Frage: Lungenödem

Sehr geehrter Herr Prof. Wahn, Ich hatte hier schon sehr oft wegen meines Sohnes (Morbus Pompe) berichtet und Fragen gestellt. Mein Sohn kam Ende März mit akuter dekompensierter Herzinsuffizienz (globaler Typ) ins Krankenhaus. Als erste Maßnahmen wurden per Herzkatheter 3 Gefäße geweitet, da sehr verengt, zudem wurde festgestellt, daß seine bereits operierte Mitralklappe (Rekonstruktion Januar 2017) wieder massiv undicht war. Für eine erneuerte offene OP war das Risiko zu hoch. Es erfolgte Stabilisierung via Medikamente. Es entwickelte sich ein Lungenödem, trotz Diuretika, mein Sohn wurde in ein künstliches Koma versetzt um den Körper zu schonen, Beatmung erfolgt(e) über seine Tracheotomiekanüle. Sonntag wurde er verlegt, Montag erfolgte via Katheter ein MitraClipping der Mitralklappe sowie die Versorgung eines CRT Schrittmachers. Verlief alles gut, mein Sohn ist seid gestern wieder wach. Allerdings wird er noch komplett beatmet. Die Ärzte sagen, die Lunge wäre mittlerweile deutlich besser. Trotzdem habe ich Sorge, da er häufiger abgesaugt werden muß und dieses Sekret recht flüssig, schaumig und teilweise rötlich verfärbt ist. Meine Fragen wären, wie lange dauert es in etwa bis sich so ein Ödem zurückbildet? Kann die Lunge irreversible Schäden erleiden? Bitte entschuldigen Sie den langen Text! Viele Grüße aus Australien C.B.

von Homeland am 11.04.2018, 13:52



Antwort auf: Lungenödem

Es tut mit wirklich sehr leid, von all dem Kummer und den aktuellen Problemen zu hören. Das, was Ihr Junge durchmacht, fordert ungemeine Kraft, die auch der Familie abverlangt wird. Ich hoffe, Sie können sich alle gegenseitig helfen und unterstützen. Die Probleme sind für Experten nicht ganz unerwartet, wie man Ihnen vermutlich mitgeteilt hat. Das Lungenödem kann zumindest symptomatisch durch Regulation des Flüssigkeitshaushalts kontrolliert werden, eigentlich geht das in wenigen Tagen. Wie aber das kranke Herz sich stabilisiert und erholt, muss man sehen. Eine ungemein schwierige Situation, doch Sie sollten Vertrauen zu den Experten haben und nicht aufgeben. Alles Gute! Ulrich Wahn

von Prof. Dr. med. Ulrich Wahn am 11.04.2018



Antwort auf: Lungenödem

Besteht denn die Gefahr, daß die Lunge bleibende Schäden erleidet? Oder heilt ein Lungeödem in der Regel folgenlos aus. Er bekommt aktuell Diuretika, aber die Dosierung ist schwierig. Ich habe da große Sorgen, daß er ab jetzt gar nicht mehr von der Beatmung weg kommt und sich somit verbal nicht mehr äußern kann - im Moment geht es mit "Ja" und "Nein" Fragen ganz gut und auch mal ein paar Worte auf seine Magnettafel schreiben, ist aber schon anstrengender...

von Homeland am 11.04.2018, 16:40



Antwort auf: Lungenödem

Wie weit ein Lungenödem reversibel ist, und in welcher Zeit dies möglich ist, hängt von der Gesamtsituation und dem Zustand der anderen Organe ab. Diuretica sind nur immer auf Zeit symptomatisch wirksam. Gruß, Ulrich Wahn

von Prof. Dr. med. Ulrich Wahn am 12.04.2018