Hallo Frau Simon,
unser 7,5 Monate alter Sohn schläft seit einiger Zeit überhaupt nicht mehr alleine. Das Problem haben wir beim Mittags- und Abendschlaf. Ich stille ihn im liegen in den Schlaf (Familienbett), wenn er eingeschlafen ist und die Brust losgelassen hat, versuche ich aufzustehen. Er wird dann aber nach spätestens 10 min wieder wach und beginnt direkt zu schreien. Er hört erst wieder auf, wenn ich ihn anlege oder wenn ich ganz schnell bei ihm bin genügt auch, dass ich mich an ihn Kuschel.
Manche Nacht wird er auch alle zwei Stunden wach und will nuckeln.
Habe mir schon öfter anhören müssen, dass mich mein Kleiner ja richtig gut im Griff hat und er mir auf der Nase rumtanzt. Stimmt das, gib ich da zu viel?
Leider ist diese Situation, des nicht alleine Schlafens zusätzlich sehr belastend für die Beziehung von meinem Mann und mir, da wir überhaupt keine Zeit für uns haben.
Haben Sie einen Rat was ich tun kan?
Liebe Grüße und besten Dank im Voraus.
Jo
von
Jo1716
am 29.01.2016, 00:43
Antwort auf:
Baby schläft nachts nicht alleine
Liebe Jo,
haben Sie schon einmal probiert, den kleinen zu stillen und dann in sein Bett zu legen, wenn er eingeschlafen ist?
Es darf gerne auch das Beistellbettchen oder Gitterbettchen in Ihrer Nähe sein :).
Ihr Sohn hat Sie "nicht im Griff", sondern er hat gelernt, dass Sie für ihn da sind, wenn er erwacht. Der kleine reguliert seine Entspannungsmöglichkeit über das Brustsaugen, um wieder in den Schlaf zu gelangen. Denn, offenbar mag der kleine keinen Schnuller?!
Würder der kleine auch zu schreien beginnen, wenn er mehr Begrenzung hätte im Schlaf?
Also so, dass seine Umgebung nachgeahmt ist, so wie die, wenn Sie ihn im Arm haben und ihn stillen?!
Denn Ihr Sohn hat keinen Hunger, sondern löst sich derzeit schlecht in den Schlaf. Evt. kann ihm eine Lavendelölmassage an den Füßen, der Brust helfen, damit er sich noch tiefer entspannt und so in den Schlaf übertreten kann.
Wenn das Brustsaugen nachts abgewöhnt werden soll, dann gelingt dies nur, indem eine andere Trostmethode eingeführt wird und die Brust nicht mehr angeboten wird. Dafür scheint es mir aber noch zu früh.
Das Trinken und Saugen mit sechs/sieben Monaten steigert sich noch einmal, da die Kinder oft zahnen und so Druckschmerzen ausgleichen. Ausserdem ist ein großes Nähebedürfnis da, da sich die Kinder nun nochmals in einem Entwicklungsschub befinden und sich in der kognitiven/ seelischen Reife sehr intensivieren. Sie suchen die Geborgenheit und das
" Andocken" an das gewohnte und beruhigende, um die vielen neuen viel intensiveren Wahrnehmungen zu verarbeiten.
Vielleicht wäre ein Ziel für Sie als Familie, dass Ihr Sohn satt gestillt bzw. mit dem abendlichen Brei ins Bett geht und dann die Elternzeit beginnt.
D.h., dass Ihre Zuwendung nun, nur "noch" über Trost und Streicheln OHNE Stillen geschieht bzw. von ihrem Mann übernommen wird. Und dass erst in der 2. Nachthälfte Ihr Sohn eine Stillmahlzeit/den Stilltrost erhält.
Diese Umstellung dauert eine Weile und braucht einen konsequenten Einstieg und wie gesagt; ggf. Unterstützung durch Ihren Mann :).
Wie denken Sie?
Viele Grüße von Katrin
von
Katrin Simon
am 30.01.2016