erst mal ab. Der Organisationsaufwand wird ja auch etwas geringer, wenn man erst mal gewisse Routinen entwickelt hat

Lg

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Re: An alle Lehrerinnen!

Antwort von sun1024 am 18.09.2018, 20:43 Uhr

Huhu,

klar kann man Lehrer oder Lehrerin sein, für Kinder da sein und ein Privatleben führen. Natürlich nicht, wenn man alles drei vollzeit machen will. Genau wie bei anderen Jobs auch.

Die Unterrichtsvorbereitung wird im Laufe der Jahre weniger Zeit einnehmen. Trotzdem bleibt es natürlich ein Vollzeitjob.

Also, kriegt ruhig Kinder, und überlegt euch, wie ihr alles drumherum organisiert. Vielleicht könnt ihr ja beide auf Teilzeit gehen?

LG sun
(mit Baby und Kleinkind damals in eine 3/4-Stelle gestartet, während mein Mann einen Minijob hatte)

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Re: An alle Lehrerinnen!

Antwort von magistra am 18.09.2018, 21:16 Uhr

Ich hab ja einen Mann, der sich kümmert, und hab immer Vollzeit gearbeitet, mit Klassleitung, Fachbetreuung etc. Meine drei Kinder werden immer größer :).
Folgendes hat sich bei der Unterrichtsvorbereitung bewährt:
- Es wird immer besser :).
- Such dir Kolleg*innen, die ähnlich ticken und tausche Material aus.
- Feste Arbeitszeiten daheim und in der Schule helfen. Ich bin, wenn nicht der Abiturbär tobt, um spätestens 17 Uhr daheim und mache nichts mehr für die Schule, weil ich in der Schule arbeite. Dazu kommt der halbe Samstag, selten (Korrekturhochzeiten) mal der ganze Samstag. Meine Kinder wissen: Wenn die Arbeitszimmertür zu ist, ist sie zu (das hat schon sehr früh geklappt).
- Abends arbeiten ist für mich Mist. Hab ich nie gemacht.
- Digitalisiere alles!
- Selbsttätiges Arbeiten für Schüler*innen nimmt Stress (bedeutet häufig mehr Vorbereitung, kann aber immer wiederverwendet werden).
- Gute Vorbereitung nimmt generell Stress, aber inhaltliche Vorbereitung darf auch mal leiden (nie die methodisch/didaktische).
Und, ganz wichtig: Ganz viel findet sich einfach.
Alles Gute!

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Re: An alle Lehrerinnen!

Antwort von schneeziege08 am 19.09.2018, 8:59 Uhr

An welcher Schulform arbeitest du? Welche (Korrektur-)Fächer hast du? Allein an diesen Fragen hängen unterschiedliche Wochenarbeitszeiten von sicher +/- 15 Zeitstunden.
Hast du z.B. Deutsch- Englisch mit Oberstufe / Abitur brauchst du sehr viel Zeit allein für die Korrekturen und da ist dann noch gar nichts an Stunden vorbereitet.

Die Vorbereitung wird natürlich mit der Zeit etwas weniger, aber ich finde es dennoch eine große Herausforderung, alles unter einen Hut zu bekommen. Mehr als eine halbe Stelle empfiehlt sich da zu Beginn sicher nicht - wenn es easy anläuft, kann man ja immer noch aufstocken.

Was man gerade in dem Job nicht unterschätzen darf: Wenn dein Baby keins der seltenen Schlafwunder ist, musst du den dir ja nun bereits bekannten Alltag völlig übernächtigt leisten...

Ich würde mich erstmal mindestens ein Jahr richtig einarbeiten und dann mit der Kinderplanung starten.
Natürlich wird es immer irgendwie gehen, aber es sollte vorher klar sein, wer außer dir wann Kinderbetreuung machen kann. Wenn ihr auf Fremdbetreuung angewiesen seid, gebe ich zu bedenken, dass man da viel planen kann, aber nicht jedes 1-jährige dies dann auch schafft. Auch hier sollte man einen Plan B haben. Leider weiß man ja vorab nicht, was für ein Baby man bekommt und welche Probleme es mit sich bringt...

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Re: An alle Lehrerinnen!

Antwort von Roc_83 am 19.09.2018, 9:16 Uhr

Hallo,

du hast ja schon eine Menge Tipps bekommen, hier meine Erfahrung:

Nach dem Ref. Vollzeit mit einem Kind (3 Jahre), Mann in Diplomarbeitsstress. Daraus folgten viele Nachtschichten, man musste sich erst reinfinden, viele Jahrgangsstufen hatte ich noch nicht unterrichtet, war also alles neu.
Dann nach der Geburt von Kind 2: Vollzeit eingestiegen, als 2. Kind 1Jahr alt war. Mann in Elternzeit. Trotzdem relativ häufige Nachtschichten, denn leider klappte bei uns "Arbeitszimmertür ist zu" nicht so gut.
Nach Kind 3 war unser Rezept: Teilzeit für mich: 16 Stunden statt 25.5. Das hat uns wirklich geholfen, es gab Freistunden, frühen Unterrichtsschluss und einen freien Tag.

Ich finde Magistras Ratschläge super, ich habe mit einer Kollegin eng zusammengearbeitet, die in ähnlicher Situation war wie ich und das war prima.
In jeder Elternzeit habe ich auch die ein oder andere Unterrichtseinheit zum selbstständigen Arbeiten produziert oder Arbeitsblätter überarbeitet. Das hat mir geholfen.
Nächstes Jahr, wenn ich nach Kind 4 wieder einsteige, werde ich wohl wieder mit ca 16 Stunden kommen.

Mein Privatleben sind übrigens meine Kinder. Ich glaube, das solltest du dir bewusst machen, das lässt sich nicht trennen. :-)
Soziales Netz aufbauen wäre noch ein Tipp: Das ein oder andere Kind mal zum Spielen zu Freunden auslagen entspannt ungemeim.

Viele Grüße,
Roc

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Re: An alle Lehrerinnen!

Antwort von sun1024 am 19.09.2018, 18:35 Uhr

Da muss ich noch mal kurz kommentieren: ich finde es im Gegenteil sehr wichtig, dass das Privatleben nicht nur die Kinder sind.
Klar, ein großer Teil davon - aber ich würde von Anfang an darauf achten, auch mal ein oder zwei Stunden in der Woche nur für sich alleine und/oder nur mit dem Partner zu haben.

Man gerät später sonst so schnell in die Falle, dass man das Leben als Familie arrangiert hat, und die Partner dann plötzlich feststellen, dass sie auch auseinander entwickelt haben, wenn die Kinder angehende Teenager und selbstständiger werden.

Und den Tipp einer lieben Kollegin muss ich noch weiter geben: "manchmal muss man sich auch entscheiden zwischen gut vorbereitet und gut ausgeschlafen". Es ist wichtig, den Lehrer-Job ernst zu nehmen, aber mit ein bisschen Erfahrung darf man auch mal einen anderen Tag dazwischen haben ;).

LG sun

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Re: An alle Lehrerinnen!

Antwort von Roc_83 am 19.09.2018, 21:19 Uhr

Oh, ich korrigiere: :-)
Mein Privatleben sind auch die Kinder. Aber sie gehören durchaus zum Privatleben dazu und sind - für mich - nicht einzel, zu sehen.
Natürlich sollte das nicht "Mein Privatleben sind ausschließlich die Kinder" heißen, allerdings nehmen sie doch einen sehr, sehr großen Teil davon ein. Und ich gebe zu, wenn ich irgendwo Zeit sparen muss, dann ist das an mir selbst. Vielleicht sollte ich da mal drauf schauen!?

Viele Grüße,
Roc

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