Frage:
Schreianfälle in der Nacht
Hallo liebe Katrin,
mein Sohn ist 14 Monate alt und schläft eigentlich recht gut. (in seinem Beistellbett bei uns im Zimmer)
Leider hat er vor ein paar Monaten damit angefangen fast jede Nacht (seltsamer Weise immer zwischen 23 und 24 Uhr) hysterisch zu schreien. Meist 15-20 Minuten. Er lässt sich dann mit nichts beruhigen, keinen Schnuller, keine Flasche, weder rumtragen noch kuscheln, etc. hilft etwas. Im Gegenteil, wenn ich ihn in den Arm nehme windet und wehrt er sich total und wird nur noch hysterischer. Die Anfälle enden meist damit, dass er sich irgendwann von selbst den Schnuller in den Mund steckt und sich dadurch beruhigt. (der Rest der Nacht verläuft dann immer ohne Schreianfälle)
Anfangs dachte ich, dass er hunger haben könnte. Aber selbst wenn er tagsüber wirklich ausreichend zu sich genommen hat und am Abend auch eine große Portion verputzt hat - trotzdem kommen die Anfälle immer wieder.
Meine Frage: Ich weiß einfach nicht wie ich damit umgehen soll? Ich habe oft das Bedürfnis ihm Nähe zu geben, aber die will er nicht. Wenn er schreit bleibe ich immer bei ihm und rede ihm gut zu.
Ist so ein Verhalten normal??? Kann ich irgendwie seine "Not" lindern???
Ich würde mich sehr über Tipps und Infos freuen,
schöne Grüße,
Katinka
von
Katinka24
am 15.01.2018, 14:42
Antwort auf:
Schreianfälle in der Nacht
Liebe Katinka,
ich vermute auch, dass es sich hier um einen Nachtschreck bei Deinem Sohn handelt. Im folgenden habe ich Dir eine Zusammenfassung der Signale verfasst. Schau einmal, ob Du Eure Situation wiederfindest.
So, wie Du Deinen Sohn begleitest, machst Du es bereits intuitiv ganz genau richtig :)).
Was sind die Symptome?
Der Nachtschreck tritt überwiegend vor Mitternacht auf und beginnt meistens mit einem durchdringenden Schrei. Weitere häufige Symptome: Das Kind schlägt wild um sich, hat geweitete Pupillen, einen erhöhten Puls und atmet schnell. Auch Schweißausbrüche oder Gänsehaut können auftreten. Für die Eltern beim ersten Mal meist besonders erschreckend: Ihr Kind reagiert auf ihre Beruhigungsversuche nicht, scheint in einer anderen Welt gefangen. Der Nachtschreck kann bis zu zehn Minuten andauern, danach schläft das Kind wieder ein. Am nächsten Morgen kann es sich nicht an das Ereignis erinndern:
Wie häufig tritt der Nachtschreck auf?
Das ist unterschiedlich. Manche Kinder haben ihn nur einmal. Ein bis fünf Prozent aller Kinder hingegen hat mehrfache Attacken. Sie können in aufeinanderfolgenden Nächsten auftreten, aber auch nach einigen Tagen, Wochen oder sogar Jahren. Übrigens kommt der Nachtschreck bei Jungen häufiger vor als bei Mädchen.
Was ist die Ursache für dieses Phänomen?
Möglichst einfach gesagt: Der Nachtschreck tritt auf, weil das kindliche Gehirn den Übergang vom Tief- in den Traumschlaf noch nicht richtig gelernt hat. Während der Körper beim Nachtschreck schon wach ist, ist es das Bewusstsein des Kindes noch nicht.
Was können Eltern tun?
Zunächst sich selber beruhigen. Denn der Nachtschreck ist in den meisten Fällen völlig unbedenklich. Eltern sollten aber darauf achten, dass sich ihr Kind während dieser kurzen Phasen nicht verletzen kann. Der Nachtschreck kommt vor allem dann vor, wenn das Kind körperlich sehr erschöpft ist. Das heißt, ein Kind, das vor dem Einschlafen sehr aktiv war, schreckt eher auf als eines, das Zeit hatte, den Tag ruhig ausklingen zu lassen. Eltern sollten auf diese Ruhephasen vor dem Schlafengehen achten. Und: Auch Fernsehen beeinflusst den Tiefschlaf negativ.
Wann zum Arzt?
Wenn das Kind in der Vorpubertät immer noch unter dem Nachtschreck leidet. Aber auch, wenn die Symptome sehr häufig auftreten und das Kind sehr sensibel und ängstlich ist.
Ganz liebe Grüße von Katrin
von
Katrin Simon
am 16.01.2018
Antwort auf:
Schreianfälle in der Nacht
Hey,
Das hört sich für mich nach einem Nachtschreck an. Das hatte mein Sohn kn dem Alter auch.
ZUerst einmal. Es vergeht wieder und die Kinder erinnern sich da am nächsten morgen meist gar nicht dran.
Deine Beobachtung hierbei ist schon richtig. Körperliche Berührung wird von den meisten Kindern beim nachtschreck abgelehnt.
Am besten eventuell leise singend oder El Fach nur ganz leise redend in seiner Nähe sein und abwarten.
Es klingt hart aber das ist das beste was ihr machen könnt.
Auf keinen Fall richtig wecken oder zumindest nur im Notfall.
Es sieht schlimm aus und es ist hart nichts tun zu können aber es vergeht wieder knd wie gesagt größere Kinder die schon gut sprechen können sagen sie wissen davon am nächsten Tag nichts mehr. Und auch mein Sohn war danach immer wie sonst.
Deshalb leider. Augen zu und durch.
Lg
von
Myfairlady11
am 15.01.2018, 20:00
Antwort auf:
Schreianfälle in der Nacht
Hallo Katrin und Myfairlady11,
vielen Dank für die Antworten. Jetzt weis ich schonmal womit wir es zu tun haben!
Ich finde viele Symptome wieder, allerdings dauert der "Nachtschreck" bei uns oft über eine halbe Stunde (und er kommt fast täglich vor) und mein Sohn ist dabei wirklich extrem in Rage... d.h. er dreht und krümmt sich in alle erdenklichen Positionen und schreit als würde es ums überleben gehen...
Ich werde ihn mal beim Kinderarzt vorstellen und auch Craniosacral behandeln lassen, weil ich das einfach nicht mehr aushalte ihm nicht helfen zu können. (Ich weiß nicht, ob das sinnig ist, aber mein Gefühl sagt mir das einfach)
Vielen Dank und schöne Grüße,
Katinka
von
Katinka24
am 17.01.2018, 14:07
Antwort auf:
Schreianfälle in der Nacht
Das ist ja ein Zufall. Ich habe genau fast den gleichen Text heute an Dr. Busse gestellt.
Es ist bei uns genauso. Meine Tochter ist 15 Monate alt und ich habe auch den Nachtschreck vermutet, aber dieser endet ja nach 20-30 min. Bei ihr geht das 1-1,5 Stunden so extrem.
Ich hoffe es kommt nicht mehr so oft vor, ich finde das ganz schrecklich, weil man denkt, sie hat total die Schmerzen.
von
Mellorine
am 17.01.2018, 14:31
Antwort auf:
Schreianfälle in der Nacht
Bei uns dauert das auch immer länger 20-30 min.
Ich fand es fürchterlich nichts tun zu können. Vor allem weil er schrie als wäre der teufel hinter ihm her.
Aber es legte sich Gott sei dank wieder auch wenn es dauerte.
Wünsche euch alles gute.
von
Myfairlady11
am 17.01.2018, 15:12
Antwort auf:
Schreianfälle in der Nacht
Vielen Dank für den "Erfahrungsaustausch"! Bin jetzt erleichtert und dankbar nicht die einzige/n zu sein! Trotzdem ist es wirklich nicht leicht, wie du sagst, das schlimmste ist, ihnen nicht helfen zu können.... :(
Alles Gute euch allen!
von
Katinka24
am 18.01.2018, 10:29
Antwort auf:
Schreianfälle in der Nacht
@ Mellorine: Wir haben nächste Woche einen Termin bei einer Craniosacral Therapeutin für Kinder. Falls sie irgendwie weiterhelfen kann oder sich was verändert gebe ich dir Bescheid!
Alles Liebe!
von
Katinka24
am 18.01.2018, 10:33
Antwort auf:
Schreianfälle in der Nacht
Oh da bin ich ja gespannt.
Danke, freue mich über jegliche Infos. :-)
von
Mellorine
am 18.01.2018, 21:10