Frage: Nachtrag zum "Trachy"

Liebe Katrin, Danke für Deine fachliche Antwort. Es deckt sich in etwa mit meinen (laienhaften) Erkenntnissen und Wissensstand. Zuhause wird Riley in der Regel morgens abgesaugt und dann nach Bedarf, wie Du schon sagtest, man merkt wann es notwendig ist (ich merke es oft am "brodeln" wenn man die Hand auf seine Brust legt, an seinem Verhalten oder den Vitalparametern). Ich dachte nur, als ich jetzt gesehen habe, wie es hier gemacht wird, ich bin vielleicht zu zaghaft?! Ich werde da nochmal nachhaken! Mir sagte man, daß dieses flüssige, schaumig, rötliche Sekret bei einem Lungenödem vorkommen kann und da die Lunge halt so "voll sitzt" oft abgesaugt werden muß. Riley geht es schon besser. Er ist wie gesagt wach, ansprechbar und gut orientiert. Tagsüber wird er jetzt immer mal wieder in einen Pflegestuhl gepackt. Die Herzsituation hat sich nach dem Eingriff etwas verbessert. Sein Herz ist aber insgesamt schwach. Zum selbstständigen Atmen fehlt ihm die Kraft - ich bin dankbar, daß er die Kanüle hat. Er wird viel Zeit brauchen, aber er WILL Leben und kämpft. Er kommuniziert über seine Magnettafel oder sein Tablet, daß klappt ganz gut Für mich ist die Situation schwierig und ich bin selber sehr am Limit, da es bei Riley zeitweise sehr auf der Kippe stand und es Gespräche Richtung palliative Pflege gab. Seid knapp einer Woche sind wir 4000km von zuhause entfernt (da nur hier der Kathetereingriff gemacht werden konnte). Daher fehlt mir die Unterstützung meiner Schwiegereltern und meine große Tochter fehlt mir natürlich auch. Ich hoffe das Riley nächste Woche wieder in unser "Heimatkrankenhaus" zurückverlegt werden kann - und diesmal dann im wachen Zustand (Er ärgert sich, daß er den Flug hierher verschlafen hat). Caroline

von Homeland am 13.04.2018, 19:24



Antwort auf: Nachtrag zum "Trachy"

Liebe Caroline Ja, es kann bei einem Lungenödem auch zu Blutungen bzw. rötlich/ hell himmbeerfarbenen Sekret kommen. Die Absaugtechnik ändert sich bei einem Ödem aber nicht- daher habe ich mich vordergründig auf das zu tiefe Absaugen bezogen. Ihr seid in einem fremden Krankenhaus untergebracht. Das erschwert die gesamte Situation ungemein. Auch wenn Du Dich ganz auf Riley konzentrieren kannst, das Leben "da draußen" geht natürlich noch weiter und der Spagat zwischen all Deinen Verantwortungen ist ungemein groß. Gibt es irgendwas, was Du für Dich tun kannst? Was hilft Dir, diese schwere Zeit durchzuhalten? Weißt Du es oder ist es der "Funktionsmodus", der Dich all das schaffen lässt? Ich wünsche Dir sehr, dass Du als Mutter gut aufgehoben bist und es für Dich irgendeine Stärkung gibt, die Du in Anspruch nehmen kannst, sofern es annehmbar ist.... Der Gedanke an die Lebenssituation wie lang und wie gut sie für Riley und Euch zukünftig aussehen mag ist ganz sicher schwer, aber eben auch ein Teil von dem, womit Du/ ihr Euch sicher befasst oder befasst habt. Welches Bild hat Riley von seinem Leben? So, wie ich ihn durch einschätzen gelernt habe, kann ich nur vermuten, aber glaube, dass er hier und da ganz klare Fragen stellt und sich zielsicher zu sein Träumen hinarbeitet :)). Er wird den Flug diesmal bestimmt nicht verschlafen ;). Palliative Pflege kann viel Erleichterung und Ruhe bringen. Weniger ist Mehr und die Sensibilität für die gesamte Lebenssituation von Euch als Familie findet einen größeren Raum. Palliative Pflege heißt nicht unmittelbar zu stagnieren und zu warten, sondern eher Lebensqualität in der umfangreichen Pflegesituation ganz nach den Bedürfnissen von Euch möglich zu machen :)). Aber das weißt Du ganz bestimmt. Ganz ganz liebe Grüße an Riley, Deine Tochter und Dich! Von Herzen alles Gute und bis ganz bald* Eure Katrin

von Katrin Simon am 15.04.2018