Wie bereite ich mein Kind am Besten aufs Abstillen vor?

 Katrin Simon Frage an Katrin Simon Ausbilderin von Kinderkrankenschwestern

Frage: Wie bereite ich mein Kind am Besten aufs Abstillen vor?

Hallo Katrin, Ich melde mich mit dem Status Quo zum Beitrag„ Abstillen und/oder wie beruhige ich mein Kind abends ohne Stillen?“ Mein Kleiner hat sich sehr schnell in die Kita eingewöhnt, schon nach zwei Wochen hat er dort geschlafen und er fühlt sich sehr wohl. Letzte Woche war er mit hohem Fieber zwei Tage krank, ich schätze mal, dass die Eckzähne kommen, auch wenn man noch nichts sieht, da er sonst keine Symptome hatte und er auch jetzt noch nachts oft schreiend aufwacht. Klar verarbeitet er jetzt auch viel. Jedenfalls verlangt er wie von Dir vorhergesagt mehr nach Milch und ist auch viel nähebedürftiger als zuvor. Er merkt wohl, dass es sich mit der Kita um einen dauerhaften Zustand handelt. Abstillen würde ich jetzt noch nicht, ich warte auf dem Moment, der sich für uns richtig anfühlt, auch wenn mein Freund nun schon etwas auf das Abstillen hindrängt. Ich möchte ja auch, dass er bald abgestillt wird, aber am liebsten kommt er selbst darauf. Kannst Du mir ein paar Tipps geben, wie ich ihn vorbereite? Ich gebe ihm immer etwas Kuhmilch im Becher zum Abendbrot und auch mal morgens. Im Winter würde ich die evtl. auch mal erwärmen, dennoch ersetzt das ja nicht das Stillen vor dem Einschlafen. Soll ich das Einschlafstillen ersetzen, also das Stillen trennen vom Schlafen, es mehr als Mahlzeit für ihn bewusst werden lassen? Wäre ja auch besser, weil wir zumeist schon Zähne geputzt haben...und wann soll ich das machen? Eine Nuckelflsche würde ich nicht noch einführen wollen...oder? Oder eine warme Milch im Becher vor dem Schlafen gehen egal ob schon Zähne geputzt oder nicht? Er wacht momentan nachts viel auf und rennt zum Kühlschrank. Vielleicht hast Du einen Tipp, wie ich ihn nachts sättigen kann ohne, dass ein Marsch zum Kühlschrank notwendig ist? Dann doch die Flasche mit haltbarer Milch am Bett?... Vielen Dank schon einmal und viele Grüße, Sansa79

von Sansa79 am 20.08.2018, 18:59



Antwort auf: Wie bereite ich mein Kind am Besten aufs Abstillen vor?

Liebe Sansa, Deine Beschreibung klingt sehr harmonisch. Das freut mich sehr! Die Milchangebote, die Du jetzt machst, sind ideal und kannst Du auch so beibehalten. Und ja, stille Deinen Sohn als Ritual und ergänzende Mahlzeit z.B. nach dem Abendbrot und dann vor dem Zähneputzen. So ist für Deinen Sohn der Ablauf des Abends incl. der notwendigen Zahnpflege gut nachvollziehbar. Die feste Nahrung wird dann immer mehr zur Notwendigkeit eine Sättigung zu erzielen, das Stillen als Kuschelritual und ergänzende Nahrungszufuhr. Wenn Dein Sohn so sehr hungrig ist nachts... , vermute ich, dass der Essensplan tagsüber derzeit nicht ausreichend ist in der Kita? Was und wieviel isst er dort? Gäbe es die Möglichkeit ggf. eine höhere Kalorienzufuhr " unterzumogeln", so dass weniger Menge trotzdem einen hohen Nährwert hat? Was isst Dein Sohn gern oder wird er durch die Kita verpflegt? Ggf das Abendbrot noch einmal um eine warme gut sättigende und kaufreundliche Variante ergänzen, wenn Dein Sohn abends schon so müde ist. Rühreier, kleine Käsewürfel, Mozzarellawürfel, Milchreis mit etwas Obst, Müsli usw.. Wenn dies nicht möglich ist, dann schau, ob es nachts ggf. auch nur Durst ist, der Deinen Sohn aufwachen lässt. Ein Becher mit Wasser am Bett ist die erste Wahl- für ein notwendiges Hungerstillen. Auf die Milch besser verzichten, so lange die Alternativen noch nicht ausgeschöpft sind. Ich hoffe, dass Eure Nächte bald wieder ruhiger sind. Liebe Grüße von Katrin

von Katrin Simon am 23.08.2018



Antwort auf: Wie bereite ich mein Kind am Besten aufs Abstillen vor?

Hallo Katrin, Ich wollte mich mal ganz herzlich bedanken. Seit über einer Woche habe ich nun abgestillt und es verlief fast so wie ich es mir vorgestellt hatte. Es war anfangs genau richtig mit dem Abstillen noch zu warten während er die Eckzähne bekommt, in der Kita ist er ja nun auch eingewöhnt gewesen und gut angekommen. Die schlechten Nächte rührten wohl hauptsächlich vom Zahnen, ich hätte nicht gedacht, dass das sooo...lange dauert mit den Zähnen. Der letzte Eckzahn unten links ist noch nicht raus und er beschwert sich und tritt noch nachts ab und an, aber trotzdem konnte ich abstillen. Das mit der Wasserflasche am Bett hatte ich ja schon immer so gemacht. Für alle Muddis, die das einführen wollen: nehmt eine Trinklernflasche (ich habe die von Nuck) da ist der Sauger so gebaut, dass nachts nichts ausläuft, wenn sie im Bett durch die Gehend fliegt. Ich habe sie immer an einem festen Ort (beim Teddy) so findet er sie bei Bedarf im Dunkeln (sonst vielleicht einen Leuchtaufkleber dran machen). Am meisten hat mir geholfen, dass ich immer direkt nach dem Abendessen und noch am Esstisch gestillt habe. Also kein Einschlafstillen mehr! Nachts hatte er ja nur einmal die Brust verlangt gegen 5 Uhr und dann bin ich immer schon vorher aufgewacht, weil ich mich an seinen Rythmus gewöhnt hatte. Das hat geschlaucht, aber er hat dann wenigstens weiter geschlafen. Er hatte zuvor nachts definitiv Hunger, ich schätze mal dass er in der Kita nicht immer ausreichend gegessen hatte, weil er zu aufgeregt war und vielleicht auch nicht immer essen mochte aufgrund der Zahnschmerzen. Die Kalorien hatte ich ja schon abends versteckt, wie Du meintest, aber er hatte trotzdem nachts Hunger. Die selbstgemachte Quetschies waren intuitiv auch schon richtig, so hat er schnell Kalorien bekommen und musste nicht mit Zahnschmerzen kauen. Abgestillt habe ich quasi aus Versehen, weil ich ihn ins Bett bringen wollte und vergessen hatte ihm die Brust nach dem Essen anzubieten. Mir ist das nach dem Zähneputzen aufgefallen und ich dachte mir, dass es nun eine gute Gelegengeit ist (weniger Zahnschmerz) und ich mal abwarten werde wie er sich nachts verhält. Er kam wieder gegen 5 Uhr und verlangte „Mih“ (Milch), ich habe mich an ihn gekuschelt, gestreichelt und gesagt, dass Mama da ist und er ist wieder eingeschlafen. Die nächsten Tage verliefen ähnlich ab. Er hat aber mal mein Hemd hochgehoben, und nach Milch gefragt. Ich habe ihm gesagt, dass sie alle ist und er hat es akzeptiert. Stattdessen gab es Milch aus dem Kühlschrank und aus dem Becher. Da er ja nie einen Schnuller hatte, und wenig aus der Nuckelflsche (nur nachts die Trinklernflsche) trank, habe ich jetzt nicht das Problem ihm ein Milchfläschen abgewöhnen zu müssen und ich habe ihm auch nie Premilch oder irgendeine andere Kunstmilch geben müssen. Er vermisst jetzt also nichts und schläft jetzt auch besser. Genau so habe ich mir das gewünscht! :) Ich hoffe der Beitrag hilft jetzt auch anderen Muddis, die ihr Kind möglichst natürlich und sanft von der Muttermilch entwöhnen wollen. Mit ganz viel Nähe und Einfühlungsvermögen kriegt ihr das schon hin! Vertraut Eurem Gefühl vor allem was den Zeitpunkt betrifft zum Abstillen. Lasst Euch weder vom Partner noch von sonst jemanden drängen und vergesst nicht, dass es nichts besseres gibt als Nähe/Muttermilch und jemanden, der einen ohne Worte versteht...und wer versteht ein Kind besser als die eigene Mama?! Danke und viele Grüße, Sansa79

von Sansa79 am 17.10.2018, 23:47



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