Einschlafen - Abwarten oder Kämpfen?

 Katrin Simon Frage an Katrin Simon Ausbilderin von Kinderkrankenschwestern

Frage: Einschlafen - Abwarten oder Kämpfen?

Liebe Frau Simon, mein Baby ist jetzt dreieinhalb Monate alt. Es schläft (fast) nur im Getragen Werden ein. Meist auch nur beim freien Tragen. Oder im fahrenden Kinderwagen (oder Auto). Ab und zu akzeptiert es die Babytrage. Sehr selten schläft es mal in anderen Situationen ein, z.B. wenn man sitzt und es am Körper hat. Im Babybett schläft es gar nicht ein. Im Gegenteil, es kommt vor, dass es schon anfängt zu weinen, wenn ich das Schlafzimmer betrete, als ahne es, dass ich es ablegen könnte. Wenn es in meinen Armen einschläft, muss ich mir auch noch gut überlegen, wann ich es "riskiere", es abzulegen. Eine Freundin hat mich schon gewarnt, das Baby daran zu gewöhnen. Für meinen Mann und mich wird das Tragen immer schwieriger, je schwerer das Baby wird, natürlich. Neben dem Baby sitzen oder liegen oder Hand halten bringt leider nichts. Ein Mobile oder die Spieluhr scheinen das Baby eher aufzuregen bzw. zu aktivieren. Sie hat es zwar manchmal gern wenn ich singe, das scheint aber auch nicht einschläfernd zu wirken. Dabei hab ich das Lied extra schon sehr häufig in der Schwangerschaft vorgesungen. :( Manchmal gebe ich ihr (sie liegt) den Schnuller, und streiche sanft über ihre Stirn und schirme ihre Augen ab. Dann schmiegt sie sich kurz in meine Hand, der Schnuller "zittert", die Augen gehen ein wenig zu. Aber sie findet dabei nie in den Schlaf, kurz danach wird sie wieder unruhig, manchmal sogar wacher als vorher, als hätte sie Power-Napping gemacht. (Sie schläft tagsüber nach langem Rumtragen oft auch abgelegt nur 5 bis 10 min.) Wovon ich nicht überzeugt bin, ist die Methode, das Baby hinzulegen und auszuhalten, dass es nicht möchte bzw. weint. Aus zwei Gründen: 1. Mein Baby eskaliert schnell. D.h. es schreit dann wirklich schrill, schreit sich ein, Tränen fließen, es wird rot, Temperatur steigt, das Ganze geht bis zur Erschöpfung. 2. Ich weiß, dass das Baby dabei den längeren Atem hat. Und wenn ich es eine (kurze oder lange) Weile schreien lasse und dann letztlich doch hochnehme, dann bringe ich ihm doch erst recht bei, zu schreien, bis es das bekommt, was es möchte / braucht ? Also momentan überlebe ich so, mache, was funktioniert. Allerdings mit schlechtem Gewissen, denn muss ich nicht das Leben und Befinden des Babys strukturieren und regulieren? Wird es sich irgendwann schwer rächen, dass ich ausprobiere und nur "reagiere"? Aber hat das Baby nicht auch ein Bedürfnis, dass das Tragen stillt und das man nicht übergehen sollte? Also: Tragen bis es körperlich bei uns nicht mehr geht und hoffen, dass es sich dann irgendwie einrenken wird? Oder vorher schon um ein anderes Einschlafen mit dem Baby kämpfen? Hilfe. :( Esmeralda

von Esmeralda am 06.02.2019, 02:47



Antwort auf: Einschlafen - Abwarten oder Kämpfen?

Liebe Esmeralda Ich beziehe mich auf die freundliche Antwort meiner Vorrednerin. Haben Sie schon ein wenig die Antworten der anderen Fragen erforscht? Haben Sie schon etwas probiert, eine andere Sichtweise erlangt? Was für Fragen darf ich Ihnen beantworten? Liebe Grüße von Katrin

von Katrin Simon am 07.02.2019



Antwort auf: Einschlafen - Abwarten oder Kämpfen?

Liebe Esmeralda, Ich hoffe es ist ok, wenn ich kurz antworte. Bitte lass sie nicht schreien! Sie weint, weil sie unglücklich ist, Hunger oder Schmerzen hat oder einfach deine Nähe braucht, um sich sicher zu fühlen. Reagierst du nicht, bekommt sie unglaubliche Angst. Sie weiß ja nicht, dass du “nur“ abwartest. Sie ist auch noch viel zu klein für einen geregelten Ablauf. Der entwickelt sich von ganz alleine (u kleinen Hilfestellungen u Lenkungen deinerseits) mit zunehmendem Alter, aber bitte kämpfe nicht mit deiner Kleinen. Schenk ihr doch die Zuwendung u Aufmerksamkeit, die sie braucht, um sich wohl u sicher zu fühlen. Man kann ein Kind emotional nicht verwöhnen! Meine Kleine hat monatelang nur bei mir im Arm geschLafen, da dann dafür tief u fest ( u ich glaube geborgen u glücklich) u wenn sie munter wurde, hat sie mich angestrahlt. Sie liebt es nach wie vor an mich gekuschelt zu schlafen u ich genieße diese Zeit mit ihr. Lies mal hier bei Katrin u im Stillforum bzw. auch im Forum von Dr. Posth unter den Suchbegriffen “Schlaf“, “Einschlafbegleitung“ oder “Bindung“ nach. Alles Gute euch beiden :) Liebe Grüße

von Lisa31 am 06.02.2019, 12:21



Antwort auf: Einschlafen - Abwarten oder Kämpfen?

Hallo Frau Simon. Ja, ich habe hier schon etwas "umhergelesen". Das hat zu meiner Verunsicherung beigetragen. (Ich habe mein Baby übrigens noch nie laut weinen lassen, ohne einzugreifen.) Ich weiß, mein Beitrag war recht lang. Meine Frage ist letztlich diese: Gibt es eine Alternative zum Im-Bett-Weinen-Lassen, die unsere Zukunft als Eltern besser machen würde, als das, was ich jetzt tue? (Momentan bin ich dem Baby bzgl. Tragen / Schlafen ja "zu Willen".) Danke und Grüße Esmeralda

von Esmeralda am 11.02.2019, 01:55



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