Warum schläft mein Kind tagsüber nur mit Hilfe?

 Katrin Simon Frage an Katrin Simon Ausbilderin von Kinderkrankenschwestern

Frage: Warum schläft mein Kind tagsüber nur mit Hilfe?

Sehr geehrte Frau Simon, meine Tochter ist 10 Monate alt und sehr lebendig und aufgeweckt. Sie schläft nachts im Schnitt gut (Elternbett, dadurch kommt es mir zumindest gut vor ;-). Seit 6 Monaten muss ich sie jeden Tagschlaf voll begleiten, sprich Trage, Stillen, Halten. Ich hielt das anfangs für eine Phase, bin eher für Akzeptanz statt für Rumdoktorn an der Babynatur, aber mittlerweile bin ich doch ziemlich fertig. Wenn sie wach ist, komme ich nur zu wenig und wenn sie schläft, komme ich zu nichts. Mit Glück schläft sie 30 min, schafft dann den Schlafphasenwechsel nicht und wenn ich sie dann erneut gestillt oder getragen habe (im Bett beruhigen ist nicht möglich), kann ich nicht mehr weg. Meine Hebamme meinte, dass ich sie eben nach dem Motto "Pech gehabt" nach 30min wach werden lassen und ihr nicht mehr helfen soll weiter zu schlafen. Aber sie ist echt müde und sie tut mir leid. Ich frage mich nur - ist das ein Stück weit Gewohnheit geworden oder in dem Alter völlig normal, weil Entwicklung, Zähne etc.? Freue mich über Ihre Antwort und bedanke mich im Voraus! Stefanie

von Stefanie153 am 16.10.2018, 14:16



Antwort auf: Warum schläft mein Kind tagsüber nur mit Hilfe?

Liebe Stefanie Zunächst einmal: i.d.R. handeln alle Eltern am Anfang ihres Elterndaseins in einer intuitiven dem Kind zugewandten und voller Liebe und fürsorglichen Stimmung, als auch in der Tatsache, dass sich die Praxis mit einem Baby so ganz anders zeigt, als es die vielen Ratgeber, die man gelesen hat, wirklich sagen. Es ist die Zeit, wo elterliche/ insb. mütterliche körperliche Grenzen so zeigen, wie man sie u.U. nicht bei sich eingeschätzt hat. Unterschiedliche Wahrnehmungen der Situationen von Mutter/ Vater müssen zudem auch noch geklärt werden und im besten Fall einen Lösung, die für alle gut ist und endlich! Ruhe bringt, die sich gut anfühlt. Fazit: hat man als junge Familie eine Lösung gefunden und es gibt ein Aufatmen, ist diese die RICHTIGE! für alle. Über mögliche Konsequenzen und langfristige Auswirkungen ist kein wirklicher Platz, denn es braucht eine "akute" Entscheidung und zwar ganz individuell- u.U. fernab von einer vermeintlich "pädagogisch wertvollen Handlung". Es sollte immer nur geschaut werden, wann die Zeit einer Veränderung nötig ist, wenn sich die Gewohnheit nicht mehr mit der Entwicklung, der Familie, der Situation etc. übereinstimmend anfühlt. So! wird es immer im Leben mit einem Kind weitergehen- bis angelangt bei einem Teeni und Handykonsum o.ä.... Neue Regeln, neue Strategien, neue Absprachen, unvermeidbarer Protest ( mal lauter, mal leiser)... Ich möchte sagen: Sie haben alles richtig gemacht, o.k.?! Jetzt! ist die Veränderung nötig. Wichtig ist an dieser Stelle, wie viel Veränderung können Sie, auch mit Protest Ihres Kindes, zulassen... Was haben Sie schon probiert, um die Tageseschlafsituation zu verändern? Was Sie nun tun könnten wäre; Ihre Tochter zunächst zu begleiten, aber im Liegen. Das Stillen im Vorfeld, die Enge und das Halten im Liegen. Signalisieren Sie ganz klar; ich gehe nicht mehr! Ihre Tochter wird sicher weinen, aber dieses ist der Moment des Aushaltens- und es ist o.k, weil Sie bei ihr sind. Ihre Gefühle der Ungeduld sind auch o.k. und wichtig, weil eine Änderung her muss und Sie diese erst dann konsequent durchhalten können. Schläft Ihre Tochter und wacht nach 30 Min. auf, dann wäre eine Option, dass Sie sie nicht aus dem Bett nehmen, sondern einfach bei ihr bleiben. Klopfen Sie ganz leicht rhythmisch mit der Hand auf den Po, legen Sie eine Hand auf das Köpfchen- summen Sie eine Melodie und nehmen Sie keinen! Blickkontakt mit Ihrer Tochter auf. Sie sind da und geben die Sicherheit- signalisieren aber klar; kein Stillen/ kein Tragen. Alles, was Sie verändern möchten, braucht ein wenig Zeit :). Geben Sie sich eine Ruhewoche. Ohne Termine, ohne herausfordernde Bedingungen ( Zahnen, Erkältung, Neuerungen von Bezugspersonen oder auch große motorische Fortschritte). Innerhalb dieser Zeit bleiben Sie bei Ihrer Lösung für die Schlafbegleitung. Versuchen Sie es ! Haben Sie auch schon andere Schlafenszeiten probiert? Gerade mittags kann das Mittagessen auch nach! dem Schlafen gegeben werden, weil viele Kinder am späten Vormittag eigentlich schon ihren Schlafbedarf zeigen. Was denken Sie? Liebe Grüße von Katrin

von Katrin Simon am 18.10.2018



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