Baby und Job

Baby und Job

Fotogalerie

Redaktion

 
Ansicht der Antworten wählen:

Geschrieben von steda82 am 19.06.2013, 10:51 Uhr

Allen gerecht werden??

Hallo!

Gestern hatte ich ein langes Gespräch mit meiner Kollegin. Ihr Sohn (15j.) ist sehr unzufrieden, weil sie mittags nicht zu Hause ist. Die arbeitet 35 Stunden und ist alleinerziehend. Ich selber bin am überlegen wieviel ich in nächster Zukunft arbeiten will.

Zur Zeit ist es so geregelt, dass mein Mann drei Tage arbeitet und ich die anderen beiden Tage. Dies ist noch bis Ende Juli so. Dann muss er wieder voll ran und dann sind beide Kinder (knapp 4 und dann 10 Monate) in der Krippe bzw. Kindergarten. Mein Chef hätte gerne, dass ich mehr arbeite. Ich möchte auch mehr nur wieviel mehr? Ich muss ja auch damit rechnen, dass gerade der Kleine erst öfter krank wird. Mein Chef wäre da recht flexibel. Fall es morgens mal nicht klappt, kann ich nachmittags hin, wenn mein Mann nach Hause kommt.

Zusätzlich gehe ich zweimal die Woche zur Schule, mache den Wirtschaftsfachwirt. Soweit so gut organisiert, aber:

Meine Tochter weint sehr sehr viel wenn ich weggehe. Sie weint morgens wenn ich vor ihr wegfahre. Und abends sowieso. Muss um halb sechs los zur Schule. Es zerreißt mir das Herz. Mein Mann bekommt das super hin mit den beiden, er ist sogar geduldiger als ich... Aber meine Größe ist ein absolutes Mamakind. Ich will und kann das arbeiten nicht aufgeben und die Schule will ich auch zu Ende bringen! Mein Mann steht hinter mir. Er lässt mir freie Hand wieviel ich weiter arbeiten will. Er sieht auch wieviel Arbeit zwei Kinder mitsamt allen Terminen und der Haushalt usw. macht...

Ich weiß gar nicht so recht was ich von euch als Antwort erwarte? Es war vielleicht eher ein Niederschreiben meiner Gedanken gerade. Aber vielleicht ist hier jemand der mir von seinen Erfahrungen berichten mag. Vielleicht hat hier noch jemand extremem Mamakinder? Wie hat sich das später entwickelt. Will ja auch nicht den Draht zu meinen Kindern verlieren.....

LG

 
9 Antworten:

Re: Allen gerecht werden??

Antwort von Dor am 19.06.2013, 12:45 Uhr

Trennungsängste mit 4 solltest du schon ernst nehmen. Aus so was kann eine Schulphobie werden und was machst du dann?

Auf der anderen Seite willst du weder Beruf noch Schule hintenanstellen so kannst du nur hoffen, dass deine Tochter "aufgibt". Je präsenter der Vater ist, umso besser wird sie es verkraften, sich von dir trennen zu müssen. ich würde allerdings in so einer Situation nicht auch noch mehr arbeiten gehen, eher weniger während der nächsten zwei Jahre, vor allem, wenn dein mann dann wieder Vollzeit arbeitet.
LG

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Allen gerecht werden??

Antwort von Nicol am 19.06.2013, 13:08 Uhr

Meine Söhne sind auch beide absolute Mama Kinder. Ich arbeite Vollzeit.
Der Große ist 13. Er hat zwischen seinen 2-4 LJ auch jeden Tag geweint, wenn ich ihm in die Kita gebracht habe, Jeden Tag hat er gefragt, ob er heute nicht zu Hause bleiben kann (zumindest gefühlt jeden Tag). Ich hatte immer ein schlechtes Gewissen. Aber immer wenn ich ihn abgeholt habe, hat er glücklich gespielt. Im Gegenteil obwohl er den ganzen Tag in der Kita war, wollte er immer nicht mit nach Hause.
Dieses Verhalten hat sich erst gelegt als er in die Schule gekommen ist. Dann war der Spuk vorbei. Er geht soweit ganz gerne zur Schule und ist ein guter Schüler. Wir haben bisher ein tolles Verhältnis und er hat nie geklagt, dass ich doch bitte nicht mehr arbeiten soll.
Der Kleine ist genauso auch jeden Tag Diskussionen. Ich hoffe wieder auf die Schule und den damit verbundenen Reifeprozess.
Wenn ich zu Hause bin, versuche ich mich viel mit den Kindern zu beschäftigen. und Ihren Bedürfnssen gerecht zu werden.
Es sind beides tolle Jungs, auf die ich sehr stolz bin und die ich über alles Liebe, aber meine Arbeit gehört nun mal zu meinem Leben und das wissen sie.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Allen gerecht werden??

Antwort von eni79 am 19.06.2013, 13:09 Uhr

Ich würde wenn ich könnte immer zum Wohle meiner Kinder entscheiden und auf keinen Fall mehr arbeiten, wenn sie noch soo klein sind.
Vor allem, wenn die Schule los geht, dann hast du sicher noch mehr Stress alles zu organisieren, bedenke das!!

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Allen gerecht werden??

Antwort von zschnecke am 19.06.2013, 13:14 Uhr

Hallo,

ich arbeite auch VZ und bin dazu noch viel auf Reisen.
Unser Kind (heute 7 Jahre) findest meine Abwesenheit auch nicht immer toll.
Er weiß aber, daß es sein muss und das alles Weinen nichts hilft. Um Ihm die Trennung leichter zu machen haben wir verschiedene Rituale zum Ausgleich.

* Wenn Mama abends nicht da ist darf er in Mama´s Bettdecke schlafen.
* Am Wochenende darf er bei Mama im Bett schlafen
(großes Bett, kein Problem)
* Mama verbringt Exklusivzeit mit dem Kind und wir machen dann "tolle" Sachen, die nur finanzierbar sind weil Mama arbeitet. Z.B. Freizeitpark, Spaßbad, Konzert oder Musical. Auch sonst verbringen wir die Freizeit oft zusammen und dann habe ich auch wirklich nur Augen für´s Kind
* Manchmal gibt es ein tolles Geschenk zwischen durch, weil Mama viel gearbeitet hat und auch das Kind durch den Verzicht auf Mama zum Einkommen beigetragen hat.
* Wir telefonieren abends, wenn ich nicht da bin.
* Wir loben das Kind für seine Selbständigkeit, daß es viele Dinge auch ohne Mama und Papa kann (alleine Brötchen kaufen, Tasche für Übernachtung packen etc). Das macht stolz und unabhängig.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Allen gerecht werden??

Antwort von steda82 am 19.06.2013, 21:25 Uhr

Danke für eure Antworten und Meinungen!

Schulangst? Weil ich jetzt zur Schule gehe? Ist das ernst gemeint? Bekommt sie auch Angst vorm Arbeiten weil ich arbeite?

Mir ist die Arbeit wichtig. Ich brauche diesen Ausgleich zu den Kindern. Und die Schule bot sich jetzt an. Bin damit durch, wenn die Große zur Schule kommt. Das war mir wichtig. Und mir ist auch wichtig, dass wir ein gutes Vorbild sind. Das wir nicht vom Staat leben, das müssten wir dann wenn ich nicht arbeiten würde.....

Mein Mann ist ja da, wenn ich gehe... Ich schiebe sie ja nicht zu "fremden" Leuten ab.

Ich muss echt genau überlegen wieviel ich arbeite. Vollzeit nicht, aber auch jeden Vormitag könnte zu viel sein....

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Wegen Dor's Antwort grübele ich noch mehr

Antwort von steda82 am 19.06.2013, 21:47 Uhr

Ihrer Meinung nach tue ich meiner Tochter mit meinem Verhalten überhaupt nicht gut!

Wie ist es dann mit meinem Sohn? Da zeichnet sich ab, dass er ein Papakind wird. Die beiden sind ein Herz und eine Seele... Was ist wenn der Papa ab August wieder voll arbeitet? Bekommt mein Sohn dann auch ein "Knacks?"

Fragen über
Fragen

Wie machen das andere Mamas und Papas?

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Allen gerecht werden??

Antwort von Erdbeere81 am 19.06.2013, 23:13 Uhr

Ich arbeite nur halbtags, aber unsere Kinder haben unterschiedlich reagiert.
Die Große liebt Montage, weil ich dann zu Hause bin, wenn sie aus der Schule kommt. Das sagt sie auch, den Rest hat sie hingenommen. Sie mochte den Kiga nicht, geht aber sehr gern zur Schule.

Der Kleine (4) wurde einfach zu früh fremd betreut. Er schläft immer noch nicht durch, hasst den Kindergarten auch im 3ten Jahr. Er leidet unter der Organisation. In jedem Urlaub verschwindet seine Neurodermitis. Er hätte es viel langsamer gebraucht, viel mehr Ruhe zwischen 1 Lj. und dem 4 Geburtstag.

Ich habe immer gesagt, dass ich aufhören würde zu arbeiten, wenn es meinen Kindern schadet. Aber so leicht ist es dann nicht. Im Nachhinein denke ich, dass wir es auch mit einem Gehalt hinbekommen hätten, dass ich mich hätte irgendwo ehrenamtlich einsetzen hätte können, mit dem Kleinen an meiner Seite.

Alle ältere Kolleginnen die auch gearbeitet haben mit Kindern (und auch kleineren Kindern) raten mir auf keinen Fall die Stundenzahl zu erhöhen. Sie haben ein gutes Verhältnis zu den Kindern, die Kinder haben alle eine gute Ausbildung/Studium, aber die Frauen sagen, dass etwas verpasst haben. Sie bereuen es.
Erst wenn die Kinder auf den weiterführenden Schule sind.

Es gibt glaube ich nicht ein richtig oder falsch, aber ich merke dass es bei unseren Kindern unterschiedlich ankommt und es viel schwerer ist zurück zu rudern, wenn man erstmal drin ist.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Allen gerecht werden??

Antwort von schmitt am 20.06.2013, 11:05 Uhr

hallo,

wie wärs, wenn du ersteinmal mit der gleichen stundenzahl arbeitest und ein gefühl dafür bekommst ob und wenn ja, wieviel mehr du arbeiten möchtest. wenn du ersteinmal aufgestockt hast, ist es schwierig wieder weniger stunden zu arbeiten.

tschau

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Wegen Dor's Antwort grübele ich noch mehr

Antwort von Hase67 am 20.06.2013, 12:31 Uhr

Ich glaube, Dor hat das eher so gemeint, dass ein vierjähriges Kind, das sich so schwer löst, später möglicherweise nicht so gern in die Schule geht, wo es ja muss - weniger in Zusammenhang mit deiner eigenen Schulmaßnahme.

Und was heißt schon "einen Knacks"? Natürlich sollte man echte TrennungsÄNGSTE ernst nehmen und nicht als Blödsinn, der sich schon auswächst, abtun. Man kann Kinder aber stark machen, statt sie mit Gewalt abzuhärten, da ist für mich ein Unterschied. Kinder kommen mit Trennungssituationen besser klar, wenn man ihnen Klarheit gibt. Will heißen, dass man Kindern altersgerecht klar und ohne viel Brimborium erklären kann, wann du gehst, weshalb du gehst, was für das Kind in der Zeit ansteht, während du weg bist und wann du (für das Kind nachvollziehbare Größe, also keine Zeitangabe, sondern ein markanter Punkt im Tag) wieder da sein wirst. Und dieser Zeitpunkt kann dann besonders gestaltet werden, mit Kuscheln, Vorlesen o.ä.

Meine Tochter trennte sich auch sehr ungern und ist heute noch "Mamakind", obwohl sie grundsätzlich sehr selbständig ist - sie ist aber sehr sozial und anhänglich und mag keine Abschiede. Angst hatte sie nie, wenn ich sie in die Betreuung brachte, sie mochte es nur noch nicht, dass ich ging. Übergangs- und Abschiedsrituale und immer wieder Erklärungen haben da sehr geholfen.

Ich denke, Dor meinte auch eher, dass du nicht parallel zur Vollzeittätigkeit deines Mannes erhöhen solltest, sondern danach erst mal eine Weile abwartest. Es ging ihr sicher nicht darum, dir ein schlechtes Gewissen zu machen.

Und, ganz wichtig: Wenn du selbst dazu stehst, dass dir deine Tätigkeit und deine Weiterbildung wichtig sind und für dich die positive Seite und weniger den "schlechtes Gewissen"-Aspekt hervorhebst, strahlst du automatisch mehr Sicherheit und Zuversicht aus, das tut auch deinen Kindern gut. Das heißt nicht, dass sie dann beim Abschied nicht mehr heulen, aber es vermittelt ihnen das Grundgefühl, dass alles in Ordnung ist, so, wie es ist.

LG

Nicole

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Die letzten 10 Beiträge im Forum Baby und Job
Mobile Ansicht

Impressum Über uns Neutralitätsversprechen Mediadaten Nutzungsbedingungen Datenschutz Forenarchiv

© Copyright 1998-2024 by USMedia.   Alle Rechte vorbehalten.